DE3420294C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Herstellen einer Überlänge eines
Lichtwellenleiters einer optischen Ader mit den Merkmalen des Oberbegriffs des
Patentanspruchs.
Aus der DE-OS 25 28 991 ist eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Herstellen einer
solchen Überlänge bekannt. Danach umfaßt eine Anlage hierzu eine Einrichtung zum
Abziehen des LWL (im folgenden als Faser bezeichnet), einen Extruder, eine
Kühleinrichtung, eine Reibantriebseinrichtung, eine Bremse, ein Sammelgehänge und
eine Sammeltrommel. Das Verfahren beginnt damit, daß eine oder mehrere optische
Fasern, die bloßliegen oder mit einer Schutzschicht überzogen sind, von der
Abzieheinrichtung kommend vor dem Extrudieren mit einem Antiklebmittel, z. B.
Siliconöl, geschmiert werden, so daß die Faser und die Hülle nicht aneinander haften
können. Die Hülle wird dann auf die geschmierte Faser extrudiert. Nach einer
Ausführungsform des bekannten Verfahrens wird die schlauchförmige Hülle beim
Durchgang durch eine Zone der Anlage elastisch gedehnt, wonach diese Dehnung in
einer anderen Zone der Anlage, die eine relative Gleitbewegung zwischen der Hülle und
der Faser nicht erlaubt, wieder beseitigt. Eine Verkürzung der Hülle kann erzielt
werden, da die Hülle einer Zugspannung unterworfen wird, die kleiner ist als die in der
Zone zwischen der Bremse und der Reibantriebseinrichtung. Die größere Länge der
Faser gegenüber der Hülle kann auch durch eine Wärmebehandlung erzielt werden.
Wenn die Temperatur der Kühleinrichtung gegenüber der Raumtemperatur hoch
gehalten wird, ist die Hülle vor der Reibantriebsvorrichtung noch heiß, und sie erfährt
durch ihre Abkühlung vor Erreichen der Sammelstation eine Kürzung, die größer ist als
die der Faser, was auf die unterschiedlichen Wärmedehnungskoeffizienten
zurückzuführen ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, mit der die
Überlänge der LWL (der Faser) gegen die Hülle in einwandfreier Weise eingestellt
werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst mit den kennzeichnenden Merkmalen des
Patentanspruchs. Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden also die Festlegung
der Faser nichtleitend an der Hülle und die Bremsung der Hülle zwangsläufig dadurch
aneinander gekoppelt, daß die Verriegelung der Faser mit der Hülle und die Bremsung
bei kleinem Unterschied der Verschiebegeschwindigkeit der Zugvorrichtung (10) und der
Verschiebegeschwindigkeit des Dehnungsrades (26) geschehen.
Die Erfindung wird im folgenden unter Hinweis auf die Zeichnungen näher
beschrieben. Darin zeigt
Fig. 1 schematisch die erfindungsgemäße Vorrichtung,
Fig. 2 die relative Dehnung der Hülle in verschiedenen Phasen der Umhüllung
grafisch dargestellt,
Fig. 3 und 4 die erfindungsgemäße Antriebseinrichtung für die Zugvorrichtung und
das Dehnungsrad in vergrößertem Maßstab in Seitenansicht und im Querschnitt nach der
Linie IV-IV in Fig. 1,
Fig. 5 ein Planetenrad der Antriebseinrichtung in vergrößertem Maßstab und
Fig. 6 das Dehnungsrad der erfindungsgemäßen Vorrichtung im Axialschnitt.
In Fig. 1 wird eine Vorratsspule 1 gezeigt, von der eine beschichtete optische Faser 2
durch einen Strangextruder 3 und eine Abkühleinrichtung 4 von einer ersten
Zugvorrichtung 5 gezogen wird. Der Extruder 3 preßt um die Faser 2 eine lose Hülle,
die in der Abkühlvorrichtung 4 abgekühlt wird. Die so erhaltene optische Ader 6 läuft
weiter von einer zweiten Zugvorrichtung 8 gezogen durch einen ersten Ofen 7 und
weiter von einer dritten Zugvorrichtung 10 gezogen durch einen zweiten Ofen 9, in
welchen Öfen eine Wärmerelaxation der Hülle erfolgt. Von der dritten Zugvorrichtung
10 läuft die Ader 6 über ein Dehnungsrad 26 und einen Regelungslader 12 auf eine
Aufwickelplatte 13.
