DE143611C - - Google Patents

Description

S ο

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet ein Kessel mit Übergußvorrichtung zum Färben, Bleichen, Imprägnieren von Garn, Webwaren und dergl., bei welchem die zur Erhitzung der Behandlungsflüssigkeit dienende Vorrichtung zentral im Kessel, umgeben von einem gelochten Blechmantel, angeordnet ist und welcher konzentrisch zu seiner Wandung einen gelochten Mantel besitzt. Hierdurch soll in allen Teilen des Kessels eine gleichmäßig starke und schnelle Behandlung des Arbeitsgutes erreicht werden, indem die Behandlungsflüssigkeit auf den ganzen inneren Umfang des Kessels verteilt wird und eine Bewegung erhält, welche von diesem Umfange radial nach dem Raum zwischen Heizkörper und dem den letzteren umgebenden, gelochten Blechmantel, der gleichzeitig als Abfluß ausgebildet ist, gerichtet ist. Die einzelnen Flottenteilchen bewegen sich also radial nach innen durch das in horizontalen Schichten gelagerte Arbeitsgut, werden hier am äußeren Umfange des Heizkörpers erhitzt, gelangen zurück zur Pumpe und werden vermittels derselben durch die von hochgespanntem Dampf umgebenen Rohre des Heizkessels getrieben, was eine Überhitzung der Flüssigkeit zur Folge hat. Durch diese wieder wird eine schnellere Einwirkung der Kochflotten bezw. chemische Umsetzung der Stoffe wie auch eine wesentliche Dampfersparnis Lind Abkürzung der Kochdauer erzielt.

Bei den bisher gebräuchlichen ähnlichen Kesseln ist eine derartige Wirkungsweise nicht vorhanden; bei denselben ist die zur Erwärmung der Flüssigkeit dienende Vorrichtung außerhalb derselben angeordnet, so daß durch die hierzu erforderliche längere Leitung sowie durch die der äußeren Luft dargebotene Oberfläche der Heizvorrichtung eine starke Abkühlung der Flüssigkeit bedingt ist. Durch vorliegende Neuerung wird die Gesamtoberfläche des Heizkörpers als Heizfläche ausgenutzt; eine Abkühlung der Oberfläche durch die äußere Luft ist vollständig ausgeschlossen, wie auch der Wärmeverlust ■ der sehr kurzen Leitung ein äußerst minimaler ist.

In der Zeichnung besitzt der Kessel die bisher übliche zylindrische Form und besteht aus dem Mantel α von entsprechendem Durchmesser und Höhe. Er ist mit einem Deckel b zum Ein- und Ausbringen der Ware und mit einem Boden c zur Befestigung der Füße, Konsole oder dergl. versehen. An letzterem ist der zur Erwärmung der Flüssigkeit erforderliche Heizkessel A befestigt, der aus dem

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Mantelblech d und den beiden Stirnwänden e und f besteht, in denen die Rohre g befestigt sind.. - Durch das in der Mitte dieses Heizkessels befindliche Rohr h strömt der zur Erhitzung erforderliche Dampf ein, füllt den Raum um die Rohre g aus und verdrängt das sich bildende Kondenswasser durch die ringförmige Öffnung i. Der Heizkessel A ist von einem gelochten Blech k umgeben, das einesteils verhindert, dnß die zu kochende Ware und dergl. unmittelbar mit der heißen Mantelfläche des Heizkörpers d in Berührung kommt, andernteils zuläßt, daß die zur Pumpe /zurück-

fließende Flüssigkeit vom äußeren Umfang radial abgesaugt und durch die Mantelfläche d auf höhere Temperatur gebracht wird. Der Kreislauf der betreffenden Flüssigkeit wird durch eine Hochdruckpumpe / bewirkt, und zwar derart, daß die Flüssigkeit durch die Rohre g getrieben und oberhalb derselben durch den Deckel in nach allen Seiten hin gleichmäßig über das Arbeitsgut verteilt wird. Durch den

ίο im Kessel angeordneten gelochten Innenmantel ο wird ermöglicht, daß die Flüssigkeit das betreffende Arbeitsgut vollständig umspülen und daß die Absaugung in radialer Richtung durch das gesamte Arbeitsgut erfolgen kann, wodurch das Arbeitsgut aufgeschwemmt erhalten bleibt und eine Verfilzung ausgeschlossen ist.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :
   Kessel mit Übergußvorrichlung und Flüssigkeilspumpe zum Kochen, Färben, Bleichen, Imprägnieren usw. von Textilmaterialien, dadurch gekennzeichnet, daß die an die Druckleitung der Pumpe angeschlossenen Steigrohre für die Flüssigkeit (g) durch eine mittels Dampf heizbare, zentral im Kessel angeordnete Kammer geführt sind, welche von einem Mantel mit Durchbrechungen umgeben ist, der das Arbeitsgut vor Verbrennung schützt und der in Verbindung mit einem das Arbeitsgut von der Kesselwandung trennenden gelochten Mantel eine radiale Bewegung der Flüssigkeit durch das Arbeitsgut gestattet.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.