DE1436120C - Umschlag fur Notariatsurkunden - Google Patents
Umschlag fur NotariatsurkundenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Umschlag für Notariatsurkunden zum Ansiegeln von mehrblättrigen
Urkunden, bestehend aus einem Vorder- und einem Rückendeckel, die über einen Falz miteinander
verbunden sind und zwischen denen die Urkunden eingeheftet werden können.
Derartige Umschläge dienen zum Heften von mehrblättrigen Notariatsurkunden, die, wie es in der
Fachsprache heißt, »mit Schnur und Siegel verbunden« werden müssen. Unter Schnur versteht man ein
als Doppelfaden gelegtes Stück Garn in der Landesfarbe und unter Siegel ein etwa fünfmarkstückgroßes
auf der Rückseite gummiertes Papier (Siegelmarke), in das mit Hilfe eines Trockenstempels ein
Text eingedrückt wird, z, B.: Dr. B., Landeswappen, Notar in K.
Zur Erzielung eines klaren Slcmpeleindrucks durch Schädling einer weichen Unterlage dient dabei eine
unter die Siegelmarke geklebte Oblate geringerer Größe, die zusammen mit der Siegelmarke auf das
Urkundenblatt geklebt wird.
Die Ansiegelung geschieht in den Notariatskanzicien
bis heute in der Weise, daß Garn von einem Knäuel abgeschnitten und als doppeltgelegter Faden,
oft noch unter Benutzung.von Nähnadel, Fingerhut und Knüpftechnik, an die Stelle der Ansiegelung gebracht
wird, wo man die beiden Enden des Heftfadens nach Parallelität und Längengleichheit ordnet,
die Fadenenden in dieser Stellung mit der einen Hand auf dem Urkundenblatt festhält und mit der
anderen Hand die Oblate und darauf die Siegelmarke auf die Fadenenden klebt. Abgeschlossen wird die
Arbeit vielfach durch ein Beschneiden der Fadenenden, weil meist, in der Besorgnis, der Faden sei zu
kurz, zuviel Garn vom Knäuel abgeschnitten wird.
Dieser Ansiegelungsvorgang ist zeitraubend, anstrengend
und erfordert viel Geschicklichkeit. Wegen des meist unvermeidlichen Abfalls an Garn ist er
auch unrationell. Außerdem^ sehen die so behandelten Urkunden oft unschön aus; vor allem dann, wenn
in der Handarbeit ungeübte Kräfte, besonders Männer, die Ansiegelung ausführen.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, den bekannten Umschlag so zu verbessern, daß die erwähnten
Arbeitsvorgänge überflüssig werden und daß die Ansiegelung rascher und müheloser durchgeführt
werden kann, wobei ohne handwerkliehe Fertigkeit einheitlich exakte Siegel mit stets gleich langen
Fadenenden erreicht werden.
Diese Aufgabe wird eriindungsgemäß dadurch gelöst,
daß auf der Außenseite des Vorderdeckels eines Umschlages in der Nähe des Falzes auf halber Höhe
des Umschlages ein Faden so befestigt ist, daß seine beiden freien linden etwa gleich lang sind und an
dem einen Fadenende eine Siegelmarke nebst Oblate befestigt ist, während das andere Fadenende mit
einer Metallspitzc versehen ist, daß zwischen dieser ladcnbefestigung und dem Falz eine schlitzförmige
Odnung im Vordcrdeckcl vorgesehen ist, die in ihren Abmessungen auf die Größe der Siegelmarke abgcstimmt
ist, daß im Rückendeckel eine sich bei geschlossenem Umschlag mit dieser öffnung deckende
öffnung vorgesehen ist und daß neben dieser öffnung in Richtung zum freien Längsrand des Rückendeckels
eine weitere gleichartige öffnung vorgesehen ist.
Die Ansiegelung der Urkunden geschieht hierbei auf folgende Weise. Die beschriebenen Urkundenblätter,
die am linken Rande zwei schlitzartige Öffnungen haben, die nach Lage und Abmessungen
mit den schlitzförmigen Öffnungen im Rückendeckel des Umschlages übereinstimmen, werden in den Umschlag
gelegt, der den Urkundenblättern genau angepaßt ist. Dann wird der Umschlag, wie üblich, mit
Hilfe eines Ösengeräts mit zwei ringförmigen ösen in Ordnerlochungsgröße versehen, damit die Blätter im
Umschlag befestigt sind und die Urkunde in einem Ordner abgelegt werden kann. Darauf werden die
beiden Fadenenden durch die in Vorder- und Rückendeckel befindlichen Öffnungen gesteckt und
auf der Vorderseite des letzten öder auf der Rückseite des vorletzten Urkundenblattes dort angesiegelt,
wo der Text der Urkunde endet.
Der Umschlag kann auch so ausgeführt werden, daß die Öffnungen nicht schlitzförmig, sondern kreisförmig
sind und einen Durchmesser aufweisen, der nur das Durchführen des Fadens ohne Siegelmarke
erlaubt.
In der Abbildung ist die erste Ausführungsmöglichkeit dargestellt. Sie zeigt die Außenansicht auf
einen auseinandergeklappten Umschlag, wobei sich der Vorderdeckel rechts befindet. Mit dem Niet 1 ist
der Faden 2 derart auf dem Vorderdeckel befestigt, daß seine beiden freien Enden gleich lang sind. An
einem der beiden Fadenenden ist die Siegelmarke 3 nebst der nicht sichtbaren Oblate befestigt. Im
Vorder- und Rückendeckel sind die beiden, sich bei geschlossenem Umschlag deckenden, schlitzförmigen
Öffnungen 4 und 5 vorgesehen, während im Rückendeekel noch eine weitere schlitzförmige Öffnung 6
angebracht ist.
Claims (1)
1. Umschlag für Notariatsurkunden zum Ansicgeln von mehrblättrigen Urkunden, bestehend
aus einem Vorder- und einem Rückendeckel, die über einen Falz miteinander verbunden sind und
zwischen denen die Urkunden eingeheftet werden können, dadurch gekennzeichnet, daß
auf der Außenseite des Vorderdeckels in der Nähe des Falzes auf halber Höhe des Umschlags
ein Faden (2) so befestigt ist, daß seine beiden freien Enden etwa gleich lang sind und an dem
einen Fadenende eine Siegelmarke (3) nebst Oblate befestigt ist, während das andere Fadenende
mit einer Metallspitze versehen ist, daß zwischen dieser Fadenbefestigung (1) und dem
Falz eine schlitzförmige Öffnung (4) im Vorderdeckel
vorgesehen ist, die in ihren Abmessungen auf die Größe der Siegelmarke abgestmimt ist,
daß im Rückendcckel eine sich bei geschlossenem
Umschlag mit dieser Öffnung (4) deckende Ölfnuni» (5) in Richtung zum freien Längsrand
des Rückendeckcls eine weitere gleichartige Öf?UÜmsch|Vagrgiach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß diföffn"ngcn nicht schlitzformic
sondern kreisförmig sind und einen Durchmesser aufweisen der nur das Durchführen
des Fadens ohne Siegelmarke erlaubt.
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