DE138366C

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Publication number: DE138366C
Application number: DENDAT138366D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die vorliegende Erfindung giebt dem Apotheker, Chemiker und Conditor eine Vorrichtung an die Hand, zum Verreiben, Mischen und Rühren pulverförmiger, flüssiger und halbflüssiger Substanzen von Syrupsconsistenz, welche den Vorzug hat, mit einem einfachen Triebwerk in Bewegung gesetzt werden zu können und das mühsame, zeitraubende und ungenaue Verreiben, Mischen und Rühren nicht nur in viel kürzerer Zeit und mit viel geringerer Anstrengung, sondern auch genauer, sicherer und mit stets gleicher mefsbarer Exactheit zu bewerkstelligen, als es seither mit einfacher Reibschale und Reibkeule oder mit Schüssel und Kochlöffel geschieht.

Die Vorrichtung besteht aus einer Reibschale mit halbkugelförmigem Fassungsraum und einem halbkugeligen Kolben von gleichem Radius, hergestellt aus Kaolin, Thon oder für Conditorzwecke aus Zinn oder ähnlichem Metall.

Die Reibschale hat aufsen am Boden einen viereckigen Fufs, der in eine eben solche viereckige Oeffnung des Triebwerkes hineingestellt werden kann, so dafs sie die Drehung des Kolbens nicht mitmachen kann.

Der Kolben hat an seiner Halbkugel-Oberfläche Vertiefungen c derart, dafs folgende Elemente als Reliefs stehen bleiben: am Boden eine rhombusförmige Erhöhung e, welche beim Drehen den zu mischenden Stoff vom Boden der Reibschale, wo der Kolben nur kleine Kreise beschreibt, durch die vom Rhombus gebildeten schiefen Ebenen hinaus- und hinauftreibt, wo der Kolben gröfsere Kreise beschreibt.

An den Seiten knopfförmige, einer Reibkeule ähnlich geformte Erhöhungen a, die in verschieden grofsen Abständen vom Mittelpunkt des fufsständigen Rhombus e sich befinden, so dafs kein Punkt der Reibschale von Reibkeulen unberührt und der zu verreibende Stoff in Ruhe bleiben könnte.

Am oberen Rande ein Kranz b von sich anschliefsenden Dreiecken, welche den zu verreibenden Stoff nicht aus der Reibschale heraustreten lassen, sondern durch die gebildeten schiefen Ebenen hinunterstreifen.

Die Vertiefungen c betragen bei 15 cm Durchmesser des Kolbens ungefähr 1 bis 2 cm, bei gröfserer Reibschale und Kolben, besonders für Conditorzwecke, entsprechend mehr und sind nicht gerade zum Mittelpunkt, sondern bogenförmig verlaufend; die Oberflächenreliefs stehen zweckmäfsig in möglichst gleichmä'fsigen Zwischenräumen aus einander, so dafs eine Reinigung des Kolbens leicht stattfinden kann.

Der Antrieb des Kolbens kann auf verschiedene Weise geschehen.

Claims

Patent-An Sprüche:

i. Verreibungs-, Misch- und Rührvorrichtung für Stoffe beliebiger Consistenz, gekennzeichnet durch eine Schale mit kugelkalottenförmigem Fassungsraum und einen Kolben mit entsprechend geformter Reibfläche, welche mit knopfförmigen Erhöhungen (a)

versehen ist, durch welche beim Drehen des Kolbens der Stoff an der Wandung der Schale verrieben wird.
2. Bei der Vorrichtung nach Anspruch ι die Anordnung der Erhöhungen (a) in verschieden grofsem, radialem Abstand von dem Mittelpunkt des Kolbens, zum Zwecke, gleichzeitig mit dem Verreiben des Stoffes auch ein Mischen und Rühren desselben zu erzielen.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.