DE1457788C - Fördereinrichtung für Saatgut - Google Patents
Fördereinrichtung für SaatgutInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Fördereinrichtung für Saatgut in regelmäßiger Folge, bestehend
aus einem in einem Gehäuse mit einem Saatgutvorrat und einer Abgabestelle um eine horizontale Achse
in Umlauf versetzbaren zylindrischen Träger für einzelne Schalen, die jeweils über eine im Träger parallel
zu dessen Drehachse gelagerte Welle schwenkbar und drehfest mit einem Betätigungselement verbunden
sind und die durch den Saatgutvorrat hindurch bewegbar sowie durch einen mit den Betäti-
gungselementen zusammenarbeitenden Führungsabschnitt im Bereich der Abgabestelle an einem Abwurfpunkt
aus einer Tragstellung in eine Abgabestellung verschwenkbar sind.
Eine bekannte Fördereinrichtung der genannten Art (französische Patentschrift 574 061) dient vorwiegend
zum Säen von Kartoffeln und weist frei drehbar rings um den Umfang des als Scheibe ausgebildeten
Trägers gelagerte. Schalen auf. Auf der Achse jeder Schale ist je ein Zahnrad angebracht, ao
Weiterhin ist an der Achse jeder Schale je ein Gewicht an einem radialen Arm befestigt, welches von
der Schwerkraft nach unten gezogen wird und damit die Schale in horizontaler Stellung hält. Im unteren
Bereich des Trägers ist als Führung eine gekrümmte as
Zahnstange vorgesehen, mit welcher das Zahnrad jeder Schale in Eingriff kommt, wenn die Schale bei
der Drehbewegung des Trägers an der Führung vorbeibewegt wird. Das Zahnrad wälzt sich dann an der
Zahnstange ab und schwenkt die Schale gegen die Schwerkraftwirkung des Pendels aus ihrer Horizontallage
um etwa 180°. Das in der Schale befindliche Saatgut fällt dabei nach unten zu Boden. Die entleerte
Schale wird bei der Weiterbewegung des Trägers in ihrer geschwenkten Stellung mittels einer weiteren
Führung geführt, welche als gekrümmte Gleitbahn ausgebildet ist, an der das Gewicht der Schale
aufliegt, so daß es nicht nach unten auspendeln kann. Diese weitere Führungsbahn verläuft im unteren Bereich des "Trägers. In diesem Bereich werden die
Schalen am unteren Ende eines Saatgutbehälters vorbeigefiihrt
und nehmen dort das Saatgut, beispielsweise Kartoffeln, auf. Im unteren Bereich des Trägers
sind die Schalen durch die Führungsbahn so geführt, daß ihre Öffnung etwa in Drehriclitung des
Trägers gerichtet ist. Bei der Aufwärtsbewegung der Schalen nach der Füllung gelangen die Schalen wieder
aus dem Führungsbereich der Führungsbahn heraus und werden dann durch die nach unten ziehenden
Pendel wieder horizontal gerichtet. Die gefüllten Schalen bleiben bis zu ihrem Umkippen und Entleeren
im Bereich der Zahnstangenführung in horizontaler Stellung.
Diese bekannte Vorrichtung hat eine Reihe wesentlicher Nachteile. Die Steuerung der Lage der Schalen
mittels Gewichten ist sehr unzuverlässig, da die Gewichte leicht pendeln und dann unkontrollierbare
Bewegungen ausführen, die zum vorzeitigen Entleeren der Schalen führen. Dies ist insbesondere beim Fahren
über Ackergelände der Fall, weil dort stets unvermeidbare Stöße auftreten. Außerdem werden die Gewichte
bei der Drehbewegung des Trägers unter der Fliehkraft auch nach außen gezogen. Dabei ergibt
sich eine Schrägstellung der Schalen. Diese Schrägstellung wird um so stärker, je größer die Drehzahl
des Trägers wird. Bei dieser Schrägstellung kann das Saatgut ebenfalls vorzeitig aus den Schalen herausfallen.
Der. Aufbau der bekannten Vorrichtung ist.
sehr kompliziert, weil außer der- Pendelsteuerung noch zwei weitere Führungen, nämlich die Zahnstangenführung
und die Gleitbahnführung, erforderlich sind. Die Vorrichtung ist daher in der Herstel-.
lung unwirtschaftlich und im Betrieb störanfällig.
