DE1459454C - Vorrichtung zum Abscheiden von Schlamm aus Abwässern biologischer Kläranlagen - Google Patents
Vorrichtung zum Abscheiden von Schlamm aus Abwässern biologischer KläranlagenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abscheiden von Schlamm aus Abwässern biologischer
Kläranlagen mit einem der Vorrichtung zur biologischen Reinigung nachgeschalteten Klärbecken, mit
Mitteln zur Förderung eines Schlamm-Abwasser-Gemisches im Kreislauf zwischen dem Klärbekken
und der Vorrichtung zur biologischen Reinigung zum Zwecke des Ausspülens des im Klärbecken abgeschiedenen
Schlammes in die Vorrichtung zur biologischen Reinigung sowie mit einer Umlenkvorrichtung
für das einströmende schlammhaltige Abwasser.
Durch die deutsche Patentschrift 466 743 sind Anlagen zur Reinigung von Abwasser, bestehend aus
Belüftungsbecken und Nachklärbecken, bekannt, bei denen die beiden Becken unmittelbar aneinandergebaut
sind und so in Verbindung stehen, daß der im Nachklärbecken ausgeschiedene Schlamm selbständig
auf der stark geneigten Sohle in das Belüftungsbekken zurückfließt. Das besondere Merkmal dieser Anlagen
ist, daß in der Zwischenwand — außer den Durchtrittsschlitzen für den ausgeschiedenen
Schlamm — noch eine oder mehrere Öffnungen zum Durchtritt des Schlamm-Abwasser-Gemisches angebracht
sind, die durch feste oder bewegliche, in das Lüftungsbecken hineinragende Schaufeln eine gcwollte
Abwasser-Schlammenge aus der Umlaufströmung des Lüftungsbeckens in das Nachklärbecken
ableiten, um den abgeschiedenen Schlamm ins Belüftungsbecken zu spülen.
Die Trennung des Schlammes vom Abwasser erfolgt teils in unmittelbarer Nähe der Mündung der
Durchtrittsöffnungen auf Grund der scharfen Umlenkung des ins Nachklärbecken einströmenden
Schlamm-Abwasser-Gemisches an vor den Öffnungen angeordneten Pralltellern in Verbindung mit der
gleichzeitigen Herabsetzung der Fließgeschwindigkeit (Strömungsschiammabscheidung), teils durch Sedimentation
im übrigen Nachklärbecken.
Schlammrückführung in das Belüftungsbecken und Strömungsschiammabscheidung sind dabei getrennt,
da die Strömungsschiammabscheidung, bedingt durch die Lage der Durchtrittsöffnungen vom Belüftungsbecken
zum Nachklärbecken etwa in halber Höhe und die Schlammrückführung vom Nachklärbecken
in das Belüftungsbecken am Boden des Belüftungs bzw. Nachklärbeckens erfolgt.
Diese Anordnung hat den Nachteil, daß ein Teil der Wirkung des Strömungsschlammabscheiders
durch die anschließende Verteilungsmöglichkeit des Schlammes über einen relativ großen Querschnitt des
Nachklärbeckens wieder aufgehoben wird, d. h. also eine Verdünnung der Schlammkonzentration eintritt.
Des weiteren hat dieses System den Nachteil, daß der aus dem Nachklärraum abzuleitende Überschußschlamm
nicht unter Umgehung des Belüftungsbekkcns abgezweigt werden kann.
Es sind auch Klärbecken bekannt (USA.-Patentschrift 2 138 349, britische Patentschrift 170 225),
bei denen das zu trennende Abwasser-Schlamm-Gemisch durch Einlaufrohre bis nahe zum
Boden des Klärbeckens geleitet wird, wobei an der durch das untere Ende des Einlaufrohres gebildeten
Umlenkstelle der Schlamm abgetrennt wird. Dieser Schlamm wird durch Räumer zum Ablauf transportiert
oder gleitet auf schrägen Rutschflächen dorthin ab. Abgesehen vom baulichen Aufwand ist es bei derartigen
Klärbecken von Nachteil, daß der Schlamm beim Transport zum Ablauf aufgewirbelt werden
kann.
Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, bei Vorrichtungen zum Abscheiden von
Schlamm der eingangs genannten Art, den sich an der Umlenkstelle in erhöhtem Maß abscheidenden
Schlamm möglichst schnell und vollständig in das Belüftungsbecken zurückzuführen.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß zum Einleiten des Abwassers in das Klärbecken in diesem ein
von der Oberkante des Klärbeckens bis nahe zur Klärbeckensohle reichender Einlaßraum angeordnet
ist, wobei der untere Rand der den Einlaßraum vom Klärbecken abtrennenden Wand die Umlenkvorrichfimg
für das einströmende Wasser bildet, daß ferner unmittelbar unter der Umlenkvorrichtung eine Auslaßöffnung
angeordnet ist und daß schließlich der Einlaßraum eine kleinere Querschnittsfläche aufweist
als der verbleibende Nachklärraum.
