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Auftrager für ein fließfähiges Medium. Die Erfindung betrifft einen
Auftrager für ein fließfähiges Medium., mit einem flexiblen, stiftartigen Gehäuse
und einem Kopfstück, in welchem eine düsenförmige Mündung angeordnet ist, welches
Kopfstück durch eine aufsetzbare Kappe luftdicht abschließbar ist, wobei der Mündungsöffnung
eih pinselförmiges Auftragelement zugeordnet ist.
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Das stiftartige Gehäuse ist etwa nach Art eines Füllfederhalters ausgeführt.
Die flexible Ausführung, die an sich bekannt ist, ist wesentlich, um die"Voraussetzung
dafür zu schaffen, daß durch Druck auf den Behälter Medium durch die düsenförmige
Mündung ausgepreßt werden kann, nach Freigabe des Behälters aber in diesen zurückgesaugt
wird: Als fließfähiges Medium sind beispielsweise Farben fürindustrielle Zwecke,
Nagellack und dergleichen vorgesehen. Die i#.uftragung solcher Medien setzt voraus,
daß ein Mittel zur Verfügung steht, mit dem eine Kontur genau naahgezen werden kann.
Bisher
bekannte Einrichtungen haben diesen Zaeck nicht erfüllen können. Beispielsweise
ist eine Vorrichtung zum Aufbewahren und Auftragen von Nagellack bekannt, welche
am Austrittsende eines Durchgangskanals ein spatelförmig zulaufendes, sich schlitzartig
erweiterndes Mundstück hat. Dieses stellt im wesentlichen eine Aufnahmemulde dar,
in welcher der Nagellack verhärtet, aber kein Element, das geeignet ist, mit austretendem
Nagellack Konturen nachzuziehen.
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Für Autolack ist beispielsweise ein rohrförmiges Gehäuse bekannt,
in dessen Innenkammer ein Kanal mündet. In diesem ist eine Stange mit einem Spiel
geführt, das noch einen Durchtritt der Flüssigkeit zuläßt. Die Stange trägt an,
ihrem Ende eine Auftragbürste und am entgegengesetzten Ende eine Verbreiterung mit
Gewicht. Diese Verbreiterung sorgt dafür, daß die Stange durch Schwerkraft in beiden
Richtungen bewegbar ist und daß die Stange nicht vollends austreten kann.
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Zum Auftragen von Nagellack muß diese Vorrichtung geschüttelt werden,
wobei gleichzeitig der Pinselaustritt und sich hin- und herbewegt. Dabei spritzt
Farbe aus. Beim Auftragen des mit Farbe angereicherten Pinsels weicht dieser bei
geringstem Andruck an eine Malfläche in das rohrförmiz ge Gehäuse zurück, so daß
Konturen nicht nachgezogen werden können.
Ein. weiteres Problem
der Auftragvorrichtung besteht darin, ein. Verhärten des Mediums, insbesondere am
Auftragelement und/oder in der düsenförmigen Mündungsöffnung, zu verhindern, Dazu
ist es bekannt, die Verschlußkappe mit einem Stift zu versehen, der die Mündungsöffnung
beim. Aufsetzen der Kappe durchsetzt': Dadurch wird aber nicht verhindert, daß das
Medium, insbesondere Nagellack, außerhalb oder neben dem Stift verhärtet bzw. daß
der Stift selbst in der Mündungsöffnüng durch Antrocknung des Mediums festgelegt
wird. Ein solcher Stift ist natürlich bei einem in der Mündungsöffnung hin- und
herbeweglichen Pinsel gar nicht möglich. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
einen Auftrager zu schaffen, der die Nachteile bekannter Ausführungen beseitigt
und über längere Zeitdauer zuverlässig arbeitet. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß an der Mündungsöffnung ein vorragender, langgestreckter Ansatz
angeordnet ist, dem auf der gegenüberliegenden Seite der Mündungsöffnung das pinselförmige
Auftragelement zugeordnet ist, welches den Ansatz überragt.
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Die Erfindung besteht somit in neuartiger ',Meise aus zwai an der
Mündungsöffnung vorragenden, langgestreckten Blementen, die zusammenwirken und zischen
sich durch Adhäsion das Medium leiten.
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Dabei sieht eine vorteilhafte Ausführanbsform vor, daß das
pinselförmige
Auftragelement den Ansatz etwa um seine eigene Länge überragt. Insbesondere besteht
der Ansatz aus einem festen Material, während das pinselförmige Auftragelement flexibel
ist. Dadurch dient der Ansatz zugleich als Abstützung für das pinselförmige Auftragelement
und zu seiner Ung, wobei der Auftrager im Betrieb so gehalten werden kann, daß sich
der Pinsel an dem Ansatz abst üt zt .
