DE1441370A1 - Vorrichtung zum UEberziehen medizinischer Darreichungsformen - Google Patents
Vorrichtung zum UEberziehen medizinischer DarreichungsformenInfo
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Description
U41370
CIBA AKTIENGESELLSCHAFT, BASEL (SCHWEIZ)
Case SU-517/1+2 17. Juli 1968
Deutschland
ρ Η 41 370.8
Vorrichtung zum Ueberziehen medizinischer Darreichungsformen
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorricttung
zum Ueberziehen von medizinischen Darreichungsformen, wie Tabletten, Kapseln od.dgl. Teilchen.
Die Bereitstellung von genau dosierten Arzneimitteleinheiten in Form von Tabletten, Pillen, Kapseln, Dragees und
dgl., in denen die zu verabreichende Einheitsmenge durch einen sich im Verdauungstrakt auflösenden Ueberzug geschützt ist,
gehört zu den wichtigen Aufgaben des praktischen Pharmazeuten. Die an den Ueberzug zu stellenden Anforderungen, die sich
nicht nur auf sein Verhalten im Organismus, sondern auch auf seine quantitative Dosierung beziehen, hängen vor allem ab
von der Stelle im Organismus, an der das Arzneimittel freigegeben werden soll. Als Grundbedingung für eine maximale
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pharmazeutische Wirkung muss daher eine absolut genaue, gleichmässige Ueberzugsdicke eingehalten werden; nur so ist
gewährleistet, dass das betreffende Mittel beim Durchgang durch den Körper weder zu früh noch zu spät freigegeben wird.
Beim Ueberziehen medizinischer Tabletten u.dgl.
ist das Gewicht des Ueberzuges auf den Tabletten u.dgl. normalerweise auf nicht mehr als zirka 10 Gew.-% der unüberzogenen
Tablette beschränkt. So soll eine Tablette mit zirka 5 g Gewicht ein Ueberzugsgewicht von maximal zirka 0,5 g aufweisen,
wobei jedoch der Ueberzug die ganze Oberfläche der Tablette vollständig bedecken soll. Werden entsprechend
kleinere Tabletten verarbeitet, so ist natürlich ein geringerer Ueberzug erforderlich. Daraus ergibt sich, dass in der Praxis
für Fehler beim Ueberziehen der Tabletten kein Spielraum besteht. Es ist auch klar, dass ein möglichst gleichmässig
dicker Ueberzug vorteilhaft ist, weil dadurch die Menge an Ueberzugsmaterial sehr niedrig gehalten werden kann und die
Regelung der Ueberzugslösung sowie die Auflösung des aktiven Materials aus dem Tablettenkern verbessert wird.
Wenn die Ueberzüge, insbesondere enterische Ueberzüge
auf medizinischen Tabletten, Kapseln u.dgl. Teilchen, aufgebracht werden, so müssen die Gegenstände mit mehreren
Schichten sehr schnell überzogen werden, u.zw. ein Ueberzug ungefähr alle drei Minuten. Bei einem derartigen 3-Minuten-Zyklus
ist es notwendig, die Ueberzugszubereitung - im'
folgenden als Ueberzugslösung oder -Suspension bezeichnet -
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aufzubringen, anschliessend mit Talkum oder einem andern
chemisch inerten Pulver zu bestäuben und schliesslich den aufgebrachten Ueberzug durch heisse Luft zu trocknen. Die
Ueberzugslösung oder -Suspension und/oder das chemisch inerte Streupulver kann - wenn gewünscht - auch aktive Substanzen
enthalten. Es ist leicht ersichtlich, dass bei manueller Aufbringung die Einhaltung der Zeit für die einzelnen Operationen
während des 3-Minuten-Zyklus für jeden Ueberzug von Mal zu Mal variiert und bei dem einzelnen Arbeiter von Zeit zu Zeit
schwankt. Es ist ausserordentlich wichtig, dass die Menge des verwendeten Talkums genau geregelt wird, da Ungleichmässigkeiten
in der Verteilung während der Ueberzugsaufbringung grossen Einfluss auf das Zerfallen der Tabletten usw. haben
kann (s. Wagner und Long, P.A.Ph.A. ,Sei Ed., Ά-9, Heft 3* S.
121-127 [i960]). Es ist auch offensichtlich, dass - wenn das Volumen der Ueberzugslösung oder -Suspension, das während
eines Ueberzugs-Zyklus eingebracht wird, für die Benetzung aller Tabletten nicht ausreicht - die folgende Talkumaufnahme
während des Bestäubens ungleichmässig sein wird.
