DE1468398C - Verfahren zur Herstellung von symmet Tischen N,N disubstituierten Harnstoffen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von symmet Tischen N,N disubstituierten Harnstoffen

Info

Publication number
DE1468398C
DE1468398C DE1468398C DE 1468398 C DE1468398 C DE 1468398C DE 1468398 C DE1468398 C DE 1468398C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
reaction
carbon
symmetrical
production
disubstituted ureas
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
Other languages
English (en)
Inventor
Jörg Dipl Chem Dr 2 Hoffmann Gerhard 3340 Wolfenbuttel Stnckrodt
Original Assignee
Veba Chemie AG, 4660 Gelsenkirchen Buer
Publication date

Links

Description

1 . 2
Es ist bekannt, daß sich primäre, aliphatische rung der Reaktipnspartner in das Reaktionsgefäß er-
Amine mit Kohlenstoffoxysulfid bei Raumtemperatur folgt zweckmäßig durch getrennte Leitungen, da sich
zu thiocarbamidsauren Salzen umsetzen, die an- beim vorzeitigen Mischen bei Raumtemperatur in
schließend isoliert werden können. Aus den Queck- der Zuführungsleitung thiocarbamidsaure Salze ab-
silberverbindungen dieser Salze wurden durch 5 . setzen und zu Verstopfungen führen,
trockenes Erhitzen die entsprechenden symmetrischen Das Verfahren kann halbkontinuierlich und kon-
Harnstoffe erhalten. tinuierlich ausgeführt werden.;;
Nach der USA.-Patentschrift 2 615 025 erhält man Bei der halbkontinuierlichen Verfahrensweise durch Umsetzen von Äthylendiamin mit Kohlenstoff- werden die Reaktionspartner gleichzeitig dem Reoxysulfid das' entsprechende thiocarbamidsaure Salz, io aktionsgefäß zugeführt und der entstehende Schwefeldas sich nach der Isolierung durch trockenes Erhitzen wasserstoff stetig abgetrieben. Das verdampfende auf 110 bis 131° C unter Schwefelwasserstoff-Ab- und in einem Rückflußkühler kondensierte Lösungsspaltung zu Äthylenharnstoff umsetzt. mittel führt die Reaktionswärme ab. Nach Erreichen
Es wurde nun gefunden, daß sich symmetrische einer bestimmten Produktkonzentration wird das ge-
Ν,Ν'-disubstituierte Harnstoffe ,der allgemeinen For- 15 samte Reaktionsgemisch abgelassen, das Lösungs-
«rnel R—NH-CO—NH—R, worin R einen gesät- mittel verdampft, das Produkt getrocknet und nach
tigten, ungesättigten, geradkettigen, verzweigten oder Bedarf aus Wasser oder einem anderen geeigneten
substituierten aliphatischen Rest bedeutet, aus Koh- Lösungsmittel umkristallisiert.
lenstoffoxysulfid und einem entsprechenden primären Beim kontinuierlichen Verfahren wird dem Realiphatischen Amin dadurch herstellen lassen,. daß 20 aktionsbehälter stetig ein Teil der entstandenen Löman die Umsetzung in der Schmelze oder in Lö- sung entnommen, unterkühlt, vom auskristallisierten sungsmitteln zwischen 60 und 200° C, vorzugsweise Produkt abgetrennt und die Mutterlauge dem Rezwischen 90 und 130° C, bei Normaldruck oder nur aktor stetig wieder zugeführt! Weiterhin können mehwenig davon abweichenden Drücken unter gleich- rere Reaktionsgefäße in Form einer Kaskade hinterzeitiger Abspaltung von Schwefelwasserstoff durch- 35 einandergeschaltet werden. Hierbei kann es zweckführt. Die Umsetzung erfolgt dabei gemäß dem mäßig sein, das Kohlenstoffoxysulfid-Gas im,Gegen-Schema strom zur Schmelze bzw. Lösung zu führen.
COS + 2 NH2 · R -> R · NH · CO · NH · R+H2S. In besonderen Fällen kann es sich als zweckmäßig
Diese Umsetzung beruht wohl darauf, daß Stoffe erweisen, dem Reaktionsgefäß ein mit oberflächenmit reaktionsfähigen Η-Atomen am Stickstoff unter 30 aktiven Stoffen, z. B. Α-Kohle oder aktivem Al2O3 Abspaltung eines Protons mit der Elektronenlücke gefüllten, auf 90 bis 20O0C aufgeheiztes Reaktionsam C-Atom des Kohlenstoffoxysulfids reagieren gefäß nachzuschalteri, um nichtumgesetzte, mitgeriskönnen, wobei es zu direkter Abspaltung von sene Reaktiönspartner völlig umzusetzen. Das hier . Schwefelwasserstoff kommt. . . · entstandene Produkt wird dann mit einem geeigneten
Als Lösungsmittel kommen alle bekannten, unter 35 Lösungsmittel vom Feststoff abgelöst und der
