-
Einrichtung fUr die pneumatische Förderung feuchter Massen Die Erfindung
betrifft eine Einrichtung für den pneumatischen Transport feuchter, körniger Stoffe
nach dem Sohubforderverfahren unter Anwendung des Prinzips der Pfropfenförderung.
-
Die pneumatische Förderung von feuchten, körnigen GUtern, wie z. B.
aufbereiteten Gießereisanden, nach dem Schubförderverfahren ist nur liber relativ
kurze Entfernungen möglich, da mit zunehmender Lange der Materialsäule der Reibungaverlust
und damit der Druckabfall im Fördergut so groB werden, daß die Förderbewegung zum
Stillstand kommt. Derartige Verstopfungserscheinungen können durch Einschalten von
Aktivatoren genannten Zwischenbelüftungsvorrichtungen vermieden werden, die in bestimmten
Abständen in die Förderleitung eingebaut sind, und die durch Einblasen von Preßluft
die durchstrdmende Materialsäule auflockern. Mit zunehmender Luftdurchsetzung aber
nehmen auch die Fördergeschwindigkeiten zu und damit der mit dieser exponentiell
zunehmende Verschleiß der Förderleitungen. Es ist zur Begegnung der Verstopfungsgefahr
weiterhin das Prinzip der Pfropfenförderung angewendet worden, nach dem die Materialsäule
in einzelne Abschnitte aufgeteilt wird, zwischen denen sich Luftpolster oder Zonen
mit verringerter Beladungsdichte befinden. Eine bekannte, nach diesem Verfahren
arbeitende Vorrichtung besteht aus einem Schubsender mit konischem Unterteil, das
auf der Innenseite mit einer elastischen Auskleidung versehen ist, die an ihrer
Oberkante luftdicht mit der Behälterwand verbunden ist, während sie im unteren Trichterauslauf
im Bereiche des Abgangs der Förderleitung lose an der Trichterwand anliegt. Zwischen
die Wandung des Trichters des Förderers und die elastische Auskleidung kann Preßluft
eingeblasen
werden, welche die elastische Auskleidung zundchst
nach innen aufbläht, um die sich bildenden BrUcken im Fordergut zum Einsturz zu
bringen. Die Luft aus dem zwischen Trichterwand und elastischer Auskleidung gebildeten
Hohlraum ver mag dann nach unten in die Förderleitng zu entweichen und vermischt
sich dort mit ausgepreBtem Fördergut unter Bildung einer aufgelockerten Zone. Wird
die BelUftung intermittierend vorgenommen, so werden in der Förderleitung in von
den Belüftungsintervallen abhängigen Abständen Zonen verminderter Beladungsdichte
erzielt. Nach Zurücklegen einer gewissen Strecke Jedoch gleichen sich infolge der
Durchlässigkeit der Pfropfen die unterschiedlichen Beladungsdichten aus, so daß
die weitere Förderung als übliche Schubfdrderung mit deren Nachteilen, d. h. insbesondere
stark eingeschrKnkter maximaler Fdrderstrecke, bewirkt wird.
-
Die Erfindung geht von der Aufgabenstellung aus, die als vorteilhaft
erkannte Pfropfenförderung derart zu verbessern, daß sie auch bei längeren Förderwegen
eingehalten werden kann.
-
Hierbei muß die herkömmliche Anschauung, nach der bereits vom Anfang
der Förderleitung an. Pfropfen zu fördern sind, verlassen werden. Gemäß der Erfindung
kann der Sender nach dem Verfahren der pneumatischen Schubförderung eine Gutsäule
vorschieben ; aus dieser werden exakt voneinander getrennte Pfropfen von beliebiger
Länge und in beliebigem Abstand voneinander bewirkt.
-
Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daB in an sich bekannter
Weise in der Förderleitung eine BelUftungsvorrichtung vorgesehen ist, deren Abstand
vom Schubsender so bemessen ist, daß dieser die Gutsäule um die maximal gewUnschte
Pfropfenlänge über die Belüftungsvorrichtung hinaus vorzuschieben vermag. Dem Schubsender
sowie der Belüftungsvorrichtung vorgeordnete Ventile sind über eine Betätigungsvorrichtung
derart miteinander gekoppelt, daB bei einer Betätigung des Schubsenders zunichst
eine Beaufschlagung des Senders erfolgt, und da2 nach Passieren der Belüftungsvorrichtung
durch die Gutsäulenfront die Belüftungsvorrichtung
gespeist wird.
