DE1467007C - Verfahren zur Herstellung von Schwefel saure - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Schwefel saureInfo
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Description
ι 2 '
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung liehe Wärme, um die Oxydation in der letzten Konvon
Schwefelsäure aus SO2-haltigen Gasen durch taktstufe in Gang zu halten.
katalytische Oxydation des SO2 zu SO3 in mehreren Nach einer bevorzugten Ausführungsform der ErStufen
mit einer ersten Absorption des gebildeten findung wird dem Abgas vor dem Schwefelzusatz eine
SO3 vor und einer zweiten SO3-Absorption nach der 5 vorzugsweise dem stöchiometrischen Sauerstoffbedarf
letzten Kontaktstufe. . der Schwefelverbrennung entsprechende^ Luftmenge
Aus der deutschen Auslegeschrift 1136 988 ist ein zugemischt. Zweckmäßigerweise erfolgtj die Zu-Doppelabsorptionsverfahren
zur Herstellung von mischung der Luft vor dem Wärmeaustausch zur VorSchwefelsäure
aus Kiesröstgasen mit 9 bis 12% wärmung auf eine Temperatur von ,wenigstens
Schwefeldioxyd bekannt. Dieses bekannte Verfahren ίο 250° C. .'*
eignet sich nicht für Gase mit weniger als 9% SO2. Die Erfindung wird nachfolgend an Hand der
Eine bestehende Anlage zur Herstellung von Schwefel- Zeichnung näher beschrieben, in der eine Anlage zur
säure mit einfacher Absorption läßt sich unter Ver- Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
Wendung dieses Verfahrens nur schwierig zu einer schematisch dargestellt ist. Das Gebläse 8 saugt bei 2
Doppelabsorptionsanlage umbauen. 15 gereinigtes, getrocknetes Röstgas an und, fördert es
Aus der deutschen Auslegeschrift 1177117 ist ein durch die Wärmeaustauscher 9 und 10 in den Kon-Doppelabsorptionsverfahren
zur Herstellung von taktapparat 11. In den Wärmeaustauschern 9, 10 gibt
Schwefelsäure bekannt, bei dem auch Gase mit einem das Reaktionsgas Wärme aus den Kontaktschichten
SO2-Gehalt unterhalb 9%, vorzugsweise 3 bis 9% lla, 116 und lic an das Röstgas ab, ,um es auf
verwendet werden können. Hierbei wird in einem a° die Anspringtemperatur der Kontaktschicht lla zu
Teilstrom des Gases vor Eintritt in die erste Kontakt- erhitzen. Nach der Kontaktschicht 11α wird dem Restufe
soviel Schwefel verbrannt, daß die Wärme der aktionsgas zur Temperaturregelung kaltes Röstgas zuOxydation
bis zum SO3 ausreicht, um den durch die gemischt. Nach der zweiten Kontaktschicht 116 geht
Zwischenabsorption bedingten Wärmeverlust auszu- das Gas durch den Zwischenwärmeaustauscher 10 in
gleichen. Bei dieser Arbeitsweise ist die für die Um- 35 die dritte Schicht lic. Nach dieser Schicht verläßt
satzoptimierung wichtige Steuerung de,r Temperatur das zu 85 bis 95% der ursprünglichen SO2-Menge
der letzten Kontaktstufe schwierig. Der Umbau be- umgesetzte Gas den Kontaktapparat 11 über den
stehender Einfach-Absorptionsanlagen in-Doppel- Wärmeaustauscher 9 und tritt in den ersten SO3-Ababsorptionsanlagen
nach diesem Verfahren ist ver- sorber 12 ein. Dessen Abgas wird durch Leitung 6 Mltnismäßig aufwendig. 3» mit getrockneter Luft versetzt und im Wärmeaus-
Es wurde nun gefunden, daß die vorgenannten tauscher 13 auf Temperaturen oberhalb 250 bis
Nachteile bei einem Verfahren zur Herstellung von 300° C erhitzt, so daß nach Schwefelzusatz in den
Schwefelsäure aus SO2-haltigen Gasen durch kata- Mischraum 15 durch Leitung 4 die Oxydation in der
tytische Oxydation des SO2 zu SO3 in mehreren Stufen Kontaktschicht 11 d dm Gang bleibt und ί 99,5 bis
mit einer ersten Absorption des gebildeten SO3 vor 35 99,9 % der eingesetzten SO2-Menge zu SO3 umgesetzt
und einer zweiten SO3-Absorption nach der letzten werden. Das Reaktionsgas geht nach Kühlung im
Kontaktstufe dadurch vermieden werden können, daß Wärmeaustauscher 13 durch den zweiten Absorber 14
erfindungsgemäß das Abgas der ersten SO3-Ab- und verläßt'diesen praktisch SO3-frei und mit nur 0,1
sorption durch ein aus einer Kontaktstufe kommendes bis 0,5 % der verarbeiteten SO2-Menge.
