DE1467007B2 - Verfahren zur Herstellung von Schwefelsäure - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Schwefelsäure

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Herbert 5022 Junkersdorf; Mahler Friedrich Dipl.-Ing. 5OOO Köln-Nippes; Peters Heinrich 5023 Lövenich; Stauffer Adolf Diol.-Chem. 5000 Köln Furkert
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Chemiebau Dr. A. Zieren GmbH & Co KG, 5000 Köln
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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Schwefelsäure aus SO2-haltigen Gasen durch katalytische Oxydation des SO2 zu SO3 in mehreren Stufen mit einer ersten Absorption des gebildeten SO3 vor und einer zweiten SO3-Absorption nach der letzten Kontaktstufe.
Aus der deutschen Auslegeschrift 1136 988 ist ein Doppelabsorptionsverfahren zur Herstellung von Schwefelsäure aus Kiesröstgasen mit 9 bis 12% Schwefeldioxyd bekannt. Dieses bekannte Verfahren eignet sich nicht für Gase mit weniger als 9 °/o SO2. Eine bestehende Anlage zur Herstellung von Schwefelsäure mit einfacher Absorption läßt sich unter Verwendung dieses Verfahrens nur schwierig zu einer Doppelabsorptionsanlage umbauen.
Aus der deutschen Auslegeschrift 1177 117 ist ein Doppelabsorptionsverfahren zur Herstellung von Schwefelsäure bekannt, bei dem auch Gase mit einem SO2-Gehalt unterhalb 9%, vorzugsweise 3 bis 9% verwendet werden können. Hierbei wird in einem Teilstrom des Gases vor Eintritt in die erste Kontaktstufe soviel Schwefel verbrannt, daß die Wärme der Oxydation bis zum SO3 ausreicht, um den durch die Zwischenabsorption bedingten Wärmeverlust auszugleichen. Bei dieser Arbeitsweise ist die für die Umsatzoptimierung wichtige Steuerung der Temperatur der letzten Kontaktstufe schwierig. Der Umbau bestehender Einfach-Absorptionsanlagen in Doppelabsorptionsanlagen nach diesem Verfahren ist verhältnismäßig aufwendig.
Es wurde nun gefunden, daß die vorgenannten Nachteile bei einem Verfahren zur Herstellung von Schwefelsäure aus SO2-haltigen Gasen durch katalytische Oxydation des SO, zu SO3 in mehreren Stufen mit einer ersten Absorption des gebildeten SO3 vor und einer zweiten SO3-Absorption nach der letzten Kontaktstufe dadurch vermieden werden können, daß erfindungsgemäß das Abgas der ersten SO3-Absorption durch ein aus einer Kontaktstufe kommendes Gas auf wenigstens 250° C vorgewärmt, dann mit festem oder flüssigem Schwefel versetzt und durch die Verbrennung des Schwefels auf die Anspringtemperatur der letzten Kontaktstufe erhitzt wird. Auf diese Weise können Gase mit technisch üblicher SO.,- Konzentration, insbesondere auch unter 9% SO2, mit den Vorteilen doppelter SO3-Absorption, wie hohem Gesamtumsatz und geringer Luftverunreinigung, verarbeitet werden. Die Schwefelverbrennung in dem Gas vor Eintritt in die letzte Kontaktstufe gestattet eine sehr genaue Temperatursteuerung in dieser Stufe und damit die Einhaltung optimaler Umsetzungsbedingungen. Darüber hinaus lassen sich bestehende Kontaktanlagen zur Herstellung von Schwefelsäure mit einfacher Absorption in Doppelabsorptionsanlagen umbauen, indem einfach die zusätzlich erforderlichen Apparate, nämlich ein Wärmeaustauscher zur Vorwärmung des Zwischenabsorberabgases, ein Schwefeldosiergerät, eine Konktaktstufe und ein weiterer Absorber an die bestehende Anlage angehängt werden. Ein Umbau der bestehenden Anlage ist nicht erforderlich, da zur Erhitzung des Zwischenabsorberabgases keine Kontaktwärme aus der bestehenden Anlage entnommen wird. Der bei dem erfindungsgemäßen Verfahren dem Gas zugesetzte Schwefel kann vorher getrocknet und, wenn er in fester Form eindosiert wird, gemahlen werden. Bei Temperaturen von 250 bis 300° C schmilzt und entzündet sich der Schwefel sofort und liefert sehr schnell die erforderliche Wärme, um die Oxydation in der letzten Kontaktstufe in Gang zu halten.