DE1452237A1 - Strangpressverfahren zum Herstellen von Profilen,insbesondere Draehten,aus Metall und Vorrichtung zur Durchfuehrung des Verfahrens - Google Patents

Strangpressverfahren zum Herstellen von Profilen,insbesondere Draehten,aus Metall und Vorrichtung zur Durchfuehrung des Verfahrens

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DE1452237A1 DE19631452237 DE1452237A DE1452237A1 DE 1452237 A1 DE1452237 A1 DE 1452237A1 DE 19631452237 DE19631452237 DE 19631452237 DE 1452237 A DE1452237 A DE 1452237A DE 1452237 A1 DE1452237 A1 DE 1452237A1
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Description

Patentanwalt· WpWng.R.Beettu. 14522^7 Dlpl-tng. Lamprecht I f ö ^ d / MQmfe*n22, »^otdofteV· 1·
410-9013P-DfS (5) 22,8.1968
P 14 52 237.3
(C 31 210 Ib/7b)
Strangpreßverfahren zum Herstellen von Profilen, Insbesondere Drähten, aus Metall und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
Die Erfindung bezieht sich .auf ein Strangpreßverfahren zum
Herstellen von Profilen, Insbesondere von Drähten aus Metall, bei dem auf das Profil nach Verlassen der Strangpreßmatrize ein Zug ausgeübt wird, sowie auf eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens* Die Erfindung ist vor allem anwendbar bei der Herstellung von Drähten und Profilen relativ kleiner Querschnitte aus wertvollen Metallen und Legierungen.
Für die Drahtherstellung sind meist Ziehverfahren in Gebrauch, wie sie etwa in der USA-Patentschrift 1 769 205 beschrieben sind. Diese bekannten Verfahren haben mit dem erfindungsgemäßen Verfahren das Merkmal gemeinsam, daß auf das Profil nach Verlassen der Matrisse ein Zug ausgeübt wird, um eine Längung zu erreichen. In der weiteren Ausgestaltung unterscheiden sich das erfindungsgemäße Strangpreßverfahren und die bekannten Ziehverfahren Jedoch grundlegend. Bei den bekannten Verfahren wird nämlich mit Ausübung eines konstanten Zuges gearbeitet. Dementsprechend geht auch das ganze Bemühen des Schöpfers der USA-Patentschrift 1 769 205 dahin, Vorkehrungen dagegen zu treffen, daß unterschiedliche Austritts- ' geschwindigkelten des Strangprofils aus der Matrize zu einer Zugänderung jfüäaren körmtn, tt*»«i cUe diesbezüglich insbesondere bei den
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älteren hydraulischen Maschinen und Pressen bestehenden Schwierigkelten werden in der USA-Patentschrift 1 769 205 ausführlich geschildert.
Diese Schwierigkeiten waren im übrigen auch der Grund für eine kontinuierliche Weiterentwicklung und Verbesserung der Strangpreßeinrichtungen, für die beispielsweise die deutsche Auslegeschrift 1 024 472 ein illustratives Beispiel bietet. Der Hauptzweck der darin beschriebenen Vorrichtung besteht in einer Synchronisation zwischen der Geschwindigkeit der Aufwickelvorrichtung und der Austrittsgeschwindigkeit des Profils aud der Strangpreßmatrize. Nimmt beispielsweise die Austrittsgeschwindigkeit des Drahtes zu, so wird automatisch auch die Aufwickelgeschwindigkeit vergrößert; wie leicht einzusehen ist, vollzieht sich das Aufwickeln des Drahtes bei einer derartigen Arbeitsweise umso leichter, wenn auf den Draht während des Aufwickeins eine bestimmte Zugkraft ausgeübt wird, die zum Ziele hat, den Draht gespannt zu halten und so die Bildung von Schleifen, die zu erheblichen Zeitverlusten während des Ziehvorganges in der Kälte führen könnten, zu vermelden. Während des Anlaufens und des Einsteilens der Aufwickelvorrichtung ist es bei einer solchen Zugausübung offenbar unvermeidlich, daß der Zug die Streckgrenze des aufzuwickelnden Drahtes überschreitet und notwendigerweise eine Längung des Drahtes auftritt. Eine solche Längung jedoch kann bei entsprechender Größe zu einem Abreißen des Drahtes führen.
