DE1420630C3 - Verfahren zur Herstellung von festen, linearen Propylenhomopolymerisaten oder Äthylen-Propylen-Mischpolymerisaten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von festen, linearen Propylenhomopolymerisaten oder Äthylen-Propylen-MischpolymerisatenInfo
- Publication number
- DE1420630C3 DE1420630C3 DE19551420630 DE1420630A DE1420630C3 DE 1420630 C3 DE1420630 C3 DE 1420630C3 DE 19551420630 DE19551420630 DE 19551420630 DE 1420630 A DE1420630 A DE 1420630A DE 1420630 C3 DE1420630 C3 DE 1420630C3
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- propylene
- catalyst
- ethylene
- polymerization
- solid
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08F—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
- C08F10/00—Homopolymers and copolymers of unsaturated aliphatic hydrocarbons having only one carbon-to-carbon double bond
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Medicinal Chemistry (AREA)
- Polymers & Plastics (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Transition And Organic Metals Composition Catalysts For Addition Polymerization (AREA)
Description
Feste Äthylenpolymere sind seit langem bekannt und haben in der Kunststoffindustrie unter den Olefinpolymeren
eine hervorragende Stellung gewonnen. Man hat in dem langen Zeitraum, seit feste Äthylenpolymere
eine technische Bedeutung erlangt haben, wiederholt versucht, hochwertige Propylenpolymere
herzustellen. Eine der Schwierigkeiten, welche die Versuche zur Herstellung von Propylenpolymeren von
genügender Qualität, um ihnen eine technische Bedeutung zu geben, immer wieder vereitelte, war die
Unmöglichkeit, ein Linearpolymeres mit einem Molekulargewicht zu erzeugen, das seine Verwendung als
Kunststoff erlaubt hätte. In gleicher Weise haben Versuche zur Herstellung von Äthylen-Propylen-Mischpolymeren
nicht zum technischen Erfolg geführt, in erster Linie, weil die nach den bisher bekannten Verfahren
hergestellten Mischpolymeren einen verhältnismäßig niedrigen Schmelzpunkt hatten und mit Äthylenhomopolymeren
nicht in zufriedenstellender Weise konkurrieren konnten. Dies war selbst dann der Fall,
wenn man zur Mischpolymerisation (vgl. USA.-Patentschrift 2 200 249) Drücke von über 500 at verwendete.
Viskose, ölige Äthylen-Propylen-Mischpolymere sind
in der USA.-Patentschrift 2 405 950 beschrieben. Ein Äthylen-Propylen-Mischpolymeres, das bei 80 bis
S2°C schmilzt und eine Schmelzviskosität von 21,5 bei 139°C hat, wurde von Brubaker hergestellt (Beispiel 7
der USA.-Patentschrift 2 396 677; vgf. ferner die USA.-Patentschriften
2 439 528 und 2 436 256). Ein Propylenhomopolymeres ist in der USA.-Patentschrift
2 478 066 beschrieben. Die Natur der Propylenpolymeren und Propylen-Äthylen-Mischpolymeren hängt,
wie später beschrieben wird, von der Art ihrer Herstellung ab. Die nachfolgend beschriebenen Propylenpolymeren
und -Mischpolymeren unterscheiden sich in Art und Anwendbarkeit weitgehend von den bisher
beschriebenen.
