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Verfahren zur Herstellung von Adipinsäure durch Oxydation von Cyclohexan
in flüssiger Phase mit molekularem Sauerstoff.
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Die Erfindung bezieht sich auf ein verbessertes Verfahren zur Oxydation
von Cyclohexan zu Adipinsäure und insbesondere auf ein Verfahren, welches die Oxydation
von Cyclohexan mit molekularem Sauerstoff zu primären Oxydationsprodukten und nachfolgende
Oxydation dieser primären Produkte zu Adipinsäure mittels Salpetersäure oder anderer
i. ittel umfaßt Bei dem vorstehend genannten Verfahren wird gemäß der bisherigen
Technik das Cyclohexan mit Luft zu Cyclohexanol, Cyclohexanon, Peroxyden und verschiedenen
anderen oxydierte ren Produkten oxydiert. Das nicht oxydierte Cyclohexan wird aus
diesen primären Oxydationsprodukten zurückgewonnen, und das cyclohexanfreie Oxydationsprodukt
wird weiter zu
Adipinsäure mit Salpetersäure oxydiert. Bei dieser
hrbeitsweise werden das Cyclohexanol unc Cyclohexanon nicht isoliert und die endgültige
Ausbeute an Adipinsäure ist hoch, da die hierbei vorhandenen verschiedenen Adipinsäurevorläufer
in der Oxydationsstufe mit Salpetersäure zu Adipinsäure umgewandelt werden.
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Jedoch ist diese beschriebene Arbeitsweise nicht von Schwierigkeiten
frei, Die Qualität der erhaltenen dipinsäure ist nicht die beste und die Oxydationsstufe
mit Salpetersäure ist nicht so wirksam als sie sein könnte, auigrund der verschiedenen
primären Oxydationsprodukte, welche in dem Salpetersäureoxydationseinsatzmaterial
vorhanden sind0 Einige dieser Produkte geben Anlaß zur Bildung von Glutarsäure und
Bernsteinsäure, wobei diese beiden in dem Adipinsäureumkristallisator entfernt werden
müssen, was die Gesamtkosten des Verfahrens beachtlich erhöht.
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Es wurde eine Anzahl von Methoden zur Behandlung des Cyclohexanoxydationsprodukts
vorgeschlagen, um eine Salpetersäureoxydationsbeschickung zu erzeugen, welche gegenüber
Adipinsäurevorläufern selektiv ist, jedoch sind alle diese Methoden bis jetzt entweder
zu kostspielig für die erhöhte Ausbeute an erhaltener Adipinsäure oder bewirken
einen Werlust
an Adipinsäurevorläufern in Abfallströmen oder in
Behandllangs-oder Verarbeitungsströmen durch Veresterung oder andere Reaktionen.
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Ein Beispiel einer solchen Arbeitsweise ist eines, welches technisch
sehr bevorzugt wird. bei dieser Arbeitsweise wird das aus der Luftoxydation von
Cyclohexan erhaltene Reaktionsprodukt mit wasser vermischt und diese wäßrige iJischung
wird von nicht oxydiertem Cyclohexan abgestreift, welches den Luftoxydationseinheiten
wieder zugeführt wird0 Die Rückstände aus dem Abstreifen von Cyclohexan oder Kohlenwasserstoff
werden weiter durch Destillation, Kristallisation und Filtration gereinigt oder
raffiniert, um einen Einsatzstrom für die Salpetersäureoxydationsmittel oder-oxydationsreaktoren
(oxidizer) zu schaffen, welcher außerordentlich reich an Adipinsäurevorläufern ist0
Es zeigte sich jedoch, daß untragbare Verluste an Adipinsäurevorläufern bei der
Durchführung dieser Arbeitsweise auftreten, Ein Zweck der erfindung besteht daher
in einem verbesserten Verfahren zur Verarbeitung oder Behandlung des Reaktionsprodukts
aus der Oxydation von Cyclohexan, um wirtschaftlich ein Einsatzprodukt für das Salpetersäureoxydationsmittel
zu erzeugen, welches eine maximale Menge an Adipinsäurevorläufern enthält0
Min
anderer Zweck der Erfindung besteht in einem verbesserten Verfahren zur Behandlung
oder Verarbeitung des Reaktionsprodukts aus der Oxydation von Cyclohexan, mli ein
Einsatzmaterial für den Salpetersäureoxydationsreaktor herzustellen, wobei Verluste
an Adipinsäurevorläufern bei dieser Behandlung oder Verarbeitung vermieden oder
verhindert werden.