Gas auf wenigstens 2500C vorgewärmt, dann mit 40 Obgleich der restliche SO2-Gehalt im Endgas der festem oder flüssigem Schwefel versetzt und durch die Absorption ebenso gering wie bei den bekannten VerVerbrennung des Schwefels auf die Anspringtempe- fahren ist, geht die nötige Wärmeaustauschfläche für ratur der letzten Kontaktstufe erhitzt wird. Auf diese die Wiedererwärmung des Abgases der ersten SO3-Weise können Gase mit technisch üblicher SO2- Kon- - Absorptionsstufe im Vergleich zu den bekannten Verzentration, insbesondere auch unter 9% SO2, mit 45 fahren bei gleicher SO2-Konzentration auf etwa die den Vorteilen doppelter SO3-Absorption, wie hohem Hälfte zurück, wie sich aus den folgenden Beispielen Gesamtumsatz und geringer Luftverunreinigung, ver- ergibt. Für ein nach dem erfindungsgemäßen Verfaharbeitet werden. Die Schwefelverbrennung in dem ren verarbeitetes Eingangsgas mit 8% SO2 beispiels-Gas vor Eintritt in die letzte Kontaktstufe gestattet weise genügt die gleiche Wärmeaustauschfläche für eine sehr genaue Temperatursteuerung in dieser Stufe 50 die Wiedererwärmung des Zwischenabsorberabgases und damit die Einhaltung optimaler Umsetzungsbedin- wie bei einem Eingangsgas mit 10% SO2, wenn die gungen. Darüber hinaus lassen sich bestehende Kon- Wiedererwärmung des Zwischenabsorberabgases nur taktanlagen zur Herstellung von Schwefelsäure mit mit Kontaktwärme erfolgt.
Gas auf wenigstens 2500C vorgewärmt, dann mit 40 Obgleich der restliche SO2-Gehalt im Endgas der festem oder flüssigem Schwefel versetzt und durch die Absorption ebenso gering wie bei den bekannten VerVerbrennung des Schwefels auf die Anspringtempe- fahren ist, geht die nötige Wärmeaustauschfläche für ratur der letzten Kontaktstufe erhitzt wird. Auf diese die Wiedererwärmung des Abgases der ersten SO3-Weise können Gase mit technisch üblicher SO2- Kon- - Absorptionsstufe im Vergleich zu den bekannten Verzentration, insbesondere auch unter 9% SO2, mit 45 fahren bei gleicher SO2-Konzentration auf etwa die den Vorteilen doppelter SO3-Absorption, wie hohem Hälfte zurück, wie sich aus den folgenden Beispielen Gesamtumsatz und geringer Luftverunreinigung, ver- ergibt. Für ein nach dem erfindungsgemäßen Verfaharbeitet werden. Die Schwefelverbrennung in dem ren verarbeitetes Eingangsgas mit 8% SO2 beispiels-Gas vor Eintritt in die letzte Kontaktstufe gestattet weise genügt die gleiche Wärmeaustauschfläche für eine sehr genaue Temperatursteuerung in dieser Stufe 50 die Wiedererwärmung des Zwischenabsorberabgases und damit die Einhaltung optimaler Umsetzungsbedin- wie bei einem Eingangsgas mit 10% SO2, wenn die gungen. Darüber hinaus lassen sich bestehende Kon- Wiedererwärmung des Zwischenabsorberabgases nur taktanlagen zur Herstellung von Schwefelsäure mit mit Kontaktwärme erfolgt.
