DE145165C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Bei den meist aus drei Strängen oder Litzen bestehenden Rundseilen für den Seilscheibenbetrieb sind zwischen den einzelnen Strangwindungen Furchen von erheblicher Tiefe vorhanden. Diese Furchen sind um so größer, je stärker die einzelnen Stränge des Seiles bemessen sind und je mehr der kreisrunde Querschnitt der Seilstränge infolge starken Drehens ausgeprägt ist. Es bilden solche tiefen Windungsstränge zwischen den einzelnen Seilsträngen offenbar einen schädlichen Raum bei der Verwendung der Seile für den Seilscheibenbetrieb. Denn die Entfernung der einzelnen Auflagestellen des Treibseiles auf der Seilscheibe voneinander wird um so größer sein, je größer die einzelnen Furchen zwischen den Strängen sind. Die Folge davon ist einerseits die verringerte Adhäsionsfähigkeit und andererseits eine erhebliche Abnutzung des Treibseiles an den Auflagestellen. Die Seile reiben sich deshalb vielfach an den Auflagestellen der Stränge durch und sind daher einer vorzeitigen Zerstörung

. ausgesetzt.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, dem Seil unter möglichster Beseitigung der schädlichen Windungsrillen einen möglichst runden Querschnitt zu geben. Es ist dies erreicht durch Anwendung besonderer Füllstränge, welche kleineren Querschnitt als die Hauptstränge des Seiles besitzen und in die Windungsfurchen eingedreht werden.

In der Zeichnung ist in Fig, 1 die Seitenansicht und der Querschnitt eines bekannten Treibseiles mit drei Strängen oder Litzen a ■ dargestellt. Wie ersichtlich, sind bei einem solchen Seile Furchen von erheblicher Tiefe und Breite zwischen den einzelnen Strängen vorhanden. Das neue Treibseil ist in Fig. 2 in der Seitenansicht und im Querschnitt veranschaulicht und besitzt Füllstränge b, welche in den zwischen den einzelnen Hauptsträngen α befindlichen Windungsrillen oder Furchen angeordnet sind. Diese Füllstränge müssen natürlich einen geringeren Querschnitt als die Hauptstränge besitzen. Sie werden beim Drehen des Seiles zweckmäßig gleichzeitig mit eingedreht, können aber auch bei vorhandenen Seilen nachträglich angebracht werden. Dieselben besitzen vorzugsweise einen runden Querschnitt, werden sich aber schon beim Drehen des Seiles, insbesondere bei der Benutzung des Seiles infolge des Außendruckes flach drücken, also die Windungsrille mehr oder weniger ausfüllen.

Natürlich könnte man auch statt eines Füllstranges deren mehrere in jeder Windungsrille anwenden, ebenso wie die Möglichkeit besteht, den Querschnitt der einzelnen Füllstränge b dem Querschnitt der Windungsrille mehr oder weniger anzupassen.

Während bei den bisher bekannten Seilen oder Tauen (Fig. 1) z. B. auf der Länge χ nur eine einzige Auflagestelle I besteht, kommen bei den verbesserten Treibseilen auf

der gleichen Länge χ (Fig. 2) im ganzen drei Auflagestellen I, II, III in Betracht. Nimmt man an, daß die verhältnismäßig kleinen Furchen bei dem neuen Seil allmählieh im Gebrauch ganz verschwinden, so läßt sich erkennen, daß das neue Seil dem eingangs bezeichneten Übelstande abhilft.

Damit die Füllstränge b möglichst unverschiebbar in ihrer Lage gesichert werden, nimmt man an einzelnen Stellen des Seiles ein Vernähen der Füllstränge mit den Hauptsträngen vor, so daß dadurch die feste Verbindung aller Stränge untereinander gewährleistet ist.

Die Neuerung ist hauptsächlich für Treibseile aus Hanf, Baumwolle oder dergl. bestimmt.

Claims (2)

Patent-An Sprüche:

1. Rundes Treibseil für Rillenscheiben, dadurch gekennzeichnet, daß in den Windungsrillen der Hauptstränge (a) ein Strang kleineren . Querschnitts (b) oder deren mehrere angeordnet sind, zum Zwecke, die Seilfurchen möglichst auszufüllen, einen möglichst kreisrunden Querschnitt zu schaffen und damit die Abnutzung zu vermindern und die Adhäsionsfähigkeit zu erhöhen.

2. Seil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Füllstränge (b) zwecks inniger Verbindung mit den flatiptsträngen (a) durch Vernähen oder dergl. besonders verbunden werden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.