In der USA-Patentschrift 1 769 205 sind verschiedene Vorrich-
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tunken beschrieben, die es gestatten, den gezogenen Draht mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten und unter konstantem Zug aufzuwickeln, während er ebenfalls mit variabler Geschwindigkeit die Strangpreßmatrize verläßt. Als Ausführungsbeispiel für die mit der bekannten Vorrichtung erreichbare Durchmesserverminderung ist in den Zeilen 27 bis 35 der Seite 7 der USA-Patentschrift *1 769 205 ein Durchmesser von 10,16 mm angegeben, der auf einen Durchmesser von 7,11 mm vermindert wird. Nähere Angaben über die Legierung des Drahtes oder über die Ziehtemperatur fehlen jedoch. Die zugehörige Zugkraft muß also groß genug sein, um die Streckgrenze des Materials bei einem Durchmesser von 10,16 mm zu Überschreiten, sie darf aber auf der anderen Seite nur so klein sein, daß sie die Streckgrenze bei einem Durchmesser von 7,11 mm nicht überschreitet. Mit einer Vorrichtung, die einen konstanten Zug ausübt, ist eine solche Querschnittsverringerung in der Kälte also nicht möglich. Neben das reine Ziehen mit mechanischen Mitteln muß also eine Beeinflussung des gezogenen Materials durch Temperatureinwirkung treten. Nun weiß man, daß die Kühlung beim Ziehen eines Materials in der Hitze umso xiichtiger ist, je geringer der Durchmesser des Materials ist und je längere Zeit es für den Weg zwischen dem Ausgang* der Preßmatrize und der Aufwickelvorrichtung braucht. Der Kühlung entspricht bei fast allen Metallen und Legierungen eine Erhöhung der Streckgrenze. Man hat es also mit zwei einander zuwiderlaufenden Einflüssen auf den Wert der Streckgrenze zu tun, nämlich einer Neigung zur Verringerung, die durch die Verringerung des Durchmessers hervorgerufen
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BAD
wird, und einer Neigung zur Vergrößerung, die durch die Kühlung erzeugt wird» Arbeitet man nun mit konstantem Zug, so muß zur Erzielung eines konstanten Durchmessers des gezogenen Produktes die Vergrößerung der Streckgrenze ihrer Verkleinerung genau die Waage halten. Ein solcher Gleichgewichtszustand ist aber schon sehr schwer überhaupt herzustellen und noch viel schwieriger während des Betriebs mit den in der Industrie üblichen, relativ groben Methoden aufrechtzuerhalten. Er hängt nämlich von einer Reihe von Paktoren ab, die.Jeder für sich instabil und variabel sind und außerdem einander zuwiderlaufen und sich während des Ziehens in gegenteiligem Sinne ändern.
Diese Paktoren sind im einzelnen:
1. Es ist äußerst schwierig, einen Knüppel aus einer binären, ternären oder gar quaternäreri Legierung herzustellen, der in seiner gesamten Masse gleichmäßig zusammengesetzt ist, da sich während der Bearbeitung bestimmte Elemente, wie z.B. Phosphor, Zink, Kadmium, in Oxyd umwandeln oder als Dampf verflüchtigen»
2. Eine absolut isotherme Aufheizung des gesamten Knüppels ist praktisch nicht zu erzielen.
3. Die Handhabung des Knüppels, der in einem Ofen einmal aufgeheizt wird, auf dem Wege zur Presse bietet sehr große Schwierigkeiten, wenn lokale Abkühlungen verhindert werden sollen, die beispielsweise durch den Angriff der Handhabungsmittel,.die den Knüppel naturgemäß nur an einzelnen Stellen berühren, oder
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durch den Angriff der umgebenden Luft Zustandekommen können.
