DE14358C - Apparat zum Konserviren von Wein und Bier - Google Patents

Apparat zum Konserviren von Wein und Bier

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DE14358C
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DE
Germany
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vessel
beer
preserving wine
hot water
cylinder
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DENDAT14358D
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B. WOLF in München, Preysingstrafse 38'/i
Publication of DE14358C publication Critical patent/DE14358C/de
Active legal-status Critical Current

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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12HPASTEURISATION, STERILISATION, PRESERVATION, PURIFICATION, CLARIFICATION OR AGEING OF ALCOHOLIC BEVERAGES; METHODS FOR ALTERING THE ALCOHOL CONTENT OF FERMENTED SOLUTIONS OR ALCOHOLIC BEVERAGES
    • C12H1/00Pasteurisation, sterilisation, preservation, purification, clarification, or ageing of alcoholic beverages
    • C12H1/12Pasteurisation, sterilisation, preservation, purification, clarification, or ageing of alcoholic beverages without precipitation
    • C12H1/16Pasteurisation, sterilisation, preservation, purification, clarification, or ageing of alcoholic beverages without precipitation by physical means, e.g. irradiation
    • C12H1/18Pasteurisation, sterilisation, preservation, purification, clarification, or ageing of alcoholic beverages without precipitation by physical means, e.g. irradiation by heating