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Gemäß der bevorzugten Ausführungsform weist der Ansatz ein im Querschnitt
kanalförmiges Profil auf, welches zu der Seite der DÜsenöffnung offen ist. Dadurch
wird die Toraus- . setzung einerseits für die Leitung des Mediums zerr. Pinsel und
andererseits für eine gewisse seitliche Führung des Pinsels geschaffen, wenn er
sich in das kanalförmige Profil einlegt.
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Vorteilhaft umgibt-der Ansatz die Düsenöffnung etwa halbkreisförmig.
Gemäß einer anderen vorteilhaften Ausführungsform umgibt der kanalförmige .Ansatz
die Düsenöffnung wenigstens an der Mündungsöffnung in einem Bereich über 180o. Hierdurch
jird eine besonders sichere Führung des Pinsels erreicht. Die Erfindung bezieht
aber auch ein, daß der kanälfÖrmige Ansatz einen Bogen bildet, welcher sich über
einen Winkel von etwa 450 um die Mändun -der Düsenöffnung erstreckt. Selbst
diese Möglichkeit kann eine ausreichende Führung des Mediums und des Pinsels bewirken.
Die optimale Form wird im wesentlichen von der Viscositüt des Mediums abhängen,
Abgesehenvon
der oben bereits erwähnten, vorteilhaften Ausführungsform, in welcher der Ansatz
als Führungsmittel für das pinselförmige Auftragelement dient, schafft
die
Erfindung eine Lösung, in welcher das pinselförmige Auftragelement als
durch Adhäsion anziehbares Verschlußglied für einen die Düsenöffnung wenigstens
teilkrelsbogenförmig umgebenden und hochragenden Ansatz an dessen offener Seite
vorgesehen ist. Somit werden in Wechselwirkung der in Kombination zueinander vorgesehenen
Elemente zahlreiche überraschende Vorteile erreicht.
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Es versteht sich, daß die Stirnfläche des Kopfstückes mit der Düsenöffnung,
dem Ansatz und dem Pinsel eingesenkt sein kann.
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In der erfindungsgemäßen Kombination ist die Ausführung des stiftartigen
Gehäuses aus flexiblem Material wesentlich. Wird nämlich dieses Gehäuse nach Auspressung
einer gewissen Menge des Mediums freigegeben,d.h. beispielsweise abgelegt, dann
saugt das sich wieder auf seine ursprüngliche Form ausdehnende Gehäuse restliches
Medium aus der Düsenöffnung zurück, die also automatisch freigehalten wird. Je nach
Durchtränkung der Elemente mit dem Medium kann dabei der Pinsel an da:: Auftragelement
angesaugt und angelegt werden. Das fördert die spätere Durchsetzung des Pinsels
mit Farbe bzw. Medium bei einem späteren Arbeitsvorgang, bei welchem wiederum Medium
ausgepreßt wird. Die erfindungsgemäße Kombination mit einem starren, vorteilhaft
kanalförmigen Ansatz einerseits und einem pinselförmigen Auftragelement andererseits
der düsenförmigen
Mündung ist daher von wesentlicher Bedeutung.
Dazu wird noch das Merkmal angeführt, daß die düsenförmige Mündung in einer vorteilhaften
Ausführung praktisch einen Kanal von wenigstens 7 mm Länge bildet, der tatsächlich
eine Rücksaugwirkung infolge seiner Länge gewährleistet.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispieles
erläutert, das in der Zeichnung dargestellt ist. In dieser zeigen: Fig. 1 : eine
auseinandergezogene Ansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung im Schnitt, Fig.
2 : eine Draufsicht auf das Kopfstück gemäß Fig. 1 in anderer Ausführung und vergrößertem
Maßstab, Fig. 3 : eine der Fig. 2 entsprechende Ansicht einer anderen Ausführungsform,
Fig. 4 : eine der Fig. 2 entsprechende Ansicht einer weiteren Ausführungsform.
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In Fig. 1 ist das stiftartige Gehäuse 1 erkennbar, welches das Medium
im Innenraum 2 aufnimmt. Dieses Gehäuse besteht aus einem flexiblen Kunststoff.
Es ist oben durch ein Kopfstück 3 abgeschlossen, das beispielseise mit einem axialen
Ansatz
4 in den Gehäuserand eingesetzt und mit dem Gehäuse verklebt ist. Das Kopfstück
3 hat in seinem mittleren Teil leine beträchtliche Höhe, die beispielsweise wenigstens
7 mm ausmacht. In diesem Bereich ist das Kopfstück von einer@dü--senfärmigen Bohrung
5 durchsetzt,-die beispielsweise einen Durchmesser von 0,75 mm hat. Die Oberseite
6 des Kopfstückes, die gegenüber dem Rand 7 des Kopfstückes eingesenkt sein kann,
hat an einer Seite der Mündungsöffnung einen hochragenden Ansatz 8, der die Mündungsöffnung
wenigstens teilweise umgibt. Beispielsweise kann dieser Ansatz etwa 7 mm nach oben
ragen.