Bewdhrt hat es sich hierbei, die Speisung der Belüftungsvorrichtung nach Passieren
einer der gewünschten PfropSenlKnge entsprechenden Gutsäulenlänge zu bewirken.
-
Zweckmäßig wird die Beaufsehlagung des Senders bei Speisung der EelUftungsvorrichtung
ausgesetzt. Die beiden Ventile kbnnen daher durch ein die Beaufachlagung bewirkendes
Dreiwegeventil ersetzt werden.
-
Betätigt wird die Ventilanordnung zweckmaBig durch eine Zeitrelais-9chaltung,
die die PfropfenlKngen und-abstKnde durch zeitliche Steuerung der Forderzelten des
Senders sowie Speisezeiten der Belüftungsvorrichtung bestimmt. Es hat sich andererseits
aber auch bewährt, die Druckumschaltung, d. h. die Umstellung der Ventilanordnung,
durch ein Kontaktmanometer zuszulösung, das mit dem Druckraum des Schubsenders in
Verbindung steht und von dessen Druck beaufschlagt wird. Mit Vorteil kann die Betätigung
der Ventile auch durch die Spitze der Materialsäule selbst ausgelöst werden, die
beim Durchgang an einer Meßstelle die Umsteuerung bewirkende Signale e ausldst.
Der hierbei betKtlgte Geber kann bspw kontaktlos induktiv wirkend ausgebildet sein.
-
Im einzelnen sind die Merkmale der Erfindung im folgenden an Handdsr
Beschreibung eines Ausführungsbeispieles in Verbindung mit dieses darstellenden
Zeichnungen erläutert. Es zeigen hierbei : Fig. 1 einen Schubsender und eine diesem
nachgeordnete Belüftungsvorrichtung mit der die Beaufschlagung bewirkenden Steuervorrichtung
und Fig. 2 in einer abgebrochen dargestellten Förderleitung eine einen Gutpfropfen
abtennende BelUftungsvorrichtung.
-
Im in Fig. 1 dargestellten Schubfbrderer 1 befindet sich das zu fdrdernde
feuchte, kdrnige Material 2, das unter Einwirkung von durch den Stutzen 3 einströmender
Preßluft in die Förderleitung 4 gedrUckt wird. Die Förderleitung 4 ist
mit
einer schrAg verlaufende Zutrittsöffnungen 5 aufweisenden BelUftungsvorrichtung
6 ausgestattet und weist in der vorgesehenen Pfropfenlänge entsprechendem Abstande
hinter der Belüftungsvorrichtung 6 einen induktiv wirksamen Meßgeber 7 auf, der
beim Durchgang einer Gutsäule elektrische Signale über die Klemme 8 einer Steuervorrichtung
9 zuführt. Die Steuervorrichtung 9 wirkt auf den Betätigungsmagneten 10 eines Dreiwegeventiles
11 ein, das mit der Schubsender 1 und BelUftungsvorrichtung 6 speisenden Druckluftquelle
in Verbindung steht und dessen Ausgang 12 zum Preßluftstutzen 3 des Schubsender
führt, wXhrend der zweite Ausgang 13 mit der Belüftungsvorrichtung 6 in Verbindung
steht.
-
Die Förderstrecke bis zum Meßgeber 7 ist so bemessen, daß der Schubsender
die Outsgule mindestens bis zu ihr vorzuschieben vermag.
