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Treibscheibe mit vorzugsweise aus Metall oder Preßmasse bestehendem
Reibungsfutter Es ist bekannt, Treibscheiben, und zwar Antriebsscheiben für Drahtseile
(Koepescheiben) mit Metallfuttern, insbesondere aus Aluminium oder Aluminiumlegierungen,
oder Preßstoffuttern, gegebenenfalls metallhaltig, auszurüsten. Dieses Futter besteht
in der Regel aus einer Anzahl in Umfangsrichtung hintereinandergeschalteter Klötze
von z. B. So bis roo mm Umfangslänge und werden in geeigneter Weise in der Treibscheibennut
miteinander verspannt. ,je nach den sehr verschiedenartigen Betriebsverhältnissen
sind höhere oder kleinere Koeffizienten für die Reibung bzw. Mitnahmefähigkeit zwischen
Drahtseil und Futter erwünscht. Im allgemeinen haben bei Metallfuttern weichere
Legierungen eine höhere Mitnahmefähigkeit als härtere, wobei die höhere Reibung
.der weicheren Legierung mit einer entsprechenden Verringerung der Verschleißfestigkeit
verbunden ist. Bei Futtern ,aus Aluminiumlegierungen beruht die Mitnahmefähigkeit
bezüglich des Seiles nicht auf einer einfachen Oberflächenreibung, sondern es werden
durch ,die Litzen oder Einzeldrähte Eindrücke in .dem Futter erzeugt, die einen
Formschluß zwischen Seil und diesem herbeiführen, wobei durch das Zusammenwirken
zwischen Drahtseil und Futter' an dessen Oberfläche besondere .Erscheinungen (Oberflächenhärtung
durch
Kaltverformung) auftreten, welche die überraschende Verschleißfestigkeit selbst
weicher Aluminiumlegierungen erklären.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, unter Benutzung ein und
desselben Futterwerkstoffes, also z. B. ein und .derselben Metallegierung, Futter
verschiedener Mitnahmefähigkeit zu .erzeugen. Hiernach geht die Erfindung von der
an sich, und zwar bei normaler Oberflächenreibung bekannten Gesetzmäßigkeit aus,
daß die Reibung eine Funktion der spezifischen "guflagepressung ist, so daß also
eine Verkleinerung der Auflagefläche, d. h. eine Erhöhung der spezifischen Pressung
zu einer Vergrößerung der Reibungsziffer führt. Die vorgenannte Erfindungsaufgabe
wird gelöst durch die ,Verwendung von Lücken oder Aussparungen im Futter, welche
in der Breite gleich oder größer als der Seildurchmesser und in Umfangslänge kleiner
als der halbe,Seildurchmesser, vorzugsweise kleiner als ein Drittel des Seildurchmessers
gewählt sind. Es hat sich gezeigt, daß solche geringen Umfangslängen vom Seil frei
tragend überbrückt werden können, ohne daß die Gefahr besteht, daß das Futter polygonal
oder umrund wird.
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An sich ist es bekannt, bei einer Riemen- oder ,Seilscheibe Vertiefungen
des Kranzes vorzusehen, welche von dem Seil frei tragend überbrückt werden. Hierbei
handelt es sich aber um die Aufgabe, eine polygonale Scheibenform zu erreichen,
zu welchem Zweck im Gegensatz zu der Erfindung die Umfangslänge der Vertiefungen
des Kranzes ein großes Vielfaches .des Seildurchmessers beträgt. Aufgabe und Wirkungen
der Erfindung liegen bei dieser bekannten Scheibe, die im übrigen keine Koepeschei!be
darstellt, nicht vor.
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Die Form und Anordnung der von der vorliegenden Erfindung vorgesehenen
Lücken oder Aussparungen kann verschieden gewählt sein. Man kann rechteckige oder
runde Löcher in der Fütterung vorsehen,. und man kann in Brei,tenrichtung und/oder
in Umfangsrichtung mehrere solcher Aussparungen hintereinander vorsehen: Die Aussparungen
können im mittleren Teil des Futters- angeordnet sein oder beiderseits der aneinanderstoßenden
Stirnflächen ;aufeinanderfolgender Klötze. Es ist auch möglich, zwischen normale,
d: h. nicht mit Aussparungen versehene Futterklötze und auf den Umfang verteilt
besondere Rahmen von der angegebenen geringen Umfangslänge einzuschalten, deren
Mittelteil fortgeschnitten ist und die man daher als Hohlrahmen bezeichnen kann..
Je nach der gewünschten Erhöhung der Flächenpressung kann man die Zahl dieser einzuschaltenden
vergrößern oder verkleinern, beispielsweise hinter jedem normalen Futterklotz, oder
aber hinter jedem zweiten oder dritten usw. Futterklotz einen solchen Hohlrahmen
vorsehen.
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In der Zeichnung ist,der Gegenstand der Erfindung beispielsweise :dargestellt.
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Fig. i zeigt eine Ausführungsform in Fig. a ist eine Draufsicht auf
eine zweite Ausführungsform; Fig. 3 ist ein ,Schnitt nach Linie III-111 der Fig.
2; Fig. q. ist ein Schnitt nach Linie IV-IV der Fig. a.
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Gemäß Fig. i ist in dem Futterklotz I ia, dessen Profil mit dem entsprechenden
Klotz der Fig. übereinstimmen kann, eine Aussparung 13a vorgesehen, deren Breite
etwas größer bemessen ist als der Durchmesser des Seiles a. Die Länge
x der Aussparung 13a in Umfangsrichtung gemessen ist kleiner als die Hälfte,
vorzugsweise kleiner .als ein Drittel des Durchmessers des Seiles a. Die Tiefe der
Lücken kann entsprechend dem Beispiel der Fig. 3 gewählt sein.
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Gemäß dem Ausführungsbeispiel der Fig. 2 bis 4. werden zwischen normale
Futterklötze iia Hohlrahmen 17 eingeschaltet, deren Form aus dem Querschnitt (Fig.3)
ersichtlich ist. Der mittlere ,Ausschnitt 13b dieser Hohlrahmen entspricht in der
Wirkung den Lücken 13" der Fig. i und isst also auch entsprechend zu bemessen.
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Die gebildeten Lücken werden-sowohl bei der Ausführungsform nach Fi,g.
i als auch bei derjenigen der Fig. 2 bis ¢ von dem Seil frei tragend überbrückt,
wie dies besonders deutlich aus Fig. 3 hervorgeht.
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Die Hohlrahmen können aus dem Futterwerkstoff oder aus einem anderen
Werkstoff bestehen. Wichtig ist, .daß es sich um einen Werkstoff handelt, der praktisch
starr ist, d. h. nicht oder nur in geringem Maße kompressibel ist. Diese Anforderungen
sind bei Verwendung von Aluminium oder Aluminiumlegierungen, ebenso bei manchen
Preßstoffen hinreichend erfüllt.
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Es steht selbstverständlich nichts entgegen, die Lücken oder Aussparungen
bei jeder Ausft'thrungsform mit einer Füllmasse auszufüllen, ,die eine wesentlich
geringere Härte bzw. Verschleißfestigkeit wie das eigentliche Futter besitzt, also
praktisch nicht zum Tragen des Seiles herangezogen wird. Beispielsweise kann dieser
Füllstoff aus einem Gewebe mit fettabsorbierenden Eigenschaften bestehen. Eine solche
Auskleidung ist bei Verwendung von Hohlrahmen besonders einfach durchzuführen, indem
man hier Gewebeplättchen von der Form der Ausschnitte 13b in den Hohlrahmen einsetzen
kann.