einfacher Absorption in Doppelabsorptionsanlagen Der erfindungsgemäß zugesetzte Schwefel wird mit
umbauen, indem einfach die zusätzlich erforderlichen 35 hoher Ausbeute zu Schwefelsäure umgesetzt. Da
Apparate, nämlich ein Wärmeaustauscher zur Vor- Schwefelsäure ohnehin' in wachsendem Maße aus
wärmung des Zwischenabsorberabgases, ein Schwefel- Schwefel erzeugt wird, ist ein zusätzlicher Aufwand
dosiergerät, eine Konktaktstufe und ein weiterer Ab- von z.B. 5% des Schwefeleinsatzes in elementarer
sorber an die bestehende Anlage angehängt werden. Form im Interesse der Lufthygiene zu vertreten.
Ein Umbau der bestehenden Anlage ist nicht erfor- 60 Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann das derlich, da zur Erhitzung des Zwischenabsorber- Kontaktgas zwischen den Kontaktschichten durch abgases keine Kontaktwärme aus der bestehenden Einblasen getrockneter Luft direkt gekühlt werden. Anlage entnommen wird. Der bei dem erfindungsge- Der dadurch erhöhte Sauerstoffgehalt des Kontaktmäßen Verfahren dem Gas zugesetzte Schwefel kann gases wirkt sich bei dem erfindungsgemäßen Verfahvorher getrocknet und, wenn er in fester Form ein- 65 ren auf den Gesamtumsatz des SO2 zu SO3 günstig dosiert wird, gemahlen werden. Bei Temperaturen aus. Bei den bekannten Verfahren ist eine Verdünvon 250 bis 3000C schmilzt und entzündet sich der nung des Kontaktgases unzweckmäßig, damit der Schwefel sofort und liefert sehr schnell die erforder- Wärmebedarf zur Wiedererwärmung des Abgases der
Ein Umbau der bestehenden Anlage ist nicht erfor- 60 Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann das derlich, da zur Erhitzung des Zwischenabsorber- Kontaktgas zwischen den Kontaktschichten durch abgases keine Kontaktwärme aus der bestehenden Einblasen getrockneter Luft direkt gekühlt werden. Anlage entnommen wird. Der bei dem erfindungsge- Der dadurch erhöhte Sauerstoffgehalt des Kontaktmäßen Verfahren dem Gas zugesetzte Schwefel kann gases wirkt sich bei dem erfindungsgemäßen Verfahvorher getrocknet und, wenn er in fester Form ein- 65 ren auf den Gesamtumsatz des SO2 zu SO3 günstig dosiert wird, gemahlen werden. Bei Temperaturen aus. Bei den bekannten Verfahren ist eine Verdünvon 250 bis 3000C schmilzt und entzündet sich der nung des Kontaktgases unzweckmäßig, damit der Schwefel sofort und liefert sehr schnell die erforder- Wärmebedarf zur Wiedererwärmung des Abgases der
ersten Absorptionsstufe das Wärmeangebot aus der vorangegangenen Kontaktstufe nicht übersteigt.
Pyritröstgas mit 10 Volumprozent SO2 und 8Volumprozent
O2 wurde in zwei Kontaktstufen, bestehend aus 3 Schichten und einem Wärmeaustauscher,
nach der zweiten Schicht ohne Verdünnung mit Luft katalysiert, wobei ein 9O°/oiger Umsatz erreicht wurde.
In einem zweiten Wärmeaustauscher mit einer wirksamen Fläche von 2,9 m2 je t H2SO4/d wurde das Reaktionsgas
auf 220° C gekühlt. Es ging dann durch den ersten SO3-Absorber. Das Abgas dieses Absorbers
wurde mit 0,026 Nm3 trockener Luft je Nm3 Abgas versetzt und als Kühlmittel durch den genannten
zweiten Wärmeaustauscher geleitet, wobei es sich auf 375° C erwärmte. Vor seinem Eintritt in die
letzte Kontaktstufe wurden je Nm3 Gas 7,9 g reiner flüssiger Schwefel zugesetzt, um es auf die Anspringtemperatur
zu erhitzen. Der gesamte Umsatz über alle Kontaktstufen betrug 99,5 °/o. Der Schwefelzusatz entsprach
5,4% des Schwefelinhaltes der Produktion.