Die Kurve A in Fig. 2 stellt die relative Dehnung ε der Hülle relativ zur Faser dar,
die mit einer geraden Linie B angedeutet wird. Die Hülle umgibt die Faser in allen
Behandlungsphasen lose, und sie läuft im wesentlichen ohne Spannung von der
Vorratsspule 1 von der Dehnungseinrichtung 11 gezogen zu der Aufwickelspule 13. Die
Zugvorrichtungen 5, 8, 10 wirken nur auf die Hülle ein. Aus öden Kurven geht hervor,
daß die Hülle infolge der Abkühlung relativ zur Faser schrumpft, sich aber während der
Heizungsbehandlungen relativ zur Faser dehnt. Wenn die so erhaltene optische Ader
danach direkt auf eine Aufnahmespule gewickelt würde, wäre die Hülle um das Maß
εa länger als die Faser.
Auf die Hülle wird eine Dehnung ausgeübt, bevor die optische Ader auf die
Aufnahmespule 13 gewickelt wird. Dies geschieht mittels der dritten Zugvorrichtung 10
und des Dehnungsgrades 26, die zwangsläufig aneinander mittels einer zwischen ihnen
befindlichen mechanischen Vorrichtung 14 gekoppelt sind. Damit wird ein kleiner
Geschwindigkeitsunterschied zwischen der Zugvorrichtung 10 und dem Dehnungsgrad 26
hergestellt, so daß die Zugvorrichtung 10 die Hülle bezüglich des Zugeffekts des
Dehnunggrades 26 bremst. Auf dem Dehnungsgrad 26 wird in einer nachher
beschriebenen Weise die Festlegung der Faser an der Hülle ohne axiales Gleiten
zustandegebracht. Das veranlaßt in der Hülle eine Vordehnung εe. Wenn die Hülle das
Dehnungsrad 26 verläßt, kann ihre Vordehnung vor der Wicklung auf die
Aufwickelspule 13 zurückgehen. Weil die Aufwickelspule 13 eine axiale Bewegung der
Hülle und der Faser gegeneinander verhindert, veranlaßt das Zurückgehen der
Vordehnung, das heißt die Schrumpfung der Hülle, daß die Hülle um das Maß ε₀
kürzer als die Faser bleibt. Wenn die Vordehnung in der unten beschriebenen Weise
passend groß gewählt wird, wird für die Faser somit eine erwünschte Überlänge ε₀
gegenüber der Hülle erreicht.
Die Vorrichtung 14 ist gemäß der Fig. 3 bis 5 ein Planetengetriebe, das einen
Zahnkranz 15 mit Innenverzahnung umfaßt, dessen Trägerwelle 16 drehbar an einem
ortsfesten Rahmen 17 gelagert ist, und einen Planetenträger 18, dessen Welle 19
drehbar konzentrisch innerhalb der Trägerwelle 16 gelagert ist und an welchen
Planetenträger drei Planetenräder 20 und ein zentrisches kleines Sonnenrad 21 drehbar
gelagert sind (siehe Fig. 5), das sich im Eingriff mit den Planetenrädern 20 befindet.
Die Welle 22 des Sonnenrades 21 ist an einem elektrischen Gleichstrommotor 23 mit
kleiner Geschwindigkeit angekuppelt.
Die Welle 19 des Planetenträgers 18 ist über ein am Rahmen 17 befestigtes
Schneckengetriebe 24 mit großer Übersetzung an ein an der Welle 25 befestigtes
Dehnungsrad 26 angekuppelt. Die Trägerwelle 16 des Zahnkranzes ist ihrerseits über
einen Zahnriemen 27 an eine Antriebsvorrichtung 28 angekuppelt, die von einem
Motor 29 gedreht wird. Die Antriebsvorrichtung 28 ist über einen am Rahmen 17
befestigtes Schneckengetriebe 30, das im Vergleich zum Schneckengetriebe 24 eine
kleinere Übersetzung hat, an ein Zugrad 31 der vom Rahmen 17 getragenen
Zugvorrichtung 10 angekuppelt. Die Zugvorrichtung 10 ist vom Zweiriementyp (Fig.
3).