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Ein weiterer Zweck der brfindung besteht in der Schaffung eines verbesserten
Verfahrens zur Behandlung oder Verarbeitung d-es Reaktionsprodukts aus der Oxydation
von Cyclo--hexan, um ein zinsatzprodukt für die balpetersäureoxydationsstufe herzustellen,
welches eine minimale Menge an bernsteinsäure und Glutarsäure oder den Vorläufern
davon enthält.
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Andere Zwecke und Vorteile der erfindung sind aus der nachstehenden
Beschreibung ersichtlich0 In überraschender Weise wurde festgestellt, daß bessere
Ausbeuten an Adipinsäure bei der Oxydation von Cyclohexan durch das Verfahren gemäß
der Erfindung erhalten werden können als sie durch die bisher bekannten Arbeitsweisen
erzielt wurden. Im allgemeinen besteht das Verfahren gesäß der Erfindung darin,
daß man Cyclohexan mit Luft oxydiert, dem Oxydationsprodukt Wasser zugibt und dann
im wesentlichen
die ölschicht und die wäßrige Schicht des gebildeten
Luftoxydationsprodukts getrennt behandelt, um Adipinsäurevorläufer für die nachfolgende
Oxydation mit Salpetersäure oder anderen Mitteln zu erhalten0 Gegenüber den anderen
älteren Arbeitsweisen zeichnet sich dieses Verfahren dadurch aus, daß es eine bessere
Ausnutzung oder Verwetung der erforderlichen Ausstattung oder Einrichtung ergibt
und die Erzeugung von gesteigerten Mengen an Adipinsäure durch eine wirksamere Verwertung
oder Ausnutzung der verfügbaren Adipinsäurevorläufer erlaubt, indem deren Verlust
während der Verarbeitung oder Behandlung vermieden wird0 Es können auch aufgrund
der geringeren 5. Wärmebelastung oder des niedrigeren Wärme einsatzes größere Volumina
an Material durch eine Ausstattung oder Einrichtung gegebener Größe verarbeitet
werden0 Die Zwecke der Erfindung werden durch ein Verfahren erreicht, welthes anhand
der Zeichnung näher erläutert wird0 In der Figur der Zeichnung wird in einem Fließdiagramm
die Oxydation von Cyclohexan unter nachSolgender Trennung von verschiedenen Reaktionsprodiikten
für die anschließende Oxydation zu Adipinsäure mittels Salpetersäure gezeigt0 Hierbei
wird die Oxydation von Cyclohexan in flüssiger Phase gemäß einem Verfahren erläutert,
bei welchem das Cyclohexan bei 1 aus einem Cyclohexan-Vorratsbehälter (nicht gezeigt)
zu dem
Oxydationsreaktor 2 (oxidizer) gepumpt wird, wobei Luft bei
3 in den Oxydationsreaktor 2 eintritt, Beispielsweise kann ein besonderer Oxydationsreaktor
aus drei in Reihe angeordneten Autoklaven-Oxydationsreaktoren bestehen, welche mit
Rückflußkühlern für die Wasserabnahme versehen sind und unter Rühren bei einer Temperatur
im Bereich von 1300 bis 190°C bei überatmosphärischen Drücken betrieben werden0
Wasser wird bei 4 dem Oxydationsprodukt zugesetzt, welches bei 5 den Oxydationsreaktor
verläßt, um ein Verstopfen der Leitungen mit darin enthaltenem wasserlöslichen Feststoff
zu vermeiden, und diese wäßrige lisischung kann gegebenenfalls vor ihrem Eintritt
in eine Dekantiereinrichtung 6 gekühlt werden, in welcher die'£rennung der Öl schicht
und der wäßrigen Schicht zugelassen wird, wobei die Ulschicht zu dem Lagerbehälter
7 für die obere Schicht und die wäßrige Schicht zu dem Lagerbehälter 8 für die untere
Schicht abgezogen werden0 Die obere oder Ölschicht, welche reich an Cyclohexanor
und Cyclohexanol ist und das nicht oxydierte Cyclohexan und andere wasserunlösliche
Oxydationsprodukte enthält, wird, wie gezeigt, durch Leitung 9 einem Trockenkohlenwasserstoffabstreifer
10 zugeführt, welcher irgendeine Standardrektifikationekolonne,
beispielsweise
eine Siebplattenkolonne (sieve tray column) oder eine Glockenbodenkolonne (bubbel
cap tray column) sein kann, und dazu bestimmt ist, einen überwiegenden Anteil des
nicht oxydierten Cyclohexans aus der oberen Schicht des Oxydationsprodukte zu entfernen.