Es ist auch eine Fördereinrichtung der eingangs genannten Art bekannt (britische Patentschrift
750 798), bei welcher der Träger zwei kreisrunde, koaxial gelagerte Endscheiben aufweist, zwischen
denen sich vier Schalentragelemente erstrecken, welche mit je einem Ende an jeder der Endscheiben
drehbar gelagert sind. Die vier Schalentragelemente sind gleichmäßig auf dem Umfang der Endscheiben
verteilt gelagert. An jedem Schalentragelement ist eine Reihe von nebeneinander angeordneten Schalenpaaren
angebracht. Bei jedem Schalenpaar ist jeweils eine Schale im wesentlichen in Bewegungsrichtung
des Trägers gerichtet, während die andere Schale in der entgegengesetzten Richtung gerichtet ist. Die Stellung
der Schalen wird durch eine Führung gesteuert, welche· die Stellung der Schalentragelemente relativ
zu den Endscheiben des Trägers während der Drehbewegung des Trägers steuert. Die Führung besteht
aus einem Ring, der koaxial zu den Endscheiben des Trägers, jedoch relativ zur Drehbewegung des Trägers
ortsfest in der Vorrichtung angeordnet ist. Der Ring ist nicht in sich geschlossen, sondern weist an einer
Stelle seines Umfangs eine Unterbrechung auf. Jedes Schalentragelement weist an einem Ende einen Gleitansatz
auf, welcher bei der Drehbewegung des Trägers am Innenumfang des Führungsringes entlanggleitet. Solange die Gleitansätze an der" Innenflächedes
Ringes anliegen, sind die Schalentragelemente in ihrer Lage relativ zu den Endscheiben des Trägers
festgelegt. Die Schalen sind dann.so ausgerichtet, daß
jeweils eine Schale jedes Schalenpaars in Drehrichtung und die andere Schale entgegengesetzt dazu gerichtet
ist. Sobald ein Gleitansatz jedoch an die offene Stelle des Rings gelangt, wird er nicht mehr tangential
an der Innenfläche des Rings geführt, sondern bewegt sich in die Unterbrechung des Ringes hinein
und läuft an der die Unterbrechung an einer Seite abgrenzenden Stirnfläche des Ringes auf. Bei der
Weiterbewegung des Trägers wird der Gleitansatz auf diese Weise in der Unterbrechung gedreht und in der
gedrehten Stellung dann entlang der anschließenden Innenfläche des Führungsrings weiterbewegt. Bei dieser
zwangsweisen Drehung werden die an dem jeweiligen Schalentragelement angebrachten Schalenpaare
ebenfalls mitgedreht, so daß dann die zuerst entgegen der Drehrichtung ausgerichteten Schalen in Drehrichtung
gerichtet sind, und umgekehrt. Die Drehachse des Trägers verläuft horizontal. Unter dem Träger ist
eine Vorratswanne für Saatgut angeordnet. Die an dem Träger angebrachten Schalen werden bei der
Drehbewegung des Trägers durch das Saatgut in der -Wanne hindurchbewegt. Die in Drehrichtung ausgerichteten
Schalen nehmen dabei jeweils ein Saatgutkorn auf. Bei der weiteren Drehung des Trägers bewegen
sich die Schalen mit dem darin befindlichen Saatgut nach oben. Sobald der zum jeweiligen Schalentragelement
gehörende Gleitansatz die Unterbrechung im Führungsring erreicht hat," werden die
entsprechenden Schalen geschwenkt. Das in den Schalen befindliche Saatgut wird bei dieser Schwenkbewegung
radial nach außen abgeworfen und fällt in Auffangtrichter, von denen es. zu einer Verteilerwalze
geführt wird. Die Verteilerwalze weist über ihren
Umfang verteilt zur Längsmantellinie der Walze ausgerichtete
Reihen von Ausnehmungen auf, in" welche das Saatgut geleitet wird. Jede Ausnehmung der
Walze ist zur Aufnahme des Inhalts einer bestimmten Schale des Trägers vorgesehen. Die Walze dreht sich
synchron mit dem Träger und ist von einem die Walze eng umschließenden Gehäuse umgeben, welches nur
an der Unterseite eine Längsöffnüng aufweist, durch weiche das Saatgut aus den jeweils nach unten gerichteten
Ausnehmungen der Walze zum Boden hin abfallen kann. Dabei fällt gleichzeitig eine Reihe von
Saatkörnern, deren Anzahl der Anzahl der Schalen· eines Tragelements entspricht, zu Boden.
