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Stoßdämpfer für Fallschirme mit einer Plattform Die Erfindung bezieht
sich auf einen Stoßdämpfer für Fallschirme mit einer Plattform, mindestens einem
aufblasbaren, im allgemeinen ringförmigen, an der Unterseite der Plattform angeordneten
Schlauch und einer Vorrichtung zum Aufblasen des Schlauches.
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Werden Lasten an Lastfallschirmen nach dem Abwerfen aus einem Fluggerät
zu Boden gebracht, dann beträgt die Fallgeschwindigkeit der am Fallschirm hängenden
Last einige Meter pro Sekunde. Mit dieser Geschwindigkeit schlägt die Last auf dem
Boden auf, wenn an ihr keine besonderen Dämpfungevorrichtungen vorgesehen sind.
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Zur Dämpfung des Aufpralles ist es bekannt, an der Unterseite und
auch seitlich von lasten aufblasbare, ringähnliche. Schläuche vorzusehen. Diese
Schläuche werden während des Niedergehens der Last am Fallschirm aus einem Gasbehälter,-in
dem Druckgas gespeichert ist, aufgeblasen. Beim Niedergehen
der
last treffen zunächst die Schläuche während der Landung mit voller Wucht auf dem
Boden auf. Dabei werden die Schläuche stark zusammengedrückt, was zur Folge hat,
daß der die Last enthaltende Tragkorb federnd in die Luft zurückgeschleudert wird
und erst nach mehrmaligem Aufsetzen, auf dem Boden zur Ruhe kommt. Der Flugweg eines
Fallschirmes verläuft im allgemeinen nicht genau in vertikaler Richtung; für gewöhnlich
hat der Flugweg auch eine waagerechte Komponente. Dies bedeutet, daß die Schläuche
beim Aufsetzen auf dem Boden jedesmal scheuern. Dabei werden sie ,je nach
der Bodenbeschaffenheit abgenutzt oder sogar beschädigt.
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Ein nur von Schläuchen abgebremster Aufprall kann aber für die am
Fallschirm niedergehenden Lasten auch noch schädlich sein. Es ist weiterhin bekannt,
zur Abdämpfung des Aufprallstoßes `s bei der Landung einer an einem Fallschirm niederschwebenden
Last Druckluft zu verwenden, die aus Düsen in Richtung auf den Boden abgeblasen
wird. Beim Abblasen bildet sich unterhalb der Last ein Luftkissen, wenn die Anzahl
der verwendeten Abblasdüsen ausreichend groß ist. Eine größere Anzahl von -Düsen
erhöht aber nicht nur das Gewicht der Stoßdämpfervorrichtung, sondern führt auch
zu einer wesentlichen Verteuerung. Hat der Flugweg des Fallschirmes beim Landen
außerdem eine merkliche waagerechte Bewegungskomponente, dann können die Düsen am
Boden hängen bleiben und damit eine. Seitwärtsbewegung der die hast tragenden Plattform
schlagartig unterbinden. Die Folge davon ist ein Umkippen der
Last,
was in vielen Fällen äußerst unerwünscht ist.
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Es ist auch bereits eine Landevorrichtung für Lastfallschirme vorgeschlagen
worden, bei der verformbare Ballons und nachgiebige Schürzen, die von einem Druckgas
aufgeblasen werden, übereinander angeordnet sind. Während die Ballons den Aufprall
der hast auf dem Bodendämpfen, verhindern die nachgiebigen, Luftkissen bildenden
Schürzen, daß die Reibung mit dem Boden einen Wert erreicht, der ein Kippen der
Last verursachen kann. Obwohl der vorgeschlagene Aufbau einer Landevorrichtung gegenüber
den bekannten Vorrichtungen bereits vereinfacht ist, bleibt doch noch das Nebeneinanderanordnen
einer größeren Anzahl von Ballons und unterhalb der Ballons angeordneten Schürzen:
Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Stoßdämpfer für Fallschirme zu schaffen, bei
dem in der bereits vorgeschlagenen Weise die Eigenschaften eines Ballons und eines
Luftkissens miteinander vereint werden, dessen konstruktiver Aufbau jedoch stark
vereinfacht ist.
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Die gestellte Aufgabe ist bei einem Stoßdämpfer für Fallschirme mit
mindestens einem aufblasbaren, im allgemeinen ringförmigen, an der Unterseite einer
Plattform angeordneten Schlauch und einer Vorrichtung zum Abblasen des Schlauches
dadurch gelöst, daß gemäß der Erfindung der Schlauch mit einer Ablaßvorrichtung
versehen ist' die zum Einblasen von
Gas in den vom Schlauch und
der Plattform begrenzten Raum zur Bildung eines Luftkissens dient.