Die Kombination dieser Merkmale bewirkt, daß das Schlamm-Wasser-Gemisch den Einlaßraum mit
hoher Geschwindigkeit durchläuft, an der Umlenkvorrichtung um 180° umgelenkt, hierbei der
Schlamm ausgeschieden und dieser unmittelbar durch die, unter der Umlenkvorrichtung angeordnete Auslaßöffnung
abgeführt wird, was durch die starke Querschnittserweiterung des Nachklärraumes, d. h.
durch die Geschwindigkeitsabsenkung begünstigt wird.
Diese Ausbildung gestattet also, im Gegensatz zu dem bekannten Stand der Technik, die konzentrierte
Abführung des Schlammes unmittelbar aus der Abscheidezone, ohne daß eine erneute Suspension des
Schlammes und eine anschließende, wichtebedingte Sedementation stattfinden.
Die Abtrennung des Einlaßraumes vom Klärbekken bzw. die Trennung des Klärbeckens in Einlaßraum
und Nachklärraum erfolgt durch eine Tauchwand, die gegebenenfalls der Höhe nach verschiebbar
ist. Die Ausbildung als höhenverschiebliche Tauchwand bietet neben den Vorteilen einer einfachen
Konstruktion die Möglichkeit, die Strömungsgeschwindigkeit durch Verstellung der Höhe im Bereich
der Umlenkung einstellbar zu steuern, so daß ein optimaler Abscheideeffekt erreicht wird.
Selbstverständlich läßt sich diese Vorrichtung auch als ein im Grundriß kreisförmiges Klärbecken ausführen,
wobei dann der Einlaßraum durch ein Tauchrohr vom Klärbecken bzw. vom Nachklärraum abgetrennt
ist.
Die Strömungs- und Austragsverhältnisse für den Schlamm verbessern sich dadurch, daß der Boden des
Klärbeckens sich nach unten trichterförmig verjüngend ausgebildet und daß die Auslaßöffnung in der
Trichterspitze angeordnet ist. Damit wird eine kontinuierliche Steigerung der Absaugegeschwindigkeit
des Schlammes zur Trichterspitze hin erreicht.
Klärbecken und Vorrichtung zur biologischen Reinigung sind durch eine Verbindungsleitung mit einer
Umwälzpumpe verbunden, so daß die Wasserumlaufmenge zwischen der Vorrichtung zur biologischen
Reinigung und dem Klärbecken unabhängig vom Rohwasserzulauf eingestellt werden kann.
Für die Belüftung des Rücklaufschlammes sind Vorrichtungen zum Einblasen von Druckluft in die
Verbindungsleitung vorgesehen, wobei die Ausbildung besonders vorteilhaft ist, wenn das Ende der
Verbindungsleitung im Inneren der Vorrichtung zur biologischen Reinigung im Bereich von Austrittsöffnungen
für Druckluft mündet.
Hierbei ist es zweckmäßig, das Ende der Verbindungsleitung im Bereich der Austrittsöffnung für das
zulaufende Rohwasser ausmünden zu lassen, wobei es besonders günstig ist, wenn das Ende der Verbindungsleitung
als konzentrisch in einem Eintrittsrohr, welches den Rohwasserzulauf bildet, angeordnetes
Rohr ausgebildet ist.
In den Abbildungen sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
Es zeigt
A b b. 1 einen Schnitt durch die Gesamtanordnung einer Vorrichtung zur biologischen Reinigung mit angeschlossenem
Klärbecken,
Abb. 2 eine besondere Ausführungsform des Klärbeckens.
Aus einem Rohwasserbehälter 1 wird durch eine Pumpe 2 über eine Leitung 3 Rohwasser in das Eintrittsrohr
14 eines turmartigen Reaktionsraumes 4, der die Vorrichtung zur biologischen Reinigung bildet,
gepumpt. Das Eintrittsrohr 14 des Reaktionsraumes ist mit einer Einschnürung 5 versehen, an deren
engster Stelle durch eine Rohrleitung 6 Frischluft angesaugt wird. Oberhalb dieser Stelle besitzt das Eintrittsrohr
14 einen Zuflußstutzen 7.
