DE1444073A1 - Mittel zum Steifen von Textilien - Google Patents
Mittel zum Steifen von TextilienInfo
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- D06M15/21—Macromolecular compounds obtained by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds
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Description
• -τ-ττ ν / ο
Henkel & Cie GmbH
Dr.Wa/lP. , Düsseldorf, 1. Juli I968 .
D 1882 ■
Neue Unterlagen für Patentanmeldung P 1444075.4
Mittel zum Steifen von Textillen
2S ist bekannt, wäßrige Dispersionen von 'Polyvinylazetat zur
Appretierung und Steifung von Textilien zu verwenden.* Diese Steifungsmittel zeigen gegenüber den herkömmlichen Stärkeappreturen
die Eigenschaft, daß sie nicht oder nur in geringem Maße
bei der Waschbehandlung von der Faser abgelöst werden und daß somit noch nach mehreren Waschen ein deutlicher Steifungseffekt
vorhanden- ist. Waschresist,ente Appreturen auf Polyvinylazetat-.
Basis werden daher vielfach für Erst- bzw. Permanentausrüstungen verwendet.
Außer für Erstausrüstungen finden derartige Polyvinylazetat-•
Dispersionen auch als Steifungsmittel für wiederholter Wäsche ■ unterworfene Textilien auf dem Haushaltssektor Anwendung. Da
die Kunstharzimprägnierung beim Waschen nicht oder nur in sehr
j geringem Maße von der Faser abgelöst wird, bedarf das einmal behandelte Textilgut zur Aufrechterhaltung des gewünschten Steifungsgrades
erst nach einer gewissen Anzahl von Waschen einer Nachbehandlung mit stark verdünnten Dispersionen. Der Vorteil
der hohen Waschresistenz derartiger Permanentsteifen ist jedoch
: :idererseits mit erheblichen Nachteilen verbunden. Es hat sich
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nkel & Cie GmbH ^ 2 -
Patentabteilung
D 1882
gezeigt, daß der Schmutz auf den mit Permanentsteifen ausge- '
rüsteten Textilien fester haftet als auf mit Stärkepräparaten
"behandelten. Auch durch wiederholtes Waschen lassen sich, die
hartnäckig festsitzenden Schmutzreste nicht mehr vollständig
von der Faser entfernen. Wird zur Aufrechterhaltung eines gewissen Steifungszustandes der Imprägnierungsvo-rgang:,von Zeit,,
zu Zeit wiederholt, so werden diese Schmutzreste durch, die neuerlich, aufgebrachte Kunstharzschicht unlösbar auf der laser
fixiert. Das Textilgut zeigt daher bereits nach kurzem Gebrauch eine beachtliche Yergrauung, die durch die bisher bekannten
lasch- oder Bleichmethoden nicht mehr entfernt werden kann.
Zudem läßt sich bei häufig gewaschenen Textilien, wie Leibwäsche,
Oberhemden, Blusen und dergl., im feuchten'Zustand
praktisch nicht beurteilen, in welchem Maße eine Neubehandlung mit Steifungsmittel nach dem Waschprozeß nötig ist, was eine
richtige Dosierung bei der Nachbehandlung mit'Permanentsteife
sehr erschwert. Die bei zu häufiger Anwendung oder Überdosierung in*Erscheinung tretende übermäßige Steifung und Härte des
.Textilgutes läßt sich nicht mehr rückgängig machen. Der auf der
Faser iru relatIv dicker Schicht haftende Eunstharzf1Im1 neigt
sowohl durch. Lichteinfluß als auch aufgrund der erhöhten
Tempe.r^turbeanspruchung .beim Waschen und Bügeln stark zur
Yergilbung. Unsachgemäß behandelte. Textilstücke.werden daher
I HtHU/ O
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α. m
nach, relativ kurzer Zeit unansehnlich.
