DE137042C - - Google Patents
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- G01—MEASURING; TESTING
- G01R—MEASURING ELECTRIC VARIABLES; MEASURING MAGNETIC VARIABLES
- G01R25/00—Arrangements for measuring phase angle between a voltage and a current or between voltages or currents
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
JV! 137042 KLASSE 21 e.
Patentirt im Deutschen Reiche vom g. Februar 1902 ab.
Vorliegende Erfindung betrifft ein Mefsgeräth zum Anzeigen des Phasen- oder
Frequenzunterschiedes von zwei Wechselstrom- oder MehrphasenstiOmkreisen.
λΥεηη mehrere Wechselstrommaschinen,
seien es Einphasen- oder Mehrphasenmaschinen, einen gemeinschaftlichen Stromkreis
speisen sollen, so ist es erforderlich, dais die Maschinen synchron laufen, ehe sie parallel
geschaltet werden.
Bei den bisher gebräuchlichen Phasenanzeigern für Wechselstrommaschinen waren
eine oder mehrere bewegliche Spulen, durch welche Strom geleitet wurde, vorgesehen. Dabei
waren aber Stromaufnahmevorrichtungen mit sich gegen einander bewegenden Theilen
nothwendig, was aus vielen Gründen zu beanstanden ist.
Bei dem Meisgeräth gemäfs vorliegender
Erfindung sind bewegliche Spulen nicht vorhanden, es sind dieselben durch feste, derart
angeordnete Spulen ersetzt, dais die letzteren ein magnetisches Drehfeld erzeugen und von
einem der Stromkreise erregt werden, während eine andere Spule mit dem anderen Stromkreise
in Verbindung steht. Ein magnetisirbarer beweglicher Anker wird von allen Spulen
inductiv erregt, so dafs er sich bis in eine Stellung dreht, welche der Phase der beiden
Stromkreise entspricht, oder aber er läuft mit einer dem Phasenunterschied entsprechenden
Geschwindigkeit.
Dadurch gestaltet sich das vorliegende Mefsgeräth gegenüber den bisherigen bedeutend
einfacher. Seine Theile sind einer Verrückung nicht unterworfen, und bewegliche stromführende Theile sind vermieden.
Der einzig bewegliche Theil ist der zu magnetisirende Anker, welcher jedoch nur in inductiver
Beziehung zu den auf ihn einwirkenden Kräften steht. _
Auf beiliegender Zeichnung ist der Gegenstand der vorliegenden Erfindung dargestellt,
und zwar ist:
Fig. ι eine Hinteransicht der wirksamen Theile des Mefsgeräthes, wobei Theile der
Gehäuseplatte weggebrochen sind.
Fig. 2 ist eine Seitenansicht des Meisgeräthes theilweise im Schnitt.
Fig. 3- ist ein Theil der Vorrichtung.
Fig. 4, 5 und 6 zeigen Stromläufe, welche die verschiedenartige Anwendung des Mefsgeräthes
zeigen.
In den Fig. 1, 2 und 3 bedeutet 1 einen auf
der Hinterplatte des Mefsgeräthes befestigten Ring aus lamellirtem Eisen. Concentrisch zu
diesem Ring ist der Rahmen bezw. das Gestell 3 angeordnet, welcher einen Cylinder 4
aus isolirendem Material, die Platten 5 ebenfalls aus nicht magnetischem oder isolirendem
Material, die Platten 6, welche radiale Vorsprünge 7 besitzen, und schliefslich die achsialen
Röhren 8, 9 umfafst, durch welche gen. Gestell oder Rahmen in seiner Stellung gehalten
wird. Dieser Rahmen besitzt zwei Wickelungen 10, 11, welche mit entsprechenden
Zuleitungen 12, 13, 14 und 15 versehen
und durch die Vorsprünge 7 in Abthei-
lung'en getheilt sind, um sie über die ganze
Oberfläche des Rahmens 3 zu vertheilen und ein im Wesentlichen gleichförmiges Drehfeld hervorzurufen. 16 ist eine coachsial
zu dem isolirenden Cylinder 4 gelegene feste Spule mit Zuleitungen 17, 18. Durch
die Röhren 8 und 9 geht eine am besten in einem Steinlager 20,21 gelagerte Welle,
welche einen Zeiger 22 trägt. Dieser spielt über einer auf der Vorderplatte des Mefsgeräthes
befindlichen Scala. Der in dem Rahmen 3 gelegene Theil der Welle 19 trägt eine
Hülse 24 aus magnetischem Material, an deren Enden nahezu halbkreisförmige, ebenfalls aus
magnetischem Material bestehende Platten 25, 26 derart befestigt sind, dafs sie sich diametral
gegenüberstehen.