Wird im Gegensatz zu dem erfindungsgemäßen Verfahren das Abgas der ersten Absorptionsstufe nur mit
Kontaktgas auf die Anspringtemperatur der letzten Kontaktstufe erhitzt, so ist hierzu eine Heizfläche von
5,3 m2 je t H2SO4/d erforderlich.
Pyritröstgas mit 8 Volumprozent SO2 und 10,5 Volumprozent
O2 wurde in zwei Kontaktstufen, bestehend
aus 3 Schichten und einem ersten Wärmeaustauscher, nach der zweiten Schicht bei Temperaturen zwischen
425 und 550° C mit 91°/oigem Umsatz zu SO3 katalysiert.
Ein zweiter Wärmeaustauscher mit 5,3 m2 je t H2SO4/d kühlte das Reaktionsgas auf 178° C ab,
bevor es in die erste SO3-Absorptionsstufe eintrat.
Das Abgas dieser Absorptionsstufe wurde vor Wiedereintritt in den zweiten Wärmeaustauscher mit
0,025 Nm3 getrockneter Luft je Nm3 Abgas vermischt und das Gemisch als Kühlmittel im zweiten
Wärmeaustauscher auf 3750C erhitzt. Das erhitzte
Abgas wurde mit 7,5 g S/Nm3 versetzt und dadurch auf die Anspringtemperatur der dritten Kontaktstufe
erhitzt. In dieser Kontaktstufe wurde 99,8 % Umsatz über alle Stufen erreicht. Das ausreagierte Gas ging
durch einen dritten Wärmeaustauscher, in dem es auf 157° C abgekühlt wurde, und dann in den Endabsorber.
Die Wandtemperaturen an den kalten Enden des zweiten und dritten Wärmeaustauschers
lagen mit 105° C hoch genug, um Kondensattjildung
zu vermeiden. |
Wenn das Abgas der Zwischenabsorptiohsstufe mit dem zu dieser Stufe gehenden Kontaktg^s auf
425° C wiedererwärmt wird, ist ein zweiter Wärmeaustauscher mit 11,6 m2 je t H2SO4/d erforderlich.
Das Kontaktgas kühlt sich vor Eintritt in die Zwischenabsorptionsstufe auf 130° C ab; das' ausreagierte
Gas kühlt sich vor Eintritt in die zweite Absorptionsstufe in dem dritten Wärmeaustauscher
auf 147° C ab. Die Austrittstemperaturen des 'Kontaktgases
in dem zweiten und dritten Wärmeaustauscher liegen niedriger als bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren. Die Wandtemperaturen, am kalten Ende dieser Austauscher lagen bei etwa 90° C,
also in einem Bereich, wo auch bei sorgfältiger Entnebelung und Trocknung des Röstgases aus SO3 und
restlichem Wasserdampf noch Schwefelsäure gebildet wird, die in den Austauschern kondensiert.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Schwefelsäure aus SO2-haltigen Gasen durch katalytische
Oxydation des SO2 zu SO3 in mehreren Stufen mit
einer ersten Absorption des gebildeten SO3 vor und einer zweiten SO3-Absorption nach der
letzten Kontaktstufe, dadurch gekennzeichnet, daß das Abgas der ersten SO3-^Absorption
durch ein aus einer Kontaktstufe k'ommendes Gas auf wenigstens 25*0° C vorgewärmt,
dann mit festem oder flüssigem Schwefel versetzt und durch die Verbrennung des Schwefels auf
die Anspringtemperatur der letzten Kontaktstufe erhitzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch!, dadurch gekennzeichnet, daß dem Abgas vor dem Schwefelzusatz
eine vorzugsweise dem stöchiometrischen Sauerstoffbedarf der Schwefelverbrennung entsprechende
Luftmenge zugemischt wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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