DE1467205B - Verfahren zur Herstellung von Cyansäure aus Harnstoff - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Cyansäure aus Harnstoff

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DE1467205B
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urea
fluidized bed
acid
cyanic acid
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Pending
Application number
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English (en)
Inventor
Alfred Dr.; Weinrotter Ferdinand Dr.; Linz; Müller Walter Dr. Leonding; Schmidt (Österreich)
Original Assignee
Lentia GmbH, Chem. u. pharm. Erzeugnisse - Industriebedarf, 8000 München

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Description

Die Wirbelschicht wird auf einer Temperatur von 370° gehalten. Durch ein in der Achse des Apparates lotrecht von unten eingeführtes Rohr von 36 mm Durchmesser werden mit den 40 kg/h Ammoniakgas 240kg/h Harnstoff in Form von Ibis4rom großen Prills eingeblasen. Das oben aus dem Apparat abziehende Gas enthält etwa 33 Volumenprozent Cyansäure, Cyanursäure ist etwa 2,5 Gewichtsprozent der Cyansäuremenge vorhanden.
Beispiel 2
In denselben Apparat wie im Beispiel 1 wurden unter denselben Bedingungen 120 kg/h Harnstoff mit 40 kg/h Ammomak eingeblasen. Durch eine konzentrische Öffnung (Fritte) wurden weitere 120 kg/h Ammoniak von unten eingeblasen. Das abziehende Gas enthielt rund 15 Volumenprozent Cyansäure und eine sehr geringe Menge Cyanursäure.

Claims (2)