Die Drehgeschwindigkeit des Motors 29 wird über den Riemen 27 an den Zahnkranz 15
übertragen, von wo sie etwas verringert an die Welle 19 des Planetenträgers 18
überführt wird, welche das Dehnungsrad 26 dreht. Wenn das Sonnenrad 21 mittels
eines elektrischen Mikro-Motors 23 mit kleiner Geschwindigkeit im Vergleich zur
Geschwindigkeit des Planetenträgers 18 in derselben Richtung gedreht wird, erhält das
Dehnungsrad 26 eine kleine Zusatzgeschwindigkeit im Vergleich zur Geschwindigkeit
des Zugrads 31 der Zugvorrichtung 10. Der das Sonnenrad 21 treibende Motor 23 hat
eine große Übersetzung und kann selbständig geregelt werden. Durch die Regelung des
Motors 23 entweder mit einer direkten Geschwindigkeitskontrolle oder mit einem
Steuersignal, das von der Spannung der Hülle mittels eines zwischen dem
Dehnungsrad 26 und der Riemenzugvorrichtung 10 angebrachten Tensometers erhältlich
ist, kann die erwünschte Vordehnung der Hülle mit einer Genauigkeit von etwa 0,1‰
zustande gebracht werden.
Die optische Ader 6 ist so viele Drehungen um das Dehnungsrad 26 gedreht worden,
daß die Faser trotz ihrer Ausgangsspannung innerhalb der Hülle nicht axial gleiten
kann. Die bremsende Zugvorrichtung 10 ist vom Riementyp und bringt somit keine
zusätzliche Spannung in der Ader zustande.
Der von den Planetenrädern 20 veranlaßte kleine Geschwindigkeitsunterschied
verursacht in der Hülle eine Dehnung, die die erwähnte Vordehnung εe zustande bringt,
die bei Zurückstellung eine erwünschte zusätzliche Länge ε₀ der Faser bewirkt, wenn
die optische Ader mit einer kleinen Spannung auf die Aufwickelspule 13 gewickelt
wird.
Damit eine erwünschte Vordehnung erreicht werden kann, müssen die Durchmesser der
Hülle und der Faser, der Durchmesser des Dehnungsrades 26 und die eventuelle
Dehnung der Faser vor der Dehnungsvorrichtung bekannt sein. Wenn die obenerwähnten
Werte bekannt sind, wird die Größe der Vordehnung wie folgt:
worin
D = Durchmesser des Dehnungsrades (mm)
dv = Durchmeser der Hülle (mm)
sv = Dicke der Hülle (mm)
dk = Durchmesser der Faser (mm)
εk = Dehnung der Faser vor der Vordehnung (‰)
ε₀ = erwünschte Überlänge der Faser (‰)
D = Durchmesser des Dehnungsrades (mm)
dv = Durchmeser der Hülle (mm)
sv = Dicke der Hülle (mm)
dk = Durchmesser der Faser (mm)
εk = Dehnung der Faser vor der Vordehnung (‰)
ε₀ = erwünschte Überlänge der Faser (‰)
bezeichnen.
Die verschiedenen Größen der Formel gehen aus Fig. 6 hervor.
Wenn die Faser in eine ungefüllte Hülle gezogen wird und die Faser gut mit z. B. Talk
glatt gemacht worden ist, braucht der Faktor εk im allgemeinen wegen seiner
Geringheit nicht berücksichtigt werden.
Wenn die Faser jedoch eine größere Anfangsdehnung εk hat, muß diese kompensiert
werden. Beispielsweise wird die Faser mit einer Kraft von etwa 0,9 Newton um 1‰
gedehnt. Das Füllen der Hülle mit Fett verursacht eine Dehnung der Faser von
unbekannter Größe, die mittels zweier Methoden bestimmt werden kann:
Die Faserlänge kann mit großer Genauigkeit (etwa 0,1‰) auf Grund der Zeit
gemessen werden, die das Licht braucht, wenn es von dem einen Ende der Faser zu
deren anderem Ende läuft. Die Faserlänge wird in einem Zustand mit möglichst wenig
Spannung vor der Umhüllung gemessen. Die Faser wird in einem fettgefüllten Mantel
gezogen, ohne daß irgendein Faktor kompensiert wird, das heißt ohne Vordehnung. Die
Länge der so erhaltenen Ader wird gemessen. Die bei der Umhüllung entstandene
Dehnung der Faser ist εk, vorausgesetzt, daß die beim Messen gebrauchte Spule
ebenso groß wie das Dehnungsgrad ist.