Die USA.-Patentschriften 2 691647, 2 702 288,
Die USA.-Patentschriften 2 691647, 2 702 288,
X5 2 692 258 und 2 710 854 haben die Verwendung von
Polymerisationskatalysatoren zum Gegenstand, die aus Oxyden von Übergangsmetallen, vorzugsweise von
Metallen der VI. Nebengruppe, bestehen, welche zum Teil durch Reduktionsmittel in Oxyde niedrigerer
Wertigkeitsstufen überführt worden sind. Diese Katalysatoren haben den Nachteil, daß sie durch Lösen und
angeschlossene Filtration überhaupt nicht entfernt werden können, da sie unlöslich sind.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung . festen, linearen Propylenhomopolyierisaten
oder Äthylen-Propylen-Mischpolymerisaten durch Polymerisation von Propylen, allein oder zusammen
mit Äthylen, in Gegenwart von Katalysatoren auf der Basis ν <n Übergangsmetallverbindungen, die das
Übergangsmetall in einer unterhalb seiner maximalen liegenden Wertigkeitsstufe enthalten, unter praktisch
wasserfreien Bedingungen und vorzugsweise in Gegenwart eines inerten Lösungs- oder Verdünnungsmittels,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß (A) in Gegenwart eines Katalysators, der nur einer Verbindung des
2wertigen Titans besteht, oder (B) in Gegenwart eines Katalysators aus einer Mischung aus 1. einer oder
mehrerer der Verbindungen eines oder mehrerer der Elemente Ti, Zr, Ce, V, Nb, Ta, Cr, Mo und W mit
Alkoxyresten oder solchen Resten, die bei der Vereinigung mit Wasserstoff Säuren bilden, wobei in den
genannten Verbindungen das Metall in einer Wertigkeitsstufe von 3 oder höher vorliegen muß, und 2.
einer Alkalimetall-Aluminium-Tetrakohlenwasserstoff-Verbindung
als reduzierend wirkendem Mittel polymerisiert bzw. mischpolymerisiert wird.
Die erfindungsgemäß verwendeten Katalysatoren können in Gegensatz zu den Katalysatoren der USA.-Patentschriften
2 691647, 2 702 288, 2 692 258 und 2 710 854, wie weiter unten ausgeführt ist, außer in
Form einer kolloidalen Dispersion auch in molekularer Verteilung im Reaktionsmedium gelöst werden,
d. h. sie können auch für Prozesse mit homogener Katalyse eingesetzt werden.
Die beim Prozeß mit homogener Katalyse gesteigerte Katalysatoraktivität ermöglicht nach den weiter unten
folgenden Ausführungen sogar eine Propylenpolymerisation
bei vermindertem Druck und extrem niedriger Temperatur, wodurch
a) die Verfahrensbedingungen viel elastischer werden, d. h. der Arbeitsbereich gegenüber bisher bekannten
Verfahren stark erweitert wird,
b) die Polymerisation viel schonender als bisher
b) die Polymerisation viel schonender als bisher
durchgeführt werden kann.
65
65
Ferner bringt eine Polymerisation bei Raumtemperatur und Atmosphärendruck eine bedeutende Einschränkung
des technischen Aufwandes mit sich. Wird
aber trclzdcm tei erhöhtem Erixk ird höherer Temperatur
gearbeitet, so sird ercielbare Reaktionsgeschwirdigkeit und erreichbarer Polymerisationsgrad
heber als bei den bisher bekannten Verfahren.
Die Möglichkeit, den aus der Verbindung des ÜbergangHmetalls
mit dem Reduktionsmittel gebildeten Katalysator ohne vorherige Isolation in den Polymerisationsgang
einzusetzen, bringt außerdem eine bedeutende Arbeitsersparnis mit sich.
Ganz wesentlich ist ferner die Tatsache, daß die Anwendung der Korodinationskatalysatoren erstmalig
zu kristallinem Polypropylen geführt hat. Ein derartiges Produkt ist nirgends vorbeschrieben. Es ist außerordentlich
überraschend, daß ein hochmolekulares Propylenpolymeres hergestellt werden kann, welches
überhaupt Kristallinität aufweist. Wie aus der Konfiguration
der Äthylenpolymeren bekannt ist, setzt eine größere Anzahl von Methylseitengruppen in der Polymerenkette
die Kristallinität des Polymerisates herab, und man mußte deshalb erwarten, daß ein festes hochmolekulares
Propylenpolymeres eine amorphe Substanz sein würde, welche dem ebenfalls amorphen
Polystyrol ähnlich ist. Dies beweist, daß die Wirkungsweise der neuen Koordinationskatalysatoren derjenigen
der Oxydkontakte deutlich überlegen ist.