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Nicht oxydiertes Cyclohexan wird aus der Kolonne, wie gezeigt, durch
eitung 16 entfernt und den Oxydationseinheiten über Leitung 13 zurückgeführt. Als
besonderes Beispiel kann der Trockenkohlenwasserstoffabstreifer 10 aus einer Glockenbodenkolonne
mit 30 Böden (thirty tray bubble cap column) bestehen, welche bei einer Kolonnenkopf-
oder -obertemperatur von 600 bis 1000C und bei Atmosphärendruck betrieben wird.
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Vakuum oder überatmosphärischer Druck kann erwünschtenfalls zur Anwendung
gelangen.
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Das Oxydationsprodukt, aus welchem ein überwiegender Anteil des nicht
oxydierten Cyclohexans entfernt worden ist, verläßt den Trockenkohlanwasserstoffabstreifer
10 und gelangt in einen Naßkohlenwasserstoffabstreifer 18 durch Leitung 17, wie
gezeigt. Der Naßkohlenwasserstoffabstreifer 18 kann aus irgendeiner Standardrektifikationskolonne,
beispielsweise einer iebplattenkolonne oder einer Glockenbodenkolonne bestehen,
welche dazu bestimmt ist, im wesentlichen das gesamte restliche nicht oxydierte
Cyclohexan aus der oberen Schicht des Oxydationsprodukts zu entfernen.
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Wasser, welches in den Kohlenwasserstoffabstreifer bei 11 aus dem
Destillat des Konzentrators 35 für die untere Schicht gelangt, geht ebenfalls als
Kopfprodukt in dem Naßkohlenwasserstoffabstreifer 18 abO Dieses Kopfprodukt oder
der Verarbeitungsstrom 19 kann gekühlt werden und dann einer Trennung in eine Cyclohexanschicht
und eine wäßrige Schicht in einer Dekantiereinrichtung 14 überlassen werden, wobei
die Cyclohexanschicht dem Oxydationsreaktor durch Leitung 13, wie gezeigt, zurückgeführt
wird und die wäßrige Schicht als Abfallprodukt über Leitung 15 abgeführt wird. Ein
Teil des Abfallwasserstroms von Leitung 15 kann dem Naßkohlenwasserstoffabstreifer
18 als ftückfluß oder Rücklauf erwünschtenfalls über Leitung 31, wie gezeigt, zurück
eführt werden.
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Die Rüclçstände aus dem 4abkohlenwasserstofiabstreifer werden über
Leitung 20, wie gezeigt, entweder einer KA-Raffiniereinheit (KA refiner) 22 zugeführt,
in welcher eine abschließende Destillationsreinigungsstufe der oberen oder G1-schicht
stattfinden kann, oder durch Leitung 36, wie gezeigt, direkt dem Adipinsäurevorläufervorratsbehälter
25 oder beiden, in Abhängigkeit von dem erw2nschten Grad an Trennung, welche für
das obere Schichtprodukt erfordert wird, zubeleitet0
Sin besonderes
Beispiel eines Naßkohlenwasserstoffabstreifers 18 kann aus einer Glockenbodenkolonne
mit 30 Boden (thirty tray bubble cap column) bestehen, welche bei einer Kolonnenober-oder-kopStemperatur
von 60 0bis 1000C und einem geeigneten Druck betrieben wird, um die erwünschte trennung
zu bewirken.