Um dem Mefsgeräth eine möglichst gedämpfte Bewegung zu ertheilen, sind an der
Welle 19 Flügel 27 angebracht.
In Fig. 4 sind 28,29 und 3° Zweiphasenstromerzeuger,
welche mit den Sammelschienen 31 durch geeignete Schalter 32 verbunden
sind.
Wenn nun die Spulen 10 und 11 mit den Sammelschienen verbunden werden, so kann
dies so geschehen, wie es Fig. 4 zeigt, dafs die elektromotorischen Kräfte einen Unterschied
von 1Z4 Phase aufweisen, ohne dafs man den
Spulen 10 und 11 die volle Spannung des Stromerzeugers giebt. Es können auch, um
die Spannung in gen. Spulen zu verringern, Widerstände 33 eingeschaltet werden.
Die Zuleitungen 17 und 18 der Spule 16
dienen dazu, einen der Stromerzeuger 28, 29 und 30 vermittelst des Schalters 34 nur auf
eine Phase zu schalten, wobei ein geeigneter Widerstand eingeschaltet wird, um die elektromotorische
Kraft, welche zur Erregung der Spule 16 dienen soll, auf den erforderlichen
Werth herabzudrücken.
Wie in der Zeichnung dargestellt, sind die Schalter 32 für die Stromerzeuger 28 und 29
geschlossen ■ und die entsprechenden Schalter 34 geöffnet, während der Schalter 32 für den
Stromerzeuger 30 offen und der entsprechende Schalter 34 geschlossen ist. Diese Stellungen
lassen erkennen, dafs die Stromerzeuger 28 und 29 Strom an die parallelen Sammelschienen
abgeben und der Phasenanzeiger derart in den Stromkreis eingeschaltet ist, dafs er den Phasenunterschied zwischen den Stromerzeugern
28 und 29 einerseits und dem Stromerzeuger 30 andererseits anzeigt.
In Fig. S sind Stromerzeuger 36, 37 und 38 mit Sternschaltung gezeigt und Transformatoren
39 zwischen den Spulen 10 und 11 des Meisgeräthes und den Sammelschienen
eingeschaltet. In gleicher Weise sind Transformatoren 40 zwischen den Stromerzeugern
und der Spule 16, um die Spannung zu verringern, eingeschaltet.
In Fig. 6 sind Drehstrommaschinen 41,42
und 43 benutzt und durch Schalter 45 mit den Leitungsschienen 44 verbunden; Ferner sind
Schalter 46 vorgesehen, um die Spule 16 des Mefsgeräthes mit den verschiedenen Stromerzeugern
auf eine Phase zu schalten. Der in diesem Falle angewendete Phasenanzeiger weicht von dem vorigen nur insofern ab, als
drei Spulen 47, 48 und 49 an Stelle der beiden Spulen 10 und 11 benutzt werden und derart
symmetrisch angeordnet sind, dafs sie einen Winkel bilden, welcher dem Phasenunterschiede
in den Stromkreisen entspricht.
Es ist ersichtlich, dafs entweder die Spule 16
oder die Spulen 47, 48 und 49 oder auch alle nicht direct von den Stromerzeugern mit Strom
gespeist zu werden brauchen, sondern derselbe auch von Secundärkreisen oder Transformatoren
geliefert werden kann.
Wie grofs auch immer die Zahl der Stromerzeuger, welche parallel geschaltet werden
sollen, sein mag, so viel ist klar, dafs jeder, ehe er in den Stromkreis eingeschaltet wird,
mit der Sammelschiene verbunden und zum Synchronismus mit dem ersten gebracht wird.
Wenn Apparate oder Stromverbinidungen,"wie solche in Fig. 4, 5 und 6 beschrieben sind, verwendet
werden, so kann der Phasenunterschied zwischen der Betriebsmaschine oder -Maschinen
und irgend einer anderen Maschine, welche den ersteren parallel geschaltet werden soll,
bestimmt werden, so dais die letztere eingeschaltet werden kann, sobald sie den
Synchronlauf erreicht hat.
Das Anzeigen des Phasenunterschiedes wird in folgender Weise bewirkt, wobei zuerst
Bezug genommen wird auf den Apparat für Zweiphasenstrom.
Da der Strom in der Spule 10 seinen Höchstwerth
erreicht hat, wenn derjenige in der Spule 11 Null ist und umgekehrt, so wird das
durch diese beiden Spulen hervorgerufene magnetische Feld sich mit einer Geschwindigkeit
drehen, welche von der Frequenz des mit diesen Spulen verbundenen Maschinenströmkreises
abhängt.
