DE1468847B1 - Stabilisierung von Diperisophtalsaeure gegen Spontanzerfall - Google Patents
Stabilisierung von Diperisophtalsaeure gegen SpontanzerfallInfo
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- DE1468847B1 DE1468847B1 DE1965P0038264 DEP0038264A DE1468847B1 DE 1468847 B1 DE1468847 B1 DE 1468847B1 DE 1965P0038264 DE1965P0038264 DE 1965P0038264 DE P0038264 A DEP0038264 A DE P0038264A DE 1468847 B1 DE1468847 B1 DE 1468847B1
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Description
1 2
Diperisophthalsäure kann aktiven Sauerstoff für halb von 60° C, jedoch unterhalb von 15O0C abgeben.
Bleichzwecke und verschiedene Oxydationsreaktionen Diejenigen hydratisierten Salze, die unter normalen
freisetzen. Eine charakteristische Eigenschaft dieser Bedingungen (einschließlich der Bedingungen, die
Persäure ist ihre Tendenz, explosiv zu sein bzw. während der Lagerung und des Versandes der Gespontan
zu zerfallen, wenn sie erhöhten Temperaturen 5 mische aufzutreten pflegen) merkliche Mengen Hydratoder
einem Stoß ausgesetzt wird. Sie neigt ferner wasser unterhalb von 60° C abgeben, haben Nachteile,
dazu, sich auf nicht explosive Weise zu zersetzen und Beispielsweise kann das Entweichen von Hydratso
ihren Gehalt an aktivem Sauerstoff zu verlieren. wasser in flüssiger Form die Fließfähigkeit des Ge-
Aus der belgischen Patentschrift 560 389 ist be- misches beeinträchtigen und möglicherweise die Zer-
kannt, Persäuren im allgemeinen, unter anderem auch io setzung der Persäure verursachen. Es ist besser, wenn
Diperisophthalsäure, Diperterephthalsäure und Ben- der Hydratwassergehalt des Salzes hoch genug ist,
zoylperoxid durch Zugabe von hydratwasserarmen so daß das Beimischen einer nur sparsamen Menge
Salzen, d. h. solchen, die Hydratwasser aufzunehmen davon nötig ist und man ein Gemisch erhält, das
vermögen, gegen langsame Zersetzung durch Feuchtig- genügend Diperisophthalsäure enthält. So gesehen,
keitseinwirkung bei der Lagerung zu stabilisieren. 15 enthalten Gemische normalerweise mindestens etwa
Es wurde nun gefunden, daß der Spontanzerfall 0,5 Gewichtsprozent und vorzugsweise mindestens
oder Explosivität von Diperisophthalsäure wesentlich 1,0 Gewichtsprozent Diperisophthalsäure, bezogen auf
gedämpft, sogar vermieden werden kann, wenn man die Säure und das hydratisierte Salz. Gemische mit
zur Persäure ein hydratisiertes Salz zugibt, das Hydrat- aktiven Sauerstoffgehalten zwischen 0,05 und 5 Gewässer
(oder Kristallisationswasser) bei Temperaturen 20 wichtsprozent oder möglicherweise bis zu 10 Gewichtsvon
mindestens 30° C behält, jedoch eine beträchtliche prozent (bezogen auf die Säure und das hydratisierte
Menge Hydratwasser bei einer Temperatur von etwa Salz) sind denjenigen gegenüber vorzuziehen, deren
60 bis 150°C, vorzugsweise von 85 bis 130° C, abgibt. Persäuregehalt stärker verdünnt ist.
Die Erfindung betrifft somit die Stabilisierung von Die hydratisierten Salze sollen leicht sauer oder im
Diperisophthalsäure gegen Spontanzerfall, gekenn- 25 wesentlichen neutral sein d. h., sie sollten nicht stark
zeichnet durch Zusatz eines wasserlöslichen hydrati- alkalisch sein. Es werden daher die hydratisierten
sierten anorganischen Salzes oder Salzgemisches, Salze bevorzugt, deren lgewichtsprozentige Lösungen
welches einen Teil oder die gesamte Menge seines in destilliertem Wasser einen pH-Wert von etwa
Hydratwassers bei einer Temperatur zwischen 85 und 3 bis etwa 8 haben.
