DE1460583A1

DE1460583A1 - Verfahren zum Schrumpfen von Flaechengebilden

Info

Publication number: DE1460583A1
Application number: DE19651460583
Authority: DE
Inventors: Peter Petersik; Herbert Slaghuis
Original assignee: Carl Freudenberg KG
Current assignee: Carl Freudenberg KG
Priority date: 1965-12-10
Filing date: 1965-12-10
Publication date: 1969-05-29
Also published as: NL6602895A; CH462082A; NL145614B; GB1163138A; CH1730765A4; FR1504936A; BE690936A

Description

Carl rreudenberg - Weinheim, 9.12.1965

Weinkeim/Bergstr. Dr. Z/Sn (ON 394-) 1460583

Verfahren zum Schrumpfen von
Flächengebilden

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Schrumpfen ron Flächengebilden, die einen verhältnismäßig hohen Anteil an sogenannten Schrumpffasern aufweisen.

Derart geschrumpfte Paserbahnen können z.B. nachträglich mit Bindemittel imprägniert werden und stellen dann ein wertvolles Lederersatzmaterial dar. Es sei in diesem Zusammenhang nur auf das USP 2 723 935 verwiesen. Dort wird bereits empfohlen, ein loses Faservlies zu nadeln und anschließend stark zu schrumpfen, bevor man es imprägniert.

Nun bereitet das Schrumpfen von beliebigen faeerflächengebilden Λ 1) Gewebe, Oewirfce oder Vliesstoffe alt Schrumpffaeereateil

keine Schwierigkeiten, wenn man z.B. ein Stück einer Größe von 50 χ 50 cm vorliegen hat. Man braucht dieses Flächengebilde nur

2)

in heißes Wasser zu werfen oder in eine Heißluftkammer ' einzulegen. Dabei erfolgt der Schrumpf automatisch.

Schwierigkeiten hingegen treten auf, wenn man eine endlose Faserbahn ' kontinuierlich schrumpfen möchte. Man könnte dabei natürlich zunächst daran denken, die Faserbahn ' über Hilfsrollen in j die Heißluftkammer ' einzuführen, wie aus Fig. I ersichtlich ist.

Bei dieser Arbeitsweise bilden sich jedoch starke "Diagonalfalten" ; bzw. Verdichtungen in der Faserbahn. Da man jedoch nur ein glattes j Material mit Erfolg tränken und zu Kunstleder verarbeiten kann,

erweist sich diese einfachste Art des kontinuierlichen Schrumpfens als unbrauchbar.

Auch die Festigkeitseigenschaften der geschrumpften Faserbahn erleiden bei diesem Verfahren eine Einbuße, da der Schrumpf an einzelnen Stellen unterschiedlich ist.

Es wurde nun gefunden, daß man diese störenden Einflüsse in einfachster Weise beseitigen kann. Man braucht hierzu nur die ungeschrumpfte Faserbahn schubweise in die Heißluftkammer einlaufen zu lassen. Mit anderen Worten: I:an schiebt im einfachsten Fall zu- näohat möglichst sohnell so viel Material in die Heißluftkammer ein, so daß eich, zwischen den Hilfsrollen H₁ und H₂ Y/ellen bilden, wie *ue Fig. IZI ersichtlich.

2) Dtr Begriff »Heißluft" eoll "Heißdampf?» mit einschließen. _;

3) unter Diagonalfalten versteht man starke Palten, die etwa längs

, ■*· Ulm Rändern der Bahn aufeinander zulaufen, wie in Fig.II er- : |; fiühtlich,

Auf diese Weise kann die Bahn in der Heißluftkammer "frei" schrumpfen. Da infolge des Schrumpfes die Bahn sowohl in der Breite als auch in der Länge einläuft, glätten sich die Wellen wieder aus. Man wartet jedoch nicht, bis die Bahn wieder straff wird. Schon kurz vorher (dieser Zustand ist aus Fig. IV ersichtlich) schiebt man schnell so viel Material nach, daß wieder der Zustand wie in Fig. III (starke Wellenbildung) erreicht wird. Nach größenordnungsmäßig einer Sekunde schrumpft der Überschuß wieder und es wird der Zustand in Fig. IV erreicht. Dann schiebt man erneut neues Material nach, das wiederum schrumpft, wodurch von neuem der Zustand der 3?ig* IV erreicht wird usw.

Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, dieses schubweise nachliefern von ungeschrumpftem Material mit Hilfe einer- sogenannten Haspel zu bewerkstelligen. Eine Haspel wird gebildet aus zwei walzenälinlichen Vorrichtungen. Die *Valzenoberf lache ist jedoch von breiten längerippen unterbrochen.

Man kann eine derartige Vorrichtung sich auch vorstellen als aus zwei Reifen bestehend, die sich um eine gemeinsame Achse drehen, und deren Ränder durch Stäbe miteinander verbunden sind. Das Ganze hat, wie aus Fig. V ersichtlich, das Aussehen einer "Tretmühle".

Zwei derartige "Tretmühlen" werden nun einander so genähert, daß die Stäbe der einen "Tretmühle" in die freien Längsrippen der anderen "Tretmühle" eingreifen, wie aus Fig. VI reichtlich ist.

909822/0394

-4- U60583

Eine derart gebildete Haspel ordnet man nun vor der Heißluftkammer an. Dann läßt man die ungeschrumpfte Bahn durch die Haspel laufen. Sie gelangt in Wellenform in die Heißluftkammer. Die Fig. VII zeigt schematisch den Verfahrensablauf. Die rot gezeichnete, noch ungeschrumpfte Bahn läuft zunächst in eine Heißdampfkammer. In derselben sind Dampfrohre bzw. -Düsen angeordnet. 'Jenn die Bahn durch dieselben hindurchläuft, wird sie mit Heißdampf beblasen. Der heiße Dampf steigt nach oben und wird über die Absaugevorrichtung abgesaugt. Das Schrumpfen setzt übrigens schon· oberhalb der Dampfdüsen ein, da der heiße Dampf (mit Heißluft vermischt) nach oben steigt.

Das untere Fünftel der Kammer kann mit heißem Wasser gefüllt sein, braucht es aber nicht. Die optimalen Versuchsbedingungen richten sich nach der. Art der Bahn, der Art und Menge der darin enthaltenen Schrumpffasern usw.

Nach dem Schrumpfen wird die Bahn aus der Kammer entfernt (die in Fig. I gezeigten Hilfsrollen sind für die Durchführung nicht un4 bedingt erforderlich), getrocknet und aufgerollt.

909822/039Ä

Claims

Patentansprüche

1. Verfahren zum kontinuierlichen, faltenfreien Schrumpfen von Schrumpffaser-haltigen Bahnen durch Einlaufenlasaen in eine Heißluftkammer, dadurch gekennzeichnet, daß die Bahn schubweise eingeführt wird.

2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das schubweise Einführen mit einer Haspel erfolgt.