DE1444073B - Verfahren zum Versteifen von Textilien - Google Patents

Verfahren zum Versteifen von Textilien

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DE1444073B
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English (en)
Inventor
Manfred Dr.; Galinke Joachim Dr 4000 Dusseldorf-Holthausen Tauber Gunter Dr 4000 Dusseldorf Dohr
Original Assignee
Henkel & Cie GmbH, 4000 Dusseldorf

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Description

Es ist bekannt, wäßrige Dispersionen von Polyvinylacetat zur Appretierung und Steifung von Textilien zu verwenden. Diese Steifungsmittel zeigen gegenüber den herkömmlichen Stärkeappreturen die Eigenschaft, daß sie nicht oder nur in geringem Maße bei der Waschbehandlung von der Faser abgelöst werden und daß somit noch nach mehreren Wäschen ein deutlicher Steifungseffekt vorhanden ist. Waschresistente Appreturen auf Polyvinylacetatbasis werden daher vielfach für Erst- bzw. Permanentausrüstungen verwendet.
Außer für Erstausrüstungen finden derartige PoIyvinylacetatdispersionen auch als Steifungsmittel für wiederholter Wäsche unterworfene Textilien auf dem Haushaltssektor Anwendung. Da die Kunstharzimprägnierung beim Waschen nicht oder nur in sehr geringem Maße von der Faser abgelöst wird, bedarf das einmal behandelte Textilgut zur Aufrechterhaltung des gewünschten Steifungsgrades erst nach einer gewissen Anzahl von Waschen einer Nachbehandlung mit stark verdünnten Dispersionen. Der Vorteil der hohen Waschresistenz derartiger Permanentstreifen ist jedoch andererseits mit erheblichen Nachteilen verbunden. Es hat sich gezeigt, daß der Schmutz auf den mit Permanentsteifen ausgerüsteten Textilien fester haftet als auf mit Stärkepräparaten behandelten. Auch durch wiederholtes Waschen lassen sich die hartnäckig festsitzenden Schmutzreste nicht mehr vollständig von der Faser entfernen. Wird zur Aufrechterhaltung eines gewissen Steifungszustandes der Imprägnierungsvorgang von Zeit zu Zeit wiederholt, so werden diese Schmutzreste durch die neuerlich aufgebrachte Kunstharzschicht unlösbar auf der Faser fixiert. Das Textilgut zeigt daher bereits nach kurzem Gebrauch eine beachtliche Vergrauung, die durch die bisher bekannten Wasch- oder Bleichmethoden nicht mehr entfernt werden kann.
Zudem läßt sich bei häufig gewaschenen Textilien, wie Leibwäsche, Oberhemden Blusen od. dgl., im feuchten Zustand praktisch nicht beurteilen, in welchem Maße eine Neubehandlung mit Steifungsmittel nach dem Waschprozeß nötig ist, was eine richtige Dosierung bei der Nachbehandlung mit Permanentsteife sehr erschwert. Die bei zu häufiger Anwendung oder Uberdosierung in Erscheinung tretende übermäßige Steifung und Härte des Textilgutes läßt sich nicht mehr rückgängig machen. Der auf der Faser in relativ dicker Schicht haftende Kunstharzfilm neigt sowohl durch Lichteinfluß als auch auf Grund der erhöhten Temperaturbeanspruchung beim Waschen und Bügeln stark zur Vergilbung. Unsachgemäß behandelte Textilstücke werden daher nach relativ kurzer Zeit unansehnlich.