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird dem Abgas vor dem Schwefelzusatz eine vorzugsweise dem stöchiometrischen Sauerstoffbedarf der Schwefelverbrennung entsprechende Luftmenge zugemischt. Zweckmäßigerweise erfolgt ^',die Zumischung der Luft vor dem Wärmeaustausch zur Vorwärmung auf eine Temperatur von wenigstens
ίο 25O0C. A
Die Erfindung wird nachfolgend an Hand der Zeichnung näher beschrieben, in der eine Anlage zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens schematisch dargestellt ist. Das Gebläse 8 saugt bei 2 gereinigtes, getrocknetes Röstgas an und fördert es durch die Wärmeaustauscher 9 und 10 in Iden Kontaktapparat 11. In den Wärmeaustauschern 9, 10 gibt das Reaktionsgas Wärme aus den Kontaktschichten 11a, Ub und lic an das Röstgas ab, um es auf die Anspringtemperatur der Kontaktschicht 11 α zu erhitzen. Nach der Kontaktschicht 11a wird dem Reaktionsgas zur Temperaturregelung kaltes Röstgas zugemischt. Nach der zweiten Kontaktschicht 11 b geht das Gas durch den Zwischenwärmeaustauscher 10 in die dritte Schicht 11 c. Nach dieser Schicht verläßt das zu 85 bis 95% der ursprünglichen SO2-Menge umgesetzte Gas den Kontaktapparat 11 über den Wärmeaustauscher 9 und tritt in den ersten SO3-Absorber 12 ein. Dessen Abgas wird durch Leitung 6 mit getrockneter Luft versetzt und im Wärmeaustauscher 13 auf Temperaturen oberhalb 250 bis 300° C erhitzt, so daß nach Schwefelzusatz in den Mischraum 15 durch Leitung 4 die Oxydation in der Kontaktschicht 11 d im Gang bleibt und 99,5 bis 99,9 % der eingesetzten SO2-Menge zu SO3 umgesetzt werden. Das Reaktionsgas geht nach Kühlung im Wärmeaustauscher 13 durch den zweiten Absorber 14 und verläßt diesen praktisch SO3-frei und mit nur 0,1 bis 0,5 % der verarbeiteten SO2-Menge.
Obgleich der restliche SO2-Gehalt im Endgas der Absorption ebenso gering wie bei den bekannten Verfahren ist, geht die nötige Wärmeaustauschfläche für die Wiedererwärmung des Abgases der ersten SO3-Absorptionsstufe im Vergleich zu den bekannten Ver-
45" fahren bei gleicher SO2-Konzentration auf etwa die Hälfte zurück, wie sich aus den folgenden Beispielen ergibt. Für ein nach dem erfindungsgemäßen Verfahren verarbeitetes Eingangsgas mit 8% SO2 beispielsweise genügt die gleiche Wärmeaustauschfläche für die Wiedererwärmung des Zwischenabsorberabgases wie bei einem Eingangsgas mit 10% SO2, wenn die Wiedererwärmung des Zwischenabsorberäbgases nur mit Kontaktwärme erfolgt.
Der erfindungsgemäß zugesetzte Schwefel wird mit hoher Ausbeute zu Schwefelsäure umgesetzt. Da Schwefelsäure ohnehin in wachsendem Maße aus Schwefel erzeugt wird, ist ein zusätzlicher Aufwand von z.B. 5% des Schwefeleinsatzes in elementarer Form im Interesse der Lufthygiene zu vertreten.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann das Kontaktgas zwischen den Kontaktschichten durch Einblasen getrockneter Luft direkt gekühlt werden. Der dadurch erhöhte Sauerstoffgehalt des Kontaktgases wirkt sich bei dem erfindungsgemäßen Verfahren auf den Gesamtumsatz des SO., zu SO3 günstig aus. Bei den bekannten Verfahren ist eine Verdünnung des Kontaktgases unzweckmäßig, damit der Wärmebedarf zur Wiedererwärmung des Abgases der
ersten Absorptionsstufe das Wärmeangebot aus der vorangegangenen Kontaktstufe nicht übersteigt.