Es wurde ferner vorgeschlagen, in wässrig alkalischer Lösung gelöste Mischpolymerisate aus Vinylazetat und ungesättigten,
polymerisierbaren Sauren, wie Acrylsäure, Methacrylsäure, Crotonsäure, Maleinsäure oder Fumarsäure, als Erstausrtistung
für Textilien, beispielsweise als Hutsteife, zu verwenden. Diese Mischpolymerisate kommen außer in wässrig alkalischer
Lösung in Form ihrer Alkalisalze auch in Form ihrer freien
Säuren und zwar in organischen Lösungsmitteln, insbesondere in niederen Alkoholen gelöst, zur Anwendung. Zur Erzielung
einer ausreichenden Beschichtung müssen jedoch relativ hochkonzentrierte Lösungen mit einem Feststoffgehalt oberhalb
5 Gewichtsprozent verwendet werden, wobei die Behandlung des Textilgutes in den meisten Fällen mehrfach wiederholt
werden muß. Aufgrund ihrer hohen Viskosität und starken Klebrigkeit lassen sich derartige konzentrierte Lösungen
nur schwer verarbeiten. Das Appretierverfahren erfordert
daher zumeist maschinelle. Hilfsmittel und im Falle der Verwendung
organischer, brennbarer Lösungsmittel umfangreiche SieherungsVorkehrungen, was eine Anwendung auf dem Haushaltssektor ausschließt. Die Herstellung derartiger Vinylazetat-Mischpolymerisate
erfolgt vielfach im wässrigen Medium in Form einer Suspensions- oder Perlpolymerisation, wobei man
die Harze in Gestalt kleiner, sich schnell absetzender Kü-
- * - ,c
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• D 1882 ' r
gelchen erhält, die in Alkalien oder Alkoholen, wie beschrieben, gelöst und angewendet werden. Die Verwendung
derartiger grobdisperser und unbeständiger Harzsuspensionen wird im vorliegenden Falle nicht beansprucht. '
Wird die Polymerisation in wässriger Phase unter. Verwendung ausreichender Mengen an Schutzkolloiden bzw. Emulgatoren
oder Gemischen derselben durchgeführt, so entstehen makroskopisch homogene, streich- und fließfähige Emulsionen
mit einem Teilchendurchmesser unterhalb Iu,, meist
unterhalb AM,, Es hat sich eingebürgert, grobteiligere
Emulsionen, welche einen Teilchendurchmesser oberhalb 0,1At ,
vorzugsweise 0,5 bis 3yUbesitzen, als Dispersionen zu bezeichnen. Einen Teilchendurchmesser zwischen 7 und 0,W,
vorzugsweise 0,5 - 4i<,»besitzen, auch-die erfindungsgemäß verwendeten Dispersionen.
Gebräuchliche, Schutzkolloide für hochkonzentrierte,' hochviskose
Dispersionen auf der Basis von Mischpolymerisaten des
Vinylazetats mit copolymerisierbaren Carbonsäuren sind insbesondere
Polyvinylalkohol und teilverseiftes Polyvinylacetat. » 3Für eine ausreichende Stabilisierung der Dispersionen sind
jedoch relativ große Mengen an derartigen Schutzkolloiden erforderlieli.
Beispielsweise werden Mischpolymerisat-Dispersionen mit yerbesserter iagerbeständigkeit dadurch erhalten, daß
man zu Beginn, der Polymerisation dem Monomerengemisch nur einer
PoS^yJjoylalkohpls oder, teilyerseiften Polyvinylaze-
D 1882
■ tats zusetzt und die Hauptmenge an Schutzkolloid im Anschluß
an die Polymerisation der fertigen Dispersion beimengt. Es ist vorgeschlagen worden, derartige besonders
kältestabile, viskose Dispersionen, denen der hohe Polyvinylalkoholgehalt eine starke Klebrigkeit verleiht und die
'daher insbesondere für den Klebstoffsektor von Interesse
sind, auch als Textilausrüstungsmittel, z.B. Appreturmittel, einzusetzen. Die aus diesen Dispersionen hergestellten Kunstharzfilme
sind jedoch relativ weich und fördern auf Grund dieser Eigenschaft die Verschmutzung des behandelten Textilgutes.