Es ist zwar schon eine Vorrichtung zum Ueberziehen von Tabletten oder ähnlichen pharmazeutischen Präparaten
unter Anwendung einer das Ueberzugsmaterial in Lösung oder in Suspension enthaltenden Flüssigkeit bekanntgeworden, welche
die menschliche Unzulänglichkeit durch Verwendung eines von Hand einstellbaren Zeitschalters zur Steuerung der einzelnen
Operationen auszuschalten trachtet. Die mit dieser Vorrichtung
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erzielbaren Resultate waren jedoch noch nicht befriedigend · und vor allem arbeiteten diese Vorrichtungen noch nicht vollautomatisch.
Demgegenüber ist es das Ziel der Erfindung, unter Ausschaltung der menschlichen Unzulänglichkeit und unter Vermeidung
der Nachteile der bekannten Vorrichtungen eine vollautomatisch
arbeitende Einrichtung zu schaffen, die vollkommen gleichmässige und reproduzierbare Ueberzüge auf Tabletten,
Kapseln u.dgl. Teilchen gewährleistet.
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ueberziehen
von medizinischen Darreichungsformen, wie Tabletten,
Kapseln od.dgl. Teilchen, mit einem drehbar gelagerten, motorisch antreibbaren Dragierkessel, einer Einspritz vorrichtung
für das Ueberzugsmaterial, einer Einblasvorrichtung für Heissluft
und einer Absaugvorrichtung, ,und ist dadurch gekennzeichnet, dass der Dragierkessel in an sich bekannter Weise
auf einer schrägen Drehachse sitzt und im Inneren mit im gegenseitig gleichen Abstand angeordneten Mischarmen versehen ist,
die in Form von Rippen an .der Innenwandfläche des Dragierkessels
sitzen und deren in Bewegungsrichtung vordere Längsfläche
mit der Dragierkesselwand einen stumpfen Winkel einschliesst, d.h. bezüglich der Bewegungsrichtung nach hinten
geneigt ist, und dass eine Prograrmsteuervorrichtung vorgesehen
ist mit einem Lochstreifen-, Magnetband- od.dgl. Abtaster, der mindestens vier Signalausgänge aufweist, die mit
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je einem Relais verbunden sind, wobei das erste Relais den Antrieb des Dragierkessels, das zweite Relais die Einspritzvorrichtung
für das Ueberzugsmaterial, das dritte Relais die Einblasvorrichtung für Helssluft und das vierte Relais
eine Abschaltvorrichtung für den Gesamtzyklus steuert, die
nach einer vorwählbaren Anzahl der vom ersten, zweiten und dritten Relais gesteuerte Zyklen anspricht.
Die spezielle Anordnung und Ausbildung der Mischarme stellt einen integrierenden Bestandteil der Erfindung
dar und bewirkt in Kombination mit der Schrägstellung des Dragierkessels einen insbesondere bezüglich der Reproduzierbarkeit
verbesserten Mischeffekt. Dies ist eine wesentliche Voraussetzung für die erfolgreiche Anwendung der Programmsteuer
vorri chtung.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist gekennzeichnet durch eine zusätzliche Einblasvorricbfcmg
für, inertes Pulver, die mittels eines fünften Relais steuerbar ist, das mit einem fünften Ausgang des Abtasters verbunden
ist, wobei die Abschaltvorrichtung vom vierten Relais derart gesteuert ist, dass sie nach einer vorwählbaren Anzahl
der vom ersten, zweiten, dritten und fünften Relais gesteuerten Zyklen anspricht.
Die Programmierung ist infolge des eingesetzten Lochstrejfen-, Magnetband- od.dgl. Abtaster sehr fexibel. Ein
von einem fünfach Code gesteuerter Zyklus umfasst z.B. die folgenden Arbeitsphasen;
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1. Einbringen einer Suspension des Ueberzugsmaterials (z.B. Celluloseacetatphthaiatlösung) auf die Tabletten,
Kapseln oder Teilchen in einem Dragierkessel, im allgemeinen in feiner zerstäubter Form.
2. Vervollständigung der Verteilung des Ueberzugsmaterials auf den Tabletten u.ähnl.;
3· Aufpudern einer bestimmten Menge eines inerten
Pulvers, wie z.B. Talkum oder andere inerte Pulver auf die mit dem Ueberzugsmaterial versehenen Tabletten, Kapseln oder
Teilchen;
4. Einführen von heisser Luft zur Trocknung des Ueberzugs.
Die Stufen 1-4 werden so oft wiederholt, bis die gewünschte Anzahl von Einzelschichten nach dem Programm aufgebracht
ist.