Es wurde ferner vorgeschlagen, in wäßrig alkalischer Lösung gelöste Mischpolymerisate aus Vinylacetat und ungesättigten, polymerisierbaren Säuren, wie Acrylsäure, Methacrylsäure, Crotonsäure, Maleinsäure oder Fumarsäure, als Erstausrüstung für Textilien, beispielsweise als Hutsteife, zu verwenden. Diese Mischpolymerisate kommen außer in wäßrigalkalischer Lösung in Form ihrer Alkalisalze auch in Form ihrer freien Säuren, und zwar in organischen Lösungsmitteln, insbesondere in niederen Alkoholen gelöst, zur Anwendung. Zur Erzielung einer ausreichenden Beschichtung müssen jedoch relativ hochkonzentrierte Lösungen mit einem Feststoffgehalt oberhalb 5 Gewichtsprozent verwendet werden, wobei die Behandlung des Textilgutes in den meisten Fällen mehrfach wiederholt werden muß. Auf Grund ihrer hohen Viskosität und starken Klebrigkeit lassen sich derartige konzentrierte Lösungen nur schwer verarbeiten. Das Appretierverfahren erfordert daher zumeist maschinelle Hilfsmittel und im Falle der Verwendung organischer, brennbarer Lösungsmittel umfangreiche Sicherungsvorkehrungen, was eine Anwendung auf dem Haushaltssektor ausschließt. Die Herstellung derartiger Vinylacetat-Mischpolymerisate
ίο erfolgt vielfach im wäßrigen Medium in Form einer Suspensions- oder Perlpolymerisation, wobei man die Harze in Gestalt kleiner, sich schnell absetzender Kügelchen erhält, die in Alkalien oder Alkoholen, wie beschrieben, gelöst und angewendet werden. Die Verwendung derartiger grobdisperser und unbeständiger Harzsuspensionen wird im vorliegenden Falle nicht beansprucht.
Wird die Polymerisation in wäßriger Phase unter Verwendung ausreichender Mengen an Schutzkolloiden bzw. Emulgatoren oder Gemischen derselben durchgeführt, so entstehen makroskopisch homogene, streich- und fließfähige Emulsionen mit einem Teilchendurchmesser unter 7 μ, meist unter 4 μ. Es hat sich eingebürgert, grobteiligere Emulsionen, welche einen Teilchendurchmesser oberhalb 0,1 μ, vorzugsweise 0,5 bis 3 μ besitzen, als Dispersionen zu bezeichnen. Einen Teilchendurchmesser zwischen 7 und 0,1 μ, vorzugsweise 0,5 bis 4 μ, besitzen auch die erfindungsgemäß verwendeten Dispersionen.
Gebräuchliche Schutzkolloide für hochkonzentrierte, hochviskose Dispersionen auf der Basis von Mischpolymerisaten des Vinylacetats mit copolymerisierbaren Carbonsäuren sind insbesondere Polyvinylalkohol und teilversteiftes Polyvinylacetat. Für eine ausreichende Stabilisierung der Dispersionen sind jedoch relativ große Mengen an derartigen Schutzkolloiden erforderlich. Beispielsweise werden Mischpolymerisatdispersionen mit verbesserter Lagerbeständigkeit dadurch erhalten, daß man zu Beginn der Polymerisation dem Monomerengemisch nur einen Teil des Polyvinylalkohols oder teilverseiften Polyvinylacetats zusetzt und die Hauptmenge an Schutzkolloid im Anschluß an die Polymerisation der fertigen Dispersion beimengt. Es ist vorgeschlagen worden, derartige besonders kältestabile, viskose Dispersionen, denen der hohe Polyvinylalkoholgehalt eine starke Klebrigkeit verleiht und die daher insbesondere für den Klebstoffsektor von Interesse sind, auch als Textilausrüstungsmittel, z. B. Appreturmittel, einzusetzen. Die aus diesen Dispersionen hergestellten Kunstharzfilme sind jedoch relativ weich und fördern auf Grund dieser Eigenschaft die Verschmutzung des behandelten Textilgutes. Die großen Polyvinylalkoholmengen setzen die Wasserbeständigkeit der Appretur herab, so daß diese bereits