Wenn eine sogenannte expandierende Spule zur Verfügung steht, d. h. eine Spule,
deren Umfang kontrolliert z. B. mittels Druckluft etwas (etwa 0,5‰) expandiert und
zurückgestellt werden kann, kann die Ader darauf mit einer kleinen Spannung
aufgewickelt werden, nachdem die Hülle in beliebigem, größerem Ausmaß,
z. B. ε=5‰, im voraus gedehnt worden ist. Die Faser wird an die Meßeinrichtung
für die Laufzeit angeschlossen, und der Umfang der Spule wird kontinuierlich
expandiert. Wenn die Faser bei der Vordehnung eine zusätzliche Länge erhalten hat,
dehnt sich mit dem Umfang der Spule zuerst nur die Hülle, und die Messung ergibt
keine Zunahme der Faserlänge. Die Hülle wird weiter gedehnt, bis die Faser Anzeichen
einer Dehnung aufweist. Die Dehnung ε′ der Hülle wird festgestellt. Die von einer
Fettfüllung verursachte Dehnung der Faser kann jetzt aus der Formel εk=ε-ε′
errechnet werden, wenn der Umfang der Meßspule ebenso groß wie der Umfang des
Dehnungsrades ist. Der oben erhaltene Wert von εk kann jetzt zum Berechnen einer
korrekten Dehnung auch für andere Dimensionen der Hülle und der Faser benutzt
werden.
Eine ausreichende Wicklungszahl der Ader um das Dehnungsrad 26 kann experimentell
so festgestellt werden, daß ein kleines Stück Ader (mit oder ohne Fettfüllung) um das
Dehnungsrad gewickelt wird und von dem anderen Ende der Ader mit einer Kraft
gezogen wird, die einer Dehnung εk entspricht. Die Ader wird wenigstens so viele
Male um das Dehnungsrad gewickelt, daß die Faser mit dieser Zugkraft nicht aus der
Hülle gleitet.
Claims (1)
- Vorrichtung zum Herstellen einer Überlänge eines Lichtwellenleiters (LWL) einer optischen Ader (6) gegenüber der Adernhülle
- - welche zwischen einem Extruder (3) für die Hülle und einer Aufwickelspule (13)
für die Ader (6) eine Einrichtung (10, 26) zur axialen Dehnung der Hülle
gegenüber dem LWL (2) aufweist mit
- - einem Dehnungsrad (26) zur Festlegung des LWL axial nichtgleitend an der Hülle und zum Verschieben der Ader (6) in Richtung der Aufwickelspule (13),
- - einer Zugvorrichtung (10), die sich in Bewegungsrichtung der Ader (6) vor dem Dehnungsrad (26) befindet zum Verschieben der Hülle zum Dehnungsrad (26), und
- - mindestens einer Antriebseinrichtung (14), die die Zugvorrichtung (10) und das Dehnungsrad (26) so antreibt, daß das Dehnungsrad (26) die optische Ader (6) mit geringfügig höherer Geschwindigkeit vorschiebt als die Zugvorrichtung (10), dadurch gekennzeichnet, daß nur eine Antriebseinrichtung die Zugvorrichtung (10) und das Dehnungsrad (26) antreibt, die zwischen Zugvorrichtung (10) und Dehnungsrad (26) vorgesehen ist, und ein Planetengetriebe (15, 18, 20, 22) aufweist, das zwischen einem Antriebsmotor (29) und dem von diesem getriebenen Dehnungsrad (26) angeordnet ist, daß der Antriebsmotor (29) an ein Zugrad (31) der Zugvorrichtung (10) angekuppelt ist und daß das Sonnenrad (22) des Planetengetriebes an einen Kleinmotor (23) angekoppelt ist, um den Geschwindigkeitsunterschied zwischen der Verschiebegeschwindigkeit der Zugvorrichtung (10) und der Verschiebegeschwindigkeit des Dehnungsrades (26) zu erzielen.
- - welche zwischen einem Extruder (3) für die Hülle und einer Aufwickelspule (13)
für die Ader (6) eine Einrichtung (10, 26) zur axialen Dehnung der Hülle
gegenüber dem LWL (2) aufweist mit
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