5. Abstellen des Dragier-Zyklus.
Dieser 5-Stufen-Zyklus kann vereinfacht werden, u.zw. in folgender Weise;
1. Einbringen einer Suspension des Streupulvers, wie z.B. Talkum u.ähnl., in der Ueberzugslösung, wie Celluloseacetatphthalat
auf die Tabletten, Kapseln oder Teilchen in einem Dragierkessel, normalerweise in feiner zerstäubter Form.
2. Vervollständigung der Verteilung des Ueberzugsmaterials auf den Tabletten u.ähnl.;
3. Einblasen von Heissluft zur Trocknung des Ueberzuges.
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Die Stufen 1-3 werden wiederholt, bis die gewünschte Anzahl von Einzelschichten entsprechend dem Programm
aufgebracht ist.
4. Ausschalten des Dragier-Zyklus.
4. Ausschalten des Dragier-Zyklus.
Im allgemeinen liegt die zugesetzte Menge and Ueberzugsmaterial um zirka 5-15 Gew.-^ über derjenigen, die erforderlich
ist, um einen Ueberzug auf die ganze Charge der Tabletten, Kapseln und Teilchen in dem Kessel aufzubringen.
Sollen mehrere Einzelschichten aufgebracht werden, kann es
vorteilhaft sein, die Anzahl der Zugaben an Ueberzugsmaterial zu erhöhen und für jede Zugabe nur einen Teil der Ueberzugsmenge,
z.B. zirka 0,2-10$, vorzugsweise zirka 0,2-1,5$* einzusetzten,
der für das Ueberziehen der ganzen Charge erforderlich ist, und dementsprechend die Anzahl der Zugaben zu erhöhen.
Eine solche Vorgangsweise ist vorteilhaft, um die Arbeitsstufe der Mischzeit des Ueberzugsmaterials vor dem Aufstäuben zu
übergehen oder die Notwendigkeit eines Streupuders vollständig auszuschliessen.
Die ProgrammsteuerVorrichtung überträgt die Impulse
auf eine Anzahl von Relais, die nacheinander 1. den Kessel in Umdrehung versetzen, 2. die Spritzpistole mit Hilfe einer
Magnetspule ein- und ausschalten, 3· die Absperrung für helsse Pressluft öffnen und schliessen und 4. das Schaltrelais zur
Beendigung des Zyklus in Tätigkeit setzen. Unter Verwendung dieses automatischen Ueberzugssystems ist es sehr einfach,
jede gewünschte Aenderung in dem Arbeitszyklus vorzunehmen.
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So ist es z.B. für die Aenderung der Zykluszeit nur nötig, · dem Gebersystem einen andern Lochstreifen oder ein anderes
Magnetband einzuführen. Es ist offensichtlich, dass ein derartiges Programmiersystem für die verschiedensten Tabletten,
Kapseln oder Teilchen angewendet werden kann, selbst wenn ein anderer Arbeitszyklus erforderlich ist. Verfügt man über einen
Lochstreifen oder ein Magnetband für jede zu überziehende
Art von Tabletten, Kapseln oder Teilchen, so kann man durch eine derartige Programmierung.jeden gewünschten Arbeitszyklus
einstellen. Als Lochstreifen kann man Standardpapier oder "Mylar"-Streifen verwenden. Ist der gewünschte Zyklus einmal
gestanzt bzw. aufgenommen, so kann man die Lochstreifen immer wieder verwenden. Die Zeit jedes Arbeitsaktes des Zyklus kann
in bekannter Weise verändert werden. So lässt sich die Spritzzeit des Ueberzugsmaterials variieren, abhängig von der Viskosität
des Materials, der gewünschten Schichtdicke und der Anzahl der Einzelschichten. In gleicher Weise lässt sich das
Aufstäuben mit z.B. Talkum und die Trocknung mit heisser Luft entsprechend den jeweiligen Erfordernissen variieren. Im
allgemeinen beträgt die Zeit für das Aufspritzen der Ueberzugslösung oder -Suspension·;zirka 3 see bis 3 min, für das
Aufpudern fcirka 10 see bis 1 min und das Trocknen zirka 3 see
bis 3 min. Die Zeitintervalle zwischen den einzelnen Spritzungen bzw. dem Trocknen liegen bei zirka 10 see bis 1 min.
