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Vertahren zur Herstellung von 3,4-Dihydro-1,2,4-benzothiadiazin-1,1-dioxyden.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Ihrotellung
von 3,4-Dihydro-1,2,4-benzothiadiazin-1,1-dioxyden der allgemeinen Formel
worin R1, R3 und R5 Wasserstoffahone, Alkylreste, besonders mit 1-5 Kohlenstoffatomen,
oder Acylreste und R6 ein Wasserstoffatom oder einen All@@rest bedeuten und R4 ein
@alogenatom, einen Alkylrest, besonders mit 1-5 Kohlenstoffatomen, einen Halogenalkylrest
oder eine veresterte oder verätherte Hydroxygruppe darstellt, und den Salzen, besonders
den Alkalimetallsalzen dieser Verbindungen - ausgenommen 6-Chlor-7-sulfanyl-3,4-dihydro-1,2,4-benzothiadiazin-1,1-dioxyd.
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Als Acylreste sollen besonders solche von organischen Carbonsäuren,
wie Monokohlensäureester, z.B. Alkoxyameisensäure, oder besonders aliphatischen
Sauren, in erster Linie mit 1-5 Kohlenstoffatomen, wie Alkancarbonsruren, z.B.
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Essig- oder Propionsaure, aromatischen Carbonsäuren, wie Bsnzoesäure
oder substituierten Benzoesäuren, oder Aralkancarbonsäuren, wie Phenylessigsäure,
genannt werden.
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Die neuen 3,4-Dihydro-1,2,4-benzothiadiazin-1,1-dioxyde zeigen diuretische
und natriuretische Wirksamkeit und sollen als Heilmittel Verwendung finden.
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Als besonders wirksame Verbindungen sollen z.B. genannt werden. das
6-Trifluoromethyl-7-sulfamyl-3,4-dihydro-1,2,4-benzothiadiazin-1,1-dioxyd, das 2-Methyl-
und das 4-
Methyl-6-chlor-7-sulfamyl-3,4-dihydro@l@@@4-benzothiadiazin-1,@-dioxyd
und das 2-Methyl 6-chlor-7-methylsulfamyl-3,4-dihydro-1,2,4-benzothiadiazin-1,1-dioxyd
und deren Salze.
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Die neuen Verbindungen werden erhalten, wenn man eine 2-Sulfamyl-anilinverbindung
der allgemeinen Formel
worin R4, R5. und R, die oben genannte Bedeutung besitzen und R1' und R3' für Wasserstoffatome
oder Alkylreste stehen, oder ihre Salze mir; Heramethylentetramin umsetzt und gegebenenfalls
anschliessend erhaltene Verbindungen, in denen R1, R3, R5 und/oder R6 Wasserstoffatome
darstellen, in an sich bekannter Weise alkyliert oder acyliert und/oder erhaltene
Salze in die freinen Verbindung oder erhaltene freie Verbindungen in ihre Salze
Uberftihrt.
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Die Reaktion mit Hexamethylentetramin nimmt man vorzugsweise in Gegenwart
einer Säure, wie einer Mineralsäure, beispielsweise einer Halogenwasserstoffsäure,
z .B. Salzsäure oder Bromwasserstoffsäure oder Schwefelsäure, wenn erwünscht, in
wasserfreier Form vor, wobei in erster Linie ungefähr äquivalente Mengen der Reaktionskomponenten
verwendet werden.
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Diese Reaktion lässt sich in Abwesenheit oder vorzugsweise
in
Gegenwart von Lösungsmitteln, wie eines Äthers, z.B. p-Die@en oder Diäthylenglykel-dimethyläther,
oder eines Form---:-r-:'r-'.'---' ,.#\r, . aWo Lty-&JLt! j - ,,-.--3J--vj-,3
in Gerenwart eines inerten Gases, wie Stiekstoff, durchführen.
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- - c' wenden, besenders Alkelimetallsalse oder Salze mit - -,--,,
- - r L stoffsäure, z.B. Salzsäure oder Bro@wasserstef@säure.
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-r \C,'LCffl L? %c½?;Q;Qf,Ec.. .ß;&ffi:-,. stoffe sind bekannt
oder lassen sich nach as sich bekannten .i'ft;-ß' >.--f3,t:-. , 3ft:3 3---:Q
(£). £33rt'Y'fJ.'Q'---'4flO e halten durch Umsetsung eines Anilins der Formel
worin R3 und R4 die oben angegebene Bedeutung besitzen, mit einer Halegensulforsäure,
z.B. Chlorsulfonsäure, und anschliessender Reaktion mit Ammoniak, vorzugsweise flüssig
oder in wässriger Lösung, oder mit einem Amin der Formel
worin R1', R5 und R6 die oben angegebene Bedeutung besitzen.
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Dabei kann man diese Umsetzung auch stufenweise so vornehmen, dass
man vorerst nur eine Kalogensulionylgruppe einführt, diese dann in den Sulfainylrest
überführt und anschliessend die zweite Halogensulfonylgruppe einführt und diese
dann ebenfalls in das Amid überführt. Auf diese Weise lassen sich Ausgangsstorffe
erhalten, worin die Substituenten der Amidgruppe voneinander verschieden sind.