Diese bekannte Vorrichtung läßt zwar ein maschinelles Einzelkornsäen unter bestimmten Voraussetzungen
zu, doch weist sie eine Reihe wesentlicher Nachteile auf. Betrachtet man eine »Teil*
scheibe« des Trägers der bekannten Vorrichtung, so sind nur vier Schalenpaare am Umfang verteilt. Bei
einer derartigen Anordnung der Schalen ist eine sehr große Drehzahl der Träger erforderlich, um die
Samenkörner in den1 praktisch erforderlichen relativ engen Abständen in die Erde zu bringen. Bei der als
offener Schleifring, in dem Gleitansätze der Schalentragelemente
gleiten, ausgebildeten Führung der Schalen, besteht die Gefahr, daß die Gleitansätze bei
hoher Drehgeschwindigkeit des Trägers zu vibrieren beginnen. Die in den Schalen befindlichen Saatkörner
fallen dann unter Umständen zu früh aus den Schalen und werden nicht in die Auffangtrichter ausgeworfen.
Bei der bekannten Vorrichtung sind eine Anzahl von Schalen nebeneinander auf dem Schalenträger angeordnet.
Durch diese Anordnung wird zwar die erforderliche Drehzahl des Trägers verringert, weil jeweils
gleichzeitig mehrere in einer Reihe angeordneter Samenkörner von den Schalen erfaßt und weitergegeben
werden. Das Säen einer zusammenhängenden Samenkornreihe auf einem Feld ist mit dieser
Vorrichtung aber nur möglich, wenn Fahrgeschwindigkeit des Säapparats und Drehgeschwindigkeit des
Trägers genau aufeinander abgestimmt sind. Andernfalls entstehen zwischen den einzelnen von der Maschine
ausgeworfenen Samenkornreihen größere Lücken. Eine Variation des Samenkornabstandes und
der Saatgutmenge ist bei der bekannten Vorrichtung daher nicht möglich. Die Steuerung der Schalen durch
Wendung um etwa 90° in dem offenen Teil des Gleitrings ist sehr ungünstig, weil der Bewegungsablauf
beim Umschwenken nicht in jeder Phase genau kontrollierbar ist. Es können beispielsweise Vibrationen
der Schalen oder stoßartige Bewegungen entstehen. Die Samenkörner, werden daher nicht gleichmäßig
weit und in gleichmäßiger Richtung ausgeworfen. Daher muß dem Träger eine »Verteiler- und Beruhigungswalze«
nachgeschaltet werden. Der gesamte Aufbau dieser Vorrichtung ist daher äußerst kompliziert
und unzuverlässig. Außerdem müssen wegen der »Wendebewegung« der Schalen jeweils Schalenpaare
vorgesehen sein, von denen jeweils immer nur die in Drehrichtung des Trägers gerichtete Schale
als Samenträger dienen kann. Dies ist herstellungstechnisch ungünstig und teuer. Ein hohes totes Gewicht
muß dabei in unwirtschaftlicher Weise bei der Bewegung des Trägers mitbewegt werden..
Schließlich ist auch eine nicht der eingangs genrnnten Art angehörende Fördereinrichtung bekannt
(britische Patentschrift 295 838). Bei dieser Vorrichtung befindet sich der Saatgutvorrat in einer Trommel,
weiche an ihrem Umfang Ausnehmungen aufweist, weiche mittels federbelasteter Klappen abdeckbar,
sind. Mit jeder Klappe ist eine Schale fest verbunden, welche in Schließstellung der Klappe ins
Innere der Trommel ragt. Jede Klappe und die damit verbundene Schale haben eine gemeinsame Schwenkachse,
an welcher je eine Kurbel drehfest angebracht ist. Die Kurbeln sind im oberen Bereich des Drehwegs der Trommel an einer gekrümmten Gleitbahn
ίο so geführt, daß sie entgegen der ihrer Klappe zugeordneten
Feder nach unten gedruckt werden. Dabei wird die Klappe geöffnet und die zugehörige Schale
wird aus der jeweiligen Ausnehmung in dem Trommelmantel nach außen bewegt. Die Schale ist bei
dieser Bewegung bereits mit Saatgut gefüllt. Beider Weiterdrehung der Trommel erreicht die nach außen
geschwenkte Schale eine stark nach unten geneigte Lage, in der der Inhalt der Schale zu Boden fällt.