150° C abgibt, in einer Gewichtsmenge von mindestens 30 Um Gemische zu erhalten, die nicht spontan
0,1 Teilen Hydratwasser, insbesondere 0,1 bis 5 Teile, zerfallen, können ein oder mehrere inerte hydratisierte
je 1 Teil Diperisophthalsäure, gegebenenfalls unter Salze aus einer beliebig großen Anzahl derjenigen, die
weiterem Zusatz von 0,05 Gewichtsprozent eines die obengenannten Eigenschaften besitzen, mit Diper-
Ammoniumsalzes, bezogen auf die Perisophthalsäure. isophthalsäure vereinigt werden. Zu den bevorzugten
Die zu verwendende Menge des inerten anorga- 35 hydratisierten Salzen gehört Magnesiumsulfat. 7H2O
nischen hydratisierten Salzes kann innerhalb eines (allgemein Epsomsalz genannt), Magnesiumnitrat
weiten Bereichs schwanken, ist jedoch wesentlich. Im [Mg(NOg)2-OH2O], die bekannten Hydrate der verallgemeinen
wird so viel Salz verwendet, als nötig ist, schiedenen Alkali-Aluminium-Sulfate einschließlich
um Gemische mit 0,25 oder mehr Teilen (jedoch Natrium-Aluminium-Sulfat, Kalium-Aluminium-Sulselten
mehr als etwa 5 Teile, damit das Gemisch nicht 40 fat, Ammonium-Aluminium-Sulfat und Aluminiumzu
stark verdünnt wird) Hydratwasser (welches sulfat (insbesondere das Octadecahydrat). Andere
zwischen 60 und 150°C entweicht) je Gewichtsteil geeignete Hydrate sind z. B. die im wesentlichen
Diperisophthalsäure zu erhalten. Wie nachstehend neutralen oder sauren Hydrate von Alkalipolybeschrieben
wird, können nur etwa 0,1 Teile Hydrat- phosphaten, wie z. B. Na2H2P2O7 · 5H2O.
wasser je Teil Diperisophthalsäure bei gewissen Aus- 45 Je nach dem weiteren Verwendungszweck der führungsformen vorteilhafterweise als Schutz gegen Diperisophthalsäure enthalten die Gemische aus Persäurespontanzerfall verwendet werden. hydratisiertem Salz und der Säure außerdem ver-
wasser je Teil Diperisophthalsäure bei gewissen Aus- 45 Je nach dem weiteren Verwendungszweck der führungsformen vorteilhafterweise als Schutz gegen Diperisophthalsäure enthalten die Gemische aus Persäurespontanzerfall verwendet werden. hydratisiertem Salz und der Säure außerdem ver-
Besonders geeignet sind Gemische aus Diperiso- schiedene andere Bestandteile.
phthalsäure und anorganischen hydratisierten Salzen, Normalerweise ist es nicht zweckmäßig, leicht
die ihr Hydratwasser (Kristallisationswasser) im 5° oxydierbare organische Stoffe, die die Gemische verwesentlichen
bei Temperaturen oberhalb etwa 85°C unreinigen oder die Unbeständigkeit von Diperisojedoch
unterhalb etwa 130° C abgeben, obgleich phthalsäure forden wurden, einzuarbeiten. So unhydratisierte
Salze, deren gesamtes Hydratwasser zweckmäßig dies jedoch sein mag, kann es für einen
zwischen 60 und 150° C (oder im mittleren Bereich erfolgreichen Vertrieb der Diperisophthalsäure erzwischen
85 und 1300C) entweicht, ebenfalls Vorteile 55 forderlich sein, sie mit synthetischen organischen
haben können, werden jedoch wirksame Gemische Detergentien, z. B. Alkylsulfaten oder Sulfonaten
erhalten, wenn die hydratisierten Salze nur einen Teil oder anderen Stoffen, die stark alkalisch sind wie
ihres Hydratwassers innerhalb dieses Temperatur- diese Detergentien, zu vermischen,
bereichs abgeben. Deshalb können Salze verwendet Diese Schwierigkeit kann jedoch dadurch beseitigt werden, die eine stabile hydratisierte Form oberhalb 60 werden, daß man entweder die stark alkalischen von 150° C haben, wenn sie Hydratwasser zwischen Bestandteile oder das Gemisch aus Diperisophthal-60 und 150°C abgeben, d. h. Salze mit mehreren säure und hydratisiertem Salz mit einem inerten Hydratisierungszuständen. Schutzüberzug aus Paraffinwachs, Polyvinylalkohol,