Gemäß der Ausfiihrungsform (A) des Verfahrens der
Erfindung wurde gefunden, daß man Verbindungen des zweiwertigen Titans, die zwei Reste (Beispiele für
geeignete Reste sind Alkoxyreste, Alkylreste und solche Reste, die bei Vereinigung mit Wasserstoff Säuren
bilden) enthalten, in wirksamer Weise zur Polymerisation von Propylen verwenden kann. Diese Titan(ll)-verbindungen
werden im allgemeinen erhalten, indem man eine Titanverbindung von höherer Wertigkeit als
2 mit einem Reduktionsmittel vermischt. Titantrichlorid ist zur Umwandlung von Äthylen in feste Polymere
unwirksam. Andererseits ist Titanchlorid ein wirksamer Katalysator für die Herstellung der Polymeren
gemäß dem Verfahren der Erfindung.
Gemäß der Ausführungsform (B) kann ein Katalysator aus einer Mischung aus 1. einer Titanverbindung,
die das Metall in einer Wertigkeitsstufe von 3 oder höher enthält und Alkoxyreste oder solche Reste aufweist,
die bei der Vereinigung mit Wasserstoff Säuren bilden, und 2. einer Alkalimetall-Aluminium-Tetrakohlenwasserstoff-Verbindung
verwendet werden.
Eine Prüfung auf die Anwesenheit oder Abwesenheit von zweiwertigem Titan kann auf Grund der
Fähigkeit zweiwertigen Titans, mit flüssigem Wasser unter Bildung von Wasserstoff zu reagieren, durchgeführt
werden. Die Kooridination des zweiwertigen Titans mit organischen Bestandteilen usw. zerstört
weder seine katalytische Wirksamkeit noch eins Vermögen, bei Reaktion mit flüssigem Wasser Wasserstoff
zu erzeugen; Propylen scheint sich tatsächlich auf diese Weise mit dem zweiwertigen Titan koordinieren zu
können, und es ist sehr gut möglich, daß diese Erscheinung mit dem Polymerisationsmechanismus zusammenhängt.
Wie später ausgeführt wird, bestehen Anzeichen dafür, daß die Verbindungen, die mit den Metallverbindungen
besonders stabile Komplexe bilden, die Polymerisationsreaktion zu unterdrücken versuchen.
Die Natur dieser mit Propylen entstehenden Koordinationskomplexe ist nicht völlig klar, sie stellen
aber aktive Katalysatoren oder Katalysatorbestandteile dar, die die Polymerisation von Propylen in außerordentlich
wirksamer Weise zu initiieren vermögen, wcbei man feste Frcpylenpolymere erhält, die sich von
jenen nach den obengenannten Patentschriften unterscheiden.
Darüber hinaus wurde gefunden, daß man wirksame Katalysatoren für die Polymerisation von Propylen
gewinnen kann, wenn man Verbindungen anderer Übergangselemente, nämlich Zr, Ce, V, Nb, Ta,
Cr, Mo oder W oder irgendwelche Kombinationen derselben, in analoger Weise reduziert, wie es für die
Titanverbindungen beschrieben ist.
Die erfindungsgemäß verwendeten Katalysatoren sind als Propylenpolymerisationskatalysatoren so aktiv,
daß man sie zur Polymerisation von Propylen zu festen Polymeren bei Raumtemperatur und Atmosphären-
oder sogar Unterdruck verwenden kann.