Ist jedoch keine eigene Streustufe erforderlich, so ist auch keine Zwischenzeit nötig. Eine charakteristische Pro-
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graimnlerung für die einzelnen Arbeitsakte ist z.B.;
Sprühen - 30 see, Stäuben - 20 see und Trocknen 120
see. Um beispielsweise einen Ueberzug auf modifizierte Dragees mit einem Durchmesser von 11,11 mm aufzubringen, so
benötigt man hiezu eine 10#ige Celluloseacetatphthalat-Ueberzugs-Suspension,
enthaltend auf 100 1 10 kg Celluloseacetatphthalat, 12 1 Aethyllactat, 20 1 Aceton und ad 100 1 Aethanol,
Das Sprühen erfolgt in eine Menge von 1200 cnr/min Ueberzugs-Suspension
bei folgendem Arbeitszyklus:
Ueberzugs- | 10# Talkum | Zwischen | Talkum | Trocken |
Nr. | Sprüh-Su sp. | zeit | Stäuben | zeit |
1 | 2 "15" | 30" | 20" | . 2' |
2- 9 | 30" | 30" | 20" | 2r |
10 | 30" | 30" | 20" | 3' |
11-19 | 30" | 30" | 20" | 2' |
20 | 30" | 30" | 20" | 3' |
21-24 | 30" | 30" | 15" | 2' |
25 . | 30" | 30" | 15" | y |
26-29 | 30" | 30" | 15" | 2l |
30 | 30" | 30" | 15" | 5' |
Zur Durchführung obigen programmierten, automatischen Ueberzugs- verfahrens benötigt man eine besondere Anlage. Diese umfasst
Vorratsbehälter für die Ueberzugslösung oder -Suspension und
das Streupulver. Für diesen Zweck lassen sich alle üblichen Be
hälter verwenden. So wurde es z.B. als zweckmässig gefunden, einen "DeViIvise Pressure Peed Tank Modal PQMR-510" oder einen
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"Nordson Hot Airless Spray Unit Model APHP" für die Aufbringung
des Ueberzugsmaterials zu verwenden und - wo ein Stäuber verwendet
wird, kann ein modifizierter "Ansul Dry Powder Fire Extinguisher Tank" dienen. Für das Aufspritzen solcher Substanzen
kann man ein Spritzsystem "1/4 JAUH Automatic Hydraulic-Gun-Nozzle
TT 11002", ein "Nordson Automatic Spray Gun AG-IOO-B-Nozzle
2OC - 13" oder jede andere geeignete Spritzvorrichtung verwenden. Der Spritzdruok liegt normalerweise zwischen 7
und l40 at. Die Anlage weist auch Vorrichtungen für die Zufuhr der heissen Luft und die Abfuhr der Gase auf. Es ist
selbstverständlich auch nötig, einen Dragierkessel für die Durchführung des Verfahrens zu haben. Hiefür lässt sich ein
üblicher Kessel verwenden, modifiziert durch vorzugsweise 3-k
Mischarme, um eine gute Durchmischung der Tabletten, Kapseln
und Teilchen während des Ueberziehens zu gewährleisten. Man kann als Dragierkessel unter anderem auch ein birnenförmiges
Gefäss verwenden, beispielsweise "Groen'Pear Coating Pan, Stainless Steely Dwg. C.58205"* einen eckigen Kessel wie
"Groen Angular Coating Pan, Stainless Steel, Dwg.C-5669", einen
wulstfSrmigen Kessel, wie "Colton Doughnut Coating Pan, No0 46" s
oder liexagonale Kessel, wie "Colton Hexagonal Coating Pan.,
Modified No0 ΐβ". Die Mischanne an der Innenseite des Kessels
befinden sich vorzugsweise zirka 127 oder 152^4 ηκη Ms zirka
01a von der Mitte des Kessels und ©z'str'soken sich sirfea 127 «
©<üU'254nBi vom Mantel^ sie sind im allgemeine» %n clei3 Bs;-wegungsrJLchtung
des Kesseis geneigt« Die Anzahl d©:? Mi
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kann schwanken. Im allgemeinen werden J>-k in gleichem Abstand
angebrachte Mischarme als ausreichend gefunden. Es können jedoch - wenn gewünscht - mehrere oder wenigere vorhanden sein.