bereichs abgeben. Deshalb können Salze verwendet Diese Schwierigkeit kann jedoch dadurch beseitigt werden, die eine stabile hydratisierte Form oberhalb 60 werden, daß man entweder die stark alkalischen von 150° C haben, wenn sie Hydratwasser zwischen Bestandteile oder das Gemisch aus Diperisophthal-60 und 150°C abgeben, d. h. Salze mit mehreren säure und hydratisiertem Salz mit einem inerten Hydratisierungszuständen. Schutzüberzug aus Paraffinwachs, Polyvinylalkohol,
Besonders bevorzugte, feinteilige fließfähige Ge- Polystyrol, Polymethylmethacrylat, Stärke, Gelatine,
mische sind solche aus Diperisophthalsäure und 65 Carboxymethylcellulose oder verschiedene im wesent-
hydratisierten Salzen, deren hydratisierte Formen bei liehen inerten anorganischen Materialien einschließ-
Temperaturen unterhalb von 6O0C beständig sind, lieh Calciumsulfat oder Natriumsulfat überzieht
die jedoch ihr Hydratwasser bei Temperaturen ober- oder abkapselt, um die Detergentien, das alkalische
i 468
Mittel oder ähnliche Stoffe aus dem Gemisch aus Diperisophthalsäure und hydratisiertem Salz abzutrennen.
Wenn das Gemisch durch diese Abkapselung oder diesen Überzug geschützt ist, kann es mit
trockenen Detergentien oder anderen Stoffen vermischt oder verarbeitet werden.
Es ist ferner möglich, die vorgenannte Schwierigkeit durch andere Techniken als Überziehen oder Einkapseln
zu vermindern. Beispielsweise kann die Teilchengröße der Bestandteile der Gemische so
eingestellt werden, daß jeder Mangel an Verträglichkeit auf ein Mindestmaß herabgesetzt wird. So werden
Gemische aus relativ groben Diperisophthalsäureteilchen mit körnigen Detergentien hergestellt. Diese
groben Diperisophthalsäurekörnchen werden Vorzugsweise durch Granulierung eines homogenen Gemisches
aus sehr fein verteilter Diperisophthalsäure und feinverteiltem hydratisiertem Salz hergestellt, und dieses
Granulat wird dann mit dem granulierten Detergens vermischt. Es können aber auch Gemische von ao
Körnchen oder großen Körnchen verwendet werden, bei denen die Detergenskomponenten und das Gemisch
aus Diperisophthalsäure und hydratisiertem Salz physikalisch getrennt sind.
Nach einer weiteren Ausführungsform können die «5
Gemische aus Diperisophthalsäure und hydratisiertem Salz vorteilhafterweise Ammoniumsalze, wie Ammoniumsulfat
oder Ammoniumacetat, enthalten, die in Gegenwart von Feuchtigkeit unterhalb der Explosionstemperatur
der Diperisophthalsäure in solche Spaltstücke zerfallen oder hydrolysieren, die die
Persäurezersetzung unterhalb der Spontanzerfallsoder Explosionstemperaturen beschleunigen. Auf diese
Weise wird durch die Diperisophthalsäurezersetzung Energie unterhalb der Explosionstemperatur abgeführt,
wodurch die Energie verringert wird, die frei wird, wenn die Explosionstemperatur durch
zufällige Überhitzung, wie z. B. Feuer, Reibung oder mechanischen Schock erreicht wird. Wenn das
Gemisch ein Salz wie Ammoniumsulfat enthält, kann die Menge des zum Schutz gegen unkontrollierte
Zersetzung erforderlichen festen Wassers (Hydratwassers) beträchtlich verringert werden. Die Verwendung
derartiger Salze ist besonders geeignet, eine übermäßige Verdünnung der Diperisophthalsäure mit
hydratisiertem Salz zu vermeiden oder die Verwendung von hydratisierten Salzen zu gestatten, die sonst
keinen genügend hohen Hydratwassergehalt haben würden. Gewöhnlich wirken etwa 0,05 bis 2,0 Gewichtsteile
oder mehr eines derartigen zersetzbaren Salzes, bezogen auf die Diperisophthalsäure, gut.