Bei weiterer Drehung der Trommel kommt die jewei-
ao lige Kurbel wieder aus dem Führungsbereich der Gleitführung, so daß die Klappe unter der Wirkung
der Feder wieder zufällt und die Schale wieder ins Innere der Trommel geschwenkt wird. Dabei ragt
die Schale in den im Inneren der Trommel befind-
a5 liehen Saatgutvorrat hinein und wird wieder mit
Saatgut gefüllt. Die Schalen werden dabei nicht relativ zum Vorrat durch diesen hindurchbewegt, sondern
werden nur hineingeführt und nehmen eine durch die Schalenform vorbestimmte Menge Saatgut
auf, welche auch bei der Weiterbewegung der Trommel, wenn das Saatgut zu dem jeweils tiefsten Punkt
• der Trommel rutscht, in der Schale verbleibt und
nach oben bewegt wird. Bei dieser bekannten Vorrichtung muß . ein hohes totes Gewicht mitgedreht
werden, weil sich der Samen vorrat im Inneren der Trommel befindet. Daher ist bei der bekannten Vorrichtung
eine ungünstig hohe Antriebsleistung erforderlich, weiche das Arbeiten mit dieser. Vorrichtung
unwirtschaftlich macht. Die Steuerung der Bewegung der Klappen und Schalen erfolgt nur über einen Teil
des Bewegungsbereichs der Trommel mittels der Führungsbahn und der Kurbeln. Die Führungsbahn
ist nicht relativ zur Trommel verstellbar. Ein Einjustieren der bekannten Vorrichtung ist nicht möglieh.
Außer der Steuerung durch Kurbeln ist noch eine weitere Steuerung der Klappenbewegung mittels
der Federn erforderlich. Bei diesen Federn besteht jedoch, insbesondere bei schwerem Saatgut, die Gefahr,
daß sie unter dem Gewicht des Inhalts der Trommel nachgeben und daß dadurch die Klappen
geöffnet werden und das Saatgut nach unten in großer Menge aus der Trommel herausfällt. Insbesondere
bei auftretenden Stoßen beim Fahren mit der Vorrichtung kann ein stoßartiges öffnen der Klappen erfolgen.
Eine formschlüssige Halterung der Klappen im unteren Bewegungsbereich der Trommel ist nicht
gewährleistet, weil die Kurbeln nur im oberen Bewegungsbereich der Trommel geführt sind. Die bekannte
Vorrichtung arbeitet daher sehr unzuverlässig.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Fördereinrichtung der eingangs genannten Art zu
schaffen, die nicht nur einfach im Aufbau, sondern auch robust sowie zuverlässig ist und eine genaue
regelmäßige Abgabe sowohl einzelner Samen als auch abgemessener Samenmengen gewährleistet. Dies
wird dadurch erreicht, daß der Führungsabschnitt Teil einer auf der gesamten Umlaufbahn der Betätigungselemente
an diesen formschlüssig angreifenden
Führungsbahn ist und als Krümmungsbuckel ausgebildet
ist. dessen Lage gegenüber dem Gehäuse verstell- sowie festsetzbar ist.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung hat eine Reihe wesentlicher Vorteile. Die Schalen sind längs des
ganzen Drehweges des Trägers formschlüssig geführt. Diese formschlüssige Führung bildet eine nach beiden
Seiten wirksame Zwangsführung, so daß die Kurbeln die Führungsbahn an keiner Stelle dieses Weges verlassen
können. Dadurch ist die Stellung jeder Schale in jeder Bewegungsphase genau gesteuert. Das Auswerfen
des Saatgutes erfolgt deshalb bei jeder Schale an genau der gleichen Stelle, welche durch die Stellung
des Krümmungsbuckels der Führungsbahn festgelegt ist. Im Gegensatz zu den bekannten Vorrichtungen
erfolgt bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung das Auswerfen des Saatguts nicht in einer vom
Außenumfang des Trägers weg nach außen gerichteten Richtung, sondern in einer zum Drehmittclpunkt
des Trägers verlaufenden Richtung. Das Saatgut wird bei der crfindungsgcmäßen Vorrichtung nicht nach
außen wcggcschleudert. sondern in einer genau vorbestimmten
Kippbewegung nach innen abgekippt und steht daher in sehr viel geringerem Maße unter der
Wirkung der Zentrifugalkraft als bei den bekannten Vorrichtungen. Der Streubereich bei der Saatgut-,
abgabe ist bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung sehr viel geringer als bei den bekannten Vorrichtungen.