4. Es ist äußerst schwierig, die verschiedenen Teile der Presse, die mit dem Knüppel in Berührung kommen, auf gleicher Temperatur zu halten.
5» Eine Schmierung, die während des gesamten Ziehvorganges für einen Knüppel von beispielsweise 600 mm Länge exakt gleiche Verhältnisse schafft, ist äußerst schwierig herzustellen. Die für das Ziehen eines solchen Knüppels erforderliche Zeit liegt zwischen 3 bis 5 Minuten und manchmal noch darüber.
6. Es ist äußerst schwierig, während dieser gesamten Ziehzeit eines Knüppels seine anfängliche Temperatur aufrechtzuerhalten, zumal, wenn diese Temperatur oberhalb von 550° G oder noch höher liegt.
7. Bekanntlich hängt die Temperatur, mit der das gezogene . Material die Presse verläßt, im wesentlichen von der Temperatur des Knüppels und von dem Ausmaß seiner mechanischen Verformung ab und ebenso von der Geschwindigkeit, mit der diese Verformung erzielt wird. Je stärker die Verformung ist und je schneller sie erzeugt wird, desto höher steigt die Temperatur. Diese Temperaturänderungen verstärken naturgemäß noch die Änderungen in der Schmierung, während umgekehrt die Temperaturerhöhung umso geringer ist", je besser die Schmierung ist.
8. Offensichtlich wird das gezogene Material mit umso gerin-
gerer Temperatur aufgewickelt:
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a) je länger die Zeit ista die verstreicht zwischen dem Austritt des Materials aus der Presse und seiner Aufwicklung;
b) je geringer sein Durchmesser ist;
c) je kalter die Umgebungsluft ist;
d) je stärker die umgebende Luft, sei es durch Konvektion, die in der Industrie praktisch nicht vermeidbar ist, sei es durch automatische oder zufällige Temperaturbeeinflussung durch Klimaanlagen oder das öffnen und Schließen von Türen und Penstern usw. in Bewegung gehalten wird. -
9. Außerdem entspricht ein Knüppel, der beispielsweise einen Durchmesser von 120 mm und eine Länge von 600 mm hat, einer nicht mehr vernachlässigbaren Masse. IJiese Masse wickelt sich während des Z.1 eh vor ganges auf einem Durchmesser auf, der aus praktischen Gründen in der Gegend von 400 mm oder mehr liegt. Dieser Durchmesser wird durch den Kern der Aufwickelvorrichtung bestimmt, ■ -_■. dessen Masse ebenfalls nicht mehr vernachlässigbar ist. Derartige rotierende Massen sind jedoch bei dem Bemühen, einen konstanten Zug auszuüben, sänv unvorteilhaft, da sie es praktisch unmöglich machen, einen konstanten Zug geringer Größe aufrechtzuerhalten, wie er für das Aufrollen von Drähten mit einem Durchmesser zwischen 1 und 1,5 mm insbesondere dann, wenn deren Streckgrenze durch die Ziehtemperatur vermindert ist, erforderlich ist. :
Im Ergebnis führt dies dazu, daß der Durchmesser des gezogenen Produktes sich nicht allzusehr von dem ursprünglichen Durchmesser
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unterscheiden kann, wie auch das Ausführungsbeispiel der USA-Patentschrift 1 769 205 zeigt, bei dem von 10,16 mm auf 7,11 mm gezogen wird, also die Verminderung des Durchmessers nur in der Gegend von 100 % liegt.
Ausgehend von diesem bekannten Stande der Technik liegt daher der Erfindung, die Aufgabe zugrunde, die mit industriellen Mitteln erzielbare, Verlängerung des Materials durch den Ziehvorgang wesentlich zu steifem.
Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß der Zug auf das Profil dadurch erzeugt wird, daß das Profil mit einer größeren Geschwindigkeit aufgewickelt wird, als es die Strangpreßmatrize verläßt, und daß das Profil auf einem Teil des Weges zwischen Strangpreßmatrize und Aufwickelvorrichtung in an sich bekannter Weise beheizt und anschließend abgekühlt wird.