Die Mischarme können gegen die Mitte des Kessels abgeschrägt sein und einen allmählichen Anstieg vom Boden gegen
die Aussenseite des Kessels aufweisen. Man kann auch abgewinkelte oder gebogene Mischarme verwenden und als Mischarme
eignen sich alle nicht reaktionsfähigen Substanzen. So kann man z.B. Hartholze oder Ahorn verwenden oder man kann die
Mischarme aus Stahl, vorzugsweise korrosionsbeständigem Stahl, Kupfer, Polyäthylen, Polypropylen oder anderen Polylefinen,
Teflon, lösungsmittelbeständigem Kautschuk, wie gereinigtem Butylkautschuk und ähnlichem herstellen. Ein typischer Mischarm
entsprechend Bezugszeichen 11 in Fig. 3 ist im Detail in Pig.
gezeigt, u.zw. für einen 1,07 m birnenförmigen Kessel.
In den Zeichnungen zeigt Fig. 1 eine Schrägansicht
von rechts des Dragierkessels für die erfindungsgemässe Einrichtung,
Fig. 2 eine Draufsicht auf den Dragierkessel, Fig. einen Querschnitt durch die Mitte entlang A-A, Fig. 4 einen
Querschnitt entlang B-B mit den Mischarmen, Fig. 5 die Heissluftleitungen mit Klappe, Fig. 6 ein Schaltschema der Programmsteuervorrichtung,
Fig. 7 ein FUessschema der erfindungsgemässen
Einrichtung und Fig. 8 die in dem Dragierkessel Mi scharme.
Fig. 1 zeigt den Dragierkessel 1, befestigt am Motorgehäuse 2, mit den üblichen Antriebsaggregaten. Die Ständer
3 halten die Zuführungen zum Bestäuben 4 (im allgemeinen
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Talkum) und für die Ueberzugslösung 5. Heissluft tritt durch
die Leitung 6 ein und die Abgase werden über 7 abgeführt.
Fig. 2 zeigt eine Draufsicht auf die Ueberzugsvorrichtung,
u.zw. den Kessel 1, montiert auf dem Gehäuse 2 mit Staubzuführung 4 und Spitzdüse 4a und Ueberzugslösungs-Zuführung
5 mit Spritzdüse 5a, Heissluftleitung 6 und Abgasleitung
7* sowie Drosselklappe 8 'zur Einstellung des Warmluftstromes
und dessen Verteilung in dön Kessel. Die Heissluftleitung 6 ist im Detail in Fig. 5 gezeigt, woraus· die einstellbare
Drosselklappe 8 für die Regelung der in den Kessel eintretenden Heissluft ersichtlich ist.
Fig. 3 zeigt einen Querschnitt der Vorrichtung entlang A-A der Fig. 2, wobei die gleichen Bezugszeichen die gleichen
Teile bedeuten, und die zu überziehenden Tabletten, Kapseln oder Teilchen 9>
das Sprühmaterial 10 und die abgeschrägten
Mischarme 11, in gleichem Abstand voneinander angeordnet und geneigt in Bewegungsrichtung des Kessels.
Fig. 4 zeigt einen Querschnitt des Kessels 1 durch die Achse B-B der Fig. 3 mit den zu überziehenden Tabletten,
Kapseln oder Teilchen und vier abgeschrägte Mischarme 11, in gleichem Abstand voneinander und in Bewegungsrichtung des
Kessels geneigt angeordnet.
Fig. 6 zeigt das Schaltschema der Programmsteuervorrichtung. I ist ein Doppelweg-Seiengleichrichter zur Umwandlung
des Netzwe.chselstromes in Gleichstrom. Mit II ist ein Schaltrelais
bezeichnet, welches den Arbeitszyklus beendet und die Programm-
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steuervorrichtung stillsetzt. Ill ist eine Schaltuhr mit
Motor zur Regelung der Geschwindigkeit, mit welcher der Lochstreifen in der Programmsteuervorrichtung bewegt wird, welcher
dann wieder die Zeitdauer jeder Phase des Arbeitszyklus bestimmt und IV ist ein mit dieser Schaltuhr zusammenarbeitender
Mikroschalter. Mit V ist eine Serie von Relais bezeichnet, welche die verschiedenen Teilschritte des Arbeitszyklus steuern,
nätnlich:
A. Aufbringen des Ueberzugsmaterials auf die in dem
Dragierke.ssel enthaltenen Tabletten mittels einer Spritzpistole.
