DE1419829C3 - Metallhaltige Azofarbstoffe und Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents
Metallhaltige Azofarbstoffe und Verfahren zu ihrer HerstellungInfo
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Description
worin W für einen Halogentriazinyl-, Halogenpyrimidinyl-, Halogenpyrimidincarbonyl-, Halo- ,5
genpyrimidinsulfonyl-, 2,3 - Dichlorchinoxalincarbonyl-, 2,3 - Dichlorchinoxalinsulfonyl-, Vinylsulfonyl-,
β - Chlorpropionyl-, ß,ß - Dichlorpropionyl-, Acryloyl-, Methacryloyl- oder einen
Mono-, Di- oder Trichloracryloylrest steht und Me Kupfer, Nickel, Chrom oder Kobalt bedeutet,
A einen monocyclischen Rest der Phenylreihe, der gegebenenfalls durch Halogen, Methyl-, Methoxy-,
Acetylamino-, Nitro-, Carbonsäure- oder Sulfonsäuregruppen substituiert sein kann, eine Sulfophenylazogruppe
oder einen bicyclischen Rest der Naphthalinreihe, die gleichfalls diese erwähnten
Substituenten tragen können, oder einen Aryltriazolosulfonaphthalinrest
bedeutet, B den Rest eines parakuppelnden Amins der Benzol- oder Naphthalinreihe bedeutet, der neben dem Rest
— X — gegebenenfalls noch Alkyl-, Alkoxy-, Carboxy- oder Halogenreste oder Sulfogruppen tragen
kann, X = — O— oder —COO— ist und sich
in o-Stellung zu der im Rest B linksseitigen Azogruppe befindet und R für Wasserstoff oder Alkyl
steht.
2. Verfahren zur Herstellung metallhaltiger Azofarbstoffe, dadurch gekennzeichnet, daß man in
Azofarbstoffe der allgemeinen Formel
40
Η —Ν
SO3H
N = N-B-N = N-A
HO1S
Me
worin A, B, X, R und Me die in Anspruch 1 angegebene Bedeutung haben, den Substituenten
H —N —
in eine Gruppierung
W—N —
2-ständige Aminogruppe bereits den Substituenten
W —N —
R
R
enthält und den Farbstoff durch Kuppeln und Metallisieren in bekannter Weise aufbaut.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind metallhaltige Azofarbstoffe der Formel
SO3H
N=N-B-N=N-A
HO3S
worin W für einen Halogentriazinyl-, Halogenpyrimidinyl-,
Halogenpyrimidincarbonyl-, Halogenpyrimidinsulfonyl-, 2,3-Dichlorchinoxalincarbonyl-, 2,3-Dichlorchinoxalinsulfonyl-,
Vinylsulfonyl-, β - Chlorpropionyl-, ß,ß - Dichlorpropionyl-, Acryloyl-, Methacryloyl-
oder einen Mono-, Di- oder Trichloracryloylrest steht und Me Kupfer, Nickel, Chrom oder Kobalt
bedeutet, A einen monocyclischen Rest der Phenylreihe, der gegebenenfalls durch Halogen, Methyl-,
Methoxy-, Acetylamino-, Nitro-, Carbonsäure- oder Sulfonsäuregruppen substituiert sein kann, eine Sulfophenylazogruppe
oder einen bicyclischen Rest der Naphthalinreihe, die gleichfalls diese erwähnten Substituenten
tragen können, oder einen Aryltriazolosulfonaphthalinrest bedeutet, B den Rest eines parakuppelnden
Amins der Benzol- oder Naphthalinreihe bedeutet, der neben dem Rest —X— gegebenenfalls
noch Alkyl-, Alkoxy-, Carboxy- oder Halogenreste oder Sulfogruppen tragen kann, X = — O — oder
— COO — ist und sich in o-Stellung zu der im Rest B linksseitigen Azogruppe befindet und R für Wasserstoff
oder Alkyl steht, sowie Verfahren zu deren Herstellung.