Erfindungsgemäß wird also mit wechselndem Zug gearbeitet,
■ψ
wobei die Veränderungen des Zuges automatisch die oben erwähnten verschiedenen Parameter ausgleichen und neutralisieren, und außerdem erfolgt nach dem Vorbild der deutschen Patentschrift 440 436 auf dem Wege zwischen der Strangpreßmatrize und der Aufwickelvorrichtung eine Temperatureinwirkung zwecks Herabsetzung der Elastizitätsgrenze des Materials. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren kommt man zu industriell erzielbaren Verlängerungen um 1000 % für einige quaternäre Legierungen von Silber, Kupfer, Kadmium und Zink und selbst in den ungünstigsten Fällen zu Verlängerungen in der Gegend von 300 %,
9098 18/0304 — ,..-,-^.
Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung für die Durchführung des Verfahrens; diese Vorrichtung besitzt eine an sich bekannte Strangpresse, die einen Verdränger aufweist, dessen Bewegungsgeschwindigkeit konstant gehalten werden kann und eine in zweckmäßiger Weise geschmierte Strangpreßmatrize enthält, sowie eine Aufwindvorriehtung, die aus einem Motorantrieb regelbarer ■·"'■ Drehzahl, einer Kupplung mit oder ohne Schlupfsteuerung, einer mechanischen Bremse und einer zusammenziehbaren Haspel besteht,1 und kennzeichnet sich durch Mittel für die jederzeite Messung des Durchmessers des erhaltenen Drahtes oder Profils und der Geschwindigkeit des Verdrängers und der Aufwindvorrichtung und durch Mittel, welche die Abzugsgeschwindigkeit der Aufwindvorrichtung höher als die Austrittsgeschwindigkeit des Drahtes oder Profils aus der Strangpreßmatrize■. halten"., wobei diese Steuerung der^ Geschwindigkeitsunterschiede von dem Momentandurchmesser des Drahtes oder Prfils abhängig ist und gegebenenfalls eine oder mehrere spillartige Zwischen-Winüen zwischen dem Austritt aus der Strangpreßmatrize und der Aufwindvorrichtung eingeschaltet sind.
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung werden nunmehr unter Bezugnahme auf die Zeichnung einige Ausführungsbeispiele für Vor- . richtungen zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens näher beschrieben. In der Zeichnung zeigen: ■ . . ■ .
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Vorrichtung mit einer spillartigen Zwischen-WInde;
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer Vorrichtung ohne Zwischen-Winde, bei der eine Unterbrechung der Streckung durch Beblasen mit Gas erfolgen kann;
909818/0304 tW,
Fig. 3 eine schematische Darstellung einer Vorrichtung mit Flüssigkeitsbädern, einem Raupenband-Zug und einer umlaufenden Hohltrommel.
Eine konstante Zugkraft kann man mit Hilfe einer Spill-Seilwinde 8 erzielen, wie dies in Fig. 1 veranschaulicht ist. Ein aus der Matrize 2 einer Strangpresse 1 austretender Draht 3 wird drei- oder viermal um die Trommel der Spillwinde 8 geschlungen - die mit Hilfe einer elektrischen Vorrichtung (beispielsweise mittels Foucault'seher Ströme), einer mechanischen Antriebsvorrichtung unter Ausnutzung der Reibung, oder einer elektromechanischen oder hydraulischen Vorrichtung — mit einem konstanten Drehmoment 9 gedreht wird und eine konstante Zugkraft auf den Draht 3 ausübt; nach Verlassen der Spill-Winde 8 wird der Draht 3 auf eine übliche Aufwindtrommel oder Haspel 4 aufgewickelt.