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Mit Hilfe des Luftkissens, das"sich erst kurz vor der Landung unterhalb
der Plattform bildet, wird der erste
Aufprall der last auf den Boden wesentlich
gemildert. Luftgefüllter Schlauch und Luftkissen verhindern, daß die Last zu hart
auf dem Boden aufschlägt. Darüberhin,'Üus sorgt das Luftkissen dafür, daB die Reibung
zwischen dem Schlauch und dem Boden derart herabgesetzt wird, daB ein Kippen der
Last weitgehend vermieden ist.
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Kommt der Schlauch mit dem Boden in Berührung und wird er dabei zusammengedrückt,
so entweicht aus ihm Luft, die in den vom Schlauch umgrenzten Raum gepreßt
wird. Damit erhöht sich der Druck des Luftkissens, während gleichzeitig der
Druck im Schlauch keine unzulässig hohen Werte_ annehmen kann. Auch auf diese Weise
wird eine wirkungsvolle Dämpfung des Aufpralles erzielt. -Nach einer vorteilhaften
Ausgestaltung der Erfindung besteht zwischen der das Druckgas abgebenden Abblasvorrichtung
und dem luftkissenraum eine unmittelbare Verbindung, über die das Gas in
den Luftkissenraum eingeblasen werden kann. Damit läßt sich die Stärke des Luftkissens
nach Belieben und entsprechend der Last einstellen.
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Nacheiner weiteren vorteilhaften Ausbildung der Brfindung
besteht
die Vorrichtung zum Aufblasen des Schlauches aus einem Dreiwegeventil, mindestens
einer Strahlpumpe und einem von_der Plattform getragenen Gasgenerator.
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Der Gasgenerator seinerseits kann wieder aus einem Gasbehälter und
einer damit in Verbindung stehenden Primärstrahlpumpe bestehen. Das schnelle und
einwandfreie Aufblasen des Schlauches und die Ausbildung des Luftkissens sind damit
einwandfrei gewährleistet.
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Die Erfindung wird anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführuügsbeispieles
näher beschrieben: Die Fig. 1 und 2 zeigen schematisch eine erste Ausführungsform
der Erfindung. Diese ist in Fig. 1 in dem Zustand dargestellt, der sich vor dem
Aufprall vor Beginn des Aufblasens einstellt; diese Figur erläutert außerdem den
Findabschnitt der Herabsetzung der Horizontalgeschwindigkeit der Ladung nach dem
Aufprall und evtl. eine weitere Beförderung der Ladung. Die Fig. 2 zeigt in gleicher
Weise eine Phase der Herabsetzung der Vertikalgeschwindigkeit der Ladung.
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Fig. 3 zeigt in der gleichen Weise eine abge-änderte Ausführungsform.
Figo
4 zeigt schematisch eine mit Vorteil verwendete Aufblasevorrichtung nach der Erfindung.
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Wie aus den Fig. 1 und 2 hervorgeht, ist eine Fallschirmladung auf
einer Platte 1 angeordnet, unter welcher wenigstens ein torusförmiger Ballon 2 befestigt
ist, der aus einem verformbaren und evtl. elastischen material, beispielsweise einer
undurchlässigen Leinwand, einer bewehrten Kautschukfolie oder dergleichen, besteht.
Ein Kanal 3 ermöglicht das Aufblasen des Ballons 2 mit einem unter Druck stehenden
Gas, z.B. mit Hilfe einer Strahlpumpenvorrichtung, die weiter unten näher beschrieben
werden wird. Eine Öffnung oder jin Abblasestutzen 3a, der mit einem tarierten Ventil
3b oder einer unter einem Überdruck in dem Torus 2 reissenden Membran versehen sein
kann, ermöglicht dem bei 2 a im Inneren des Ballons befindlichen komprimierten Gas
den-Durchtritt in ein Luftkissen 2b, das einerseits von der Platte 1 und der torischen
Wandung des Ballons 2 und andererseits vom Boden begrenzt wird, wenn sich letzterer
genügend nahe an der Platte 1 befindet. Die Zuleitung 3 speist den Ballon 2 und
das in Bodennähe gebildete Lüftkisben 2b, so dass die Platte 1 von diesem - ' Kissen
getragen wird und die Luft aus dem Kissen an dessen Umfang zwischen dem Ballon 2
und dem Boden entweicht. Dieser s@ in Fig. 1 dargestellte Zustand besteht während
des letzten Teiles des Abstieges des Lastenfallschirmes, kurz vor dem Aufprall,
ebenso wie während der Phase der Herabsetzung der h Horizontalgeschwindigkeit der
Ladung und während einer weiteren Beförderung auf dem Boden.