Die Schalen der crfindungsgcmäßen Vorrichtung werden zur Abgabe des in ihnen befindlichen Saatguts
nur um etwa 40' geschwenkt und geben dabei das Saatgut im Drehsinn des Trägers ab. Bei der erfindungsgemäßen
Vorrichtung sind sowohl die abgegebene Saatgutmenge als auch .der Abstand zwischen
den einzelnen auf den Boden auffallenden Saatkörnern den Gegebenheiten entsprechend variierbar.
Bei der crfindungsgcmäßen Vorrichtung ist die Drehgeschwindigkeit des Trägers nämlich nicht unbedingt
abhängig von der Fahrgeschwindigkeit des Säapparats. sondern die Antriebe für den Träger und für
die Vorwärtsbewegung des Säapparats können vollständig unabhängig voneinander sein. Bei der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ist man auch nicht an eine bestimmte Fahrgeschwindigkeit gebunden, wenn,
man eine zusammenhängende Reihe von Saatkörnern mit gleichen Abständen säen will. Auf dem Träger
der erfindungsgemäßen -Vorrichtung können rings um den Umfang eine große Anzahl von Schalen angeordnet
sein. Der Abstand der einzelnen Schalen voneinander kann so gewählt sein, daß er im Vergleich
zu dem gegenseitigen Abstand zweier benachbarter Saatkörner in der Erde sehr klein ist. Es ist dann nur
eine sehr geringe Drehgeschwindigkeit der Schalen erforderlich, was zu einem ruhigen und gleichmäßigen
Gang der Vorrichtung und einer genauen Abgabe der einzelnen Samenkörner führt, .wobei die
Abgabe nicht durch Vibration und Stöße der Wirrichtung gestört wird. Die erfindtingsgeniäße Vorrichtung
ist sehr einfach aufgebaut und daher im Betrieb zuverlässig und störungsfrei. Durch die Verstellbarkeit
der Führungsbahn, insbesondere des Krümmungsbuckels relativ zu dem Träger, ist es möglich,
die Stelle auf der Bewegungsbahn der Schalen, an der sie die Saatkörner abgeben, vorzuwählen und
genau einzujustieren. Damit ist mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ein sehr präzises Arbeiten
möglich. .
Weitere Merkmale und Wirteile der Erfindung lassen sich der nachfolgenden Beschreibung im Zusammenhang
mit der Zeichnung entnehmen. In dieser zeigt
F i g. 1 eine schematisch dargestellte Seitenansicht einer Fördereinrichtung für Saatgut,
Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie Il-IF von
Fig. 1 und
Fig. 3 einen in vergrößertem Maßstab dargestellten Querschnitt durch eine von mehreren der Vorrichtung
gemäß Fig. 1 und 2 zugeordneten Schalen. Die in der Zeichnung veranschaulichte Vorrichtung
ist zur Verwendung beim Säen von Einkorn-Rübensamen bestimmt und besteht aus.einer Anzahl
von in der durch einen Pfeil in Fig. 1 angegebenen
Förderrichtung 1 bewegbaren Förderorganen 2. welche aus in der Förderrichtung 1 beweglichen und
um Achsen 3 schwenkbaren Schalen 4 gebildet sind, die mit von Führungsgliedcrn 5 betätigten Kurbeln 6
verbunden sind, die zum Schwenken der Schalen 4
ao zwischen einer Aufnahmestellung, in der die Schale 4
eine im wesentlichen waagerechte Lage einnimmt, und einer Abgabcstcllung dienen, in der die Schale 4
eine etwa senkrechte Lage einnimmt und dadurch das in der Schale befindliche Fördergut an der Abas
gabcstelle auskippt. Die betreffende Schale 4 ist vermittels ihrer Achse 3 schwenkbar gelagert. Die
Achse 3 erstreckt sich im rechten Winkel zur Förderrichtung 1, und ihr der Schale entgegengesetztes Ende
ist als Kurbel 6 ausgebildet, welche in einer für sämtliehe
Kurbeln beabsichtigte, das Führungsglicd 5 bildenden
Führungsnut 7 läuft. Diese Führungsnut 7 weist in der Abgabestelle einen Krümmungsbuckcl 8
zum Schwenken der Kurbel 6 und somit zum Kippen der Schale 4 auf.