Die großen Polyvinylalkohol-Mengen setzen die Wasserbeständigkeit der Appretur-herab, so daß diese bereits in
Wasser oder leinwaschlaugen stark quillt und von der Faser teilweise abgelöst wird. Bei den üblicherweise angewendeten,
oberhalb 100° C- liegenden Bügeltemperaturen tritt andererseits eine teilweise Vernetzung des Kunsthärzfilmes auf der Paser
.ein. Diese bewirkt, daß der Kunstharzfilm seine Alkalilöslichkeit
weitgehend einbüßt und nicht mehr im ausreichenden Maße von der Paser entfernt werden kann. Dadurch haben derartige
j Copolymerisat-Dispersionen keine Vorteile gegenüber den bekann ten Permanentsteifen auf der Basis von homopolymerem Polyvinylazetat.
Über die Art der Vernetzung kann nichts gesagt werden. Es ist wohl bekannt, daß Polyvinylalkohol thermisch vernetzt
werden kann, jedoch sind dafür im allgemeinen höhere Temf
peraturen erforderlich. Möglicherweise erleichtern die freien .
Carboxylgruppen des Copolymerisates die Vernetzung oder treten selbst in Reaktion. ■ '-.'..
A3*
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D 18'82 - β - "
Die vorliegende Erfindung, durch welche die aufgezeigten
Schwierigkeiten beseitigt werden, betrifft ein, Mittel zum
Versteifen von wiederholter Wäsche unterworfenen Textillen
in Form einer wäßrigen, Schutzkolloide und gegebenenfalls Emulgatoren enthaltenden Dispersion von wasserunlöslichen,
freie Carboxylgruppen enthaltenden Mischpolymerisaten aus Vlnylestern und copolymerisierbaren Mono- bzw. Dicarbonsäuren, das dadurch gekennzeichnet ist, daß es unter Verwendung eines wasserlöslichen Acrylpolymeren in einer-auf monomere Ausgangsstoffe bezogenen Menge von 0,5 bis 7* Vorzugs- .
weise 1 bis 5 Gewichtsprozent hergestellt wird und praktisch
keine hydroxylgruppenhaltigen Viny!polymeren enthält. Das genannte Steifungsmittel ist nach dem Aufbringen auf die Paser
in kaltem und heißem Wasser sowie in neutral reagierenden
Waschmittellösungen, also unter den Bedingungen der sog· Pein·
wäsche., unlöslich, in alkalisch reagierenden Waschlaugen hingegen
auch nach dem Bügeln noch löslich. .
Die hier nicht beanspruchte Herstellung der Dispersion erfolgt
beispielsweise gemäß DAS 1 l80 15J5 (deutsche Patentanmeldung
H 45 695 IVd/59 c). dadurch, daß man Vinylester zusammen. .
mit einer ungesättigten, polymerisierbaren Monocarbonsäure,
wie Acrylsäure, Methacrylsäure, Crotonsäure, oder einer solchen Dicarbonsäure, wie Maleinsäure, Fumarsäure und Ita-
•I T T T \J I \J
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consäure sowie deren Halbester, in Gegenwart eines Schutzkolloides und gegebenenfalls eines Emulgators sowie im Beiseln eines wasserlöslichen Peroxyd-Katalysators polymerisiert.
Der Anteil des Mischpolymerisates an ungesättigten Carbonsäuren soll zweckmäßigerweise nicht weniger als 2 und nicht mehr
als 10 Molprozente, vorzugsweise 3 bis 7 Molprozente, betragen, da Polymere mit geringerem Säuregehalt eine zu geringe
Allcalilösllchkeit, solche mit höherem Säuregehalt eine unerwünschte Quellbarkeit in Wasser besitzen.
