DE1418841C - Verfahren zur Herstellung von Benzol sulfonsaure - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Benzol sulfonsaureInfo
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Description
Bei der Sulfonierung aromatischer Kohlenwasserstoffe mit Schwefelsäure entstehen Arylsulfonsäuren.
Der Sulfonationsprozeß kommt zum Stillstand, wenn etwa 50% der angewandten Schwefelsäure sich zu
Arylsulfonsäure umgesetzt haben und die verbleibenden
50% Schwefelsäure mit dem aus der Reaktion entstandenen Wasser einen Verdünnungsgrad von
etwa 80% erreicht haben. (Ullmann! »Enzyklopädia
der technischen Chemie«, Bd. 4 [1953], S. 306, 307; USA.-Patentschrift 1 459 081, insbesondere Anspruch
1.)
In der Technik wird so verfahren, daß man
a) entweder die restliche 80%ige Schwefelsäure mit Kalk fällt und das entstandene Calciumsulfat
durch Filtration von der vorhandenen Arylsulfonsäure trennt oder daß man
b) nach der allgemeinen bekannten Methode von G u j ο t verfährt und einen großen Überschuß
an aromatischen Kohlenwasserstoffen anwendet, der das Reaktionswasser in dem Maße, wie es
entsteht, als azeotropes Gemisch austrägt. Auf diese Weise ist es möglich, die Reaktion bis
90 bis 93% Arylsulfonsäure weiterzuführen.
Im Falle der Neutralisation der überschüssigen Schwefelsaure nut Calciumoxid oder -carbonat ergibt
sich, von einem großen Arbeitsaufwand abgesehen, ein beträchtlicher Chemikalienverlust. Wird aber mit
der 4- bis 7fachen Menge, bezogen auf den theoretischen Einsatz, aromatischen Kohlenwasserstoffs bis
über 90% die Reaktion zu Ende geführt, so bedarf der Vorgang eines enormen Energieaufwandes, verbunden
mit entsprechenden Kohlenwasserstoff-
lusten. .,_,.,. „ .
Diesen beiden in der Technik im allgemeinen angewandten
Methoden haften somit ganz erhebliche Mängel an. Viele andere bekannte Verfahren versuchen,
diese Nachteile zu beheben, haben aber zu einem Erfolg nicht geführt. Sie haben keinen Eingang
in die Praxis gefunden.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugründe,
Benzol mit konzentrierter Schwefelsäure so zu sulfonieren, daß
1. die angewandte Schwefelsäure praktisch restlos umgesetzt wird,
2. kein Benzol im Überschuß angewandt wird und
3. die Reaktionstemperatur so niedrig gehalten werden kann, daß keine Bildung von Nebenreaktionen
stattfindet.
Das erf'indungsgemäße Verfahren zur Herstellung
von Henzolsulfonsäure durch Umsetzung von Benzol mit konzentrierter Schwefelsäure im Gegenstrom bei
erhöhten Temperaturen, Abdestillation des gebildeten Wassers und Rückführung des gewonnenen Benzols
ist dadurch gekennzeichnet, daß man in den weiteren Stufen jeweils das Benzolsulfonsäure-Schwefelsäure-Gemisch
mit Benzol umsetzt, wobei dieses im Unterschuß
angewendet wird.
Diese Arbeitsvorgänge können nacheinander diskontinuierlich durchgeführt werden. Besonders zweckmälSig
ist jedoch das kontinuierliche Verfahren. Es ist vorteilhaft, möglichst fünf Sulfonationstürme zu erstellen,
Ausführungsbeispiele
Firster Siilfonationsprozeß
Firster Siilfonationsprozeß
Während 600 kg konzentrierte Schwefelsäure bei 120 bis 140'C durch einen Reaktionsturm von oben
nach unten laufen, werden 300 kg Benzol in Dampfform in umgekehrter Richtung der Schwefelsäure
entgegengeschickt. Während 20 kg Benzol wieder zum Ausgangsbenzol zurückgehen, haben sich die restlichen
280 kg mit der Schwefelsäure zu Benzolsulfonsäure umgesetzt, und es resultiert ein Gemisch, bestehend aus
ojKg wasser
858 kg.