B. Aufbringen einer bestimmten Menge inerten Pulvers, wie z.B. Talkum, auf die Tabletten.
C. Einführung von heisser Pressluft zum Trocknen des
Ueberzuges zwischen dem Aufbringen der einzelnen Schichten.
Mit VI ist die elektrisch betriebene Programmsteuervorrichtung bezeichnet, z.B. ein "Western Union Tape Transmitter
Modell 34 A", welche für eine simultane fünffach Codesignalübertragung
geeignet ist.
An den Speisektemmen wird Wechselstrom für die Kontrollampen
und die einzelnen Anschlüsse 100 bis 102 zugeführt; 100 ist der Anschluss für das Steuerschütz für die Drehung
des Dragierkessels, 101 der Anschluss für den die Sprühflüssigkeit
steuernden Magnet und 102 der Anschluss für die die Zufuhr der heissen Pressluft überwachende Kontrolleinrichtung.
Die Drehung des Dragierkessels und die Einschaltung der entsprechenden KDjnütfDllampe wird vom Relaiskontakt 104
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überwacht, welches Relais ferner noch die in einem sekundären
bzw. primären Haltestromkreis liegenden Kontakte 105 bzw. umfasst. Der Kontakt 107 eines weiteren Relais steuert den
Magnet für die Talkumsteuerung und die entsprechende Kontrolllampe,
falls ein Wechselstromanschluss für diesen Vorgang: vorgesehen ist; 108 bzw. 109 sind weitere im,sekundären bzw.
primären Haltestromkreis angeordnete Kontakte dieses Relais. Der Kontakt 110 eines dritten Relais steuert den Magnet für
die Sprühflüssigkeit und die entsprechende Kontrollampe; 111 bzw. 112 sind weitere im sekundären bzw. primären Haltestromkreis
angeordnete Kontakte dieses dritten Relais. Der Kontakt
115 eines vierten Relais steuert den Magnet für die heisse
Druckluft und die zugehörige Kontrollampe; die Kontakte 114 bzw. 115 dieses Relais gehören wieder einem sekundären bzw.
primären Haltestromkreis an.
Die Programmsteuervorrichtung VI umfasst die Kontakte
116 und 121 zur Steuerung des die Drehung des Dragierkessels
überwachenden Relais, ferner die Kontakte II7 und 122 zur
Steuerung des die Talkum-Steuerung überwachenden Relais, die Kontakte II8 und 125 zur Steuerung des die Sprühflüssigkeit
überwachenden Relais, die Kontakte 119 und 124 zur Steuerung des die heisse Druckluft überwachenden Relais und schliessllch
die Kontakte 120 und.125 zur Steuerung des Sehaltrelals II sum
Stillsetzen des gesamten Vorganges« Schllesslieh Ist mit ISS
der Magnet bezeichnet, der das mit dem entsprechenden Code"
versehene Band durch die ProgrammsteuervorricSitung transportiert!,
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Die gleichzeitige Anspeisung dieses Magneten erfolgt über den
Kontakt 127 des Schaltrelais II.
Das Schaltrelais II enthält die Kontakte 128 und 129, die die Gleichstromversorgung der die Einzelrelais
steuernden Kontakte der Programmsteuervorrichtung überwachen und ferner den Kontakt 130, der die Wechselstromspeisung
des Motors der Schaltuhr BI überwacht. Die Spule 131 des
Schaltrelais ermöglicht es, den gesamten Vorgang zu stoppen und die Spule 132, welche die andere Hälfte des Schaltrelais
erregt, überwacht die gesamte Wechsel- und Gleichstromspeisung der Stromkreise. Mit 133 ist schliesslich noch die
Gleichstromspeisung der Haltestromkreise aller Relais bezeichnet.
In Fig. 7 ist mit 200 das gelochte Band bezeichnet, auf welchem das Programm für den gesamten Arbeitszyklus festgehalten
ist und welches mit dem Bezugszeichen 201 versehenen "Western Union Tape Transmitter Modell 31J- A" zusammenarbeitet.
Das Band ist zirka 175 mm breit und für fünffache Codeübertragung geeignet. Diese Programmsteuervorrichtung enthält
fünf Abtaststifte, die mit federbelasteten Gabeln und Zungen derart zusammenwirken, dass eine Kontaktgabe nur dann eintritt,
wenn der jeweilige Abtaststift auf eine durchlochte Stelle des Bandes kommt. Der Transport des Bandes erfolgt mittels
Elektromagneten. Die mit 202 bezeichnete Einheit enthält alle Relais und Stromkreise, welche für die Punktion der den
Arbeitszyklus steuernden Magnete und sonstigen Vorrichtungen
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erforderlich sind.