Die Herstellung der metallhaltigen Azofarbstoffe (I) erfolgt dadurch, daß man in Azofarbstoffe der allgemeinen
Formel
SO,H
55 H—N
60
-N = N-B-N = N-A HO3S O Me X (II)
in bekannter Weise umwandelt, worin W die in worin A, B, X, R und Me die in Anspruch 1 angegebene
Anspruch 1 angegebene Bedeutung hat. Bedeutung haben, den Substituenten
3. Abänderung des Verfahrens nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß man bei der Her- H — N —
stellung der Farbstoffe von einer 2-Amino-5-oxy- |
naphthalin-4,8-disulfonsäure ausgeht, die als R
in bekannter Weise in eine Gruppierung
W—N —
R
R
umwandelt, worin W die in Anspruch 1 angegebene Bedeutung hat oder dadurch, daß man bei der Herstellung
der Farbstoffe von einer 2-Amino-5-oxynaphthalin4,8-disulfonsäure ausgeht, die als 2-ständige
Aminogruppe bereits den Substituenten
W—N —
R
R
enthält und den Farbstoff durch Kuppeln und Metallisieren in bekannter Weise aufbaut.
Die Aminoazofarbstoffe der allgemeinen Formel II können erhalten werden, wenn man Diazoniumverbindungen
aus Aminoazoverbindungen der allgemeinen Formel III
fer-, Nickel-, Chrom- und Kobalt abgehenden Salzen. Wasserstoff oder eine Sulfonsäuregruppe können
nach den bekannten Verfahren der oxydativen Kupferung und Methoxygruppen durch entmethylierende
Metallisierung in die Hydroxylgruppe abgewandelt werden.
Bei Verwendung von 2-Acylamino-5-oxynaphtha-Hn - 4,8 - disulfonsäure als Kupplungskomponente
werden für die 2ständige Acylaminogruppe solche Acylreste gewählt, die leicht verseifbar sind, beispielsweise
die Acetyl- oder Benzoxylgruppe; aus diesen läßt sich die Aminogruppe oder Alkylaminogruppe
in üblicher Weise durch Verseifen in natronalkalischem wäßrigem Medium freilegen.
Zur Umwandlung der Gruppierung
HN-
in die Gruppe
H2N-B-N = N-A
Y
Y
(III)
3°
in der A und B die oben angegebene Bedeutung haben und Y einen Substituenten darstellt, der zur Metallkomplexbildung
befähigt ist oder in einen zur Metallkomplexbildung befähigten Substituenten umwandelbar
ist, mit 5-Oxy-2-amino-naphthalin-4,8-disulfonsäure bzw. -acylierten Derivaten kuppelt und die
Farbstoffe anschließend in der Matallkomplexverbindungen umwandelt. Ebenso kann man 2-Acetylamino
- 5 - aminonaphthalin - 4,8 - disulfonsäure als Kupplungskomponente verwenden und die o-ständige
Aminogruppe in eine Oxygruppe überführen, oder nach den Angaben der deutschen Patentschrift
1 085 988 6-Nitro-l-oxynaphthalin-4,8-disulfonsäure als Kupplungskomponente einsetzen und die Nitrogruppe
in eine Aminogruppe oder Acylaminogruppe umwandeln.
In den Ausgangsfarbstoffen der Formel II können die Reste A monocyclische Reste der Phenylreihe sein,
die gegebenenfalls als weitere Substituenten Halogen, Methyl-, Methoxy-, Acetylamino-, Nitro-, Carbonsäure-
oder Sulfonsäuregruppen aufweisen, oder es liegen Sulfophenylazogruppen oder bicyclische Reste
der Naphthalinreihe Vor, die gleichfalls die erwähnten Substituenten tragen können. Als Rest A kommt
auch ein Rest der Aryltriazolosulfonaphthalinreihe in Betracht.
Geeignete Phenylen- und Naphthylenkomponenten B sind solche von parakuppelnden Aminen der
Benzol- oder Naphthalinreihe, die neben dem zur Metallkomplexbildung befähigten oder in einen zur
Metallkomplexbildung befähigten Substituenten umwandelbaren Substituenten Y gegebenenfalls noch
Alkyl-, Alkoxy-, Carboxy-, Halogen- oder Sulfogruppen tragen können.