Als Vinylester eignen sich solche, deren Aoylreste 2-4 Kohlenstoff a tome enthalten, also beispielsweise Vinylazetat,
Vinylpropionat, Vinylbutyrat sowie deren Gemische. Bevorzugt
werden Mischpolymere des Vinylazetats verwendet.
Die Dispersionen enthalten als Schutzkolloide in Wasser lösliche Polyacrylamide, Mischpolymerisate des Acryisäureamlds
oder Methacrylsäureamids mit Acrylsäureestern oder Mischpolymerisate aus Aorylsäureamid mit N-substituierten Acrylsäureamiden. Die Schutzkolloide werden in einer Menge von 0,5 .bis 7»
vorzugsweise 1,0 bis 5 Gewichtsprozent, bezogen auf Monomergehalt, angewandt.
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snkel &. Cie GmbH - 8 -
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Besonders vorteilhafte Eigenschaften besitzen solche Dispersionen, die als Sehutzkolloide wasserlösliche Mischpolymerisate
aus Acrylamid und niederen N-Alkylacrylamiden mit einer Alkylkettenlänge
von vorzugsweise 2 - 6 Kohlenstoffatomen enthalten.·
Derartige Dispersionen zeichnen sich bereits bei einem Schutzkolloid-Gehalt von 0,5 - 3 tf°, bezögen auf Vinylazetät- ■-·
Mischpolymerisat, durch eine ungewöhnlich hohe Lagerstabili-.
tat"aus. ·■
Palis die wasserlöslichen Sehutzkolloide gewisse grenzflächenaktive
Eigenschaften besitzen, wie z.B. das Mischpolymerisat
aus Acrylamid und N-tert.-Butylacrylamid, kann man gegebenenfalls
auf die Mitverwendung von Emulgatoren verzichten, bzw. man benötigt nur geringe Mengen. Im allgemeinen sind weniger
als 1 fof Emulgator bezogen auf Monomere, ausreichend. 6-eeignet
sind bekannte ionogene und nichtionogene Emulgatoren, wie beispielsweise
Fettalkoholsulfate,Pettalkoholpolyglykoläther
und deren Schwefelsäureester oder Phosphorsäureester. Es j.st
ferner möglich, den beschriebenen Kunstharzdispersionen vor der Anwendung als Steifüngsmittel weitere Stoffe, wie Bügelhilfsmittel,
Beschwerungsmittel, optische Aufheller und dergl.zuzusetzen,
um bestimmte anwendungstechnische Effekte zu erzielen.
Zum erfindungsgemaßen Gebrauch werden die Dispersionen
mit Wasser auf einen Feststoffgehalt von 0,05 - 5 &e- :
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D 1882 ·
wiehtsprozent, vorzugsweise 0,15 - 1 Gewichtsprozent,,
verdünnt. Höhere Konzentrationen bringen nur noch eine Λ geringe Steigerung und werden bei Gebrauchswäsche im
allgemeinen nicht benötigt.
Zur Herstellung einer als Wäschesteife geeigneten PoIyvinylester-Dispersion,
die sich durch besondere anwendungsteehnische Vorteile auszeichnet, wie lange Lagerfähigkeit
der Dispersion, hohe erzielbare Steifungsgrade.und angenehmer
Griff der behandelten Textilien, hohe Resistenz gegen ' Wasser und neutral reagierende Feinwaschlaugen und gute
Löslichkeit in alkalisch 'reagierenden Waschlaugen, geht mäh '
beispielsweise von folgender Zusammensetzung aus?