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Die Rückstände aus dem Naßkohlenwasserstoffabstreifer, welche Cyclohexanon,
Cyclohexanol und andere wasserunlösliche Oxydationsprodukte enthalten, können, wie
gezeigt, durch Leitung 20 der KiL-Raffiniereinheit 22 zugeführt werden, welche aus
irgendeiner btandardrektifikationskolonne irgendeiner Art, Deispielsweise einer
Siebplattemnkolonne oder einer Glockenbodenkolonne, bestehen kann0 In der KA-Xaffiniereinheit
22 findet die abschließende Destillationstrennung der Adipinsäurevorläufer aus demjenigen
Teil der oberen Schicht, welche dieser zugeführt wird, statt, Nach Kühlen gelangt
der Aufbereitungsstrom oder Arbeitsstrom 23 aus der KiL-Raffiniereinheit zu der
Dekantiereinrichtung 12, in welcher aie wäßrige Schicht und die Ölschicht der Trennung
überlassen werden, wobei die wäßrige Schicht der KA-Raffiniereinheit als Rückfluß
durch Leitung 24, wie gezeigt, zurückgeführt wird. Die Olschicht wird aus der Dekantiereinrichtung
12 zu dem Adipinsäurevorläufervorrats- oder -lagerbehälter
25 durch
Leitung 26, wie gezeigt, gepumpt und die Rüc<-stände aus der KA-Raffiniereinheit
gelangen zu dem Kristallisator 27 durch Leitung 37, wie gezeigt0 In einem besonderen
Beispiel kann die KA-Raffiniereinheit aus einer Glockenbodenrektifikationskolonne
mit 30 Böden bestehen, welche bei einer Kopf oder Obertemperatur von 800 bis 1200C
und einer Bodentemperatur von 1000 bis 140°C in Abhängigkeit davon betrieben wird,
ob der Druck innerhalb der Kolonne unteratmosphärisch, atmosphärisch oder überatmosphärisch
ist0 Die wäßrige untere Schicht 8, welche Adipinsäure, Wasser, wasserlösliche Ester,
Spuren von Cyclohexanon und andere wasserlösliche, nicht-flüchtige Rückstände enthält,
wird dem Konzentrator 35 für die untere Schicht durch eine Leitung 21, wie gezeigt,
zugeführt, welcher aus einer Rektifikationskolonne von irgendeiner Art, z*Bo einer
Siebplattenkolonne oder einer Glockenbodenkolonnem bestehen kann0 Nach Kühlen gelangt
der Destillatstrom 11 aus dem Konzentrator 35 für die untere Schicht zu dem Kohlenwasserstoffabstreifer
18, worin die wertvollen wasserlöslichen Adipinsäurevorläufer zurückgewonnen und
der ölschicht zugesetzt werden, welche den Boden des Kohlenwasserstoffabstreifers
18 bei 20 verläßt, Die Rückstände aus dem Konzentrator für die untere Schicht
gelangen
zu dem Kristallisator 27 durch Leitung 28, wie gezeigt. In einem besonderen Beispiel
kann der Konzentrator für die untere Schicht aus einer Glockenbodenrektit'ikationskolonne
mit 30 Böden bestehen, welche bei einer Ober- oder Kopftemperatur von 800 bis 1200C
und einer Bodentemperatur von 1000 bis 1400C in Abhängigkeit davon, ob der Druck
innerhalb der Kolonne unteratmosphärisch, atmosphärisch oder überatmosphärisch ist,
betrieben wird.
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Der Kristallisator 27 wird so betrieben, um Adipinsäurevorläufer
selektiv aus dem Material von Leitung 28 und Leitung 37 aus zufällen und kann aus
irgendeiner Art eines geruhrten oder bewegten Vakuumkessels sein. In einem besonderen
Beispiel für einen gerührten oder bewegten Vakuumkristallisator kann die Arbeitstemperatur
300 bis 60 0 betragen, in Abhängigkeit von dem Arbeitsdruck innerhalb des iristallisators.
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Das aus dem Kristallisator durch Leitung 29 austretende Material
gelangt, wie gezeigt, zu einem Filter 30, wo die selektiv ausgefällten Adipinsäurevorläufer,
welche in dem Kristallisator gebildet wurden, von der verbleibenden Flüssigkeit
entfernt werden. Der Filterkuchen, welcher Adipinsäure, nicht-flüchtigen Rückstand,
der bei den Arbeitsbedingungen
des Kristallisators in der restlichen
Mutterlauge unlöslich ist, und geringe Mengen an Glutarsäure und Bernsteinsäure
enthält, wird dem Adipinsäurevorläufervorrats- oder -lagerbehälter 25 zugeführt,
wie es der Pall bei dem Material aus der Leitung 26 war. Die Adipinsäurevorläufer
in dem Adipinsäurevorläufervorratsbehälter sind dann für die nachfolgende Oxydationsbehandlung
miJ Salpetersäure oder andere Verfahrensweisen bereit und werden, wie gezeigt, durch
eine Leitung 33 abgeführt. Die das Filter 30 bei 32 verlassende Mutterlauge kann
als Brennstoff verwendet oder gegebenenfalls als Abfallprodukt verworfen werden0
Wie aus der vorstehend gegebenen Beschreibung des Materialflusses innerhalb der
verschiedenen Ströme des Verfahrens gemäß der Erfindung ersichtlich ist, läßt man
nicht zu, daß die obere Schicht oder ölschicht und die untere Schicht oder wäßrige
Schicht der Produkte aus der Luftoxydation von Cyclohexan miteinander zu irgendeiner
Zeit in Berührung kommen, wenn die Bedingungen von Temperatur und Druck zu einer
Zwischenreaktion der Produkte unter Verschlechterung der Ausbeute an Idipinsäurevorläufer
führen können. Die Zunahme in der Ausbeute von Adipinsäurevorläufern, welche aus
der getrennten Behandlung der oberen und unteren Schichten erhalten wird, war völlig
unerwartet und obgleich die genauen Umsetsungen, deren Verhütung durch die individuelle
oder einzelne
Behandlung der Schichten angenommen wird, nicht bekannt
sind, wird angenommen, daß eine Veresterung von Adipinsäurevorläufern in der Ölschicht
mit Adipinsäurevorläufern oder wasserlöslichen nicht-flüchtigen Rückständen in der
wäßrigen Schicht entweder während des hbstreifens von Cyclohexan oder der Trennung
von Wasser und nicht-flüchtigem Rückstand aus den AdipinsöurevorläuSern oder bei
beiden Vorgängen stattfand, Die Möglichkeit von unerwünschten Reaktionen in diesen
Teilen des Verfahrens werden durch die Arbeitsweise gemäß der Erfindung vermieden.
