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Die Erfindung bezieht sich auf ein Lager für einen um eine waagerechte,
sich verlagernde Achse schwenkbaren Fensterflügel, bei welchem die jeweils am Blendrahmen
und am Flügelrahmen befestigten Lagerhälften über einen zwischengeschalteten Lenker
so miteinander gekuppelt sind, daß die bewegliche Lagerhälfte mit Hilfe von durch
den Bewegungsablauf betätigten Steuermitteln nacheinander um zwei Drehachsen schwenkbar
ist, wobei der Lenker bei der Schwenkbewegung um die zweite Drehachse mit der ortsfesten
Lagerhälfte über eine Sperreinrichtung blockierbar ist, die einen drehbar am Lenker
gelagerten Doppelhebel aufweist, dessen Arne je einen mit der beweglichen Lagerhälfte
zusammenwirkenden Vorsprang aufweisen und bei dem der eine Arm zugleich eine Sperrnase
aufweist, die in ihrer Sperrlage mit der feststehenden Lagerhälfte kuppelbar ist.
Ein solches Lager ist Gegenstand des Patents 1225 071. Hier greift die Sperrnase
in ihrer Sperrlage in im Lenker und in der ortsfesten Lagerhälfte vorgesehene und
bei der Drehung des Fensterflügels um die zweite Drehachse sich überdeckende Ausnehmungen
ein.
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Bekannt ist ein Lager für um zwei Achsen nacheinander schwenkbare
Fensterflügel, deren Sperre aus einem drehbar und federbeein$ußt am Lenker gelagerten
Hebel besteht, der sich als Druckglied gegen einen zapfenartigen Anschlag der feststehenden
Lagerhälfte legt. Ein solches Druckglied bedarf beim Einbau einer größeren Sorgfalt
und Genauigkeit als ein Zugglied. Auch ist eine Feder in einem Schwinglager ein
störanfälliges Element.
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Zur vollständigen Steuerung des Bewegungsablaufes von um zwei Achsen
nacheinander schwingbaren Lagern ohne Federn ist eine Sperrvorrichtung bekannt,
bei der ein mit der zweiten Achse zusammenfallender abgeflachter Zapfen eines Bremskegels
in einen um die erste Achse als Mittelpunkt gekrümmten Schlitz der feststehenden
Lagerhälfte eingreift. Bremsung und Steuerung sind also voneinander abhängig. Darüber
hinaus müssen zwei Abflachungen zum Schlitz ausgerichtet liegen und zwischen den
Krümmungen des Schlitzes geführt werden. Die Folge ist ein hoher Verschleiß. y Aufgabe
der Erfindung ist es, die als Doppelhebel ausgebildete Sperreinrichtung nach Patent
1225 071 zu verbessern und die angeführten Nachteile der bekannten Einrichtungen
zu vermeiden. Erfindungsgemäß wird dieses dadurch erreicht, daß die Sperrnase des
Doppelhebels als hakenförmiger Fortsatz ausgebildet ist, der in seiner Sperrlage
einen Zapfen an der feststehenden Lagerhälfte übergreift. Durch der. hakenförmigen-_Fortsatz
wirkt der Doppelhebel als einfach einzubauendes Zugglied bei getrennter Bremsung
und Steuerung. Auch kann der Doppelhebel durch sein Eigengewicht in der wirksamen,
Lage gehalten werden.
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Zweckmäßig weist der Doppelhebel zwei Steueranschläge auf, die wechselweise
mit dem an der bewe-lichen Lagerhälfte angeordneten, auf einer zur zweiten Drehachse
zentrisch verlaufenden Bahn bewegbaren Steuerzapfen zusammenwirken, wobei der Doppelhebel
über den an seinem hakenartigen Arm angeordneten Steueranschlag in seine Sperrlage
und den an dem anderen Arm befindlichen Steueranschlag in seine unwirksame Stellung
schwenkbar sein kann. Mit Vorteil weist der hakenseitige Arm des Doppelhebels ein
größeres Gewicht auf als der den Steueranschlag tragende Arm.
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Gemäß weiteren Merkmalen der Erfindung ist die zum Zapfen der feststehenden
Lagerhälfte gerichtete Kante des Fortsatzes als mit den Zapfen zusammenwirkende,
den Doppelhebel in seine unwirksame Lage verschwenkende Auflaufkante ausgebildet,
so daß hierdurch eine zusätzliche Steuerungsmöglichkeit für den Fall geschaffen
ist, daß der an der beweglichen Lagerhälfte befindliche Steuerzapfen ausfallen sollte.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Es zeigt F i g. 1 die Draufsicht auf den Lenker und auf die am Blendrahmen befestigte
Lagerhälfte bei abgenommener Flügelrahmenlagerhälfte in Schließstellung des Fensters,
F i g. 2 einen Schnitt gemäß der Linie 11-II der F i g. 1 und F i g. 3 die Draufsicht
auf das Lager gemäß F i g. 1 bei Verschwenkung um die zweite Drehachse mit strichpunktiert
angedeuteter Stellung der Flügellagerrahmenhälfte.