40 - 60 fo eines monomeren Gemisches aus Vinylester und
" ' einem Anteil von-3 - 7 Molprozent an copolymeri-
sierbaren Carbonsäuren
0,5 - 3 % eines Oopolymerisates aus Acrylamid und N-
Butylacrylamid (Molverhältnis 1 ; 3 bis 3 : 1)
0 - 1 % eines ionogenen und/oder nichtionogenen Emulga-
tors oder Emulgatorgemisch.es
0,2-0,5 fo eines wasserlöslichen Polymerisations-Kataly·-·
satorgemisches
Rest Wasser " ■ · ;' * .,
■■'".- v :' -Ά,-. io " - - w " /
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ike! & Cie GmbH - 10 -
D 1882 V ·
Die Dispersion wird zum Gebrauch mit Wasser auf einen "·-.-"
Peststoffgehalt von 0,1 - 2 fo verdünnt. - _ ■ , ■ ■
Die beschriebenen Steifungsmittel können in der gleichen
Weise wie die handelsüblichen Permanentsteifen auf Kunstharzbasis angewendet werden. Beispielsweise wird das zu
behandelnde Textilgut in die verdünnte Dispersion einge«.
• taucht und einige Zeit darin belassen. Um eine gleichmäßige
Imprägnierung zu erzielen, empfiehlt es sich, das Textilgut während der Behandlung zu bewegen. Das Auf ziehen des St'eifungsmittels
auf:. das Gewebe kann anhand des Rückganges der Trübung
in der Lösung bequem verfolgt werden. Der Grad der Trübung
gibt gleichzeitig darüber Aufschluß, inwieweit das Bad beaiäts
erschöpft ist. und ob gegebenenfalls neues Steifungsmittel zugesetzt
werden muß« Selbstverständlich können die entsprechend V
verdünnten Dispersionen auch auf das Textilgut aufgesprüht
werden. Anschließend an die Behandlung werden die Textilstüeke
.von überschüssiger Feuchtigkeit durch Ausdrücken oder Aussöhleuidern
befreit und wie üblich gebügelt*
Die erfindungsgemäß behandelten Textilien besitzen je nach.
Konzentration der Dispersion verschieden starke Steifungs- .
grade, Auoh bei hohen Anwendungskonzentrationen bleiben die versteiften
Gewebe elastisöh und behalten einen angenehmen
Griff ohüe zu kleben«. Gegenüber einer wiederholten Behandlung
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mit kaltem und heißem Wasser sowie neutralen Peinwaschlaugen ist die Versteifung ebenso beständig, wie gegenüber
mechanischen Beanspruchungen, Palis es wünschenswert ist, läßt sich die Kunstharzsteife jedoch durch einen normalen
alkalischen Waschprozeß, gegebenenfalls durch eine alkalische Kochwäsche, vollkommen entfernen. Auf diese Weise können
die nachteiligen Polgen einer zu häufigen Anwendung oder Überdosierung des Steifungsmittels, insbesondere aber
die beschriebenen Vergrauungs- und Vergilbungserscheinungen der behandelten Gewebe weitgehend vermieden werden. Damit
steht insbesondere dem privaten Verbraucher eine einfach anzuwendende Wäschesteife zur Verfügung, die er nach Bedarf
beim Reinigen der Textilien auf der Paser belassen oder auch gänzlich entfernen lann.
Die in den folgenden Beispielen angegebenen Prozentzahlen
bedeuten Gewichtsprozente. ■ . .
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• Patentabteilung
• D 1882 · I
Bei der Herstellung der Kunstharzdispersion gemäß deutscher Pa-tentanmeldung
H 45 695 IVd / 39 c wurde wie folgt vorgegangen: 6 g eines Schutzkolloides (Copöiymerisat aus 50 fo Acrylamid und
50 io tert.-Butylacrylamid) wurden in 225 ml Wasser gelöst und 1,4 g
Efatriumlauryl sulfat sowie 18 g einer 10 folgen Emulgatorlösung zu- ,
gefügt* Der Emulgator war durch Anlagerung von 8 Mol Ä'thylenoxyd
an Kokosfettalkohol und anschließende Umsetzung mit PTiösphorpentoxyd
im Molverhältnis 2 s 1 hergestellt worden. In die auf
50° 0 erwärmte Lösung wurden unter Stickstoffeinleitung und unter Rühren 10$ eines Gemisches aus 279 gVinylazetat und 9,6 g Crotonsäure
gegeben. Nach Zufügen einer wässrigen Lösung von 1,36 g
Kaiiumpersulfat und 0,06 g Fatriumsulfit wurde das Gemisch auf'.