Beispiel 1
Pyritröstgas mit 10 Volumprozent SO2 und 8Volumprozent O2 wurde in zwei Kontaktstufen, bestehend aus 3 Schichten und einem Wärmeaustauscher, nach der zweiten Schicht ohne Verdünnung mit Luft katalysiert, wobei ein 90%iger Umsatz erreicht wurde. In einem zweiten Wärmeaustauscher mit einer wirksamen Fläche von 2,9 m2 je t H2SO4/d wurde das Reaktionsgas auf 220° C gekühlt. Es ging dann durch den ersten SO3-Absorber. Das Abgas dieses Absorbers wurde mit 0,026 Nm3 trockener Luft je Nm3 Abgas versetzt und als Kühlmittel durch den genannten zweiten Wärmeaustauscher geleitet, wobei es sich auf 375° C erwärmte. Vor seinem Eintritt in die letzte Kontaktstufe wurden je Nm3 Gas 7,9 g reiner flüssiger Schwefel zugesetzt, um es auf die Anspringtemperatur zu erhitzen. Der gesamte Umsatz über alle ao Kontaktstufen betrug 99,5 °/o. Der Schwefelzusatz entsprach 5,4 °/o des Schwefelinhaltes der Produktion.
Wird im Gegensatz zu dem erfindungsgemäßen Verfahren das Abgas der ersten Absorptionsstufe nur mit Kontaktgas auf die Anspringtemperatur der letzten Kontaktstufe erhitzt, so ist hierzu eine Heizfläche von 5,3 m? je t H2SO4/d erforderlich.
Beispiel2
Pyritröstgas mit 8 Volumprozent SO2 und 10,5 Volumprozent O2 wurde in zwei Kontaktstufen, bestehend aus 3 Schichten und einem ersten Wärmeaustauscher, nach der zweiten Schicht bei Temperaturen zwischen 425 und 550° C mit 91°/oigem Umsatz zu SO3 katalysiert. Ein zweiter Wärmeaustauscher mit 5,3 m2 je t H2SO4/d kühlte das Reaktionsgas auf 178° C ab, bevor es in die erste SO3-Äbsorptionsstufe eintrat. Das Abgas dieser Absorptionsstufe wurde vor Wiedereintritt in den zweiten Wärmeaustauscher mit 0,025 Nm3 getrockneter Luft je Nm3 Abgas vermischt und das Gemisch als Kühlmittel im zweiten Wärmeaustauscher auf 375° C erhitzt. Das erhitzte Abgas wurde mit 7,5 g S/Nm3 versetzt und dadurch auf die Anspringtemperatur der dritten Kontaktstufe erhitzt. In dieser Kontaktstufe wurde 99,8 °/o Umsatz über alle Stufen erreicht. Das ausreagierte Gas ging durch einen dritten Wärmeaustauscher, in dem es auf 157° C abgekühlt wurde, und dann in den Endabsorber. Die Wandtemperaturen an den kalten Enden des zweiten und dritten Wärmeaustauschers lagen mit 105° C hoch genug, um Kondensatbildung zu vermeiden. -5
Wenn das Abgas der Zwischenabsorptiohsstufe mit dem zu dieser Stufe gehenden Kontaktgäjs auf 4250C wiedererwärmt wird, ist ein zweiter Wärmeaustauscher mit 11,6 m2 je t H2SO4/d erforderlich. Das Kontaktgas kühlt sich vor Eintritt in die Zwischenabsorptionsstufe auf 130° C ab; das| ausreagierte Gas kühlt sich vor Eintritt in die zweite Absorptionsstufe in dem dritten Wärmeaustauscher auf 147° C ab. Die Austrittstemperaturen des 'Kontaktgases in dem zweiten und dritten Wärmeaustauscher liegen niedriger als bei dem erfindungsgemäßen Verfahren. Die Wandtemperatureh, am kalten Ende dieser Austauscher lagen bei etwa 90° C, also in einem Bereich, wo auch bei sorgfältiger Entnebelung und Trocknung des Röstgases aus SO3 und restlichem Wasserdampf noch Schwefelsäure gebildet wird, die in den Austauschern kondensiert.

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von Schwefelsäure aus SO2-haltigen Gasen durch katalytische Oxydation des SO2 zu SO3 in mehreren Stufen mit einer ersten Absorption des gebildeten SO3 vor und einer zweiten SO3-Absorption nach der letzten Kontaktstufe, dadurch gekennzeichnet, daß das Abgas der ersten SO3+Absorption durch ein aus einer Kontaktstufe kommendes Gas auf wenigstens 25O0C vorgewärmt, dann mit festem oder flüssigem Schwefel versetzt und durch die Verbrennung des Schwefels auf die Anspringtemperatur der letzten Kontaktstufe erhitzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch!, dadurch gekennzeichnet, daß dem Abgas vor dem Schwefelzusatz eine vorzugsweise dem stöchiometrischen Sauerstoffbedarf der Schwefelverbrennung entsprechende Luftmenge zugemischt wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
DE19641467007 1964-09-25 1964-09-25 Verfahren zur Herstellung von Schwefelsäure Pending DE1467007B2 (de)

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