1 2 lig anders als die von flüssigem. Nach visuellen Patentansprüche: Beobachtungen handelt es sich hierbei eher um einen sublimationsähnlichen Vorgang, bei dem also keine Schmelzphase auftritt. Wird jedoch der Harnstoff be-
1. Verfahren zur Herstellung von Cyansäure 5 reits flüssig oder auch feinpulverig eingebracht, so aus Harnstoff durch Einblasen von ausschließlich bildet sich primär schon so viel Cyanursäure, daß die festem Harnstoff von unten her in eine von Körner der Wirbelschicht untereinander verkleben, außen beheizte Wirbelschicht aus feinkörnigem, was zur Funktionsunfähigkeit und zum Zusammeninertem Material, in der der Harnstoff extrem brechen der Wirbelschicht führt.
rasch auf Zersetzungstemperaturen erhitzt wird, io Für das Verfahren ist es wesentlich, daß die Wirdadurch gekennzeichnet, daß der belschicht an keiner Stelle, insbesondere nicht in der Harnstoff in Form von Kristallen oder Prills von Umgebung der Einblasdüse die an sich bekannten 1 bis 4 mm Durchmesser in die auf an sich be- Reaktionstemperaturen unterschreitet. Zu diesem kannten Temperaturen von 300 bis 480° C, vor- Zweck wird Harnstoff der erfindungsgemäßen Kornzugsweise 350 bis 400° C, gehaltene Wirbel- 15 großen von unten in Richtung der Wirbelschichtschicht axial, zumindest aber in der Nähe der achse so eingebracht, daß eine zusätzliche. Zirkula-Achse der Wirbelschicht eingeblasen wird. tion der Wirbelschichtteilchen entsteht, welche in der
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge- Achse der Schicht lotrecht nach oben und an den bekennzeichnet, daß'zur Herabsetzung des Cyänur- heizten Wänden nach unten gerichtet ist. Dadurch Säuregehaltes im Reaktionsgas mehr Gas in die ao kommt der Harnstoff stets sofort mit frisch aufge-Wirbelschicht eingeblasen wird, als zur Aufrecht- heizten Wirbelschichtteilchen in Berührung.
erhaltung einer Feststoffzirkulation und zum Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren f
Einbringen des festen Harnstoffs nötig ist. . zur Herstellung von Cyansäure aus Harnstoff durch (!
Einblasen von ausschließlich festem Harnstoff von
25 unten her in eine von außen beheizte Wirbelschicht
aus feinkörnigem, inertem Material, in der der Harn-
stoff extrem rasch auf Zersetzungstemperaturen erhitzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Harnstoff in Form von Kristallen oder Prills von 1 bis 30 4 mm Durchmesser in die auf an sich bekannten
Gegenstand der Erfindung ist eine Verbesserung Temperaturen von 300 bis 480° C, vorzugsweise 350 des Verfahrens zur Herstellung von Cyansäure durch bis 400° C, gehaltene Wirbelschicht axial, zumindest extrem rasches Erhitzen von Harnstoff auf dessen aber in der Nähe der Achse der Wirbelschicht einge-Zersetzungstemperatufen unter Zumischung eines : blasen wird.
inerten Gases in einer Wirbelschicht aus feinkörni- 35 Da sich Cyanursäure wie bereits erwähnt prinzigem, inertem Material. piell nicht nur primär während der Harnstoffzerset-Es ist bekannt, daß sich Cyansäuregas bei absin- zung selbst bilden kann, sondern auch sekundär aus kender Temperatur zu Cyanursäure polymerisiert. Cyansäuredampf in Abhängigkeit von dessen Partial-Die Verminderung der Bildung von Cyanursäure bei druck, ist es zweckmäßig, zur Herabsetzung der der thermischen Harnstoffzersetzung ist ein bisher 40 Cyansäurekonzentration der Reaktionsgase mehr ungelöstes Problem gewesen. Die Cyanursäurebil- Inertgas in die Wirbelschicht einzublasen, als zur Aufdung wird durch verschiedene Faktoren begünstigt rechterhaltung der Feststoffzirkulation und zum Ein- und entspricht einem temperaturabhängigen Gleich- bringen des festen Harnstoffes nötig ist. Für manche gewicht zwischen Cyanursäure und Cyansäure. Die Verwendungszwecke der Cyansäure, insbesondere Geschwindigkeit der Einstellung dieses Gleichge- 45 für die Melaminsynthese, ist ohnehin keine besonders wichtes ist von einer Größenordnung, die technisch hohe Konzentration an Cyansäure im Reaktionsgas bereits eine Rolle spielt. notwendig.
Es wurde nunmehr erstmalig gefunden, daß bei Die Art des Hilfsgases hat auf den Ablauf der
der Zersetzung von Harnstoff neben der sekundären Zersetzungsreaktion keinen Einfluß. Es kann z.B. Bildung von Cyanursäure durch Polymerisation der 50 Ammoniak verwendet werden, wenn man eine artschon gebildeten Cyansäure auch eine primäre, BiI- fremde Verdünnung des Reaktionsgases vermeiden dung bei der Zersetzung selbst stattfindet. Besonders will. Es sind aber auch Stickstoffe, Kohlensäure oder überraschend war aber, daß die primäre Bildung der sonstige, gegenüber den Reaktionspartnern inerte, Cyanursäure durch" Verwendung von körnigem möglichst billige Gase geeignet. "Bedingung-ist nur Harnstoff bei seiner Einführung in eine heiße. Wir- 55 größtmögliche Wasserfreiheit der eingebrachten belschicht eines inerten Wärmeträgers vermieden Gase, da Wasser bekanntlich sofort die Cyansäure wird. Dies ist um so erstaunlicher, als die zur Zerset- unter Bildung von Kohlensäure und Ammoniak zerzung des festen Harnstoffes notwendige Wärme- setzt,
menge um die Schmelzwärme des Harnstoffes größer
ist als die für flüssigen Harnstoff erforderliche. Wäh- 60 B e i s ρ i e 1 1
rend also bei Anwendung von flüssigem Harnstoff,
selbst in feinster Verdüsung, oder von feinpulverigem Der Zersetzungsapparat besteht aus einem
Harnstoff stets größere Mengen Cyanursäure anfal- schwach konischen Gefäß, oben mit 1000 mm, unten len, kann dies durch den erfindungsgemäßen Einsatz mit 800 mm Durchmesser und 4000 mm Höhe. Der von körnigem Harnstoff bei Korngrößen des Harn- 65 Apparat ist von außen mit Rauchgas beheizt. Er entstoffes von 1 bis 4 mm bis auf ein Minimum vermie- hält 3000 kg eines Sandes mit einer Korngröße von den werden. 0,1 bis 0,4 mm, die durch 40 kg/h Ammonialcgas,
Die Vergasung von festem Harnstoff verläuft völ- das von unten zugeführt wird, aufgewirbelt werden.

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