75° C erwärmt. Sobald die Polymerisation einsetzte, gab man 0,48 g
Ifatriumhydrogencärbonat, in Wasser gelöst, hinzu und ließ unter
Rühren innerhalb 2 Stunden das Gemisch aus Vinylazetat und Crotonsäure eintropfen. Danach wurdoinoch 0,34 g Kaiiumpersulfat
in wässriger Lösung zugefügt und die Polymeriöation durch Erwär*·
men auf 85 - 90° C zu Ende geführt."Fach Abkühlen erhielt man
eine homogehe, beständige Dispersion mit einer Viskosität nach ·>
Epprecht von 1000 bis 1500 cP {25° G) und einem Peststoffgehalt
voit ca, 50 $* Die Säurezahl der Dispersion betrug 16, d.h. 1 g
der Dispersion verbrauchte, gegeift Pheüolphthalein titriert,
16 mg KOS/ : !
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Patentabteilung
B 1882 ..'■'
Die erhaltene Dispersion wurde mit Wasser jeweils auf einen
Feststoffgehalt von 0,15 #, 0,3 # und 0,5 # verdünnt, In diese
verdünnten Dispersionen wurden zuvor gewaschene Stücke aus Leinen- und Baumwollgewebe eingelegt und zeitweilig bewegt.
• Das Flottenverhältnis betrug 100 g Gewebe auf 1. 1 lösung.
Mach 10 Minuten wurden die Texti,lproben aus der Flotte entnommen,
ausgedrückt und nach kurzer Trockenzeit in schwach feuchtem Zustand gebügelt. Von den Textiiproben wiesen die
. in der 0,15 folgen Lösung behandelten einen.deutlichen, in
der 0,3 #igen einen mittleren und die in der 0,5 #igen Lösung
behandelten einen kraftigen Steifungszustand auf.
Von jeder der gesteiften Proben wurden zwei Stücke in einer ■ ' alkalischen, organische Tenside, Soda, Natriumsilikat und
Phosphate enthaltenden Waschlauge 10 Minuten gekocht. Eine
gleiche Anzahl Proben wurde in einer neutralen Peinwaschlauge bei 40° C 15 Minuten gewaschen und eine weitere Probenreihe
10 Minuten mit 80° C' heißem Wasser behandelt. Nach dem Trock-'
· nen und Bügeln zeigten die mit Jeinwaschlauge und mit heißem
Wasser behandelten Gewebe den gleichen Steifungsgrad wie die *
nicht gewaschenen Proben. Im Gegensatz dazu war aus den der
alkalischen Kochwäsche unterworfenen Geweben die Steife voll-
.'*"'\ ständig ausgewaschen. · . .
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kel&CieGmbH
Patenta
D:i882
D:i882
-14-
■ Beispiel 2
Ausgehend von ,
■ 300 g Wasser '
6g des in Beispiel 1 verwendeten SChutzkolloides
18· g des in Beispiel 1 verwendeten Emulgators . · :■ 2,8 g Natriumläurylsulfat " :^
■'"■■■ 1,8 g Kaliumpersulfat" - · ■
0,48 g Natriumhydrogencärbonat ·"■-.· ·
0,06 g Uatriumsulfit : : · ' ;
18 g Maleinsäurebutylhalbester
270 g Vinylazetat ·
270 g Vinylazetat ·
wurde analog der in Beispiel 1 angegebenen Arbeitsweise eine
Dispersion mit einem Peststoffgehalt von 50 #,·einer Viskosität
von 16000 cP (25° C) und einer Säureaahl von 15,5 hergestellt.