Andere für diese Funktion geeignete Ammoniumsalze sind primäre, sekundäre oder tertiäre Ammoniumsalze
wie Sulfate, Chloride, Phosphate, Nitrate oder Acetate, quaternäre Ammoniumsalze, Ammoniumpolyphosphate
und -polyborate.
Wenn das Gemisch entweder bei höheren Temperaturen überzogen oder eingekapselt werden soll,
ist es ratsam, ein hydratisiertes Salz zu verwenden, das sein Hydratwasser nicht bei Temperaturen unterhalb
von 60 oder sogar 8O0C abgibt. Viele der Überzüge
werden zweckmäßigerweise bei etwas über 6O0C aufgebracht. Paraffinwachs kann beispielsweise
nach einem Verfahren aufgebracht werden, dessen erste Stufe das Schmelzen ist. Es können Schmelztemperaturen,
die oberhalb der Umgebungstemperaturen (d. h. bis zu 60° C oder etwas darüber), jedoch unterhalb
der Zerfalltemperaturen der Diperisophthalsäure liegen, angewandt werden. Wenn es sich bei dem
hydratisierten Salz um ein Salz handelt, das sein Hydratwasser bei Temperaturen abgibt, die beim
Überziehen angewandt werden, kann die Fließfähigkeit und die pulverförmige Beschaffenheit des Gemisches
verlorengehen, und der Überzug kann mangelhaft sein.
Die folgenden Beispiele erläutern die dämpfende Wirkung, die Beimischungen von hydratisierten Salzen
auf die Diperisophthalsäure haben.
Diperisophthalsäure (Analyse: 95 bis 97 Gewichtsprozent Diperisophthalsäure) wurde gründlich mit
den in Tabelle I angegebenen Salzen und in den dort angegebenen Proportionen gemischt. Das erhaltene
Gemisch wurde dann in ein Reagensglas gegeben, das wiederum in ein Luftbad, das durch einen durch eine
Heizplatte erhitzten rostfreien Stahlbecher gebildet wurde, gegeben wurde. Der Becher wurde mit einer
Polytetrafluoräthylenplatte abgedeckt und die Luft umgewälzt, während ihre Temperatur mit einer
Geschwindigkeit von 5 bis 7 0C je Minute erhöht wurde. Die Temperaturen des Bades und der Probe
wurde während dieser Tests kontinuierlich festgestellt. Die Erhitzung des Luftbades wurde so lange
fortgesetzt, bis sowohl die Lufttemperatur als auch die Temperatur der Probe wesentlich oberhalb der
normalen Zersetzungstemperatur (120 bis 1300C) der Diperisophthalsäure lagen.
Zusatz
Zusatz
Gewicht
Gewicht
DPI*) Gewicht Zersetzungstemperatur
Luftbadtemperatur
nach Zersetzung
nach Zersetzung
°C
Maximal temperatur
nach Zersetzung
0C
AlNa(SO4)2 · 12H2O
AlNa(SO4)2 · 12H2O
A1K(SO4)2 · 12H2O
A1K(SO4)2 · 12H2O
A1NH4(SO4)2 · 12H2O
AlNH4(SO4), · 12H1O
MgSO4-7H2O
MgSO4-7H2O
MgSO4-7H2O
Mg(NO3), · 6H2O
Mg(NO3),-6H2O
AI(NO3)2-9H2O
Al(NO3),-9H2O
CaSO4 · 2H2O
*) DPI = Diperisophthalsäure.