Lediglich die Ölschicht oder die obere Schicht und das aus der wäßrigen oder unteren
Schicht entfernte Wasser werden einer Abstreifstufe von dem nicht oxydierten Cyclohexan
unterworfene Außerdem wird eine erhöhte Adipinsäurevorläuferausbeute erhalten, indem
man nicht zuläßt, daß das hochsiedende organische Itaterial, welches reich an Adipinsäurevorläufern
ist, als Abfallprodukt verloren geht. fiWie aus der Figur deutlich ersichtlich ist,
befindet sich das hochsiedende organische Material, welches in dem Oxydationsprodukt
aus der Luf toxydations 9 tufe vorliegt und wasserunlöslich ist, in der oberen oder
Ölschicht 7 und kann über die Abstreifstufe zu dem Vorratsbehälter für Adipinsäurevorläufer
25 bei dem Verfahren gemäß der erfindung gelange, Bei den bisherigen
Arbeitsweisen
war dies nicht der Fall, da die hochsiedenden wasserunlöslichen, organischen Materialien
in einer solchen Weise verarbeitet wurden, daß sie durch die hristallisations-und
Filtrationsstufen geführt wurden, wobei sie nicht zurückgewonnen wurden und anschließend
als Abfallprodukt in der Mutterlauge aus dem Filter verloren gingen. Nur die obere
Schicht oder die ölschicht und Wasser, welches aus der wäßrigen Schicht oder der
unteren Schicht entfernt wurde, werden dem Abstreifen von nicht oxydiertem Cyclohexan
unterworfen, und in den nachfolgenden Abtrennstufen sind cie Bedingungen von Temperatur
und Druck solche, daß im wesentlichen nur der Wasserdampf aus der wäßrigen Schicht
in Berührung mi den Adipinsäurevorläufern, welche in dem Ölschichtstrom enthalten
sind, gelangt und nur der wasserunlösliche nicht-flüchtige Rückstand aus der Ulschicht
mit den in dem Strom der wäßripen Schicht enthaltenen Adipinsäurevorläufern in Berührung
gelangt, Die Verbesserung der Ausbeute an Adipinsäure und Adipinsäurevorläufern,
welche bei dem Verfahren gemäß der Erfindung erhalten wird, wird durch die in der
nachstenenden Tabelle aufgeführten Werte erläutert, welche einen Vergleich der Ausbeuten
an Adipinsäure und Adipinsäurevorläufern, welche gemäß der alten Arbeitsweise, die
ein großes technisches
Interesse besitzt und gemäß der Arbeitsweise
der Erfindung erhalten wurden, zeigt. Es ist festzustellen, daß die Ausstattung
bei diesen Verfahren, d.h. Destillationskolonnen, Luftoxydationseinheiten und andere'feilbestandteile,
bei beiden Verfahren die gleichen sind. Lediglich die Verfahrensausnutzung der Ausstattung
oder Einrichtung ist geändert. Die Werte, elche unter der Überschrift "alt" aufgeführt
sind, wurden erhalten, wenn die obere Schicht und die untere Schicht, wie in der
Figur gezeigt ist, bei 7 und 8 vereinigt in abgemessenen mengen den in Reihe angeordneten
Kohlenwasserstoffabstreifereinheiten 10 und 18 der Figur zugeführt wurden und die
Rückstände aus den ibstreifvorgängen der KA-Raffiniereinheit 22 zugeleitet wurden0
Die unter "neu" gezeigten Angaben wurden erhalten, wenn die Arbeitsweise gemäß der
Erfindung zur Anwendung gelangte und 60 % des Materials, welches die Rückstände
des Kohlenwasserstoffabstreifers 18 verläßt, direkt dem 5aipinsäurevorläuServorratsbehälter
25 durch eine Leitung 36, wie in der Figur gezeigt, zugeführt werden und die verbleibenden
40 * des Rückstand stroms 20 des Kohlenwasserßtoffabstreifers der KA-Raffiniereinheit
22 zugeführt wurden. Offensichtlich ist dieser Teil nicht kritisch und kann erwünschtenfalls
abgeändert werden, um eine gesteigerte Produktionsfähigkeit zu erzielen.