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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT
Dieser Conservirungsapparat hat den Zweck, Bier oder Wein in gröfseren Gefäfsen, als es bisher in Flaschen möglich war, einem Verfahren zu unterziehen, welches unter dem Namen »Pasteurisiren« bekannt ist.
Der Apparat besteht im wesentlichen aus drei Theilen, wie aus der Zeichnung zu ersehen ist, nämlich aus:
1. einem Gefäfs A, in.welches die zu conservirende Flüssigkeit eingefüllt wird;
2. einem mit Gefäfs A commimicirenden Expansionsapparat B;
3. einem Gefäfs C, in welches der Apparat A B eingestellt und mittelst heifsen Wassers erwärmt wird.
Das Gefäfs A besteht aus zwei concentrisch in einander gestellten Cylindern, welche durch Deckel und Boden zu einem ringförmigen Gefäfs verbunden sind. Der radiale Abstand beider Cylinderwände ist derartig gewählt, dafs eine gleichmäfsige Erwärmung der eingeschlossenen Flüssigkeit möglich ist. Der Deckel ist aufgeschraubt und kann bei einer allenfallsigen Reparatur oder Reinigung leicht abgenommen werden. Gewöhnlich geschieht die Reinigung nur durch Ausspülen mit heifsem Wasser oder Dampf.
Die Expansionsvorrichtung B bestellt aus einem Cylinder α, welcher durch drei oder vier Rohrstutzen b b mit dem Gefäfs A communicirt, und einem Kolben c, der sich in dem Cylinder α auf- und abbewegen kann und durch eine Stopfbüchse d dicht gehalten wird. Dieser Kolben c wird nun mittelst einer Feder e und aufgelegten Gewichten f in den Cylinder α hineingedrückt und dadurch ein bestimmter Druck auf die im Gefäfs A eingeschlossene Flüssigkeit ausgeübt.
Sowohl Gefäfs A als Expansionsvorrichtung B sind aus einem gut wärmeleitenden Material, wie Eisen, Kupfer etc., gefertigt und innen, so weit die zu conservirende Flüssigkeit damit in Berührung kommt, mit einem Ueberzug von Zinn, Bierlack oder Email etc. versehen. Die Verbindungsstellen sind derartig gedichtet, dafs ein Druck von mehreren Atmosphären im Innern stattfinden kann, ohne einen Verlust von Flüssigkeit oder Kohlensäure befürchten zu müssen.
In geringer Entfernung über dem Boden des Gefäfses A befindet sich ein Hahn g, welcher zum Entleeren des Apparates dient, jedoch auch zum Einfüllen benutzt werden kann. Ferner befindet sich am Cylinder α ein Hahn h, welcher gleichfalls zum Einfüllen dient, hauptsächlich aber zum Einpressen comprimirter Luft oder Kohlensäure während des Entleerens des Gefäfses A verwendet wird.
Zwei Haken / i, am äufseren Cylindermantel befestigt, dienen zum Heben und Transportiren des Apparates.
Das Gefäfs C kann aus einem beliebigen Material sein und dient lediglich zur gleichmäfsigen Erwärmung des hineingestellten Apparates A B mittelst heifsen Wassers durch Zuflufs von heifsem Wasser oder Dampf aus der Rohrleitung k durch den Regulirhahn / und dem trichterförmigen Einlauf m am Boden des Gefäfses C.
Von Wichtigkeit ist bei dieser Art der Erwärmung der Einlauf m. Derselbe enthält einen Vertheilungsteller η und einen" Seihe-
boden ο, wodurch ein gleichmäfsiges Aufsteigen des einströmenden Wassers oder Dampfes bewirkt wird.
In der Zeichnung ist angenommen, dafs der Bottich C von Eisenblech und mit Holzverschalung und einem Blechdeckel ί versehen sei zum besseren Schutz gegen Wärmeverlust.
In Geschäften, welche keine Vorrichtungen für heifses Wasser oder Dampf besitzen, wird Gefäfs C wie eine gewöhnliche Bierpfanne eingemauert und mittelst directer Feuerung geheizt.
Das Verfahren mit diesem Conservirungsapparat ist nun folgendes:
Apparat A B wird vom Lagerfafs durch Hahn g oder h vollständig gefüllt, so dafs kein freier Raum mehr übrig bleibt, während der Kolben c auf seinem tiefsten Punkt steht. Hierauf bringt man den Apparat A B, nachdem er gut verschlossen ist, in den bereits mit Wasser theilweise gefüllten Bottich C auf zwei in einiger Entfernung vom Boden befestigten Trägern / / und erwärmt ihn nach dem gewöhnlichen Pasteur'sehen Verfahren entweder durch Zuflufs von heifsem Wasser oder Dampf oder durch directe Feuerung auf 70 bis 88° C.
Hierbei tritt der oben erwähnte Expansionsapparat in Function, indem die sich erwärmende Flüssigkeit im Gefäfs A den Kolben a nach auswärts drückt und sich auf diese Weise Raum zur Ausdehnung verschafft.
Der am oberen Rand von C sich befindende Hahn q dient dazu, bei Erwärmung durch Zuflufs von heifsem Wasser, das allmälig immer höhersteigende Wasser so lange abfiiefsen zu lassen, bis die erwünschte Temperatur im Bottich C erreicht und constant erhalten wird, worauf dann dieser und der Regulirhahn / geschlossen werden. Nachdem dieser Erwärmungsprocefs vorüber ist, hebt man den Apparat A B aus dem Bottich C und kühlt ihn in einem anderen Bottich mittelst Eiswasser etc. ab, worauf die Conservirung beendet ist. Der Apparat A B wird dann wie ein gewöhnliches Lagerfafs behandelt und nach Bedarf auf Flaschen oder Fässer abgezogen. Das Entleeren des Apparates A kann ohne jeden Verlust von Kohlensäure etc. vorgenommen werden durch Anwendung irgend eines der in neuerer Zeit vielfach gebrauchten Abziehvorrichtungen mittelst Compression. Zu diesem Zweck kann durch den Hahn h comprimirte Luft oder Kohlensäure in den Apparat geprefst werden, was den weiteren Vortheil haben soll, dafs der durch das Pasteurisiren veranlafste Niederschlag von Hefen und Eiweifstheilchen am Boden liegen bleibt und das betreffende conservirte Getränk durch den Hahn g über diesem Niederschlag glanzhell abfliefst.
Es erhellt aus dieser Beschreibung, dafs die Gröfse des Apparates A beliebig sein kann, nur die Gröfse der Expansionsvorrichtung B hängt von der Gröfse des Gefäfses A ab, indem dieselbe eine Volumenausdehnung der in A eingeschlossenen Flüssigkeit bei einer Temperaturdifferenz von ο bis 88° C. zulassen mufs, wobei noch der Druck bezw. die Spannung im Apparat A B durch aufgelegte oder abgenommene Gewichte auf den Kolben c vergröfsert oder verringert werden kann.
Zur gröfseren Sicherheit kann der Apparat A noch mit einem Manometer versehen werden.
Die Vortheile, welche man durch diesen Conservirungsapparat erreicht, sind hauptsächlich folgende:
1. Einfache Form und leichte Handhabung.
2. Arbeits- und Zeitersparnifs bei gröfserer Leistungsfähigkeit gegenüber der bisherigen Pasteur'schen Methode in Flaschen.
3. Zurückbleiben der Niederschläge von Hefen und Eiweifstheilchen am Boden des Apparates, und deshalb größere Reinheit der abgezogenen conservirten Getränke, während bei dem bisherigen Verfahren diese Niederschläge in der Flasche bleiben und leicht eine Trübung verursachen.
4. Unmöglichkeit des Entweichens vonFlüssigkeit oder Kohlensäure aus dem Apparat.
5. Verhütung von Schal- oder Sauerwerden der Lagerbiere, welche z. B. in ungenügenden Kellern lagern.
6. Abkürzung des sogenannten zweiten Gährungsprocesses und dadurch früheres Trinkbarwerden jüngerer Biere.
7. Wegfall des bedeutenden Schadens von Flaschenbruch, Bier- und Arbeitsverlust bei dem bisherigen Verfahren.
8. Bequemerer Versand von Bier und Wein, welche man jetzt nicht nur mehr in Flaschen, sondern auch in Fässern jeder Gröfse pasteurisirt transportiren kann ohne die lästige und häufig ungenügende Eis-Emballage bei jeder Jahreszeit und Temperatur.

Claims (1)

  1. PATENT-Anspruch:
    Ein Apparat zur Conservirung von Bier und Wein, bestehend aus dem ringförmigen Gefäfs A in Verbindung mit der Expansionsvorrichtung B. Letztere gebildet durch den Cylinder α, den mittelst Stopfbüchse gedichteten Kolben c, die Feder e und Gewichte /.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
DENDAT14358D Apparat zum Konserviren von Wein und Bier Active DE14358C (de)

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