Bei der Vorrichtung gemäß Fig. 2, die besonders einfach ist, wird jede Zwischenschaltung einer Spill-Seilwinde vermieden. Diese Vorrichtung scheint dennoch diejenige Lösung darzustellen, welche die besten Ergebnisse liefert. Der Draht 3 tritt aus der Matrize 2 der Strangpresse 1 mit einer Geschwindigkeit V. aus. Er wird von der Aufwindvorrichtung 4 mit einer Geschwindigkeit Vp aufgewickelt, die größer als V1 ist. Wenn man mit d. den Durchmesser der Matrize und mit d_ den Durchmesser des auf die Aufwindvorrichtung 4 aufgewundenen Drahtes 3 bezeichnet, so läßt sich das Grundprinzip des Strangpreß-ZiehVorganges gemäß der Erfindung durch die Gleichung
ausdrücken.
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Da d^ offensichtlich bekannt ist, genügt es, die Geschwindigkeit V1 zu kennen, die von der Verschiebebewegung des Verdrängers der Strangpresse abhängt, welche durch ein Tachometer gemessen werden kann, Vp durch eine an die Aufwindtrommel 4 angebaute Tachometer-Dynamo zu messen und dauernd den Durchmesser d„ des ' aufzuwickelnden Drahtes mittels eines elektronischen Mikrometers zu überwachen, das an dem Draht an seiner Auflaufstelle auf die Aufwindvorrichtung angeordnet wird. Um eine gute Arbeitsweise bei dieser Anordnung zu erzielen, muß jedoch die Strangpresse 1 gewissen Forderungen entsprechen. Die bei Versuchen verwendete Strangpresee hatte einen hydraulischen Antrieb und war mit zwei unterschiedlichen Druckmittel-Kreisen (Schnell- und Langsamlauf) versehen, so daß ein Geschwindigkeitsbereich verfügbar war, der sich von 500 mm in weniger als einer Sekunde bis zu 500 mm in mehr als 10 Minuten erstreckte. Die Wirkungsweise des Regelventils war außerordentlich "weich"; die Arbeitsgeschwindigkeit ließ sich infolgedessen sehr genau steuern oder regeln bei einem praktisch augenblicklichen Ansprechen auf jede Regelmaßnahme.
Die gesamte Windvorrichtung, d.h. die hinter der Strangpresse angeordneten Einrichtungen, weisen die folgenden Daten auf:
- Ein Wechselstrommotor 15 PS;
- ein Drehzahlregler für ein Regelverhältnis von 1 : 6, der von der Presse gesteuertjwurde;
- eine Kupplung, die mit oder ohne regelbares Gleiten ar-Mten konnte und durch den Maschinisten für die Aufwindvorrichtung gesteuert wurde;
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- eine Tachometer-Dynamo;
- eine mechanische Bremse;
- eine Aufwindtrommel oder -haspel, die zusammenziehbar war, einen Durchmesser von 600 mm aufwies und mit einer Umfangsgeschwindigkeit angetrieben wurde, die zwischen 100 und 6Q0 m/min geregelt werden konnte. Der Ablauf des Arbeitsvorganges, wie er sich bei der Anordnung gemäß Fig. 2 ergibt, gestaltet sich wie folgt:
Sowie der Draht 3 aus der Matrize 2 heraustritt, wird er erfaßt und an der Aufwindvorrichtung festgelegt. Der Maschinist am Steuerpult beschleunigt nun langsam bis auf die zweckmäßige Geschwindigkeit, indem er sich nach der Anzeige des Tachometers des Verdrängers der Strangpresse richtet. Gleichzeitig kuppelt der Maschinist die Aufwindvorrichtung sanft ein. Nach weniger als 6 oder 8 Sekunden wird das an dem Draht angeordnete elektronische Mikrometer eingeschaltet und von diesem Augenblick an wird der Durchmesser des Drahtes in Abhängigkeit von der Angabe des Mikrometers konstant gehalten. Dieses Mikrometer ist nämlich das einzige Meßgerät der Anlage, das stetig eine gegebenenfalls auftretende Änderung des Querschnitts der Matrize der Strangpresse während des Preßvorganges anzeigt, d.h. entweder eine Erhöhung des Querschnittes infolge Abnutzung oder eine Verringerung des Querschnittes infolge Pließens des Stahles.