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Die Alkylierung erhaltener 3,4-Dihydro-1,2,4-benzothiadiazin-1, 1-dioxyde
mit substituierbaren Stickstoffatomen erfolgt in an sich bekannter Weise, z.B. durch
Behandeln einer latSeung von 3,4-Dihydro-1,2,4-benzothiadiazin-1,1-dioxyden in wässriger
Alkalimetallhydroxydlösung, wie Lithium-, Natrium-oder Kaliumhydroxydlösung, mit
einem reaktionsfähigen Es tor eines Alkohols, wie einem Dialkylsulfat, z.B. Dimethyl-
oder Diäthylsulfat. Dabei lasten sich mono- oder polysubstituierte Produkte gewinnen.
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Ferner lassen sich erhaltene 3,4-Dihydro-1,2,4-benzothiadiazin-1,1-dioxyde,
in denen R1, R3, R5 und/oder R6 Wasser. stoffatome darstellen, in an aich bekannter
Weite lurch Umsetzen mit einem Acylierungsmittel, wie eirer oranischen Carborsäure
oder ihren funktionellen Derivaten, beispielsweise einem Halogenid, z.B. dem Chlorid
odgr dem Anhydride in Mono-, Di-oder teiacylderivate überführen. Diese Reaktion
kann man in An- oder Abwesenhiet von Ko@densations- und/oder Lösungsmitteln
durchführen.
Arbeitet man mit einem Säureanhydrid, nimmt man die Reaktion vorzugsweise in Gegenwart
einer flüssigen, organischen Base, z.B. einem Trialkylamin, besonders Triäthylamin,
oder eines Pyridins, wie Pyridin selbst oder Collidin, vor. Bei Verwendung eines
Säurehalogenids geht man vorzugsweise von einem Metallsalz, wie dem Silbersalz,
oder einem Alkalimetallsalz, z.B. Natrium- oder Kaliumsalz, der 3,4-Dihydro-1,2,4-benzothiadiazin-1,1-dioxyde
aus. Als Lösungsmittel verwendet man in erster Linie organische Lösungsmittel, wie
aliphatische Keton, z.B. Aceton. Die flüesigen, basischen Kondensationsmittel können
ebenfalls als Lösungsmittel dienen.
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Je nach den Reaktionsbedingungen erhält man die neuen Verbindungen
in freier rtorm oder in Form ihrer Salze.
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Erhaltene Metallsalze können z.B. durch Reaktion mit wässrigen sauren
Mitteln, wie Mineralsäure, z.B, Halogenwasserstoffsäure, beispielsweise Salzsäure
oder Schwefelsäure, in die freien Verbindungen übergeführt werden Diese wiederum
lassen sich in die Metallsalze, wie Alkalimetallsalze, überführen durch Behandeln
z.B. mit einem Metallhydroxyd, wie Natrium-oder Kaliumhydroxyd, in einem Lösungsmittel,
wie einem Alkanol, z.B. Methanol oder Äthanol, oder in Wasser und anschliessendes
Abdampfen des Lösungsmittels oder durch Umsetzen der freien Verbindung in einem
Äther, wie p-Dioxan oder Diäthylenglkol-dimethylätherlösung, mit einem Alkalimetallhydrid
oder -amid, z.B. Natrium- oder Kaliumhydrid oder Natrium- oder Kaliumamid. Dabei
lassen sich Mono- oder Polysalze erhalten.
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Die neuen Verbindungen können auch in Porm ihrer optischen Antipoden
vorliegen. Erhaltene Racemate lassen eich in Ublicher Weise in ihre Antipoden auftrennen.
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Die Erfindung wird in den nachfolgenden Beispielen näher beschrieben.
Die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben.
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Beispiel 1: Man kocht eine Mischung aus 11 g 5-Brom-2,4-disulfamylanilin,
35 cm3 wasserfreiem Methylglykol, 4 g Hexamethylentetramin, 5 g Ammoniumchlorid
10 Minuten am Rückfluss und giesst die Reaktionsmischung auf Wasser. Man trennt
den Niederscnlag ab und kristallisiert ihn aus wässrigem Methanol um. Man erhält
so das 6-Brom-7-sulfamyl-3,4-dihydro-1,2,4-benzothiadiäzin-l,l-dioxyd; F. = 2850
(Zersetzung). Ausbeute 30% der Theorie.
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Führt man diese Reaktion in Wasser oder Methanol uurch, verläuft
die Reaktion wesentlich langsamer.
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Beispiel 2: Man erhitzt eine Mischung aus 4,62 g 5-Methoxy-2,4-disulfamyl-anilin
in 70 cm3 Diäthylenglykol-dimethyläther mit 0,3 g Hexamethylentetramin und 10 cm3
einer gesättigten Salzsäurelösung in Essigsäureäthylester 3 Stunden auf 80 - 900.