den Reaktionsbedingungen indifferenten Lösungs- weiteren Verarbeitung zugeführt. N
mittel, wie Wasser, Alkohole, aliphatische und aro- In den nachfolgenden Beispielen wurde ein koh-
matische Kohlenwasserstoffe, halogensubstituierte lenstoffoxysulfidhaltiges Gemisch mit etwa
Kohlenwasserstoffe, Ketone, in Betracht. _..."·
Zweckmäßig arbeitet man mit solchen Lösungs- 40 25 bis 29% COS ,
mitteln, deren Siedepunkt um 90 bis 130° C liegt ...... 65 bis 68% N2
und deren Lösungsvermögeh für die herzustellende 2 bis4%CO
Verbindung zwischen Raumtemperatur und dem ,,
Siedepunkt stark ansteigt. Als Lösungsmittel eignen 1 bis 5% CO2
sich auch die geschmolzenen Ausgangsstoffe der End- 45 0,1 bis 0,2% H2S
produkte. Besonders geeignete Lösungsmittel sind '
Propanole, Butanole, Toluol, Monochlorbenzol. eingesetzt. Um unerwünschte Nebenreaktionen aus- «
Die Reaktionspartner können in jedem Verhältnis zuschließen, wurden Spuren Schwefelkohlenstoff vor-
zum Einsatz gelangen. Da die Umsetzung unter den her an Α-Kohle adsorbiert. In allen Beispielen be-
erfindungsgemäßen Bedingungen bei. Temperaturen 50 trug der Durchsatz dieses Gasgemisches 30 Nl/h. Die
zwischen 90 und 130° C praktisch stöchiometrisch Ausbeuten beziehen sich auf den N-Gehalt des Aus-,
und sehr schnell erfolgt, arbeitet man zweckmäßig gangsstoffes.
mit einem geringen Überschuß an Kohlenstoffoxy- ;;
sulfid. , Beisbiel i
Das Kohlenstoffoxysulfid kann rein oder verdünnt 55 :
durch indifferente Gase, wie N2, CO2, CO, H2, CH4,
oder in Lösung, wie in Toluol, Glykol, dem Re- Ein 500-ml-Vierhalsrundkolben mit Rückflußaktionsgefäß zugeführt werden, kühler und drer Schliffansätzen für die beiden Ein-Eine Verdünnung des Kohlenstoffoxysulfids mit leitungsrohre und das Thermometer wird mit 200 ml indifferenten Gasen ist unter Umständen von Vor-.60 n-Propanol beschickt und auf etwa 1000C aufgeteil, weil dadurch die Abtreibung des Schwefelwasser- heizt. Nach Erreichen dieser Temperatur werden Stoffs aus dem Reaktionsgefäß gefördert wird. innerhalb 5 Stunden gleichzeitig und kontinuierlich Die übrigen Reaktionspartner werden dem Re- 58,701 = 118 g = 2,62MoI Äthylamin und die oben aktionsgefäß entweder gasförmig, flüssig oder in Lö- beschriebene Kohlenstoffoxysulfid-Gasmenge eingesung zugeführt. Gasförmige Amine können durch in- 65 leitet. Die beiden Einleitungsrohre sind zwecks kräfdifferente Gase verdünnt sein. Unter Normalbedin- tiger Durchmischung der Reaktionspartner bis fast gungen flüssige Stoffe können durch Beladung eines zum Boden des Kolbens ausgezogen. Nach Been-Trügergasstromes zum Einsatz gelangen. Die ZufUh- digung der Reaktion wird die Lösung in eine Kristal-
lisierschale gegossen und das Lösungsmittel auf dem Wasserbad abgedampft. Aus Wasser umkristallisiert werden 142 g N,N'-Diäthylharnstoff erhalten. Ausbeute 93,5«/o.
Beispiel 2
In dem wie oben ausgerüsteten Reaktionskolben werden 200 g Ν,Ν'-Dimethylharnstoff geschmolzen. Bei einer Temperatur von etwa 110 bis 115° C werden wie oben innerhalb 5 Stunden Kohlenstoffoxysulfid-Gas (obiger Konzentration und Menge) und 67,3 1 = 93,5 g = 3,01 Mol Methylamin eingeleitet. Nach Abzug des als Schmelze eingesetzten Harnstoffs verbleiben 125,3 g Ν,Ν'-Dimethylharnstoff. Ausbeute 95 fl/o.
Beispiel 3
In das wie oben beschriebene Reaktionsgefäß werden innerhalb 5 Stunden die oben angeführten Kohlenstoffoxysulfid-Gasmengen und insgesamt ao 189,8 g = 3,11 Mol ^-Aminoäthylalkohol (Äthanolamin) gleichzeitig und kontinuierlich in,200ml auf etwa 100° C gehaltenes n-Propanol eingeleitet. Gefunden: 193,4 g Ν,Ν'-Dia'thanolharnstoff. Ausbeute 84,2<Vo. as
B eispiel 4
In das wie oben beschriebene Reaktionsgefäß werden innerhalb 5 Stunden die oben angeführten Kohlenstoffoxysulfid-Gasmengen und insgesamt 145,1 g = 2,54 Mol primäres Allylamin gleichzeitig und kontinuierlich in 200 ml auf etwa 100° G gehaltenes n-Propanol eingeleitet. Gefunden: 168,4 g Ν,Ν'-Diallylharnstoff. Ausbeute 94,5«/».