Man kann zwar, wie in dem vorigen Absatz ausgeführt, die Polymerisation von Propylen zu festen Polymeren
in Gegenwart der beschriebenen Katalysatoren unter extrem milden Bedingungen durchführen, es ist
aber in einigen Fällen aus Gründen der Wirtschaftlichkeit vorzuziehen, mäßig hohe Drücke, zweckmäßig
von 10 bis 200 at oder mehr, zu verwenden, um die Handhabung des Propylens zu erleichtern. Man kann
auch viel höhere Drücke, bis zu mehreren tausend Atmosphären verwenden, aber ein solches Verfahren
ist in Anbetracht der außergewöhnlichen Aktivität der Katalysatoren bei niedrigeren Drücken nicht wirtschaftlich.
In entsprechender Weise kann man extrem niedrige Temperaturen verwenden. Vorzugsweise jedoch
arbeitet man bei Temperaturen im Bereich von etwa 0 bis 3000C.
Die Polymerisation von Propylen gemäß dem Verfahren der Erfindung verläuft am zufriedenstellendsten,
wenn das Polymerisationsgemisch im wesentlichen von Feuchtigkeit und ebenso von anderen Quellen für
Hydroxylgruppen frei ist. Da Wasser, wie oben ausgeführt, mit dem Katalysator reagiert, soll der Wassergehalt
des Gemisches auf dem niedrigsten praktisch erzielbaren Wert gehalten werden. Wie in zahlreichen
anderen Polymerisationsverfahren wird das Polymerisationsgemisch beim Verfahren gemäß der Erfindung
vorzugsweise von Sauerstoff frei gehalten, da dieser mit dem Katalyastor reagiert. Bei der praktischen
Durchführung soll der Sauerstoffgehalt vorzugsweise unterhalb 20 Teilen je Million Teile gehalten werden.
Gewisse Verbindungen, deren Polymerisierbarkeit bekannt ist und die sich mit dem zweiwertigen Titan zu
koordinieren vermögen, bilden Komplexe, die zur Erzielung optimaler Ergebnisse zu stabil sind, und die
Anwesenheit dieser Verbindungen soll daher vorzugsweise (wenn auch nicht unbedingt) bermieden werden.
Zu dieser Kategorie gehören Ketone und Ester. Kohlenwasserstofflösungsmittel andererseits können in
recht wirksamer Weise verwendet werden.
Bei bestimmten Ausführungsformen sind die Polymerisationsgemische,
insbesondere jene mit einem Gehalt an inerten Lösungsmitteln, wie Kohlenwasserstoffen,
homogen und enthalten den aktiven Katalysator in gelöster Form. Diese homogenen Katalysatorsysteme
haben gegenüber heterogenen Katalysatorsystemen gewisse Vorteile. In den homogenen Systemen
erfolgt die Polymerisation sehr leicht in Gegenwart einer verhältnismäßig kleinen Menge des Katalysators.
Im Gegensatz dazu ist eine etwas größere Katalysatormenge erforderlich, wenn man ein heterogenes System
verwendet, insbesondere, wenn die wirksame Oberfläche des Katalysators nicht besonders groß ist. Gute
Ergebnisse werden erhalten, wenn der Katalysator in Form einer kolloidalen Dispersion vorliegt.
Das bei Durchfuhrung des Verfahrens der Erfindung erhaltene Polypropylen ist ein Gemisch amorpher und
kristalliner Polymerer. Der Gehalt an kristallinem PoIymerem ist verhältnismäßig klein, wird aber durch
Orientierung, z. B. Verstreckung zu Fasern, erhöht. Im
allgemeinen liegt der Prozentanteil der Kristallinität im Anfang oberhalb 0,5 und unterhalb 30%. Der
kristalline Habitus ist triklin, wobei die Elementarzelle folgende Dimensionen und Winkel aufweist (gemessen
an verstreckten Fasern):
Faserachse, a — 6.54 A \
b = 7,47 A (Zellengröße)
c = 10,56 A J
c = 10,56 A J
ν = 432 A3 (Zellenvolumen)
Winkel a = 95J 5'
β = 114'38'
γ = 112' 29'
β = 114'38'
γ = 112' 29'
Die Projektion dieser Zelle senkrecht zur Faserachse
hat die Dimension von 6,90 A, wobei der eingeschlossene Winkel 94° 27' und die Fläche 66,05 A2"beträgt.