In der auf einen Peststoffanteil von 0,5"^ verdünnten Dispersion wurden gewaschene Textilstücke aus Baumwolle, wie in Beispiel 1 beschrieben, gestärkt. Nach dem Bügeln wiesen die Proben einen mittleren Steifungsgrad und einen angenehmen Griff
auf. Üin Teil der Proben wurde in einer auf 40° C erwärmten
Peinwaschlauge, ein anderer Teil bei 90° C mit einer alkalischen,
Soda und Alkaliphosphate enthaltenden Seifenlauge in einer ro- ·
tierenden.Waschtrommel gewaschen. ^ach dem Spülen, Trocknen und \U
80 980 3/07 0
- 15
Patentabteilung D 1882
H44073
- 15 -
Bügeln zeigten die mit Feinwaschmittel behandelten Proben einen unverminderten Steifungsgrad, während die mit alkalischer Lauge behandelten kein Steifungsmittel mehr enthielten-«
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Zum Vergleich mit den erfindungsgemäßen Steifungsmitteln
wurde eine handelsübliche, 50 $ige, homopolymere Polyvinyl-'
azetat-Disperslon mit einer· Viskosität von 8000 cP (25° 0)
mit Wasser auf einen !eststoffgehalt von 0,3 i>
verdünnt. Mit dieser Dispersion wurden Leinen- und Baumwollgewebe in
gleicher Weise, wie in den Beispielen 1 und 2 angegeben, be-,
handelt. Die Proben wiesen den gleichen Steifungsgrad wie
die erfindungsgemäß behandelten auf, jedoch ließ sich die
Steife weder durch eine Feinwäsche., noch durch eine längere
alkalische Kochwäsche entfernen.
In einem weiteren Vergleichsversuch wurde eine Polyvinylalkohol
enthaltende Mischpolymerisat-rDispersion verwendet. Die
Herstellung der Dispersion erfolgte unter Ausschluß von Luft
durch Eintropfen einer Mischung aus 341 g Vinylazetat und
10»5 g Crotonsäure in eine auf 70° erwärmte Lösung von 11. g
Polyvinylalkohol (Verseifungszahl i40) in 225 g Wasser» Die
Polymerisation wurde durch Zusatz von 1,8 g Kaliumpersulfat,
in wenig Wasser gelöst, eingeleitet und nach vierstündigem Kühren unter Erwärmen, wie.in Beispiel,.1 beschrieben, zu Ende
geführt. Es wurde eine ca. 60 $ige Dispersion mit einer Viskosität
(nach Epprecht) von ca. T 500 cp (25° G) erhalten, die
sich im Vergleich zu den in Beispiel 1 und 2 beschriebenen " Dispersionen als wenig lagerbeständig und insbesondere als
nicht·kältestabil erwies. ■ ,
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Patentabteil ung
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D 1882
Ein Teil dieser Dispersion wurde im Anschluß an die.PoIymerisation
mit einer Lösung von 45 g des obengenannten Polyvinylalkohole in 195 g Wasser auf einen Peststoffgehalt
von ca. 50 fo verdünnt. Die Dispersion, deren Viskosität
(nach Epprecht) nunmehr 6500 cp (25° G) betrug, erwies sich
• als ausreichend lager- und kältebeständig..
