DE137884C - - Google Patents

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DE137884C
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acidic
vat
indigo
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indigweifs
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06PDYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
    • D06P1/00General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed
    • D06P1/22General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed using vat dyestuffs including indigo
    • D06P1/228Indigo

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Coloring (AREA)

Description

PATENTAMT.
KLASSE
Bekanntlich löst sich Indigweifs infolge seiner phenolartigen Natur in Alkalien und alkalischen Substanzen, und wird aus diesen Lösungen durch Säuren wieder abgeschieden.
Die bisher bekannten sogenannten sauren Lösungen von Indigweifs, die durch Versetzen von Indigoküpen mit Mineralsäuren oder organischen Säuren (Salzsäure, Schwefelsäure, schwefliger Säure, Essigsäure u. s. w.) erhalten werden, sind thatsächlich keine Lösungen, sondern mehr oder minder feine Suspensionen von krystallinischem oder amorphem Indigweifs (vergl. u. A. »Das deutsche Wollengewerbe«, 1896, S. 624; ferner v. Georgievics, Lehrbuch der chemischen Technologie der Gespinnstfasern, 1898, II. Theil, S. 220).
Wir haben nun die überraschende Beobachtung gemacht, dafs die Borsäure sich der Indigoküpe gegenüber anders als andere für diesen Zweck in Betracht kommende Säuren verhält. Versetzt man nämlich alkalische Indigweifslösungen mit Borsäure im Ueberschufs, so erhält man keine Fällung von Indigweifs, sondern klare, saure Lösungen desselben. Diese Lösungen unterscheiden sich schon äufserlich von sauren Indigweifssuspensionen dadurch, dafs sie stark fluoresciren und sich, ähnlich den alkalischen, oberflächlich mit einer Haut von Indigblau überziehen. Derartige saure Küpen haben, wie wir weiterhin gefunden haben, die werthvolle Eigenschaft, die gelöste Leukoverbindung an die Faser, sowohl die thierische wie die pflanzliche, rascher und leichter abzugeben als gleich concentrirte, auf übliche Art hergestellte, schwach alkalische Küpenlösungen, oder als aus solchen mit Essigsäure oder schwefliger Säure dargestellte saure Suspensionen von Indigweifs.
Wie bekannt, färbt eine in letztgenannter Weise dargestellte Wollküpe die Faser schon stärker an als eine alkalische Küpe. Die mit Borsäure angesäuerten Küpen besitzen jedoch die bemerkenswerthe Eigenschaft, Wolle bei der gleichen Anzahl von Zügen noch stärker als die bisher bekannten sauren Küpen anzufärben. Noch auffallender ist der Erfolg bei der Baumwolle; während nämlich diese in essigsaurer Küpe bekanntlich, schwächere Färbungen als in alkalischer liefert, werden unter den gleichen Bedingungen in der borsauren Küpe noch bedeutend dunklere Färbungen erhalten.
Ein weiterer Vortheil der mit Borsäure bereiteten sauren Küpe besteht darin, dafs das Indigweifs, da es sich wirklich in Lösung befindet, die zu färbende Faser besser und gleichmäfsiger durchdringt als die bisher bekannten sauren Küpen, in denen das Indigweifs blos suspendirt war. Die Folge davon ist besseres Durchfärben sowie erhöhte Gleichmäfsigkeit und Reibechtheit der erzielten Färbungen.
Wir erläutern das Verfahren noch an folgenden Beispielen:
i. Herstellung einer klaren, sauren
Indigweifslösung zum Färben von
Wolle.
Bereitung der Stammküpe: ι ο kg Indigo rein von 20 pCt. werden mit 4,51 Natronlauge von 250 B. und 30 1 concentrirter Hydrosulfitlösung angerührt und mit Wasser von 500C. auf 70 1 gebracht. Die Mischung wird stehen gelassen,;bis der Indigo vollständig gelöst ist.
Bereitung des Fä'rbebades: Eine Flotte von 1,2 cbm Wasser von 500 C. wird beschickt mit 20 1 obiger Stammkiipe, umgerührt und versetzt mit 3,3 kg Borsäure, die vorher in feiner Form in Wasser angeteigt worden ist. Das Indigweifs wird hierbei aus der Lösung nicht ausgefällt. Die letztere zeigt starke Fluorescenz und färbt blaues Lackmuspapier unmittelbar roth.
Das Färben geschieht auf die übliche Art, indem die Wolle 20 Minuten bis 1^2 Stunde im Bade bewegt und dann an der Luft vergrünt wird.
2. Herstellung einer klaren, sauren
Indigweifslösung zum Färben von
Baumwolle.
Die Bereitung der Stammküpe geschieht auf die gebräuchliche Art mit 6 kg Indigo rein von 20 pCt., 1,2 kg Zinkstaub, 2,5 kg gebranntem Kalk, 20 1 Wasser von 6o° C.
Das Färbebad wird bereitet durch Eintragen der von dem Kalkschlamm befreiten Stammküpe in eine Flotte von 1000 1 kaltem Wasser, in welchem zuvor 3 kg Borsäure aufgelöst wurden.
Die Anzeichen für saure Reaction sind die gleichen wie bei dem Färbebad des Beispiels 1.
Das Färben geschieht in der allgemein üblichen Art.
In ähnlicher Weise kann jede andere alkalische öden, neutrale Indigoküpe in eine saure Indigweifslösung übergeführt und zum Färben benutzt werden.

Claims (1)

  1. Patent-An spruch:
    Verfahren zur Herstellung saurer, klarer, zum Färben der vegetabilischen und animalischen Faser geeigneter Lösungen von Indigweifs, darin bestehend, dafs man alkalische Küpenlösungen mit Borsäure bis zum Eintritt von Fluorescenz und saurer Reaction vermischt.
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