Bei der Herstellung der in den folgenden Beispielen verwendeten Katalysatoren tritt zwischen dem Halogenid
des Übergangselements und der Alkalimitall-Aluminium-Tetrakohlen
wasserstoff- Verbindung eine Reaktion ein. Hierbei wird das Übergangselcment reduziert, und in bestimmten Fällen ist diese Reduktion
mit einem Gruppenaustausch durch doppelte Umsetzung gekoppelt.
Die durch Polymerisation von Propylen mit den oben beschriebenen Katalysatoren erhaltenen Produkte sind
ausschließlich feste Polymerisate und nicht mit öligen Polymeren verunreinigt.
Die verwendete Katalysatormenge kann in einem weiten Bereich verändert werden. Es ist erwünscht,
zumindest eine genügend große Menge Katalysator zu verwenden, daß für eine angemessene Zeitdauer 'eine
angemessene Geschwindigkeit erhalten wird. Zweckmäßig liegt die bevorzugte Menge im Bereich von 0,1
bis 10%, bezogen auf das Gewicht des Übergangselements, je Gewichtseinheit Monomeres.
Die unter den oben beschriebenen Bedingungen hergestellten Polymeren haben häufig ein so außerordentlich
hohes Molekulargewicht, daß die Entfernung des Katalysators durch Lösen und Filtration
äußerst schwierig ist. Die beste Methode zur Gewinnung des Polymeren in reiner Form besteht darin, daß
man in einem Mischer der Bauart Waring mehrmals mit einem Aceton-Chlorwasserstoff-Gemisch, anschließend
mit Aceton und danach, wenn notwendig, mehrmals mit Gemischen aus Aceton und wäßriger Natronlauge
und schließlich mit wäßrigem Aceton wäscht. Schließlich kann das Polymere mit Aceton gewaschen
werden. Die auf diese Weise erhaltenen Produkte sind im allgemeinen schneeweiß. Diese Methode ergibt
zwar in höchst zufriedenstellender Weise ein reines Polymeres, aber einfachere Verfahren, wie Behandlung
mit Wasser bei erhöhten Temperaturen, sind für viele praktische Zwecke völlig ausreichend. Für andere
praktische Anwendungszwecke ist es nicht wesentlich, Spuren des Katalysators zu entfernen.
Die bei dem Verfahren gemäß der Erfindung erhaltenen
Propylcnpolymeren und Äthylen-Propylen-Mischpolymeren haben einen hohen Wert für zahlreiche
Anwendungszwecke, insbesondere zur Herstellung von Fasern, Folien, anderen Formkörpern und
durch Strangpressen hergestellten Drahtisolationen.
Die Anwesenheit gelenkter Mengen an Methylseitenketten
ist erwünscht, wenn das Polymere eine kontrollierbare kautschukartige Beschaffenheit haben soll.
Für gewöhnliche Zwecke der Kunststofftechnik ist es manchmal erwünscht, das Polypropylen oder Äthylen-Propylen-Mischpolymere
mit Polyäthylen zu vermischen oder zur Verwendung als Elastomeres mit vulkanisierbaren
Elastomeren, wie Butadien-Isobutylen-Mischpolymeren,
zu vermischen. Man kann Füllstoffe
ίο verwenden, um die Steifheit zu erhöhen; geeignete
Füllstoffe sind feinzerteilte Kohle, Molybdänsulfid und feinzerteiltes Siliciumdioxyd. Wenn der Katalysator
von dem polymeren Produkt nicht oder nur unvollständig entfernt wird, sind die Produkte, was etwas
überraschend ist, thermisch stabil. Wenn die Polymerisation in einem System durchgeführt wird, in welchem
der Katalysator in dem inerten Medium gelöst ist, kann das aus dem Polymerisationsgemisch ausfallende Polymere
meßbare Mengen an Titan, z. B. 0,5%, enthalten.