Diese gegebenenfalls vorhandenen Änderungen werden durch Betätigen des Druckmittel-Regelventils oder durch Änderung der
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Unteiflbreeihung des Streckens..- an irgendeineip feelletolgem Stelle zwischen der: -Strangpiresse omd der .tefwlndwoirTieM^saaaig der Eraht 3 angetolaseaa werden^ dies gescJüeiht KwecJcmäßlgerweise Luft*
TKie njanmehr iOlgenden drei Beispiele enthalten wie sie mach dem -erAndrangsgemlSlaen ¥erfahren imtejr* Anwendiang der Vorri^chtraig xmch Wig* 2 imd Jaiblasen €es Drahtes 3 anlt lM£t eirzieltfc worden sind. \_ .
Beispiel 1
iPreBzIehen einer iLeglenuag aus 15 %. Silber* 5 % Phosphor cmd SO % Kupfer^ die insbesondere zum Jjöten von Kupier verwendbar 1st,
Durchmesser der Aufwind-Geschwin- Erhaltene Draht-Preßmatrize digkeit Durchmesser
8 mm 125 m/min. 4,3 /4,5 mm
7 mm 115 m/min. 3,55/3,75 mm
6,5 mm 125 m/min. 3,25/3,40 mm
6 mm 130 m/min. 2,40/2,60 mm
Das Kaltziehen einer derartigen Legierung ist unmöglich, wenn nicht der Draht nach dem erfindungsgemäßen Strangpreß-Ziehverfahren hergestellt wird.
Beispiel 2
Strangpreß-Ziehen einer Legierung aus 48 % Silber, 15 % Kupfer, 27'$ Zink und 10 % Kadmium, wie sie als hochfestes Lötmaterial für Stahlteile verwendet wird.
Durchmesser der Preßmatrize 3,50 mm
Aufwind-Geschwindigkeit 415 m/min,
erhaltener Durchmesser 1,40/1,50 mm
Das Kaltziehen einer derartigen Legierung ist unmöglich, wenn nicht der Draht nach dem erfindungsgemäßen Strangpreß-Ziehverfahren hergestellt wird.
Beispiel 3
Strangpreß-Ziehen einer Legierung aus 45 % Silber, 15 % Kupfer, 16 % Zink und 24 % Kadmium, wie sie als Lötmaterial für Teile aus Stahl, Kupfer oder kupferhaltige Legierungen benutzt werden.
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Durchmesser der Preßmatrize 4,50 mm
Aufwind-Geschwindigkeit '37O m/min.
erhaltener Durchmesser 1,8/1,9 mm
Es sei noch darauf aufmerksam gemacht, daß das erfindungsgemäße Strangpreß-Ziehverfahren auch unter Verwendung von Matrizen mit mehreren Löchern durchgeführt werden kann. Es läßt sich außerdem auch für Stäbe oder andere Profile anwenden, wobei gegebenenfalls die Aufwindvorrichtung durch eine übliche Ziehbank oder eine Raupenband-Zugvorrichtung ersetzt wird.
