DE143410C - - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Schutzanstrichs
auf Metallflächen zur Verhinderung des Anrostens derselben, selbst bei der Einwirkung
alkalisch reagierender Abwässer oder anderer chemischer Einflüsse. Das Verfahren beruht
auf der bekannten Verwendung von Schwefel in Verbindung mit einem geeigneten Firnis.
Bei den bisherigen Rostschutzmitteln dieser Art wurde der Schwefel dem Präparat gleich anfangs
vollkommen einverleibt, so daß seine Wirksamkeit nur geringe Zeit andauerte, außerdem
waren die bisher für solche Zwecke angewendeten geschwefelten Präparate gegenüber
alkalischen Abwässern nicht beständig, weil die letzteren auf den Öl- oder Harzbestandteil des
Präparats lösend einwirkten. Benutzte man nun, wie dies auch häufig vorgeschlagen worden
ist, Schwefel bei Gegenwart von Alkalien, so bildete sich wegen der stark alkalischen
Reaktion, die das Schwefelalkali zeigt, und der leichten Zersetzbarkeit desselben, sehr bald eine
lösliche Alkaliseife, so daß solche Präparate nur kurze Zeit auf der Metallunterlage haften
blieben und sich äußerst leicht ablösten. Man hat diese Schwierigkeit dadurch zu umgehen
gesucht, daß man Eisen- oder andere Metallteile mit einem Lacküberzug versah, aber auch
dieser zeigte nur beschränkte Dauer und blättert unter der Einwirkung stark wirkender chemischer
Agenden, wie sie beispielsweise in Kanalisationsabwässern vorliegen, sehr leicht
ab. Gemäß vorliegender Erfindung dagegen, 40
45
die auch die Herstellung eines schwefelhaltigen Präparates bezweckt, wird der Schwefel in
einer Form verwendet, in welcher er lange Zeit hindurch reaktionsfähig bleibt und es wird
dabei außerdem das in dem Präparat benutzte Öl in einen Zustand übergeführt, in welchem
es sich nicht mehr durch die erwähnten Einflüsse ablösen läßt. Zu diesem Zweck wird
bei vorliegender Erfindung der zur Anwendung kommende Leinölfirnis mit Ultramarin behandelt,
welches bekanntermaßen schon durch schwache Säuren beeinflußt wird und bei der
Einwirkung auf Metallunterlagen sich ganz allmählich unter Abscheidung von freiem Schwefel
zersetzt. Es entsteht hierbei auf der Metallunterlage ein unlöslicher Überzug, der wahrscheinlich
eine Tonerdeseife enthält, deren rostverhindernde Wirkungen bekannt sind. Um das Festhaften des Präparats auf der Metallunterlage
zu sichern und um die direkte Einwirkung alkalischer Zersetzungsprodukte auf das
Öl möglichst zu verhindern, wird dem Präparat noch Harz in großer Menge zugegeben, wodurch
die Masse eine solche Beschaffenheit erhält, daß sie sich direkt zum Anstrich der zu
schützenden Metallteile eignet. Die mit diesem Präparat hergestellten Überzüge lösen sich nicht
in alkalischen Abwässern, sie widerstehen der Einwirkung der . Atmosphärilien sowie den
meisten chemischen Einflüssen und verbinden sich sehr leicht mit der Unterlage.
Um die Einwirkung des Öls auf das Ultramarin einzuleiten, wird das letztere mit dem
Öl bezw. mit Firnis und Harz zusammen erhitzt. Dadurch unterscheidet sich das vorliegende
Verfahren wesentlich von dem bekannten, nach welchem ebenfalls Ultramarin Anstrichmassen, welche Öle und Harze enthalten,
zugesetzt wird. In letzterem Falle wird Ultramarin dem kalten mit Zinkweiß angeriebenen
Ölgemisch zugesetzt, und zwar lediglich zu dem Zwecke, die erhaltene Farbe rein
ίο weiß erscheinen zu lassen.
Eine Ausführung des Verfahrens sei an folgendem Beispiel erläutert:
13 Gewichtsteile Leinölfirnis werden mit 40 Teilen Kolophonium oder Burgunderharz
so lange erhitzt, bis die Masse ruhig fließt, worauf man 10 Teile Ultramarin zugibt und
weiter erhitzt, bis kein Aufbrausen mehr stattfindet. Das Aufbrausen zeigt an, daß eine
Reaktion mit dem Ultramarin bereits bei der Herstellung der Masse selbst stattfindet. Nachdem
man auf diese Weise eine innige Verbindung erzielt hat, fügt man beispielsweise 25 Teile Terpentinöl hinzu und verrührt dieselben
innig mit den übrigen Bestandteilen der Anstrichmasse. Schließlich kann man erforder- as
lichenfalls noch 55 Teile feine Eisenmennige hinzufügen. Es lassen sich natürlich auch
andere Harze sowie trocknende Öle verwenden und die Gewichtsverhältnisse der einzelnen Bestandteile
der Mischung abändern. Ein Teil des Ultramarins kann erforderlichenfalls durch Schwefel ersetzt werden.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung eines schwefelhaltigen, aus trocknenden Ölen und
Harz bestehenden Schutzanstrichs für Metallflächen aller Art, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Öl- und Harzgemisch Ultramarin zugesetzt und die Masse erhitzt wird, bis
ein Aufbrausen nicht mehr stattfindet.
2. Eine Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
den teilweisen Ersatz des Ultramarins durch Schwefel.
Publications (1)
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