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur Herstellung von symmetrischen NjN'-disubstituierten Harnstoffen der allgemeinen Formel R—-NH-CO—NH-R, worin R einen gesättigten, ungesättigten, geradkettigen, verzweigten oder substituierten aliphatischen Rest bedeutet, aus Kohlenstoffoxysulfid und einem entsprechenden primären aliphatischen Amin, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung in der Schmelze oder in Lösungsmitteln zwischen 60 und 200° C, vorzugsweise zwischen 90 und 130° C, bei Normaldruck oder nur wenig davon abweichenden Drücken unter gleichzeitiger Abspaltung von Schwefelwasserstoff durchgeführt wird.

Family

ID=

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1468398C (de) Verfahren zur Herstellung von symmet Tischen N,N disubstituierten Harnstoffen
DE1468398B1 (de) Verfahren zur Herstellung von symmetrischen N,N&#39;-disubstituierten Harnstoffen
DE2341743A1 (de) Verfahren zur herstellung von dihydroxyphenolen
DE68902658T2 (de) Verfahren zur herstellung von fluoroaromatischen verbindungen.
DE69005609T2 (de) Verfahren zur Herstellung von Alkan- und Arensulfonamiden.
DE1593472C3 (de)
DE2057956A1 (de) Verfahren zur Herstellung von aliphatischen Carbonsaeurechloriden
DE2816407A1 (de) Verfahren zur herstellung von 2-meraptobenzthiazol
AT229876B (de) Verfahren zur Herstellung von sehr reinem Melamin
DE2231157C2 (de) Verfahren zur Herstellung von vorwiegend P-nitriertem Phenol oder M-Kresol
DE2211231C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Jodwasserstoff und/oder Alkyljodiden
CH456616A (de) Verfahren zur Herstellung eines Trimethylamin-Schwefeltrioxydkomplexes
CH620424A5 (de)
Wisniak ALEXANDRE-LÉON ÉTARD The Étard reaction and other contributions to chemistry
Wisniak ALEXANDRE-LÉON ÉTARD Contribution to Chemistry
AT235305B (de) Verfahren zur Herstellung von Harnstoff
DE975968C (de) Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Gemischen aus Essigsaeure und Methylacetat
AT224646B (de) Verfahren zur Herstellung von 1,3-Bis(ω-carboxyalkyl)-harnstoffen
AT277189B (de) Verfahren zur Herstellung der neuen 7-Amino-4-thiaönanthsäure
DD222303A1 (de) Verfahren zur herstellung von dichloralharnstoff
DE551866C (de) Verfahren zur Herstellung eines Katalysators fuer die Ammoniaksynthese aus komplexenEisencyanverbindungen
DE1808104A1 (de) Verfahren zur Herstellung von 2-Alkyl-4-nitroimidazolen
DE1493481A1 (de) Verfahren zur Herstellung eines Trimethylamin-Schwefeltrioxydkomplexes
AT222652B (de) Verfahren zur Herstellung von Dichlorcyanursäure, Trichlorcyanursäure oder von Mischungen hievon
AT214458B (de) Verfahren zur Herstellung von Schwefelkohlenstoff