in Wasser oder Feinwaschlaugen stark quillt und von der Faser teilweise abgelöst wird. Bei den üblicherweise angewendeten, oberhalb 100° C liegenden Bügeltemperaturen tritt andererseits eine teilweise Vernetzung des Kunstharzfilmes auf der Faser ein. Diese bewirkt, daß der Kunstharzfilm seine Alkalilöslichkeit weitgehend einbüßt und nicht mehr im ausreichenden Maße von der Faser entfernt werden kann. Dadurch haben derartige Copolymerisatdispersionen keine Vorteile gegenüber den bekannten Permanentsteifen auf der Basis von homopolymerem Polyvinylacetat. Über die Art der Vernetzung kann nichts gesagt werden. Es ist wohl bekannt, daß Poly-
id vinylalkohol thermisch vernetzt werden kann, jedoch LS-sind dafür im allgemeinen höhere Temperaturen er erforderlich. Möglicherweise erleichtern die freien er Carboxylgruppen des Copolymerisates die Vernet- ;r-zung oder treten selbst in Reaktion,
n- Die vorliegende Erfindung, durch welche die aufn- gezeigten Schwierigkeiten beseitigt werden, betrifft ein sr- Verfahren zum Versteifen von wiederholter Wäsche ite unterworfenen Textilien durch Behandlung derselben iermit wäßrigen, Schutzkolloide und gegebenenfalls lie Emulgatoren enthaltenden Dispersionen von wasserer unlöslichen, freie Carboxylgruppen enthaltenden ;n, Mischpolymerisaten aus Vinylestern und copolymeri-)ie sierbaren Mono- bzw. Dicarbonsäuren, dadurch ge-.nkennzeichnet, daß man Mischpolymerisate verwendet, He die unter Verwendung von wasserlöslichen Acrylpolymeren als Schutzkolloid in einer auf die monotermeren Ausgangsstoffe des Mischpolymerisats be-31-zogenen Menge von 0,5 bis 7 Gewichtsprozent heren gestellt worden sind und das Schutzkolloid noch entie, halten und bei denen das Mischpolymerisat ein •il-hydroxylgruppenfreies Polymerisat ist, wobei die iat [Versteifung gegenüber neutralen Waschmittellösunhe:gen beständig, in alkalischen Waschlaugen aber lösjs-Hch ist.
>e- Die hier nicht beanspruchte Herstellung der Di-7 ;spersion erfolgt beispielsweise gemäß deutscher Ausch 'legeschrift 1180133 dadurch, daß man Vinylester zusammen mit einer ungesättigten, polymerisierbaren :n- Monocarbonsäure, wie Acrylsäure, Methacrylsäure, on !Crotonsäure, oder einer solchen Dicarbonsäure, wie ri-!Maleinsäure, Fumarsäure und Itaconsäure sowie yl- !deren Halbester, in Gegenwart eines Schutzkolloides ne !und gegebenenfalls eines Emulgators sowie im Beisein nd eines wasserlöslichen Peroxydkatalysators polymerisiert. Der Anteil des Mischpolymersates an ungesät- ;h- tigten Carbonsäuren soll zweckmäßigerweise nicht er- weniger als 2 und nicht mehr als 10 Molprozent, nn vorzugsweise 3 bis 7 Molprozent, betragen, da Polymere mit geringerem Säuregehalt eine zu geringe Alkalilöslichkeit, solche mit höherem Säuregehalt eine unerwünschte Quellbarkeit in Wasser besitzen. Als Vinylester eignen sich solche, deren Acrylreste 2 bis 4 Kohlenstoffatome enthalten, also beispielsweise Vinylacetat, Vinylpropionat, Vinylbutyrat sowie deren Gemische. Bevorzugt werden Mischpolymere des Vinylacetats verwendet.
Die Dispersionen enthalten als Schutzkolloide in Wasser lösliche Polyacrylamide, Mischpolymerisate
:en
an
ier
;en
nsid,
ufer- jdes Acrylsäureamids oder Methacrylsäure mit Acrylich j säureestem oder Mischpolymerisate aus Acrylsäureer-; amid mit N-substituierten Acrylsäureamiden. Die ien !Schutzkolloide werden in einer Menge von 0,5 bis 7, ;ig- !vorzugsweise 1,0 bis 5 Gewichtsprozent, bezogen auf in j Monomergehalt, angewandt.