Die Schalenachscn 3 sind in einem um eine Achse 9 in Umlauf versetzbaren Teller 10 gelagert, und die
Führungsnut 7 ist in der dem in Umlauf versetzbaren Teller 10 zugekehrten Seite eines ortsfesten, jedoch
um die genannte Tellcrachse 9 durch Drehung einstellbaren Tellers 11 vorgesehen, welcher zur Regelung
der Lage des Krümmungsbuckels 8 in der Nut 7 und somit zur Einstellung der Abgabestelle dient. Der
in Umlauf versetzbare Teller 10. ist in.einem in der Zeichnung nur schematisch durch strichpunktierte
Linien angedeuteten Gehäuse 12 gelagert, in dem der
ortsfeste, jedoch einstellbare Teller 11 eine Wand darstellt,
wobei der untere Teil des Gehäuses 12 einen sekundären Vorrat'13 bildet, welcher an einen nicht
dargestellten primären Wirrat für Saatgut angeschlossen
ist. Im oberen Teil des Gehäuses 12 ist an der Abgabestelle für Saatgut ein Trichter 14 vorgesehen,
der durch strichpunktierte Linien in Fig. 1 angedeutet
ist und zum Auffangen und Wcglei'en des in der Abgabestelle abgegebenen Saatguts an eine nicht gezeigte
Drillschar dient.
Die in der Zeichnung veranschaulichte und oben beschriebene Vorrichtung läßt sich zum Säen von
Samen in regelmäßiger Folge in einer Reihe verwenden oder in Verbindung mit mehreren ähnlichen. Vorrichtungen
zum Säen von mehreren Samenreihen gleichzeitig anwenden.. Die Vorrichtung kann dabei
in irgendwelcher geeigneten Weise getragen werden, und die Achse 9 — oder die Achsen 9, wenn es sich
um mehrere im selben Gerät angebrächte 'Vorrichtungen handelt — kann für ihre Drehung an z. B.
die Zapfwelle eines Traktors od. dgl. angeschlossen sein. Wenn die Vorrichtung im Betrieb fortbewegt
wird, läuft der Teller 10 in der Förderrichtunc 1 um.
und die Schalen 4 nehmen vom Samenvorrat 13 je einen Samen auf, welcher von den Schalen zum oberen
Teil der Vorrichtung mitgenommen wird, wo der Krümmungsbuckel 8 die Kurbeln 6 betätigt und die
Schalen 4 in die Abgabestellung oberhalb des Trich- S ters 14 schwenkt, aus welchem die Samen in die nicht
gezeigten Drillschare fallen. Das Auskippen der Samen
aus den Schalen 4 erfolgt jeweils an derselben Stelle über dem Trichter 14. weshalb die die Drillschare
verlassenden Samen in der Erde in regelmäßigen Abständen voneinander zu liegen kommen.
Claims (4)
1. Fördereinrichtung für Saatgut in regelmäßiger Folge, bestehend aus einem in einem Gehäuse
mit einem Saatgutvorrat und einer Abgabestelle um eine horizontale Achse in Umlauf versetzbaren
zylindrischen Träger für einzelne Schalen, die jeweils über eine im Träger parallel zu dessen ao
Drehachse gelagerte Welle schwenkbar und drehfest mit einem Betätigungselement verbunden
sind und die durch den Saatgutvorrat hindurch bewegbar sowie durch einen mit den Betätigungsclcmentcn
zusammenarbeitenden Führungsabschnitt im Bereich der Abgabestelle an einem
Abwurfpunkt aus einer Tragstellung in eine Abgabestellung verschwenkbar sind, dadurchgekennzeichnet,
daß der Führungsabschnitt Teil einer auf der gesamten Umlaufbahn der Betätigungselemente
(6) an diesen formschlüssig angreifenden Führungsbahn (7) ist und als Krümmungsbuckel
(8) ausgebildet ist, dessen Lage gegenüber dem Gehäuse (12) verstell- sowie festsetzbar
ist.
2. Fördereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsbahn (7)
auf einer Stirnseite eines Tellers ausgebildet ist, der um die horizontale Achse (9) des Trägers verdrehbar
angeordnet ist.
3. Fördereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Teller (11) eine
Wand des Gehäuses (12) bildet, in dem an der Abgabestelle ein Trichter (14) zum Wegleiten des
Saatguts angeordnet ist.
4. Fördereinrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Betätigungselemente
(6) in aii sich bekannter Weise durch Kurbeln gebildet sind und daß jede der
letzteren am freien Kurbelende zwischen den Seitenwänden einer die Führungsbahn (7) bildenden
Nut des Tellers (11) geführt ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen 009 640 71
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