DE140574C - - Google Patents

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DE140574C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B13/00Oxygen; Ozone; Oxides or hydroxides in general
    • C01B13/02Preparation of oxygen
    • C01B13/0203Preparation of oxygen from inorganic compounds
    • C01B13/0211Peroxy compounds

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Oxygen, Ozone, And Oxides In General (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Man hat vielfach versucht, den Chlorkalk zur Darstellung von Sauerstoffgas zu verwenden, aber bis jetzt hat keines der in Vorschlag gebrachten Verfahren zu praktischer Anwendung geführt.
Erfinder hat in den Alkali- und Erdalkalisuperoxyden (insbesondere im Natriumsuperoxyd) Körper gefunden, die in Gegenwart von Wasser "den Chlorkalk zersetzen, wobei sie
ίο sich dann selbst unter Entwickelung von Sauerstoffgas zersetzen.
Wenn auch schon bekannt war, daß die unterchlorigsauren Salze das Wasserstoffsuperoxyd zersetzen, wobei dieses an der Entwicke-
lung von Sauerstoff teilnimmt (vergl. Ber. d. d. ehem. Ges., Band 19 [1886], Seite 869 oben), so war immerhin nicht vorauszusehen, daß in analoger Weise auch die Alkali- und Erdalkalisuperoxyde auf den Chlorkalk einwirken würden, denn bekanntlich zersetzt z. B. Kaliumpermanganat das Wasserstoffsuperoxyd, während es auf das Calciumsuperoxyd wirkungslos bleibt.
Auch ist es bereits bekannt, daß unter der Einwirkung der Schwermetallsuperoxyde (Kobalt, Nickel usw.) der Chlorkalk sich zersetzt (siehe Ber. d. d. ehem. Ges., Band 12 [1879], Seite 1119). Diese Zersetzung findet aber bei hoher Temperatur (70 bis 8o°) statt, wobei sich langsam Sauerstoffgas entwickelt. Auch spielt bei diesem Vorgang das Superoxyd nur einfach eine katalytische Rolle, ohne selbst an der Umsetzung teilzunehmen. Der beste Beweis hierfür ist, daß in einem Gemisch von Chlorkalk und Kobaltsuperoxyd einzig und allein der Chlorkalk zersetzt wird und daß selbst äußerst kleine Mengen Kobaltsuperoxyd schon für eine vollständige Zersetzung genügen (Ca O Cl2 = Ca Cl2 + O). Wenn man aber nach vorliegender Erfindung auf den Chlorkalk ein Alkali- oder Erdalkalisuperoxyd, z. B. Natriumsuperoxyd, einwirken läßt, so findet die Zersetzung sofort und auf kaltem Wege statt, wobei das Alkali- oder Erdalkalisuperoxyd an der gegenseitigen Einwirkung teilnimmt dergestalt, daß es vollständig reduziert wird. Dieser Vorgang läßt sich wie folgt darstellen :
Ca O Cl2 + Na2 O2= CaO + τ,Να Cl + 2O.
Mit anderen Worten, man erhält gegenüber der Wirkung mit den Superoxyden der Schwermetalle (Co, Ni usw.) die doppelte Ausbeute an Sauerstoff.
Das Gemisch von Chlorkalk und Natriumsuperoxyd, das Erfinder in Vorschlag bringt und auf den ersten Blick nicht beständig zu sein scheint, ist im Gegenteil bei Vermeidung jedweder Spur von Feuchtigkeit sehr beständig. Durch Zusammendrücken des Gemisches kann man daraus Kügelchen oder Patronen jeder Stärke herstellen, die unter der Einwirkung des Wassers Sauerstoffgas in analoger Weise entwickeln, wie das Calciumkarbid Acetylen entwickelt.
Man verfährt wie folgt:
100 kg pulverförmiger Chlorkalk, der etwa 32 bis 35,5 Prozent wirksames Chlor enthält
und beispielsweise über konzentrierter Schwefelsäure gut getrocknet ist, werden in einem hierfür vorgesehenen Apparat mit 39 kg pulverförmigem Natriumsuperoxyd innig vermischt, wobei ein weißes, leicht ins Gelbliche schimmerndes Mehl entsteht, das in geeigneten Formen einem starken Druck ausgesetzt wird. Man verfährt beispielsweise so wie beim Zusammenpressen von reinem Natriumsuperoxyd.
Man erhält auf diese Weise sehr harte und glänzende Preßstücke (wie Porzellan), die, in kaltes Wasser eingebracht, unter Entwickelung von Sauerstoffgas sich regelmäßig zersetzen.
Diese als »Oxylithe« bezeichneten Körper, die zur Darstellung von Sauerstoffgas dienen können, sind außerdem wertvoll für den Versand von Sauerstoff, denn bei dem gleichen Gewicht der Stahlflaschen, wie solche zum Versand von unter Druck stehendem Sauerstoff dienen, entwickeln sie eine viel größere Menge Sauerstoff, als in genannten Flaschen enthalten ist. Der erhaltene Sauerstoff ist übrigens viel reiner als der nach den bekannten Verfahren durch Baryt, Manganat und sogar durch die Elektrolyse dargestellte Sauerstoff, der immer gewisse Mengen von durch die Zwischenwand hindurchgegangenem Wasserstoff enthält.
Die Oxylithe können überdies als Oxydierungs-, Desinfizierungs- und Reinigungsmittel, insbesondere zur Reinigung von rohem Acetylen dienen, da sie kein Chlor usw. entwickeln.
Wird in dem obigen Beispiel der Darstellung von Oxylithen das Natriumsuperoxyd durch die äquivalente Menge Kaliumsuperoxyd oder durch ein Gemisch von Natrium- und Kaliumsuperoxyd ersetzt, so gelangt man zu ähnlichen Ergebnissen. Man kann auch, wie bereits erwähnt, die Erdalkalimetallsuperoxyde hierzu verwenden.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch :
    Verfahren zur Herstellung von bei Berührung mit Wasser Sauerstoff entwickelnden festen Körpern, dadurch gekennzeichnet, daß ein Alkali- oder Erdalkalisuperoxyd mit Chlorkalk in äquimolekularem Verhältnis vermischt und das Gemisch unter Anwendung starken Druckes zu einem festen Stück zusammengepreßt wird.
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