Der Reaktionsraum 4 ist mit Lavaschlacke 8 verschiedener Korngröße gefüllt, durch die das zu reinigende
Rohwasser nach oben steigt. Auf der Lavaschlacke setzt sich Belebtschlamm fest, der die biologische
Reinigung des Rohwassers bewirkt. Am oberen Enden erweitert sich der Reaktionsraum 4 zu
einem Becken 24. Neben dem Turm ist zur Nachklärung ein Klärbecken 9 angeordnet, das durch eine
Tauchwand 10 in einen engen Einlaßraum 19 und einen weiten Nachklärraum 29 unterteilt ist. Zu dem
Einlaßraum 19 führt aus dem Becken 24 eine Öffnung 11. Das biologisch vorgereinigte Wasser tritt
durch diese Öffnung 11 in den Einlaßraum 19 ein, umströmt die Tauchwand 10 am unteren Ende 30
und steigt in dem Nachklärraum 29 hoch. Aus dem Nachklärraum 29 gelangt das Wasser über einen
Überlauf 12 in einen Kanal 13, der das gereinigte Wasser abführt.
Bei der scharfen Umlenkung am unteren Ende der Tauchwand 10 scheidet sich der im biologisch vorgereinigten
Wasser mitgeführte Schlamm aus und wird aus der Trichterspitze IS durch die Umwälzpumpe 16
über Verbindungsleitung 31 abgezogen und über den Zuflußstutzen 7 dem Reaktionsraum 4 wieder zugeführt.
Infolge der verschiedenen Durchströmquerschnitte im Einlaßraum 19 und im Nachklärraum 29
wird die Strömungsgeschwindigkeit des Wassers bei seinem Übertritt aus dem Einlaßraum 19 in den
Nachklärraum 29 schlagartig herabgesetzt, wodurch die Abscheidung des mitgeführten Schlammes verstärkt
wird.
Bei dem in A b b. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Trennwand 10 durch ein Tauchrohr 20
ersetzt, das zentrisch in einem zylindrisch ausgebildeten Nachklärraum 9 angeordnet ist. Durch Heben
und Senken des Rohres kann der Durchströmquerschnitt zwischen seinem unteren Ende und der
Trichterwand nach Bedarf eingestellt werden, derart, daß jeweils an dieser Umlenkstelle eine zur Schlammabscheidung
geeignete, hohe Strömungsgeschwindigkeit herrscht.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (10)
1. Vorrichtung zum Abscheiden von Schlamm aus Abwässern biologischer Kläranlagen, mit
einem der Vorrichtung zur biologischen Reinigung nachgeschalteten Klärbecken, mit Mitteln
zur Förderung eines Schlamm-Abwassergemisches im Kreislauf zwischen dem Klärbecken und
der Vorrichtung zur biologischen Reinigung zum Zwecke des Ausspülens des im Klärbecken abgeschiedenen
Schlammes in die Vorrichtung zur biologischen Reinigung sowie mit einer Umlenkvorrichtung
für das einströmende schlammhaltige Abwasser, dadurch gekennzeichnet, daß
zum Einleiten des Abwassers in das Klärbecken (9) in diesem ein von der Oberkante des Klärbekkens
(9) bis nahe zur Klärbeckensohle reichender Einlaßraum (1.9) angeordnet ist, wobei der untere
R.and (30) der den Einlaßraum (19) vom Klärbecken (9) abtrennenden Wand die Umlenkvorrichtung
für das einströmende Abwasser bildet, daß ferner unmittelbar unter der Umlenkvorrichtung
eine Auslaßöffnung (15) angeordnet ist und daß schließlich der Einlaßraum (19) eine kleinere
Querschnittsfläche aufweist als der verbleibende Nachklärraum (29).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Einlaßraum (19) vom
Klärbecken (9) durch eine Tauchwand (10) abgetrennt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Tauchwand (10) der Höhe
nach verschieblich ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 mit im Grundriß kreisförmigen Klärbecken, dadurch gekennzeichnet,
daß der Einlaßraum (19) durcli ein Tauchrohr (20) vom Klärbecken (9) abgetrennt
ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß der Boden des
Klärbeckens (9) sich nach unten trichterförmig verjüngend ausgebildet ist und daß die Auslaßöffnung
(15) in der Trichterspitze angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß das Klärbecken (9) und die Vorrichtung zur biologischen Reinigung
durch eine Verbindungsleitung (31) mit einer Umwälzpumpe (16) verbunden sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß in der Verbindungsleitung (31)
Vorrichtungen zum Einblasen von Druckluft vorgesehen sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7 mit einer mit Druckluft belüftbaren Vorrichtung
zur biologischen Reinigung, dadurch gekennzeichnet, daß das Ende der Verbindungsleitung
(31) im Inneren der Vorrichtung zur biologischen Reinigung im Bereich von Austrittsöffnungen
für die Druckluft mündet.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Ende der
Verbindungsleitung (31) im Bereich der Austrittsöffnung für das zulaufende Rohwasser mündel.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß das Ende der Verbindungsleitung (31) als konzentrisch in einem Eintrittsrohr
(14), welches den Rohwasserzulauf bildet, angeordnetes Rohr ausgebildet ist.
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