-on i Besonders vorteilhafte Eigenschaften besitzen er- solche Dispersionen, die als Schutzkolloide wasserlen lösliche Mischpolymerisate aus Acrylamid und niedere ren N-Alkylacrylamiden mit einer Alkylkettenlänge ;in. von vorzugsweise 2 bis 6 Kohlenstoffatomen entalihalten. Derartige Dispersionen zeichnen sich bereits us- bei einem Schutzkolloidgehalt von 0,5 bis 3%, beien zogen auf Vinylacetatmischpolymerisat, durch eine 3is- ungewöhnlich hohe Lagerstabilität aus.
ten Falls die wasserlöslichen Schutzkolloide gewisse em grenzflächenaktive Eigenschaften besitzen, wie z. B. mn das Mischpolymerisat aus Acrylamid und N-tert-,Iy. Butylacrylamid, kann man gegebenenfalls auf die Mitverwendung von Emulgatoren verzichten, bzw. man benötigt nur geringe Mengen. Im allgemeinen sind weniger als 1 % Emulgator, bezogen auf Monomere, ausreichend. Geeignet sind bekannte ionogene und nichtionogene Emulgatoren, wie beispielsweise Fettalkoholsulfate, Fettalkoholpolyglykoläther und deren Schwefelsäureester oder Phosphorsäureester. Es ist ferner möglich, den beschriebenen Kunstharzdispersionen vor der Anwendung als Steifungsmittel
ίο weitere Stoffe, wie Bügelhilfsmittel, Beschwerungsmittel, optische Aufheller u. dgl. zuzusetzen, um bestimmte anwendungstechnische Effekte zu erzielen. Zum erfindungsgemäßen Gebrauch werden die Dispersionen mit Wasser auf einen Feststoffgehalt von 0,05 bis 5 Gewichtsprozent, vorzugsweise 0,15 bis 1 Gewichtsprozent, verdünnt. Höhere Konzentrationen bringen nur noch eine geringe Steigerung und werden bei Gebrauchswäsche im allgemeinen nicht benötigt.
zo Zur Herstellung einer als Wäschesteife geeigneten Polyvinylesterdispersion, die sich durch besondere anwendungstechnische Vorteile auszeichnet, wie lange Lagerfähigkeit der Dispersion, hohe erzielbare Steifungsgrade und angenehmer Griff der behandelten
as Textilien, hohe Resistenz gegen Wasser und neutral reagierende Feinwaschlaugen und gute Löslichkeit in alkalisch reagierenden Waschlaugen, geht man beispielsweise von folgender Zusammensetzung aus:
40 bis 60 °/o eines monomeren Gemisches aus Vinylester und einem Anteil von 3 bis 7 Molprozent an copolymerisierbaren Carbonsäuren,
0,5 bis 3 °/o eines Copolymerisates aus Acrylamid und N-Butylacrylamid (Molverhältnis 1: 3 bis 3 : 1),
0 bis l°/o eines ionogenen und/oder nichtionogenen Emulgators oder Emulgatorgemisches,
0,2 bis 0,5% eines wasserlöslichen Polymerisations-Katalysator-Gemisches,
Rest Wasser.
Die Dispersion wird zum Gebrauch mit Wasser auf einen Feststoffgehalt von 0,1 bis 2°/o verdünnt. Die beschriebenen Steifungsmittel können in der gleichen Weise wie die handelsüblichen Permanentsteifen auf Kunstharzbasis angewendet werden. Beispielsweise wird das zu behandelnde Textilgut in die verdünnte Dispersion eingetaucht und einige Zeit darin belassen. Um eine gleichmäßige Imprägnierung zu erzielen, empfiehlt es sich, das Textilgut während der Behandlung zu bewegen. Das Aufziehen des Steifungsmittels auf das Gewebe kann an Hand des Rückganges der Trübung in der Lösung bequem verfolgt werden. Der Grad der Trübung gibt gleichzeitig darüber Aufschluß, inwieweit das Bad bereits erschöpft ist und ob gegebenenfalls neues Steifungsmittel zugesetzt werden muß. Selbstverständlich können die entsprechend verdünnten Dispersionen auch auf das Textilgut aufgesprüht werden. Anschließend an die Behandlung werden die Textilstücke von überschüssiger Feuchtigkeit durch Ausdrücken oder Ausschleudern befreit und wie üblich gebügelt.