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Bezüglich des Kanals 5 der düsenförmigen Öffnung, dem Ansatz , 8 diametral
gegenüberliegend, ist in das Kopfstück 3 ein pinselförmiges Auftragelement 9 eingelassen,
Dieses überragt den Ansatz 8 etwa um seine hänge. Beispielsweise "besteht es aus
einem Perlonpinsel, der vorteilhaft oben in der gezeichneten Weise so zugeschnitten
ist, daß die längeren Borsten dem Ansatz 8 zugekehrt sind.
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An der Außenseite des Kopfstückes 3 ist eine Sitzfläche 10 angeordnet,
die beispielsweise auf der Stufenfläche 11 endet und zur Aufnahme einer Kappe 12
dient. Diese paßt dicht auf die Sitzfläche 10, um das Kopfstück mit dem Auftragelement
luftdicht abzuschließen. Sowohl die Sitzfläche 10 als auch die entsprechenden Wandteile
der Kappe können schwäch konisch ausgeführt sein, obgleich dieses nicht notwendig
ist.
In der einfachsten Ausführungsform kann der Ansatz 8 als Stange
ausgebildet sein. Vorteilhaft ist er aber als kanalförmiges Stück ausgebildet, das
im -4uerschnitt kreisbogenabschnittsförmig gestaltet ist. Die konkave Seite ist
dabei der Mündungsöffnung der düsenförmigen Mündung 5 zugekehrt, welche wenigstens
teilweise von dem Ansatz 8 umgeben wird. Etwa durch die Bohrung 5 ausgepreßtes Medium
gelangt in den Hohlraum des Ansatzes 8 und aufgrund der Adhäsionswirkung zu dem
unmittelbar benachbarten, pinselartigen Auftragelement 9 an dieses, so daß es glatt
zur Spitze des Auftragelementes geführt wird.
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Die Figuren 2 und 4 zeigen besondere Ausführungsformen des Kopfstückes
in etwas vergrößertem Maßstab. Die Düsenöffnung ist jeweils mit 5 und die Kopffläche
mit 6 bezeichnet. Gemäß Fig. 2 ist das Auftragelement 13 halbkreisförmig ausgeführt,
d.h..es erstreckt sich über einen Bogen von etwa 1800, Der unmittelbar gegenüber
eingesenkte Pinsel hat beispielsweise eine ovale Basis.
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Der Pinsel kann aber auch in der Ausführungsform gemäß Fig. 3, in
der er mit 15 bezeichnet ist, eine zur Mündungsöffnung konkave Form haben, so daß
er mit dem Ansatz ursprünglich einen Hohlraum umgibt. Dieser Ansatz ist in Fig.
3 mit 16 bezeichnet. Auch er ist im Querschnitt kreisbogenabschnittsfÖrmig, er erstreckt
sich aber nur über einen Bogen unter 1800, beispielsweise in der Größenordnung
von 1400, Auch diese Ausführungsform genügt zur befriedigenden. Zuleitung
des
Mediums zur pinselförmigen Auftrageinrichtung.
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Nach fig. 4 ist die Düsenöffnung 5 über einen Kreisbogen von
1800, beispielsweise in der Größenordnung von 2700, vor:. einem starren,
kanalförmigen .Ansatz 1'7 umgeben, dem im Bereich, seiner schlitzförmigen Öffnung
ein pinselförmiges Auftragelement 18 gegenübersteht. Dieses pinselförmige Auftragelement
hat eine im wesentlichen kreisbogenförmige Basis Sie paßt sich gut in die Öffnung
des starren Ansatzes 17 ein. Jberraschend hat sich herausgestellt, daß in bezug'zu
einer Iündungsöffnung die Kombination eines starren, kanalförmigen Ansatzes mit
einem flexiblen, pinselförmigen Auftrage lement größerer Längenerstreckung als der
Ansatz-zu einer Auftrageinrichtunä führt, die einerseits austretendes Medium verlustlos
dem pinselförmigen Auftragelement zuführt, andererseits durch die zweckmäßige Abstützung
dieses flexiblen Auftragelementes das einwandfreie Nachziehen von Konturen ermöglicht
und weiterhin nicht durch erhärtendes Medium verstopft, da das pinselförmige Äuftragelement
wenigstens biszu einem gewissen Maße als Verschlußglied wirkt.