Wie die Fig. 3 zeigt, wird der aus der Matrize 2 der Strangpresse 1 austretende Draht 3 oder Profilstab durch eine Raupen-Zug vorrichtung 11 gestreckt; nach dem Austritt aus dieser Zugvorrichtung kann er entweder in einer hohlen Trommel 12 abgelegt werden, die gedreht wird, oder mit Hilfe einer bekannten "fliegenden" Säge (die nicht dargestellt ist) in gerade Abschnitte zerschnitten werden. Die überwachte Streckung des Drahtes 3 oder des Profils kann an irgendeiner Stelle zwischen der Strangpresse 1 und der Zugvorrichtung 11 gestoppt oder unterbrochen werden, indem de,r Draht oder das Profil durch einen Säurebehälter 13 hindurchgeführt wird, an den sich ein Wasser-Spülbehälter 14 anschließt. Der innige Kontakt mit einer Flüssigkeit bedingt zwangsläufig das fast augenblickliche Aufhören der Streckung des Drahtes.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die unterschiedlichen Vorrichtungen für seine Durchführung gestatten es, einen Draht mit einem nach Wunsch bestimmten Durchmesser bei sehr großen Aufwindgeschwindigkeiten oder größtem Ausbringen an geschnittenen Draht*·'"■■
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abschnitten zu erhalten. Wenn man berücksichtigt, daß sehr häufig bei bestimmten Materialien eine kritische Ziehgesehwindigkeit beachtet werden muß, die unabhängig von dem Zieh- oder Streckverhältnis ist, so Tiat die vorliegende Erfindung - die die Anwendung sehr günstiger Ziehgeschwindigkeiten mit Preßmatrizen großer Querschnitte sowie großer Aufwindgeschwindigkeiten gestattet - ein umso größeres Interesse für den praktischen Betrieb, denn sie gestattet ein wesentlich höheres stündliches Ausbringen eines Produktes mit einem wesentlich kleineren Durchmesser, erlaubt es also, ein wesentlich wertvolleres Produkt preiswert herzustellen»
9 0981

Claims (1)

  1. Serstelieä ütöii P^ trete HfSiiteK äMs.Met&%l^ bei 8em-sm£-Um.s Profil rtaeii ¥erias§eis ·. der
    .äer liif mf Maß- fröfii ^a#öi*@li .ei«zetigfc. wlPü^ SaE öas fi*ö#ii ;.-ölt eiftef" gpöl^rew €©g©iwiiiöigi£elt awfgetifiekßifc wlrdj als es -eile StrarigpFeliiiatpize verläßt $ wfti ösß das Profil auf" eisern Tgil des Weges &waseh.en Mt^smgp^eMmsE^rl^^ ■ vma Aufwi&zelVGvFlela& sieb ixefcsöÄfce*-Weise feelielzt; αΑ äßSöiiließe>Ei<ä" aftgekuiilt w
    2* föpMelittiiig zMF tSnteiifut^mtg dies Ifeiifaiirens. naeft- in W&mi eift&t* ilbliö&eri Sti*aftgpresse mit einefö
    SträKgpi*eßffiaerfiej: edriör Spann·* oäei* fr einem1· lit gelrier PrÄgafil regelMrefi "Motopr, "einer mit öäer Qime steteeÄareis ßleit&chlüpif* eißer ffieeiiariisaiieft Bremse ;
    dtoreft Mittel fir άί& Jederseite MetStifög des Ertd-Burehmessers des
    iei* Bswögtißgsgesefiwittciigkeit des förärSrigers und: der gesßltwißdigkeit der Aufwißä vorriefet wag und dtirob Mittel» die Urttfa«g^gesehwtedigkeit der ÄufwindvQrrißiitwng oberhalte der itistrittsgeseiiwiBcligkeit des Brahtes aus.der Preßmatrise halten, ^obei gegebenenfalls die Differenz dieser ßescitwiRdigkeiten irt AbMngigkeit von dem Jeweiligen Buretimesser des Braiites ge-
    steuert wird und gegebenenfalls eine oder mehrere Spill-Winden in den Weg des Drahtes zwischen dem Austritt aus der Matrize und der Aufwindvorrichtung; eingeschaltet sind.
    3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zum Messen der Geschwindigkeit des "Verdrängers und der Umfangs-Geschwindigkeit der Aufwindvorrichtung Tachometer-Dynamos mit Empfängern vorgesehen sind.
    1J, Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Messung der Geschwindigkeit des Verdrängers und der Umfangsgeschwindigkeit der Aufwindvorrichtung elektronische Geschwindigkeitsmesser vorgesehen sind.
    5. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Messung des Drahtdurchmessers ein elektronisches Mikrometer vorgesehen ist, das an dem Draht im Bereich seiner Auflaufstelle auf die Aufwindvorrichtung angeordnet ist.
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DE19631452237 1962-10-26 1963-10-22 Strangpressverfahren zum Herstellen von Profilen,insbesondere Draehten,aus Metall und Vorrichtung zur Durchfuehrung des Verfahrens Pending DE1452237A1 (de)

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