Die mit den erfindungsgemäßen Mitteln behandelten Textilien besitzen je nach Konzentration der
Dispersion verschieden starke Steifungsgrade. Auch bei hohen Anwendungskonzentrationen bleiben die versteiften Gewebe elastisch und behalten einen angenehmen Griff, ohne zu kleben. Gegenüber einer wiederholten Behandlung mit kaltem und heißem Wasser sowie neutralen Feinwaschlaugen ist die Versteifung ebenso beständig wie gegenüber mechanischen Beanspruchungen. Falls es wünschenswert ist, läßt sich die Kunstharzsteife jedoch durch einen normalen alkalischen Waschprozeß, gegebenenfalls durch eine alkalische Kochwäsche, vollkommen entfernen. Auf diese Weise können die nachteiligen Folgen einer zu häufigen Anwendung oder Überdosierung des Steifungsmittels, insbesondere aber die beschriebenen Vergrauungs- und Vergilbungserscheinungen der behandelten Gewebe weitgehend vermieden werden. Damit steht insbesondere dem privaten Verbraucher eine einfach anzuwendende Wäschesteife zur Verfügung, die er nach Bedarf beim Reinigen der Textilien auf der Faser belassen oder auch gänzlich entfernen kann.
Die in den folgenden Beispielen angegebenen Prozentzahlen bedeuten Gewichtsprozente.
Beispiel 1
Bei der Herstellung der Kunstharzdispersion gemäß deutscher Auslegeschrift 1180 133 wurde wie folgt vorgegangen: 6 g eines Schutzkolloides (Copolymerisat aus 5O°/o Acrylamid und 50% tert-Butylacrylamid) wurden in 225 ml Wasser gelöst und 1,4 g Natriumlaurylsulfat sowie 18 g einer 10%igen Emulgatorlösung zugefügt. Der Emulgator war durch Anlagerung von 8 Mol Äthylenoxyd an Kokosfettalkohol und anschließende Umsetzung mit Phosphorpentoxyd im Molverhältnis 2:1 hergestellt worden. In die auf 50° C erwärmte Lösung wurden unter Stickstoff einleitung und unter Rühren 10% eines Gemisches aus 279 g Vinylacetat und 9,6 g Crotonsäure gegeben. Nach Zufügen einer wäßrigen Lösung von 1,36 g Kaliumpersulfat und 0,06 g Natriumsulfit wurde das Gemisch auf 75° C erwärmt. Sobald die Polymerisation einsetzte, gab man 0,48 g Natriumhydrogencarbonat, in Wasser gelöst, hinzu und ließ unter Rühren innerhalb 2 Stunden das Gemisch aus Vinylacetat und Crotonsäure eintropfen. Danach wurden noch 0,34 g Kaliumpersulfat in wäßriger Lösung zugefügt und die Polymerisation durch Erwärmen auf 85 bis 90° C zu Ende geführt. Nach Abkühlen erhielt man eine homogene, beständige Dispersion mit einer Viskosität nach Epprecht von 1000 bis 1500 cP (25° C) und einem Feststoffgehalt von etwa 50%. Die Säurezahl der Dispersion betrug 16, d. h., 1 g der Dispersion verbrauchte, gegen Phenolphthalin titriert, 16 mg KOH.
Die erhaltene Dispersion wurde mit Wasser jeweils auf einen Feststoffgehalt von 0,15, 0,3 und 0,5% verdünnt. In diese verdünnten Dispersionen wurden zuvor gewaschene Stücke aus Leinen- und Baumwollgewebe eingelegt und zeitweilig bewegt. Das Flottenverhältnis betrug 1:10. Nach 10 Minuten wurden die Textiiproben aus der Flotte entnommen, ausgedrückt und nach kurzer Trockenzeit in schwach feuchtem Zustand gebügelt. Von den Textiiproben wiesen die in der 0,15%igen Lösung behandelten einen deutlichen, in der 0,3%igen einen mittleren und die in der 0,5%igen Lösung behandelten einen kräftigen Steifungszustand auf.