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Sämtliche Angaben wurden bei der Burchführung eines kontinuierlichen
Verfahrens erhalten und besitzen die gleichen Einheiten von kg je Zeiteinheit (pounds
per unit of time), bezogen auf eine konstante Strömungsgeschwindigkeit aus den Einheiten
der Luftoxydation von Cyclohexan Tabelle Adipinsäurepotential des Oxydationsreaktionsprodukts
von Cyclohexan.
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Produktkomponente vor Verarbeitung nach Verarbeitung 1. Adipinsäurevorläufer
a) altes Verfahren 102 (224,9) 88 (194,0) b) neues Verfahren 102 (224,9) 94,15 (207,6)
2.Adipinsäure a) altes Verfahren 11,03 (24,)) 4,9 (10,8) b) neues Verfahren 11,03
(24,3) 7,16 (15,8) 3. Ester a) altes Verfahren 8,29 (18,3) 2,13 (4,7) b) neues Verfahren
8,29 (18,3 4,58 (10,1) 4. Valeriansäure 8) altes Verfahren 7,8 (17,2) 1,54 (3,4)
b) neues Verfahren 7,8 (17,2) 3,58 (7,9) Aus der vorstehenden Tabelle ist ersichtlich,
daß das Gesamtadipinsäureleistungsvermögen oder -potential der Ströme, welche die
Luftoxydationseinheiten verlassen und dem Rückgewinnungsverfahren nach der neuen
und neuartigen Methode
gemäß der Erfindung und der alten Arbeitsweise,
welche ein großes technisches Interesse besitzt, zugeführt werden, das gleiche ist,
doho die. Summe vmn den Adipinsäurevorläufern und Adipinsäure, welche in den Strömen
verfügbar istp ist gleicht Bei der Arbeitsweise gemäß der Erfindung, bei welcher
nur die Ölschicht dem Abstreifen unterworfen wird und die Wasserschicht getrennt
in dem Konzentrator für die untere Schicht behandelt wird, ergibt sich eine Gesamtzunahme
von etwa 9 % in der Ausbeute von dem Adipinsäureleistungsvermögen oder -potential
des Materials, welches weiteren Oxydationsstufen zugeführt werden soll, z,B, der
Salpetersäureoxydation, gegenüber der erhältlichen, wenn die Ölschicht und die wäßrige
Schicht gemeinsam dem Kohlenwasserstoffabstreifer zugeführt werden und das sich
ergebende Produkt in der Raffinierungsstufe oder -behandlung vermischt wird, Diese
erhöhte Ausbeute wird, wie aus der vorstehenden Tabelle ersichtlich ist, ohne einer
Steigerung an andererseits gegen über dem Verfahren schädlichen Nebenprodukten erhalten,
Ein anderer wesentlichen Vorteil, welcher aus der vorstehenden Beschreibung ersichtlich
ist, besteht in der Verringerung der erforderlichen Hitze für das Abstreifen des
Oyclohexans und dem vergrößerten Dampfvolumen, welches in den Kohlenwasserstoffabstreiferkolonnen
aufgrund der Abwesenheit von Wasser darin verfügbar ist. Diese Vorteile erlauben
eine
wesentliche Steigerung des Durchgangsvolumens für eine gegebene
Kolonnengröße gegenüber demjenigen, welches bei den früheren Arbeitsweisen möglich
war und gewährt damit wichtige Einsparungen in den Verfahrenskosten und geringeren
Wärmebedarf oder niedrigere Wärmeerfordernisse.