Solche Massen sind trotz ihres Titangehaltes höchst wertvoll. In der Tat ist es eine der charakteristischen
Eigenschaften der Polymeren, daß ihre Asche eine feststellbare
Menge Titan enthalten kann.
Die Polymeren gemäß dem Verfahren der Erfindung haben eine lineare Struktur und sind, wie oben ausgeführt,
im allgemeinen zum Teil kristallin. Sie haben eine inhärente Viskosität (gemessen in Dekahydronaphthalin)
von über 1. Die Natur der Polymeren wird von der Eigenart des Katalysators bestimmt, und bei
bevorzugten Ausführungen ist das Polymere von dem unterschiedlichen bekannten Polypropylen, das in
Gegenwart freie Radikale erzeugender Katalysatoren hergestellt wird, vollständig frei. Soweit die Bestandteile
des Katalysators freie Radikale zu erzeugen vermögen, kann diese andere Polymerenart anwesend sein, aber
dies kann, wenn gewünscht, vermieden werden, indem man den Katalysator nicht in situ bildet, sondern
vor Anwendung herstellt (und sogar in fester Form isoliert und in einer sauerstofffreien Atmosphäre aufbewahrt).
Wenn also solche Vorsichtsmaßnahmen ergriffen werden, um die Anwensenheit von Polymerisat
zu vermeiden, das durch Bildung freier Radikale entsteht, erhält man ein Polymeres, das in vieler Hinsicht
optimale Eigenschaften hat.
Man stellt ein Propylenhomopolymeres her, indem man in einem 330-cm3-Schüttelrohr Propylen 120 Minuten
bei 75° C unter einem Anfangsdruck von etwa 21 at in Gegenwart einer Lösung erhitzt, die durch
Vermischung von 0,01 Mol LiAl(n-hexyl)4 und 0,01 Mol
TiCI1 in 50 cm3 Cyclohexan hergestellt worden ist. Die
Polymerisation verläuft exotherm; es werden 45 g des Homopolymeren gebildet. Das Polymere wird durch
Waschen mit Methanol, Methanol-HCI und Aceton gereinigt und dann bei 6O0C getrocknet. Es hat eine
Dichte von 0,885, einen Schmelzindex von 0,73 und erweist sich röntgenographisch als zu 15 bis 25%
kristallin.
Man stellt ein Propylenhomopolymeres her, indem man einfach in eine gerührte Lösung, die durch Vermischen
von 0,1 Mol LiAI(n-hcxyl), mit 0,1 Mol TiCl1
in 50 cm3 Cyclohexan bei Atmosphärendruck hergestellt worden ist, Propylen einleitet. Die Temperatur
beträgt zu Anfang 25° C, steigt aber durch die rasch
verlaufende exotherme Reaktion auf 4O0C. In 45 Minuten
haben sich 10,5 g festes Polypropylen gebildet, das nach Befreiung vom Lösungmittel einen Schmelzindex
von 1,3 hat.
Man löst in einer trockenen Propylenatmosphäre bei Raumtemperatur 0,50 cm3 VCl4 (0,0047 Mol) in
200 cm3 trockenem Cyclohexan. Zu dem entstehenden Gemisch wird tropfenweise eine Lösung von LiAl
(heptyl)4 (0,0046 Mol) in 200 cm3 Cyclohexan zugesetzt.