Die Metallisierung der Aminoazoverbindungen kann nach an sich üblichen Methoden durchgeführt werden,
für den Fall daß Y eine— OH- oder—COOH-Gruppe darstellt, beispielsweise durch Behandlung mit Kup-W
—N —
wird der metallhaltige Aminoazofarbstoff der Formel II mit einer dem Rest W einführenden mindestens
bifunktionellen Reaktivkomponente beispielsweise einem Cyanurhalogenid oder Halogenpyrimidin, nach
an sich "bekannten Verfahren, beispielsweise in wäßrigem schwach saurem Medium kondensiert. Für die
Einführung dieses Restes eignen sich Reaktivkomponenten, die mindestens zwei labile Substituenten
oder reaktive Gruppen aufweisen. Genannt seien unter anderem: Di- oder Trihalogentriazinverbindungen,
wie Di- oder Trichlor- oder -brom-sym.-triazin, Alkyl- bzw. Aryl-dihalogentriazinverbindungen,
Dihalogencyantriazine, Dihalogenaminotriazine, 5-Cyandi- oder Trihalogenpyrimidine, ferner
die /3-Chlor- oder ß,/?-Dichlorprepionsäurehalogenid;
außerdem Acryl- und Methacrylsäurehalogenide oder Mono-, Di- oder Trichloracrylsäurehalogenide.
Geeignete Acylierungsmittel zur Einführung des Restes W sind 2,6 - Dichlorpyrimidin - 4 - carbonsäurehalogenide,
2,6 - Dichlorpyrimidin - 4 - sulfonsäurehalogenide, 2,3 - Dichlorchinoxalin - 6 - carbonsäurehalogenide
bzw. -sulfonsäurehalogenide sowie Äthylensülfonsäurehalogenide.
Führt die Umwandlung zu Farbstoffen, die mehr als eine reaktive Gruppe im Rest W oder an anderer
Stelle des Farbstoffmoleküls aufweisen, so können diese teilweise durch Aminoreste, ersetzt werden.
Die Farbstoffe eignen sich zum Färben und Bedrucken von Hydroxyl- oder Amidgruppen enthaltenden
Materialien, wie Textilfasern, -fäden und -geweben aus Wolle, Seide, synthetischen Polyamid-
und Polyurethanfasern, und insbesondere zum waschechten Färben und Bedrucken von nativer oder regenerierter
Cellulose, wobei man zweckmäßig durch Behandeln mit säurebindenden Mitteln und gegebenenfalls
Hitzeeinwirkung nach den für Reaktivfarbstoffen bekanntgewordenen Verfahren fixiert.
Gegenüber dem Farbstoff des Beispiels 17 der französischen Patentschrift 1 241 604 zeigt der erfin-
dungsgemäßc Farbstoff der Formel
SO3H O — Cu — O SO3H
SO3H
SO3H
den überraschenden Vorteil der höheren Farbintensitiit und der höheren spektralen Reinheit.
0,1 Mol der Kupferkomplexverbindung des Farbstoffs der Formel
SO3H
H2Nn/
— hergestellt nach den Angaben der deutschen Patentschrift (Anmeldung F 27 709 IVb/22a)durch Kuppeln
der Diazoniumverbindung aus 4-Amino-5-methoxy-2-methyll,l'-azobenzol-sulfonsäure-(4')
in sodaalkalischem Medium mit einer äquivalenten Menge 5 - Hydroxy - 2 - aminonaphthalin - 4,8 - disulfonsäure
und Behandlung des erhaltenen Aminoazofarbstoffes unter entalkylierenden Bedingungen mit kupferabgebenden
Mitteln — werden in 2000 Volumteilen Wasser bei pH 6 gelöst und unter Rühren bei einer
Temperatur von etwa 5°C mit einer Suspension von 18,5 Gewichtsteilen (0,1 MoI) Cyanurchlorid in Eiswasser/Aceton
vereinigt. Das Gemisch wird gerührt, bis die Kondensation beendet ist und durch Zugabe
von 10%iger Natriumcarbonatlösung auf pH 6 bis 7 abgestumpft. Der Farbstoff wird durch Zugabe von
Natriumchlorid abgeschieden und isoliert. Der Filterrückstand wird mit Aceton gewaschen und bei Raumtemperatur
unter vermindertem Druck getrocknet. Man erhält ein dunkles Pulver, das sich in Wasser
mit blauer Farbe löst.
100 Gewichtsteile eines Baumwollgewebes werden mit einer 2%igen wäßrigen Lösung des erhaltenen
Farbstoffs 10 Minuten vorgefärbt. Innerhalb 20 Minuten werden 50 g/l Natriumchlorid anteilweise zugesetzt
und anschließend 5 g/l calc. Natriumcarbonat (vorgelöst)
zugegeben. Es wird 1 Stunde kalt gefärbt, gespült und gründlich kochend geseift. Das Gewebe
wird auf diese Weise in blauen Tönen gefärbt. Die Färbung besitzt gute Naß- und Lichtechtheiten.