Von jeder der gesteiften Proben wurden zv> Stücke in einer alkalischen, organische Tensic Soda, Natriumsilikat und Phosphate enthaltend Waschlauge 10 Minuten gekocht. Eine gleiche Anza Proben wurde in einer neutralen Feinwaschlauge b 40° C 15 Minuten gewaschen und eine weite Probenreihe 10 Minuten mit 80° C heißem Wass behandelt. Nach dem Trocknen und Bügeln zeigt die mit Feinwaschlauge und mit heißem Wasser b ίο handelten Gewebe den gleichen Steifungsgrad wie c: nicht gewaschenen Proben. Im Gegensatz dazu w aus den der alkalischen Kochwäsche unterworfen Geweben die Steife vollständig ausgewaschen.
Beispiel 2
Ausgehend von
300 g Wasser,
6 g des im Beispiel 1 verwendeten Schut
kolloides,
18 g des im Beispiel 1 verwendeten Emu
gators,
2,8 g Natriumlaurylsulfat, 1,8 g Kaliumpersulfat, 0,48 g Natriumhydrogencarbonat,
0,06 g Natriumsuhlt,
18 g Maleinsäurebutylhalbester, 270 g Vinylacetat,
3o
wurde analog der im Beispiel 1 angegebenen Arbeit weise eine Dispersion mit einem Feststoffgehalt ve 50%, einer Viskosität von 1600OcP (25° C) ur. einer Säurezahl von 15,5 hergestellt. In der auf einen Feststoffanteil von 0,3% ve. dünnten Dispersion wurden gewaschene Textilstück aus Baumwolle, wie in Beispiel 1 beschrieben, gt stärkt. Nach dem Bügeln wiesen die Proben eine mittleren Steifungsgrad und einen angenehmen Gri auf. Ein Teil der Proben wurde in einer auf 40° erwärmten Feinwaschlauge, ein anderer Teil b 90° C mit einer alkalischen, Soda und Alkal phosphate enthaltenden Seifenlauge in einer rotierer den Waschtrommel gewaschen. Nach dem Spüle: Trocknen und Bügeln zeigten die mit Feinwasch mittel behandelten Proben einen unverminderte Steifungsgrad, während die mit alkalischer Laug behandelten kein Steifungsmittel mehr enthielten.
Zum Vergleich mit den erfindungsgemäßen Stei fungsmitteln wurde eine handelsübliche, 50%ige homopolymere Polyvinylacetatdispersion mit eine Viskosität von 8000 cP (25° C) mit Wasser auf eine Feststoffgehalt von 0,3% verdünnt. Mit dieser Die persion wurden Leinen- und Baumwollgewebe i gleicher Weise, wie in den Beispielen 1 und 2 an gegeben, behandelt. Die Proben wiesen den gleiche Steifungsgrad wie die erfindungsgemäß behandelte:
auf, jedoch ließ sich die Steife weder durch eine Fein wasche noch durch eine längere alkalische Koch wäsche entfernen.
In einem weiteren Vergleichsversuch wurde ein Polyvinylalkohol enthaltende Mischpolymerisatdis persion verwendet. Die Herstellung der Dispersiv erfolgte unter Ausschluß von Luft durch Eintropfe: einer Mischung aus 341 g Vinylacetat und 10,5 Crotonsäure in eine auf 70° erwärmte Lösung vo: 11g Polyvinylalkohol (Verseifungszahl 140) in 225 Wasser. Die Polymerisation wurde durch Zusatz vo:
eil,8g Kaliumpersulfat, in wenig Wasser gelöst, eingeleitet und nach 4stündigem Rühren unter Erwär-ϊπηιεη, wie im Beispiel 1 beschrieben, zu Ende geführt. -iilEs wurde eine etwa 6O°/oige Dispersion mit einer '^Viskosität (nach Epprecht) von etwa 150OcP re(25c C) erhalten, die sich im Vergleich zu den im srßeispiel 1 und 2 beschriebenen Dispersion als wenig sniagerbeständig und insbesondere als nicht kältestabil e-jerwies.