-
Zum Arbeiten des Senders wird tuber die Steuervorrichtung 9 sowie
den BetAtigungsmagneten 10 das Dreiwegeventil 11 derart eingestellt, daß über dessen
Ausgang 12 der Schubsender beaufschlagt und eine ButsKule bis zum Meßgeber 7 vorgeschoben
werden. Das hierbei durch die Gutspitze ausgelöste, an der Klemme 8 anstehende und
über eine nicht dargestellte Steuerleitung auf die Eingangsklemme 14 der Steuereinrichtung
9 Ubertragene Signal bewirkt eine derartige Umschaltung des Dreiwegeventiles 11,
daß die Zufuhr weiterer Druckluft zum Schubsender unterbunden wird, während gleichzeitig
die Belüftungsvorrichtung 6 gespeist wird, Die hierbei in die Gutadule eintretende
Preßluft bewirkt zunächst eine Einschnürung des Gutstromes und dann eine völlige
Aufteilung desselben : Die nachrückende Front kommt, an ihrer Forderseite mit preßluft
beaufschlagt, zum Stehen, wkhrend der abgetrennte Pfropfen duroh die über die BelUftungsvorrichtung
zugefUhrte PreBluft weiter vorgeschoben wird. Dargestellt ist dieser Zustand einer
stehenden, sich nach hinten gegen das Luftpolster des Schubsenders abstUtzenden
Gutsäule 15 sowie eines vorwärtsgeschobenen, abgetrennten Gutpfropfens 16 in vergrdßertem
Maßstabe in Fig. 2. Istder Pfropfen weit genug vorgeschoben, so kann
das
Dreiwegeventil 11 wieder in seine zuerst beschriebene Lage zurückgeführt werden,
so daß der Zustrom weiterer Preßluft über die Belüftungsvorrichtung. ausbleibt und
durch VorrUoken des Pfropfens 16 der auf die Front der Gutsaule ausgeUbte Druck
abfällt. Gleichzeitig wird der Sender 1 mit weiterer Preßluft beaufschlagt, so daß
die Gutsaule 15 wieder vorzurUcken beginnt, und der bereits geschilderte Vorgang
sich periodisch zu wiederholen vermag.
-
Im Ausführungsbeispiel wird eine Steuervorrichtung 9 verwandt, bei
der der erste Umschaltvorgang durch den induktiven Geber 7 und damit durch die Gutspitze
selbst ausgelöst wird.
-
Auch das RUckschalten des Dreiwegeventiles lßt sich auf gleiche Weise
nach Passieren des Meßgebers durch den Pfropfen 16 auslösen. Es hat sich aber auch
bewährt, die Steuervorrichtung durch in der Fig. nicht dargestellte, mit dem Innenraum
des Schubsenders 1 in Verbindung stehenden Kontaktmanometer zu bewirken. Mit Vorteil
auch wird die Steuerung auf zeitlicher Basis bewirkt : Durch Zeitrelais werden die
beiden Umschaltpunkte des Dreiwegeventiles 11 bzw. einer entsprechenden, Einzelventile
aufweisenden Anordnung bestimmt, so daß ß fUr die Pfropfenlänge ein erstes Zeitintervall
maßgebend ist, während dessen der Ausgang 12 und damit der Sender beaufschlagt werden,
wShrend der Pfropfenabstand durch die Speisezeit der Beltiftungsvorrichtung 6 gegeben
ist. Es lassen sich auch kombinierte Steuerungen vorsehen ; so kann bspw. die e
erste Umschaltung des Dreiwegeventiles auf Grund des Vorschubes durch einen Geber
ausgelöst werden, wGhrend der Pfropfenabstand auf zeitlicher Basis bestimmt wird.
Bei einfachen Einrichtungen kann gegebenenfalls auf eine selbsttätige Steuerung
verzichtet und das Dreiwegeventil 11 manuell bedient werden. Darüber hinaus besteht
die Möglichkeit, die wechselnde Beaufschlagung nicht so zu koppeln, daß die e Ausgrange
12 und 13 nur alternierend wirksam sind, beim ersten, beim zweiten oder bei beiden
Umschaltvorgängen können die Beaufschlagungen sich Überlappen. Weiterhin ist die
Einrichtung nicht auf nur eine Belüftungsvorrichtung beschränkt; um bei extremen
Förderstrecken PRropfenabstGnde weiter zu vergrößern
oder zu korrigieren
können weitere, bspw. durch Geber gesteuerte BelUftungsvorrichtungen vorgesehen
sein, die nach Passieren der Pfropfen und/oder bei übermäßiger Propfenlänge oder
auch zwangsläufig intermittierend in Wirkung treten können. Derartig gesteuerte
BelUftungsvorrichtungen können auch in Verbindung mit fUr die Pfropfen-£Urderung
vorgesehenen Sendern verwendet werden.