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Die an dem ortsfesten Blendrahmen befestigte Lagerhälfte 5 und die
mit dem schwingbaren, nicht dargestellten Fensterrahmen verbundene Lagerhälfte 6
sind durch einen zwischengeschalteten Lenker 7 miteinander gekuppelt, der um eine
erste Drehachse 8 der ortsfesten Lagerhälfte 5 schwenkbar ist und zu diesem Zweck
eine Bohrung 9 aufweist, in welche ein Zapfen 10 der ortsfesten Lagerhälfte
5 eingreift. Weiterhin sind mehrere durch eine Schraube 11 einstellbare Tellerfedern
12 vorgesehen, die sich auf einer ringförmigen Scheibe 13 abstützen, deren
Fortsatz 14 undrehbar mit einem Zapfen 15 der feststehenden Lagerhälfte 5 verbunden
ist, um hierdurch eine wirksame Abbremsung beim Schwenken des Lenkers 7 um die erste
Drehachse 8 zu bewirken. Eine am gegenüberliegenden Ende des Lenkers 7 angeordnete
Bohrung 16 umschließt einen in derselben drehbar gelagerten und mittels einer einstellbaren
Bremsvorrichtung abbremsbaren Zapfen 17, der an seiner Stirnseite eine U-förmige
Ausnehmung aufweist, in welche ein entsprechend geformter Vorsprung 19 der beweglichen
Lagerhälfte 6 eingreift, der durch die eine Bohrung 20 durchgreifende Schraube 21
lösbar mit dem Zapfen 17 befestigt ist. Das Ende des Lenkers 7 ist weiterhin mit
einer von der-Bohrung 16 aus verlaufenden Rinne 22 versehen, die, nachdem die Schraube
21 gelöst ist, das Aushängen des Flügels aus einer um 180° geschwenkten Stellung
heraus gestattet.
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Um die Schwenkung des Fensterflügels um die erste Drehachse 8 zu ermöglichen
und zu bewirken, daß nicht gleichzeitig eine Bewegung um die zweite Drehachse 23
des Lenkers 7 erfolgt, ist an der Innen-Seite der beweglichen Lagerhälfte 6 ein
Führungszapfen 24 vorgesehen, der sich an einem bogenförmig verlaufenden Teil 25
einer Abwinklung 26 der feststehenden Lagerhälfte 5 abstützt und so verhindert,
daß eine Drehung um die zweite Drehachse 23 erfolgen kann.
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Damit nun in dem Augenblick, wo der Führungszapfen 24 den zur ersten
Drehachse 8 auf einer zentrischen Linie verlaufenden bogenförmigen Teil 25 verläßt,
der Lenker 7 in dieser Stellung festgehalten wird, ist an demselben ein um eine
Achse 27 schwenkbarer, entgegengesetzt gerichtete Arme
28, 29 aufweisender
Doppelhebel 30 vorgesehen, der einen hakenartigen Fortsatz 31 aufweist, welcher
mit einem an der feststehenden Lagerhälfte 5 befestigten Zapfen 32 zusammenwirken
kann. Dieses geschieht in der Weise, daß in dem Augenblick, wo der Führungszapfen
24 den bogenförmigen Teil 25 verläßt und gleichzeitig ein Anschlag 33 des Lenkers
7 gegen die Abwinklung 26 zur Anlage kommt, über einen an der Innenseite der beweglichen
Lagerhälfte 6 angeordneten Steuerzapfen 34, der mit einem am Arm 28 vorgesehenen
Steueranschlag 35 zusammenwirkt, der Doppelhebel 30 in seine in F i g. 3 dargestellte
Stellung geschwenkt wird und hierbei gleichzeitig der Anschlag 33 fest gegen die
Abwinklung 26 in Anlage gezogen wird, so daß nunmehr zwangläufig nur noch eine Schwenkung
des Fensterflügels um die zweite Drehachse 23 erfolgen kann, so weit, bis das Fenster
eine Schwenkbewegung von etwa 180° ausgeführt hat.
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Beim Zurückschwenken des Fensters trifft der Steuerzapfen 34 nunmehr
auf einen Steueranschlag 36 des Armes 29 und schwenkt hierbei den Doppelhebel 30
in seine unwirksame Lage, so daß der Fortsatz 31 den Zapfen 32 freigibt, wobei im
Moment der Freigabe ein an der Innenseite der bewegbaren Lagerhälfte 6 angeordneter
Vorsprung 37 gegen den Randteil 38 des Lenkers 7 anschlägt und hierdurch die Bewegung
um die zweite Drehachse 23 begrenzt, so daß nach Freigabe des Zapfens 32 nunmehr
eine Schwenkung um die erste Drehachse 8 erfolgt, wobei der Führungszapfen 24 wieder
in den Bereich des bogenförmigen Teils 25 gelangt.
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Damit bei Ausfall des Steuerzapfens 34 und einem Schwenken über die
erste Drehachse 8 hinaus keinerlei Zerstörung irgendwelcher Lagerteile erfolgen
kann. ist die zum Zapfen 32 der feststehenden Lagerhälfte 5 hin gerichtete Kante
des Fortsatzes 31 als mit dem Zapfen 32 zusammenwirkende, den Doppelhebel 30 in
seine unwirksame Lage verschwenkende Auflaufkante 39 ausgebildet.
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Es ist natürlich auch möglich, den Führungszapfen 24 mit einer Rolle
zu versehen, um hierdurch irgendwelche Reibungen zwischen dem Zapfen und dem bogenförmigen
Teil 25 zu vermeiden.