Mit 203 und 204 ist ein Zweiweg-Magnetventil bezeichnet, welches zum Oeffnen oder Schliessen einer Klappe
dient, wodurch die durch die Leitung 20J zugeführte heisse Pressluft entweder bei deji Oeffnungen 211 und 212 im Dragierkessel
zwecks Trocknung der auf die Tabletten aufgebrachten Ueberzüge austritt, oder aber durch den Leitungsstutzen 208
in den Raum ausserhalb des Dragierkessels geblasen wird. Ein weiteres Zweiweg-Magnetventil 205* 206 ist zum Ein-
und Ausschalten der Einspritzvorrichtung 210 für das Ueberzugsmaterial
vorgesehen. Mittels der Leitung 209 werden Staub und Dämpfe aus dem Dragierkesael abgesaugt. ' -
Der Mischbehälter 213 enthält die aufzusprühende
Ueberzugsflüssigkeit und ist mit einem" Rührwerk 214 versehen. Zwischen dem Mischbehälter und die Leitung 2l6 ist
ein Zweiwegventil 215 eingeschaltet. Die Leitung 216 führt zur Einspritzpumpe 218, welche bei 217 mit Druckluft gespeist
wird. Ueber die Leitung 220 wird die Ueberzugsflüssigkeit der Heizvorrichtung 224, weiters über die Leitung 223
einem Strahlfilter 225 und mittels der Leitung 226 der Einspritzvorrichtung
210 zugeführt, welch letztere die Flüssigkeit zerstäubt. Es handelt sich dabei um ein Rückleitungssystem,
so dass ein konstanter Fluss von Ueberzugsmaterial durch das System aufrechterhalten wird, und zwar unabhängig
davon, ob die Einspritzvorrichtung arbeitet oder abgeschaltet ist. Die Ueberzugsflüssigkeit wird über die Rückleitung
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einem Zweiweg-Rückführventil 219, 221 zugeleitet, von wo sie durch die Leitung 222 wieder in die Einspritzpumpe
übertritt.
Mit 228 ist schliesslich die Druckluftversorgüng für das Zweiwegventil zur Steuerung der Heissluftklappe
bezeichnet und mit 229 die Druckluftversorgung für das die Einspritzvorrichtung steuernde Zweiwegventil.
Die in Fig. 7 in Form eines Fliessschemas dargestellte
erfindungsgemässe Einrichtung wird von der Programrasteuervorrichtung
vollautomatisch mittels Codeimpulsen gesteuert, wodurch
1. die Antriebsvorrichtung für den die unüberzogenen Tabletten od.dgl. enthaltenden mit Mischarmen ausgestatteten Dragierkessel
eingeschaltet,
2. die Schaltelemente zum Einspritzen der Ueberzugslösung
oder -Suspension auf die unüberzogenen Teilchen,
3· die Schaltelemente zur Aufstäubung von inertem Pulver,
wie Talkum und ähnlichem, nach dem Sprühen auf die überzogenen Tabletten, um ein Zusammenkleben der UeberzUge
zu vermeiden,
4. die Schaltelemente zur Einführung von heisser Pressluft, um die überzogenen und gestäubten Tabletten od.dgl. zu
trocknen,
betätigt werden. Die Arbeitstakte 1-4 werden wiederholt, bis die gewünschte Ueberzugsdichte erreicht ist. Wenn ge
wünscht, kann das StKuben ausfallen, wodurch der Trocknungs-
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schritt mit heisser Pressluft sofort auf die Aufbringung der Ueberzugslösung folgt.