100 Gewichtsteile eines Baumwollgewebes werden bei Raumtemperatur mit einer wäßrigen Lösung, die
2% des Farbstoffes, 15 g/l Natriumhydrogencarbonat und 150 g/l Harnstoff enthält, foulardiert, zwischengetrocknet,
IO Minuten auf 1400C erhitzt, danach gespült und kochend geseift. Das Gewebe ist dann
in naßechten blauen Tönen gefärbt.
0,1 Mol der Kupferkomplex verbindung des Farbstoffes
der Formel
H, N
SO3H
SO3H
N = N
SO1H
N=N
HO3S
OH
OH
SO3H
— hergestellt durch Kupplung von diazotierter 1-Aminobenzol-3,5-disulfonsäure
mit 2-Äthoxy-1-aminonaphthalin-6-sulfonsäure,
Diazotieren der erhaltenen Aminoazoverbindung, Kuppeln mit 2-Acetylamino-5
- hydroxynaphthalin - 4,8 - disulfonsäure, Umwandlung in den Kupferkomplex unter entalkylierenden
Bedingungen und alkalische Verseifung der Acetylaminogruppe — werden in 1500 Volumteilen Wasser
von etwa 35° C bei pH 6 bis 6,5 gelöst und die erhaltene Lösung mit der Suspension von 0,1 Mol
2,3-Dichlorchinoxalincarbonsäurechlorid in Eiswasser
und wenig Dispergiermittel versetzt. Während der Kondensation wird durch Zugabe von Natriumkarbonatlösung
ein pH von 6 bis 6,5 eingehalten. Nach beendeter Kondensation wird der Farbstoff
mit wenig Natriumchlorid abgeschieden und isoliert.
Der Farbstoff stellt in trockenem Zustand ein dunkles Pulver dar, das sich in Wasser mit blauer Farbe löst
und Baumwolle in grünstichigblauen Tönen färbt.
Die nachfolgende Tabelle beschreibt weitere Beispiele der erfindungsgemäßen Azofarbstoffe, die nach
der im Beispiel 1 und 2 beschriebenen Arbeitsweise erhalten werden. In der ersten Spalte wird das Amin
der Diazokomponente A angegeben, in der zweiten Spalte die Mittelkomponente genannt. Die dritte
Spalte gibt den Farbton an, der durch den Azofarbstoff erzielt wird, wenn er auf Cellulosetextilstoffe wie
oben angegeben gefärbt wird.
45 | Komponente A | Mitlelkomponente | Farbton |
1-Aminobenzol- | 2-Äthoxy-1 -amino- | blau | |
4-sulfonsäure | naphthalin-6-sul- | ||
50 | fonsäure | ||
1-Aminobenzol- | 1-Aminonaphtha- | blau | |
3,5-disulfonsäure | lin-7-sulfonsäure | ||
2-Aminonaphthalin- | 1-Aminonaphtha- | blau | |
4,8-disulfonsäure | lin-6-sulfonsäure | ||
55 | 4-Nitro-l-amino- | Aminobenzol | blau |
benzol-2-sulfonsäure | |||
6-Nitro-2-amino- | 2-Methoxy- | blau | |
naphthalin-4,8-di- | 5-methyl- | ||
sulfonsäure | 1-aminobenzol | ||
DU | 2-Aminonaphthalin- . | 1-Aminonaphtha- | blau |
3,6,8-trisulfonsäure | lin-6-sulfonsäure | ||
6-[l',2'-Naphthotri- | 2-Äthoxy-1 -amino- | grün | |
azol-5'-sulfonsäure]- | naphthalin- | ||
65 | 2-aminonaphthalin- | 6-sulfonsäure | |
4,8-disulfonsäure |
Claims (1)
- Patentansprüche:I. Metallhaltige Azofarbstoffe der Formel
SO3HN = N-B-N = N-MeHO,S O
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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Publications (3)
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---|---|
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Family Applications (1)
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- 1961-08-26 DE DE19611419829 patent/DE1419829C3/de not_active Expired
-
1962
- 1962-07-30 CH CH911062A patent/CH446566A/de unknown
- 1962-08-27 GB GB3288562A patent/GB988958A/en not_active Expired
Also Published As
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GB988958A (en) | 1965-04-14 |
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