DE14179C - Neuerungen in der Darstellung von trockenem Melassekalk mit wenig Kalk. (1 - Google Patents
Neuerungen in der Darstellung von trockenem Melassekalk mit wenig Kalk. (1Info
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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- C13B35/00—Extraction of sucrose from molasses
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 89: Zucker- und Stärkefabrikation.
Erstes Zusatz-Patent zu No. 8311 vom 19. Januar 1879.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 14. Mai 1880 ab.
Längste Dauer: 18. Januar 1894.
In der Beschreibung' der Darstellung des Melassekalks ist als Mischapparat ein Kollergang
angegeben, aber auch darauf Bezug genommen, dafs jeder andere Mischapparat, welcher
mit sorgfältiger Mischung der Substanzen eine schnelle Abführung des gemischten Productes
gestattet, für diesen Zweck geeignet ist.
In dem nachfolgenden beschreibe ich den zur Mischung jetzt von mir angewendeten
Apparat, welcher neben einem sorgfältigen Durchrühren der Melasse und des Kalkpulvers
(das mit anderen Zusätzen vorher gemischt wurde) mittelst auf zwei Wellen angeordneter^
sich gegen einander bewegender Messer durch die Ummantelung des Mischungscylmders die
Möglichkeit gewährt, sei es durch Einführen von Dampf in den Zwischenraum der Ummantelung,
die zu1 mischende Masse zu erwärmen,
sei es durch Einführung von Wasser, eine Abkühlung derselben hervorzurufen.
Während in der ersten Periode der Mischung eine Erwärmung der Masse nützlich ist, mufs,
wenn der Kalk auf die Melasse Wasser entziehend und dadurch erhitzend wirkt, der
Apparat abgekühlt werden, wobei die sich erhärtende Mischmasse in kleinere Stücke zertheilt
und zerrührt wird.
So ist es möglich, mittelst dieses Apparates direct durch Mischung von Melasse mit Kalk
einen kleinstückigen Melassekalk zu erhalten, der ohne weitere Zerkleinerung direct der Auslaugung
mittelst Alkohols unterworfen werden kann. .
Der Apparat ist in Fig. 1 in Seitenansicht, in Fig. 2 im Querschnitt durch die Wellen
nach v-w, Fig. 3 im Längsschnitt nach x-y mit Ansicht der Messerwelle B, Fig. 4 in Aufsicht
dargestellt.
Derselbe besteht aus einem gufseisernen, auf beiden Seiten durch aufgeschraubte Deckel CD
verschlossenen Gehäuse JV, dessen Inneres die Form zweier parallel neben einander liegender,
gleich grofser Cylinder hat, welche sich theilweise durchdringen. Oben befindet sich eine
rechtwinklige Einfallöffnung G, welche durch einen mit einer Anzahl Löcher ο ο versehenen,
zum Abnehmen eingerichteten Deckel verschlossen wird. Ihr gegenüber liegt unten die
gröfsere, mit einem Klappdeckel versehene Entleerungsöffnung H.
E und F ist der oben erwähnte, aus zwei
Theilen bestehende Doppelmantel zum Emleiten von Dampf oder Kühlwasser. Die Mitte der
beiden Cylinder nehmen die Messerwellen A und B ein, welche durch die Deckel C und D
hindurchgehen und gleichzeitig in denselben gelagert sind. Die Axe B wird direct mittelst
der Riemscheibe L, die Axe A indirect mittelst Zahnradvorgelege in Umdrehung versetzt, und
zwar die letztere je nach der Art und Anordnung der angewendeten Mischmesser in gleicher
Richtung wie B oder in entgegengesetzter. Die erste von' mir angewendete Form und Anordnung
der Mischmesser zeigen die Fig. 2 und 3. Hierbei drehen sich beide Wellen in gleicher
Richtung (durch Pfeile angedeutet). Beide tragen die gleiche Anzahl einander nahezu
gleicher Messer, welche, mit ihren Spitzen den Gehäuseumfang nahezu berührend, eine nach
der Bewegungsrichtung zu concave Form haben. Die vorderen Reihen derselben sind behufs
guten Durchmischens der Masse etwas abgeschrägt, und zwar bei den Messern α auf der
Axe A nach rechts, bei den Messern b auf der Axe B nach links. Sie sind auf beiden
Axen spiralförmig angeordnet, und zwar so, dafs sie bei ihrer Umdrehung innerhalb des
beiden Cylindern gemeinsamen Raumes nicht auf einander stofsen, andererseits so, dafs sich
ihre Seitenflächen gegenseitig abstreichen. Die Messer der Axe A, welche in gleichen Ebenen
mit denen auf der Axe B liegen, sind mit gleichen Zahlen bezeichnet, z. B. a'8 und h8.
Bei der zweiten Anordnung der Messer, welche unter Fortlassung des Gehäuses durch die Fig. 5
und 6 dargestellt ist, drehen sich die Axen A und B in verschiedenen, durch Pfeile angedeuteten
Richtungen und mit Umdrehungsgeschwindigkeiten, welche sich wie 4 : 5 verhalten.
Die ebenfalls spiralförmig auf den Axen angeordneten Mischmesser haben eine Form, die annähernd den Zähnen 4 : 5 zähniger,
mit einander arbeitender Stirnräder entspricht; ihre vorderen Flächen sind behufs Zertheilung
und Mischung der Masse dachförmig abgeschrägt. Die vorstehend beschriebenen, bewährten
Constructionen sind von mir angewendet worden, um feste Arme innerhalb des Mischapparates,
hinter denen sich gröfsere Stücke der Masse festsetzen könnten, zu vermeiden.
Das Arbeiten mit dem Apparat geschieht wie folgt: \
Nach Einfüllen der Bestandtheile des zu bildenden Melassekalkes wird das Mischwerk in
schnelle Umdrehung (bis 300 Umdrehungen pro Minute) versetzt und kurze Zeit darauf die
Masse durch Einleiten von Dampf in den Doppelmantel erwärmt. Beim Eintreten der
Reaction, welche man daran erkennt, dafs Dampf aus den Löchern ο des oberen Deckels G
austritt, wird der Dampf abgestellt und der Apparat durch Einleiten kalten Wassers in den
Doppelmantel abgekühlt.
Gleichzeitig wird die Umdrehungsgeschwindigkeit der Wellen A und B auf 60 bis 90 Umdrehungen
pro Minute vermindert. Sobald die Reaction beendet ist und der kleinstückige Melassekalk
sich gebildet "hat, öffnet man den unteren Deckel. Der Apparat entleert sich
dann bei langsamem Gange von selbst.
Claims (2)
1. Die Darstellung des Melassekalkes mit möglichst wenig Kalkgehalt in kleinstückiger
Form in einer Operation.
2. Der Apparat, in welchem mittelst rotirender Messerwellen Melasse und Pulver sowohl
unter Erwärmung während eines Theils der Operation, als unter Abkühlung während des anderen Theils derselben so gemengt
werden, dafs das fertige Product trockenen, kleinstückigen Melassekalk giebt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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