0,4
4,0
0,4
4,0
1,6
4,0
0,2
4,0
8,0
0,2
0,8
0,4
0,8
0,4
4,0
0,4
4,0
1,6
4,0
0,2
4,0
8,0
0,2
0,8
0,4
0,8
0,4
0,2
1,0
0,2
1,0
0,4
1,0
0,1
1,0
2,0
0,1
0,4
0,2
0,4
0,2
1,0
0,2
1,0
0,4
1,0
0,1
1,0
2,0
0,1
0,4
0,2
0,4
0,2
137 bis 138
110
139
136
115
113
143
98
120
110
120
110
105
131
110
139
136
115
113
143
98
120
110
120
110
105
131
140
134
154
153
158
166
140
154
153
122
150
115
125
136
134
154
153
158
166
140
154
153
122
150
115
125
136
163 bis 170
149
>200
193
189
138
172
108
179
157
175
170
139
190
>200
193
189
138
172
108
179
157
175
170
139
190
Bei allen in Tabelle I angegebenen Versuchen wurde keine Explosion beobachtet, nur etwas Rauch. Dies
zeigt, daß die Gemische gegen einen durch Wärme herbeigeführten Spontanzerfall geschützt sind. Ohne
Zusätze zerfallen sogar kleine Mengen (0,1 g) Diperisophthalsäure beim Erhitzen spontan, was durch ein
lautes Puffen angezeigt wird.
Beispiel 2 erläutert ein typisches fließfähiges körniges Gemisch, das mit etwa 0,5 Gewichtsprozent Polyvinylalkohol
überzogen ist.
Beispiel 2
Zusatz Gewichtsprozent
Diperisophthalsäure 23
Isophthalsäure 0,5
Wasser 27,5
Aluminiumsulfat 49
Das Aluminiumsulfat und das Wasser sind als hydratisiertes Aluminiumsulfat enthalten.
Die Zusammensetzung des Beispiels 2 wurde bei Umgebungstemperatur mit einer Sprengkapsel getestet
und erwies sich als nicht explosiv. Bei dem Versuch wird eine Sprengkapsel Nr. 6 in der Mitte der zu
untersuchenden Probe in einem Reagenzglas angeordnet, und das Reagenzglas wurde in ein Bleirohr
getan. Die Sprengkapsel wurde zur Explosion gebracht und die Wirkung auf das Bleirohr festgestellt.
Ein Versuch mit unverdünnter Diperisophthalsäure ergab eine beträchtliche Verformung des Rohres.
Andere Versuche einschließlich eines Versuchs, bei dem die direkte Flamme eines Bunsenbrenners auf
das gesamte Gemisch gerichtet wurde, zeigen an, daß das Gemisch des Beispiels 2 nicht entflammbar ist.
Wie das Beispiel 2 zeigt, können die vorgesehenen Gemische Isophthalsäure und/oder Monoperisophthalsäure
(es fällt gewöhnlich bei der Herstellung der Dipersäure an) sowie Diperisophthalsäure enthalten.
Es ist ferner zu beachten, daß es zwar nicht immer möglich oder einfach sein mag, genau zu unterscheiden,
wieviel jeder dieser Isophthalsäuren vorhanden ist, die Angabe des aktiven Sauerstoffs der
Isophthalsäurekomponente (einschließlich Perisophthalsäuren) des Gemisches ist jedoch eine gültige
Kennzeichnung. Diperisophthalsäure ist mit Sicherheit vorhanden, wenn der aktive Sauerstoffgehalt der
Isophthalsäuren mehr als 8,8 Gewichtsprozent des Gemisches ausmacht.
Gemische aus Diperisophthalsäure und inerten anorganischen wasserlöslichen hydratisierten Aluminiumsalzen,
insbesondere Aluminiumsulfat, wie z. B. Aluminiumsulfat-octadecahydrat sind besonders
erwähnenswert und vorteilhaft. Unter anderem schützt Aluminiumsulfat-hydrat die Diperisophthalsäure gegen
Spontanzerfall. Dies wird im Beispiel 3 erläutert.