Da die Theile 24, 25 und 26 innerhalb des durch die Spulen 10 und 11 hervorgebrachten
magnetischen Feldes liegen, so würden sie mit diesem Felde rotiren, vorausgesetzt, dafs sie
nur unter dem Einflüsse dieses Feldes stehen. Sie werden jedoch durch den Strom in der
Spule 16 magnetisirt und der letztere wird daher, wenn er in Phase ist, entweder mit dem
Strom in der Spule 10 oder mit dem in der Spule 11 die Theile 24, 25 und 26 in eine Stellung
bringen, in welcher seine Phase derjenigen des Drehfeldes entspricht. Wenn also der Strom in der Spule 16 gleiche Phase hat,
wie der in der Spule io, so drehen sich die Theile 24, 25 und 26 in eine Stellung, in welcher
der Zeiger 22 horizontal steht. Ist aber der Strom in Spule 16 in gleicher Phase mit
Spule 11, so werden die Theile 24,25 und 26 eine solche Stellung einnehmen, dais der
Zeiger 22 vertical steht.
Wenn jedoch der Strom in der Spule 16 in seiner Phase gegen die Ströme in den Spulen
10 und 11 verschoben wird, so nehmen die genannten
Theile eine Zwischenstellung ein, welche derjenigen entspricht, bei welcher das Nullfeld der Spule 16 zusammenfällt mit dem
Drehfeld.
Diese genannten Voraussetzungen werden aber nur dann erfüllt, wenn die die Spulen
10, 11 und 16 durchfliefsenden Ströme dieselbe
Periodenzahl haben.
Wenn der mit der Spule 16 verbundene Stromkreis eine andere Wechselzahl hat als der,
mit dem die Spulen 10 und 11 verbunden sind,
so drehen sich die beweglichen Theile 24, 25 und 26 mit einer Geschwindigkeit, welche dem
Unterschiede in der Wechselzahl entspricht, und werden erst zur Ruhe kommen, wenn die
Stromkreise dieselbe Wechselzahl haben.
Daraus folgt, dafs das Mefsgeräth sowohl zum Anzeigen des Frequenz- als auch des
Phasenunterschiedes von zwei mit ihm geeignet verbundenen Stromkreisen dienen kann.
Das "Dreiphasenmefsgeräth wirkt im Wesentlichen so wie das Zweiphasenmefsgeräth, so
dais dessen Wirkungsweise wohl nicht mehr beschrieben zu werden braucht.
Es ist auch ohne Weiteres klar, dais das Mefsgeräth zum Anzeigen des Frequenz- und
Phasenunterschiedes von zwei Einphasenstromkreisen benutzt werden kann, und zwar
durch Herbeiführung einer Phasenverzögerung des in die Spule 10 bezw. 11 geleiteten
Stromes, so dafs man im Wesentlichen eine Phasenverschiebung von 900 zwischen den das
Drehfeld erzeugenden Strömen hervorruft.
Ferner ist ersichtlich, dafs die Erfindung nicht beschränkt ist auf eine Dreileiterverbindung
der Spulen 10 und 11 mit den Sammelschienen,
oder auf die Verwendung einer einzigen Spule in Verbindung mit der zum
Synchronlauf zu bringenden Maschine mit denjenigen, welche an die Sammelschienen Strom
abgeben, obgleich die dargestellte Construction den Vorzug der Einfachheit hat.
Claims (2)
1. Ein Mefsgeräth zum Anzeigen von Phasen- und Frequenzunterschieden, bei welchem
zwei oder mehrere feststehende, von dem einen Stromkreis aus erregte Spulen ein Drehfeld hervorbringen, welches auf ein
von dem anderen Stromkreis erzeugtes bewegliches Wechselfeld eine Richtkraft ausübt,
dadurch gekennzeichnet, dafs das letztgenannte Wechselfeld von einer anderen feststehenden Spule hervorgerufen wird,
welche einen in ihr drehbar angeordneten, mit radialen Ansätzen versehenen Eisenanker
entsprechend magnetisirt, derart, dafs sich dieser Eisenanker in einer Lage einstellt, welche der Phasendifferenz der
beiden Wechselstromkreise entspricht, oder sich mit einer Geschwindigkeit dreht,
welche proportional der Differenz der betreffenden Periodenzahlen ist.
2. Eine Ausführungsform des Mefsgeräthes nach Anspruch 1, bei welchem die im Anspruch
ι erwähnten Ansätze an dem drehbaren Eisenanker annähernd halbkreisförmig
und diametral zu einander an entgegengesetzten Enden des Ankers angeordnet sind.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE137042C true DE137042C (de) |
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ID=404958
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE137042C (de) |
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0
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