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Die Reaktionsmischung wird unter vermindertem Druck eingeengt, mit
Wasser verdünnt und mit trockenem gasförmigem' Ammoniak neutralisiert, worauf eine
Mischung aus ca. 40% 6-Methoxy-7-sulfamyl-3, 4-dihydro-1, 2S4-benzothiadla3inZ dioxya
und 60% Disulfamyl-anilin ausfällt (Ausbeute 3,5 g). Mehrmaliges Umkristallisieren
aus wässrigem Methanol ergab reines 6-Methoxy-
7-sulfamyl-3,4-dihydro-1,2,4-benzothiadiazin-1,1-dioxyd
vom F. 254 - 2575.
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In analoger Weise lassen sich die folgenden Verbindungent ausgehend
von den entsprechend substituierten Disuifamyl-anilinen, erhalten 6-Fluor-7-sulfamyl-3,4-dihydro-1,2,4-benzothiadiazin-1,1-dioxyd,
P. 229 - 231°; 6-Methyl-7-sulfamyl-3, 4-dihurdro, 4-benzothiadiazinw dioxyd, P.
263 - 265°; 6-Trifluormethyl-7-sulfamyl-3,4-dihydro-1,2,4-benzothiadiazin-1,1-dioxyd,
. 198 - 200°; 4-Methyl-6-chlor-7-sulfamyl-3,@-dihydro-1,2,4-benzothiadiazinl,1-dioxyd,
P. 225 -2-Methyl-6-chlor-7- (N-methylsulfamyl) n , 4-dihydro-1, 2, 4-benzothiadiazin-l,1-dioxyd,
F. 203 - 2060.
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Beispiel 3: 2,6 g 6-Chlor-7-sulfamyl-3,4-dihydro-1,2,4-benzothiadiazin-1,1-dioxyd
werden in 11 cm3 einer 1 normalen wässrigen Natriumhydroxydlösung und 40 cm3 Wasser
gelöst. Man kühlt. auf 10° ab, gibt 1r4 g Dimethylsulfat zu und rührt 1 Stunde bei
10° und eine weitere Stunde bei Raumtemperatur. Dann filtriert man den Niederschlag
(Ausbeute 2,4 g) ab, kristallisiert ihn @mad aus wässrigem Äthanol um und arhält
so das 2-Methyl-
6-chlor-7-sulfamyl-3,4-dihydro-1,2,4-benzothiadiazin-1,1-dioxyd
vom P. 240 - 2450 Aus der Mutterlauge lässt sich das 2-Methyl-6-chlor-7-(N-methylsulfamyl)-3,4-dihydro-1,2,4-benzothiadiazin-1,1-dioxyd
vom F. 203 - 206° isolieren, das identisch ist mit dem in Beispiel 2 beschriebenen
Produkt.
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Beispiel 4: 1,0 g 2-Methyl-6-chlor-7-sulfamyl-3,4-dihydro-1,2,4-benzothiadiazin-1,1-dioxyd
wird mit 5 cm3 Essigsäureanhydrid 1 Stunde am Rückfluss gekocht Die Reaktionsmischung
wird dann gekühlt und unter vermindertem Druck eingeengt. Der Rückstand wird mit
@ethanol behandelt, worauf das 2-Methyl-4-acetyl-6-chlor-7-(N-acetylsulfamyl)-3,4-dihydro-1,2,4-benzothiadiazin-1,1-dioxyd
kristallisiert, welches nach dem Umkristallisieren aus wässrigem methanol bei 227
- 229° unter Zersetzung schmilzt0 (Ausbeute 0,4 g).
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Beispiel 5: Zu einer Lösung von 12,2 g 6-Chlor-7-su3-famy-f-3 ,4-dihydro-1,2,4-benzothiadiazin-1,1-dioxyd
in einer Mischung von 55 cm3 l-n. wässrigem natriumhydroxyd und 200 cm3 Wasser gibt
man 6,9 cm3 Diäthylsulfat. Die Reaktionsmischung wird bei 10 -200 5 1J2 Stunden
gertihrt und dann über Nacht bei Raumtemperatur stehen gelassen. Der viskose Niederschlag
wird abgetrennt, in wenig Aethanol gelöst und vom nicht reagierten Ausgangsmaterial
durch Filtrieren abgetrennt. Nach dem Stehenlassen des Filtrates bei Raumtemperatur
kristallisiert das 2-Aethyl-6-chlor-7-sulfamyl-3 4-dlbydro-l, 2, 4-benzothiadiazin-1,1-dioxyd
aus, das aus wässrigem Aethanol umkrlstallisiert wird. F. 195 - 198°. (Ausbeute
1,2 g).
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Beispiel 6: zinke Lösung von 6-Trifluormethyl-7-sulfamyl-3, 4-dihydro-1,2,4-benzothiadiazin-1,1-dioxyd
in wässrigem Natriumhydroxyd wird mit Dimethylsulfat bei ungefähr 100 behandelt.
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Die erhaltene kristalline Mischung kann in das 2-Methyl-6-trifluormethyl-7-sulfamyl-3,
4-dihydro-1, 2, 4-benzothiadiazin-1, 1-dioxyd und das 2-Methyl-6-trifluormethyl-7-(N-methylsulfamyl)
3, 4-dihydro-l,2 ,4-benzothiadiazin-1,1-dioxyd durch fraktionier-, te Kristallisation
getrennt werden.