Bei Anwendung des im Beispiel 1 beschriebenen Versuchsverfahrens wurden die folgenden Ergebnisse
erzielt:
Zusatz | Peroxy verbindung |
Gewichtsprozent, bezogen auf das Gemisch | Wasser | Versuchsergebnisse | |
Peroxyverbindung | Na2SO4 | 24 | aktiver Sauerstoff |
25 | keine Explosion |
Diperisophthalsäure .. | Al2(SO4)S | 24 | 3,9 | 30 | keine Explosion |
Diperisophthalsäure .. | MgSO4 | 25,1 | 3,9 | 23,2 | keine Explosion |
Diperisophthalsäure .. | Na2SO4 | 23 | 4,05 | 25 | heftige Explosion |
Diperterephthalsäure .. | A12(SO4)3 | 22 | 3,7 | 30 | heftige Explosion |
Diperterephthalsäure .. | MgSO4 | 24,4 | 3,6 | 25,6 | heftige Explosion |
Diperterephthalsäure .. | Na2SO4 | 24 | 3,94 | 25 | keine Explosion |
Benzoylperoxid | A12(SO4)3 | 24 | 1,6 | 30 | milde Explosion |
Benzoylperoxid | MgSO4 | 39,1 | 1,6 | 27,6 | milde Explosion |
Benzoylperoxid | 2,58 | ||||
Die Natriumsulfat enthaltenden Gemische wurden hergestellt, indem man 0,6 g der getrockneten Peroxyverbindung
mit 1,08 g Na2SO4-IOH2O und 0,72 g
wasserfreiem Natriumsulfat mischte. Ein Gemisch aus 1,25 g A12(SO4)3-18H2O und 0,64 g teilweise
getrocknetem Aluminiumsulfat (20% Wasser) mit 0,60 g der Peroxyverbindung ergaben die Aluminiumsulfatgemische.
Verstehend wird ebenfalls erläutert, daß die hydratisierten
Salze in den Gemischen nicht unbedingt als ein spezifisch bekanntes Hydrat enthalten sein müssen,
sondern auch als ein Gemisch aus bekannten Hydraten mit oder ohne nichthydratisierten Salzen.
Die im vorliegenden verwendete Diperisophthalsäure kann nach dem Verfahren hergestellt werden,
das von Silber t, Siegel und S w e r η in dem Journal of Organic Chemistry, Bd. 27, S. 1336 bis
1342 und in der USA.-Patentschrift 3 143 562 beschrieben wird. Nach einer erfindungsgemäßen Ausführungsform
wurde gefunden, daß trockene pulverförmige Gemische der Diperisophthalsäure und des
in Betracht kommenden hydratisierten inerten Salzes wirksam erhalten werden, indem man unhydratisiertes
oder teilweise hydratisiertes Salz in nassem Zustand mit der Säure mischt, wobei ein fließfähiges Gemisch
erhalten wird. Nach dem Verfahren von S i 1 b e r t und Mitarbeitern werden Wasserstoffperoxid und
Isophthalsäure in Gegenwart von Methansulfonsäure unter Bildung einer Aufschlämmung von Diperisophthalsäure,
Methansulfonsäure, Wasserstoffperoxid und Wasser (gebildet durch die Umsetzung und
Zersetzung von Wasserstoffperoxid) umgesetzt. Nach dem Filtrieren der Aufschlämmung und dem Waschen
des Filterkuchens mit entionisiertem Wasser wird ein nasser Filterkuchen erhalten, der primär aus Diperisophthalsäure
besteht und beispielsweise 0,5 bis 2 kg Wasser je kg wasserunlösliche organische Komponente
(hauptsächlich Diperisophthalsäure) enthält. Das
direkte Trocknen des Filterkuchens, um trockene Diperisophthalsäure zu erhalten, ist nicht gefahrlos.
Bei wesentlich oberhalb von 800C liegenden Temperaturen
kann die Zersetzung der Persäure beträchtlich sein. Außerdem kann das trockene Produkt durch
Reibung oder durch Einwirkung eines mechanischen Stoßes zur Explosion gebracht werden.
Bei einer bevorzugten Verfahrensweise werden trockene fließfähige pulverförmige Gemische von Diperisophthalsäure
dadurch erhalten, daß man dem wassernassen Filterkuchen (Dipersäure und Wasser) ein hydratisierbares Salz (das unter den herrschenden
Bedingungen weniger als sein normales Hydratwasser enthält) in solchen Mengen zusetzt, daß das Salz das
Wasser in dem Filterkuchen unter Bildung eines Hydrats aufnimmt. Gewünschtenfalls kann die durch
die Hydratisierung des Salzes entwickelte Wärme während des Mischens oder nach dem Mischen abgeleitet
werden.