Hd Ein Teil dieser Dispersion wurde im Anschluß an ardie Polymerisation mit einer Lösung von 45 g des -!^obengenannten Polyvinylalkohole in 195 g Wasser auf einen Feststoffgehalt von etwa 50% verdünnt. Die Dispersion, deren Viskosität (nach Epprecht) nunmehr 6500 cP (25° C) betrug, erwies sich als !ausreichend lager- und kältebeständig.
I Mit den auf einen Feststoffgehalt von 0,5 °/o verdünnten Dispersionen wurden Textiiproben in der ^"beschriebenen Weise behandelt und dabei ebenfalls 'ein gewisser Steifungszustand erzielt. Die mit zusatz- ^"lichem Polyvinylalkohol stabilisierte Steife erwies sich jedoch als wenig wasserfest und konnte durch eine !wiederholte neutrale Feinwäsche entfernt werden. jWurden die Textiiproben jedoch gebügelt, so ließ isich das Harz in beiden Fällen zum größten Teil nicht mehr durch einen alkalischen Waschprozeß von der Faser entfernen. Das auf den gewaschenen Texjtilproben festhaftende Polymerisat hatte jedoch seine Steifungswirkung weitgehend verloren.
j In einer dritten Versuchsreihe wurde die nach ts-jBeispiel 1 sowie die mit Polyvinylalkohol hergestelloniten Dispersionen auf gereinigte Glasplatten aufndgestrichen. Die bei Raumtemperatur getrockneten j Kunstharzfilme waren in einer l°/oigen Natronlauge ir-jbei 20° C innerhalb 2 bis 3 Stunden "klar gelöst. Eine ko weitere Probenreihe wurde 10 Minuten im Trockenschrank auf 100 bis 110° C erhitzt und die Löslichen; keit erneut in l°/oiger Natronlauge bei Raumtempe- !'ifijratur sowie beim Kochen in einer l°/oigen wäßrigen Cj Kristallsodalösung untersucht. Es wurden dabei folzeigende Ergebnisse erhalten:
Ii Die Filme der Dispersion nach Beispiel 1 lösten
sich auch nach der Temperaturbehandlung in der gleichen Zeit in l°/oiger Natronlauge bei 20° C klar auf. Die polyvinylalkoholhaltigen Filme quollen zwar an, waren aber selbst nach 2tägigem Stehen noch als Film erhalten. Beim Kochen in l°/oiger Sodalösung lösten sich die Filme aus der Dispersion nach Beispiel 1 binnen 10 bis 15 Minuten vollständig auf, während das Polyvinylalkohol enthaltende Harz nach 30 Minuten noch ungelöst war.

Claims (3)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum Versteifen von wiederholter Wäsche unterworfenen Textlien durch Behandlung derselben mit wäßrigen, Schutzkolloide und gegebenenfalls Emulgatoren enthaltenden Dispersionen von wasserunlöslichen, freie Carboxylgruppen enthaltenden Mischpolymerisaten aus Vinylestern und copolymerisierbaren Mono- bzw. Dicarbonsäuren, dadurch gekennzeichnet, daß man Mischpolymerisate verwendet, die unter Verwendung von wasserlöslichen Acrylpolymeren als Schutzkolloid in einer auf die monomeren Ausgangsstoffe des Mischpolymerisats bezogenen Menge von 0,5 bis 7 Gewichtsprozent hergestellt worden sind und das Schutzkolloid noch enthalten und bei denen das Mischpolymerisat ein hydroxylgruppenfreies Polymerisat ist, wobei die Versteifung gegenüber neutralen Waschmittellösungen beständig, in alkalischen Waschlaugen aber löslich ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Mischpolymerisate solche aus Vinylacetat und 2 bis 10 Molprozent ungesättigter, polymerisierbarer Carbonsäuren und Dicarbonsäurehalbester verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Schutzkolloide wasserlösliche Mischpolymerisate des Acrylamide mit niederen N-Alkylacryl amiden, deren Alkylreste 2 bis 6 Kohlenstoffatome enthalten, verwendet.
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