Die
Fig. 2 zeigt die Phase .der Dämpfung der vertikalen Lande-. geschwindigkeit bei,Bodenberührung.
Die Trägheit der von der Platte 1 getragenen Ladung führt zu einer wesentlichen
Verminderung des Vertikalabstandes und des zwischen dem torischen Ballon
2 und dem Boden auftretenden Umfangs-Leckflusses im Vergleich zu Fig. 1. Die Dämpfung
erfolgt aufgrund der teilweisen und fortschreitenden Entleerung sowohl des Ballons
2, aus welchem das Gas in das Innere des tragenden Luftkissens ' 2b übertritt, als
auch des Luftkissens, aus welchem das Gas schliesslich in die Atmosphäre entweicht.
Der Ballon 2 nimmt in seinem unteren Teil eine abgeplattete, aber stets abgerundete
Form an, ähnlich wie in der Figur dargestellt, und das Vorhandensein eines Umfangs-Leckflusses
zwischen dem Ballon und dem Boden sorgt für eine geringe Reibung der Ladung am Boden.
Diese Reibung reicht nicht aus, um im Fall einer örtlichen und vorübergehenden
Berührung zwischen dem Ballon und dem Boden Trägheitskräfte hervorzurufen, die
die Ladung zum Kippen bringen. Nach dem Aufprall nimmt der ständig aufgeblasene
Ballon wenigstens kurzzeitig wieder die torischa Form gemäss Fig.
l an. man erkennt die grosse Einfachheit, mit der sich eine derartige Vorrichtung
verwirklichen lässt, somit ihre grosse Leichtigkeit und die geringe Bodenhöhe
der Ladung im Vergleich zu den Grundriss-Abmessungen des Ballons und der rlattform.
man erkennt ebenfalls, dass das tragende Luftkissen 2b an der Dämpfung teilnimmt
und dauernd einen.-.teil des von der Ladung
ausgeübten Gewichtes
trägt. Dadurch Wird die Reibung des Ballons auf dem Boden Während der Phase des
paeud0-Kontaktes, die in Fig. 2 dargestellt ist, herabgesetzt.
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Die Fig. 3 zeigt in ähnlicher Weise wie die Fig. 1 eine abgeänderte
Ausführungsform, bei welcher der Auslasstutzen 3a des Ballons in dem Bereich angeordnet
ist, in welchem der Ballon an der Plattform 1 befestigt ist, und das=tragende Kissen
2b.von einer eigenen Strahlpumpe 4 gespeist Wird. Diese Strahlpumpe kann mit Vorteil
horizontal im Inneren der Plattform 1 angeordnet sein, wie es in der eingangs erwähnten
Patentanmeldung beschrieben ist. Diese Strahlpumpe und ausserdem eine ähnliche Strahlpumpe
4a, die den Kanal 3 speist, sind mit Vorteil über eine gemeinsame Leitung 5 (Fig.
4) mit einem Dreiwegeventil 6 oder dergleichen verbunden, von welchem einerseits
eine Leitung 7, die mit einem Schnellverbindungsstück 8 versehen ist, und andererseits
eine Leitung 9 ausgehen, in Welcher der Diffusor 1o einer Primärstrahlpumpe mündet.
Die Zufuhrdüse 11 dieser Primärstrahlpumpe ist ßn eine Druckce.sflasche 12 angeschlossen.
Zischen der Zufuhrdüse 11 und der Flasche 12 ist ein Ventil 13 vorgesehen, das vor
dem Aufprall geöffnet Wird, beispielsweise mit Hilfe eines Seilfühlers 14. Wenn
es erwünscht ist, nach der Landung die Ladung auf dem Boden zu verschieben, ist
es möglich, den Kanal 7 über ein Verbindungsstück 8 an einen motorgetriebenen Kompressor
anzuschliessen, der von einem auch als Zugmaschine dienenden Fahrzeug getragen wird,
und das Küken des'Ventils 6 so einzustellen, dass die tragenden Kissen 2b wiederum
über
die Strahlpumpen 4 und 4a mit Gas gespeist werden. Als Fahrzeug
kann eines der allgemein zur Wartung von Flugzeugen auf Flugplätzen verwendeten
Fahrzeuge dienen. Andere Ausführungsformen sind möglich, ohne den Rahmen der Erfindung
zu verlassen. Beispielsweise kann der Ballon auch direkt ci::-ch eine Strahlpumpe
wie 1o oder eine Flasche wie 12 aufgeblasen werden.