Nachdem etwa ein Drittel zugesetzt ist, beginnt an den Wänden des Kolbens Polymerisat auszufallen. 4 Minuten
nach beendetem Zusatz ist das Reaktionsgemisch so weit geliert, daß es sich nur noch sehr schwer rühren
läßt. Das Reaktionsgemisch wird insgesamt 15 Minuten gerührt. Die Reaktion wird mit Methanol unterbrochen
und das Gemisch in einen großen Überschuß von Methanol gegossen. Das ausgefallene Polymere
wird drei Mal in einem Mischer der Bauart Waring mit Methanol gewaschen und dann über Nacht in
einem Vakuumofen bei 90° C getrocknet. Die Ausbeute beträgt 18 g. Röntgenographisch zeigt sich ein Kristallgehalt
des Polymeren an.
Man leitet Propylengas durch 500 cm3 Cyclohexan, um eine gesättigte Lösung von Propylen in Cylohexan
herzustellen. Zu dieser Lösung setzt man eine Lösung von 0,005 Mol Lithiumaluminiumtetradecyl in 30 cm3
Dekalin und dann eine Lösung von 0,005 Mol Titantetrachlorid in 6 cm3 Cyclohexan zu. Die Temperatur
steigt spontan auf 40 bis 5O0C und bleibt während der
Polymerisation auf dieser Höhe. Das dunkelbraune bis schwarze Katalysatorgemisch wird 2 Stunden unter
ständigem Hindurchleiten von Propylen gerührt. Der Katalysator wird dann durch Zusatz von 60 cm3 Isopropanol
unwirksam gemacht und das viskose Gel mit einem Überschuß von Isopropanol vermischt, um das
Polymerisat zu koagulieren und die Katalysatorrückstände zu extrahieren. Das Polymerisat wird gründlich
ίο mit Alkohol gewaschen, um alle Katalysatorspuren zu
• entfernen, und 24 Stunden bei 7O0C im Vakuum getrocknet.
Die Ausbeute an Polymerisat beträgt 30 bis 35 g und die inhärente Viskosität 3,2 bis 3,5, gemessen
bei 1300C in einer 0,l%igen Lösung in Dekalin (das
0,20% Bis-6,6-[2-tert.-butyl-p-cresylol]-methan als Antioxydationsmittel enthält).
Man verfährt wie im Beispiel 4, jedoch mit der Ausnähme,
daß man das Lithiumaluminiumtetradecyl nicht in Dekalin, sondern in 30 cm3 Tetralin löst. Man
erhält 25 bis 30 g Polymerisat von einer inhärenten Viskosität von 6,5 bis 7,0, gemessen unter den gleichen
Bedingungen wie in Beispiel 4.
Man verfährt wie im Beispiel 5, verwendet jedoch an Stelle von Titantetrachlorid eine Lösung von 0,005
Mol Vanadintetrachlorid in 6 cm3 Hexan. Man erhält 8 g Polymerisat von einer inhärenten Viskosität von
5,45, gemessen unter den gleichen Bedingungen wie im Beispiel 4.
409 640/1
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von festen, linearen Propylenhomopolymerisaten oder Äthylen-Propylen-Mischpolymerisaten
durch Polymerisation von Propylen, allein oder zusammen mit Äthylen, in Gegenwart von Katalysatoren auf Basis von Übergangsmetallverbindungen,
die das Übergangsmetall in einer unterhalb seiner maximalen liegenden Wertigkeitsstufe enthalten, unter praktisch wasserfreien
Bedingungen und vorzugsweise in Gegenwart eines inerten Lösungs- oder Verdünnungsmittels,
dadurch gekennzeichnet, daß
(A) in Gegenwart eines Katalysators, der nur aus einer Verbindung des 2wertigen Titans besteht,
oder
(B) in Gegenwart eines Katalysators aus einer Mischung aus
1. einer oder mehrerer der Verbindungen eines oder mehrerer der Elemente Ti, Zr,
Ce, V, Nb, Ta, Cr, Mo und W mit Alkoxyresten oder solchen Resten, die bei der
Vereinigung mit Wasserstoff Säuren bilden, wobei in den genannten Verbindungen das
Metall in einer Wertigkeitsstufe von 3 oder höher vorliegen muß, und
2. einer Alkalimetall-AIuminium-Tetrakohlenwasserstoffverbindung
als reduzierend wirkendem Mittel