Diese 858 kg Gemisch müssen, um die Reaktion weiter durchführen zu können, wieder weitgehend von
Reaktionswasser frei gemacht werden, was durch die anschließende Destillation bei etwa 140 bis 15O0C und
bis 40 Torr' erfolgt. Man erreicht auf diese Weise
und in kur2er Zeit eine LösunS>
bestehend aus
550 kg Benzolsulfonsäure,
245 kg Schwefelsäure,
18 kg Wasser
18 kg Wasser
813kg
Zweiter Sulfonationsprozeß
a5 813 k Gemisch werden bei 150 bis 160oC mk Benzol>
wie vorher beschrieben behandeit.
gs verbleiben
gs verbleiben
708 k8 Benzolsulfonsäure,
145 kg Schwefelsäure,
36 kg Wasser
145 kg Schwefelsäure,
36 kg Wasser
889 kg.
Die nicht verbrauchten 20 kg Benzol gehen zum
Ausgangsbenzol zurück.
Nach der anschließenden Destillation bei 150 bis
16O0C und 20 bis 40 Torr verbleiben
708 k8 Benzolsulfonsäure,
145 kS Schwefelsäure,
12 kg Wasser
145 kS Schwefelsäure,
12 kg Wasser
865 kg.
Dritter Sulfonationsprozeß
Bei 160 bis 165°C kommen zu den 865 kg Reaktions-4S gut 60 kg
Benzol, wovon 48 kg verbraucht werden,
und eine Reaktionslösung entsteht wie folgt:
800 k Benzolsulfonsäure,
g5 k„ Schwefelsäure
23 kg Wasser
„.„ ,
800 k Benzolsulfonsäure,
g5 k„ Schwefelsäure
23 kg Wasser
„.„ ,
Durch Destillation bei 170 bis 175 C und 20 bis
Torr werden 17 kg Wasser ausgetragen und es verbleiben
800 kg Benzolsulfonsäure,
85 kg Schwefelsäure,
6 kg Wasser
6 kg Wasser
~89~ΠΰΓ
Vierter Sulfonationsprozeß
In diese 891 kg werden bei 17O0C 40 kg Benzol eingeleitet,
und es entstehen
855 kg Benzolsulfonsäure,
50 kg Schwefelsäure,
kg Wasser
50 kg Schwefelsäure,
kg Wasser
917kg.
Davon werden destillativ bei 175° C und 20 bis
Torr 8 kg Wasser entfernt, und es verbleiben
855 kg Benzolsulfonsäure, 50 kg Schwefelsäure, 4 kg Wasser
909 kg.
Fünfter Sulfonationsprozeß
Wiederum werden in die 909 kg Reaktionsgut 20 kg Benzol bei 175 0C zugegeben, und daraus werden
885 kg Benzolsulfonsäure, 30 kg Schwefelsäure,
7 kg Wasser
922 kg
bis 96%ige Benzolsulfonsäure.
bis 96%ige Benzolsulfonsäure.
Wenn, wie angeführt ist, die Reaktionen hintereinander ausgeführt werden, so bedeutet dies einen
vollkommen kontinuierlichen Ablauf des Prozesses. Damit kann auf kleinstem apparativem Raum eine
große Menge Benzol zu Benzolsulfonsäure umgesetzt werden, wobei der Energiebedarf und der Benzolverlust
sich auf ein Minimum beschränken lassen.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Benzolsulfonsäure durch Umsetzung von Benzol mit konzentrierter Schwefelsäure im Gegenstrom bei erhöhten Temperaturen, Abdestillation des gebildeten Wassers und Rückführung des gewonnenen Benzols, dadurch gekennzeichnet, daß man in den weiteren Stufen jeweils das Benzolsulfonsäure-Schwefelsäure-Gemisch mit Benzol umsetzt, wobei dieses im Unterschuß angewendet wird.
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