Die in der erfindungsgemässen Einrichtung verwendeten
Substanzen sind die gleichen, die man bei bekannten Verfahren verwendet. So kann als Ueberzugsmaterial Celluloseacetatphthalat
oder ähnliche Ester (wie sie in der USA-Patentschrift Nr. 2 196 768 beschrieben sind), Methyl-, Aethyl-,
Propyl-, Isopropyl-, η-Butyl-, Isobutyl- und tert.-Butylcelluloseäther
oder die entsprechenden niederen HydroxyalkyLcelluloseäther mit 2-2,5 Alkoxygruppen je Anhydroglukoseeinheit,
Copolymere von Aethylen mit Maleinsäureanhydrid und teilweise hydrolysierte Produkt dieser Polymeren (wie
sie in der USA-Patentschrift Nr. 2 95^ 323 beschrieben sind),
Polyvinylalkohol, Polyäthylenoxydharze mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von zirka 50 000 bis 100 000,
Polyäthylenglykole und ihre höheren Fettsäureester mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von zirka 4 000 bis 20 000,
N-Vinyl-S-methyl^-oxazolidinon-Copolymere, wie "Devlex 130,
A 515", insbesondere hydrblysierte Stärke (wie "Plogel") verwendet
werden. Im allgemeinen können als Lösungsmittel für dieses Ueberzugsmaterial Aethanol, Isopropanol, Aceton, Aethylacetat,
1,1,1-Trichloräthan, Methylenchlorid, Dioxan, Methylethylketon,
Isobutylacetat, Wasser und ähnlichem verwendet
werden. Beispiele für Weichmacher für das Uebersugsraaterial
sind" Dimethyl- und Diäthylphthalate Aethyllaet&fcj, f
Triäthyloitrat^ Bütylstearat,"
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1U137Q
alkohol, Benzylbenzoat, Polyoxyäthylensorbitanester mit höheren Fettsäuren (wie Stearat und Laurat). Die Mengen
an diesen Substanzen variieren entsprechend den jeweiligen Gegebenheiten. So enthält z.B. eine Standard-UeberzugslösTing:
10 Gew.# Celluloseacetatphthalat, 2,5$ Diallylphthalat, 20$
Aceton, ad 100# wasserfreiem Aethynol. Das Verhältnis zwischen Weichmacher und Talkumkonzentration ist auch das übliche. Im
folgenden werden chrakteristische Verhältnisse von Weichmacher zu Talkumkonzentration in Gew.% angegeben:
Weichmaoherkonzentration Talkumkonzentration
Triacetin 10$
Aethyllactat 10$ 20$
Diäthylphthalat 10# 20$
Diäthylphthalat 5% 15%
Diäthylphthalat 2,5$
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Claims (5)
- PatentansprücheVorrichtung zum Ueberziehen von medizinischen ■ Darreichungsformen, wie Tabletten, Kapseln od.gl. Teilchen, mit einem drehbar gelagerten, motorisch antreibbaren Dragierkessel, einer Einspritzvorrichtung für das Ueberzugsmaterial, einer Einblasvorrichtung für Heissluft und einer Absaugvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, dass der Dragierkessel (1) in an sich bekannter Weise auf einer schrägen Drehachse sitzt und im Inneren mit im gegenseitig gleichen Abstand angeord- neten Mischarmen (11) versehen ist, die in Form von Rippen an der Innenwandfläche des Dragierkessels (1) sitzen und deren in Bewegungsrichtung vordere Längsfläche mit der Dragierkesselwand einen stumpfen Winkel einschliesst, d.h. bezüglich der Bewegungsrichtung'nach hinten geneigt ist, und dass eine Programmsteuervorrichtung (i-VI) vorgesehen ist mit einem Lochstreifen-, Magnetband- od.dgl. Abtaster, der mindestens vier Signalausgänge aufweist, die mit je einem Relais verbunden sind, wobei das erste Relais den Antrieb des Dragierkessels (l), das zweite Relais die Einspritzvorrichtung (4, 5) für das Ueberzugsmaterial, das dritte Relais die Einblasvorrichtung (6, '8) für Heissluft und das vierte Relais eine Abschaltvorrichtung für den Gesamtzyklus steuert, die nach einer vorwählbaren Anzahl der vom ersten, zweiten und dritten Relais gesteuerte Zyklen anspricht.~21" 1441378
- 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine zusätzliche Einblasvorrichtung für inertes Pulver, die mittels eines fünften Relais steuerbar ist, das mit einem fünften Ausgang des Abtasters verbunden ist, wobei die Abschaltvorrichtung vom vierten Relais derart gesteuert ist, dass sie nach einer vorwählbaren Anzahl der vom ersten, zweiten, dritten und fünften Relais gesteuerten Zyklen anspricht .
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Einspritzvorrichtung für das Ueberzugsmaterial durch eine an sich bekannte Spritzpistole gebildet ist.
- 4. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Einblasvorrichtung für das inerte Pulver durch eine an sich bekannte Spritzpistole gebildet ist.
- 5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die die Mischarme (11) bildenden Rippen im Querschnitt dreieokig sind, wobei vorzugsweise dieser Querschnitt gegen die Oeffnung des Kessels hin zunimmt.
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