polymerisiert bzw. mischpolymerisiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Reduktionsmittel (2) eine
Lithiumaluminiumtetraalkyl- Verbindung verwendet.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der gemäß (B) verwendete
Katalysator 2wertiges Titan enthält.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US45026854A | 1954-08-16 | 1954-08-16 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1420630A1 DE1420630A1 (de) | 1969-03-27 |
DE1420630B2 DE1420630B2 (de) | 1973-08-09 |
DE1420630C3 true DE1420630C3 (de) | 1974-10-03 |
Family
ID=23787420
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19551420630 Expired DE1420630C3 (de) | 1954-08-16 | 1955-08-16 | Verfahren zur Herstellung von festen, linearen Propylenhomopolymerisaten oder Äthylen-Propylen-Mischpolymerisaten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1420630C3 (de) |
-
1955
- 1955-08-16 DE DE19551420630 patent/DE1420630C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1420630A1 (de) | 1969-03-27 |
DE1420630B2 (de) | 1973-08-09 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE1106077B (de) | Verfahren zur Herstellung von kristallinen Polymeren der Alkyl- und Cycloalkylacrylate und -methacrylate | |
DE1303185B (de) | ||
DE3228169C2 (de) | ||
DE1100960B (de) | Verfahren zur Herstellung von dreidimensionalen, unloeslichen, harten und unschmelzbaren Polymeren und Copolymeren | |
DE2509089C2 (de) | Latex auf der Basis eines synthetischen cis-1,4-Polyisoprenkautschuks | |
DE69126190T2 (de) | Stereoselektiver Katalysator für Olefinpolymerisation | |
DE2236456C3 (de) | Verfahren zum Herstellen eines gemischten Polymerisats | |
DE2505825A1 (de) | Thermoplastische kautschuke und verfahren zu ihrer herstellung | |
DE2653596A1 (de) | Katalysatorkomponente und verfahren zu ihrer herstellung | |
DE3331749A1 (de) | Weiche folie aus polypropylen | |
DE1065618B (de) | Verfahren zur Herstellung von Mischungen von Vinylchlondpolymeren und Graft-Mischpolymeren | |
DE1420630C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von festen, linearen Propylenhomopolymerisaten oder Äthylen-Propylen-Mischpolymerisaten | |
DE2630620A1 (de) | Verfahren zur herstellung eines katalysators zur polymerisation von alpha-olefinen | |
DE2144273A1 (de) | Verfahren zur herstellung eines pfropfpolymerisates und verwendung desselben in formmassen auf polyvinylchloridbasis | |
DE68926774T2 (de) | Polypropylen-Zusammensetzung | |
DE2730965C2 (de) | ||
DE2929053A1 (de) | Verfahren zur herstellung von propylen/aethylen-blockcopolymeren und das erhaltene produkt | |
DE2653597A1 (de) | Katalysatorkomponente und verfahren zu ihrer herstellung | |
DE2062382A1 (de) | Katalysatoren zur Polymerisation von Olefinen | |
DE1745081A1 (de) | Verfahren zur Polymerisation von Vinylchlorid bei tiefer Temperatur und ein dafuer geeignetes Katalysatorsystem | |
DE906515C (de) | Verfahren zur Herstellung von Polyacrylsaeurenitril- oder Acrylsaeurenitrilmischpolymerisat-Weichmacher-Mischungen | |
DE1520242A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von thermisch hochstabilem Polymethacrylnitril | |
DE1667088A1 (de) | Verfahren zur Herstellung eines Katalysatorsystems fuer die Polymerisation von Isopren | |
AT229566B (de) | Verfahren zur Herstellung von praktisch ausschließlich sterisch geordneten Polymeren | |
DE1301527B (de) | Verfahren zur Herstellung hochkristalliner AEthylen- und Propylen-Polymerisate |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 |