Die auf diese Weise erfolgende Umwandlung des nassen Diperisophthalsäurefilterkuchens in einen
trockenen fließfähigen pulverförmigen Stoff umgeht die Notwendigkeit, von erhöhten Temperaturen abhängig
zu sein, um die Trocknung zu bewirken (und die dabei auftretende Zersetzung von Diperisophthalsäure),
und bildet auf einfache Weise ein Gemisch aus hydratisierten Salzen und der Diperisophthalsäure.
Diese Gemische aus Diperisophthalsäure und hydratisierten Salzen (mit oder ohne andere inerte
Zusätze einschließlich Verbindungen, die einen erhöhten Schutz gegen Zersetzung bieten) sind für die
Zwecke geeignet, die die Bildung von aktivem Sauerstoff erfordern. So sind sie wirksame Bleichmittel für
Textilien. In gewerblichen oder Haushaltswaschmaschinen werden sie wirksam als Bleichmittel verwendet,
wobei sie gewöhnlich zusammen mit den üblichen Waschmitteln verwendet werden. Das Gemisch
ist leicht löslich in Konzentrationen, die für derartige Bleichzwecke (insbesondere mit wasserlöslichen
inerten Salzen) typischerweise angewendet werden. Bei Zugabe zur Waschlösung setzt das Gemisch
seinen Sauerstoff in einer Form frei, die das Bleichen wirksam fördert.
Zu den verschiedenen üblichen Detergentien, mit denen die vorliegenden Gemische verwendet werden
können, gehören die Alkalimetallsilikate, synthetische organische Waschmittel einschließlich Natriumdodecylbenzolsulfat
oder ähnliche Alkalimetallverbindungen, Alkyl- oder Aralkylsulfat oder -sulfonat,
äthoxylierte Alkylphenoladdukte, äthoxylierte Fettalkohole. Das erfindungsgemäße Gemisch kann mit
dem Waschmittel zuvor gemischt werden, insbesondere wenn es granuliert oder überzogen oder in einem der
vorstehend beschriebenen Schutzüberzüge eingekapselt ist, oder aber es kann der Waschlösung getrennt zugesetzt
werden. Wenn das Diperisophthalsäuregemisch mit dem Waschmittel vorgemischt werden soll, hat
es vorzugsweise granulierte Form, deren Dichte der
ίο des Waschmittels nahekommt, mit dem es vermischt
werden soll. Hierdurch wird unterstützt, daß das Gemisch in dem Waschmittel gleichförmig dispergiert
bleibt. Gewöhnlich bildet die Bleichmittelzusammensetzung nur einen kleinen Teil des Gemisches, das
durch seine Vermischung mit dem organischen Waschmittel gebildet wird, und stellt typischerweise weniger
als 40 Gewichtsprozent der gesamten Zusammensetzung und sehr häufig weniger als 5 Gewichtsprozent
(oft nur 0,5 Gewichtsprozent) der Zusammensetzung
ao dar.
Claims (4)
1. Stabilisierung von Diperisophthalsäure gegen as Spontanzerfall, gekennzeichnet durch
Zusatz eines wasserlöslichen hydratisierten anorganischen Salzes oder Salzgemisches, welches
einen Teil oder die gesamte Menge seines Hydratwassers bei einer Temperatur zwischen 85 und
1500C abgibt, in einer Gewichtsmenge von mindestens
0,1 Teilen Hydratwasser, insbesondere 0,1 bis 5 Teile, je 1 Teil Diperisophthalsäure,
gegebenenfalls unter weiterem Zusatz von 0,05 Gewichtsprozent eines Ammoniumsalzes, bezogen
auf die Diperisophthalsäure.
2. Stabilisierung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Zusatz solcher Kristallwasser enthaltender
anorganischer Salze, deren lgewichtsprozentige Lösungen in destilliertem Wasser einen
pH-Wert von 3 bis 8 aufweisen.
3. Stabilisierung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Zusatz von Aluminiumsulfat,
Magnesiumsulfat, Natrium-Aluminium-Sulfat, Ammonium-Aluminium-Sulfat,
Kalium-Aluminium-Sulfat als Kristallwasser enthaltende anorganische Salze.
4. Stabilisierung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Zusatz von Ammoniumsulfat als
Ammoniumsalz.
909 581/114
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
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