Mit den auf einen Peststoffgehalt von 0,5 $ verdünnten Dispersionen
wurden Textiiproben in der beschriebenen Weise behandelt und dabei ebenfalls ein gewisser Steifungszustand
erzielt. Die mit zusätzlichem Polyvinylalkohol stabilisierte Steife erwies sich jedoch als wenig wasserfest und konnte
durch eine wiederholte neutrale Peinwäsche entfernt werden. Wurden die Textiiproben jedoch gebügelt, so ließ sich das
Harz in beiden Pällen zum größten Teil nicht mehr durch einen alkalischen Waschprozeß von der Paser entfernen. Das auf den
'gewaschenen Textiiproben festhaftende Polymerisat hatte jedoch seine Steifungswirkung weitgehend verloren*
In einer dritten Versuchsreihe wurdendie nach Beispiel 1 und
" sowie die mit Polyvinylalkohol hergestellten Dispersionen auf gereinigte Glasplatten aufgestrichen. Die bei Raumtemperatur
getrockneten Kunstharzfilme waren in einer 1$igen Natronlauge
bei 20° C innerhalb 2-3 Stunden klar gelöst. Eine weitere
Probenreihe wurde 10 Minuten im Trockenschrank auf 100 -'11O0O
,erhitzt und die löslichkeit erneut in i #iger Natronlauge bei,
Raumtemperatur sowie beim Kochen in einer 1 #igen wässrigen .■■■'-.*
80 0803/0704 "\18 7*
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Kristallsodalösung untersucht. Es wurden dabei folgende
Ergebnisse erhalten:
Die Filme der Dispersion nach Beispiel 1 lösten sich auch
naoh der Temperaturbehandlung in der gleichen Zelt in
1 #iger Natronlauge bei 200C klar auf. Die polyvinylalkohol
haltigen Filme quollen zwar an, waren aber selbst naoh zwei tätigem Stehen noch als Film erhalten. Beim Kochen in 1
Sodalösung lösten sich die Filme aus dec Dispersion nach Beispiel 1 binnen 10 - 15 Minuten, vollständig auf, während
das Polyvinylalkohol enthaltende Harz nach 30 Minuten noch
ungelöst war. . ... . , ,.; , . ,. -.."■ . . .
809803/Q704
Claims (1)
- Γ444073 Henkel & de GmbH ." Patentabteilung ■D 1882 - 19 -Patentansprü cn e1. Mittel zum Versteifen von wiederholter Wäsche unterworfenen Textilien in Form einer wäßrigen, Schutzkölloide und gegebenenfalls Emulgatoren enthaltenden Dispersion von wasserunlöslichen,· freie Carboxylgruppen enthaltenden Mischpolymerisaten aus Vinylestern und copolymerisierbaren Mono- bzw. Dicarbonsäuren, dadurch gekennzeichnet, daß es unter Verwendung von wasserlöslichen Acrylpolymeren in einer auf monomere Ausgangsstoffe bezogenen Menge von 0,5 bis 7, vorzugsweise 1 bis 5 Gewichtsprozent hergestellt wird und praktisch keine hydroxylgruppenhaltigen Vinylpolymeren enthält.2« Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es Mischpolymerisate aus Vinylazetat und 2 bis 10, vorzugsweise 5 bis 7 Molprozent ah ungesättigten, polymerisierbaren Carbonsäuren und Dicarbonsäurehalbestern enthält.5. Mittel nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Schutzkolloid aus wasserlöslichen Mischpolymerisaten des Acrylamide mit niederen N-Alkylacrylamiden, deren Alkylr.este 2 bis 6 Kohlenstoff atome enthalten,* besteht.- 20 - „ A809803/070.4HeU6 Unterlag}®". (Art. 7 &1 Abe.2 Nr.i Satt a des Änderunasges. V.Bnkel & Cie GmbH 144407?Patentabteilung' D I882 .. . - 20 -4. Mittel gemäß Anspruch 1 bis ;5, gekennzeichnet durch einen · Gehalt von 4o bis 60 # eines Vinylazetat-Mischpolymerisates mit einem Anteil an copolymerisierbaren Carbonsäuren von 2 bis 10, vorzugsweise 5 bis 7 Molprozent., 1 bis 5 % eines wasserlöslichen Copolymerisates aus Acrylamid und N-Butylacrylamid im Molverhältnis I : J> bis J5 J 1 und 0 bis 1 $ eines ionogenen und/oder nichtioriogenen Emulgators oder Emulgatorgemisches. ^ ; · . ■ .HENKEL 6t CIE. GmbH, ppa. I.A. Λ /· j) 'ι ■ \' / L· ■-(Or. Haas) (Dr. v. Sohilcher)809803/0704
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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Publications (1)
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