DE136456C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Ziehharmonika, in welcher, wie dies bei Saiteninstrumenten bekannt ist, ein Blasinstrument (Mundharmonika) angeordnet ist. Die Ausblasöffnungen des Blasinstruments liegen jedoch nicht wie bei den bekannten Verbindungen in dem Resonanzraum des Instruments, sondern in einem in seiner Höhe, sehr niedrig bemessenen, nach hinten zu sich erweiternden Schallraum, so dafs die eingeblasene Luft auf der entgegengesetzten Seite der Einblasöffnungen der Mundharmonika aus dem Schallraume entweicht, wobei der Ton an Stärke gewinnen soll.

In den Zeichnungen ist eine solche Ziehharmonika in Fig. ι im Aufrifs und in den Fig. 2 und 3 in Schnittansichten dargestellt. Wie Fig. 2 und 3 erkennen lassen, ist im unteren Theile des Stimmenkastens α ein aus den Zwischenboden b und c und den beiden Seitenwänden d und e bestehender flacher Kasten f angeordnet. Dieser ist von dem übrigen Räume des Stimmenkastens α völlig abgeschlossen, in seiner Ausdehnung aber nur so grofs, dafs der mit den Bälgen erzeugte Wind um ihn herum nach den Stimmenzungen g und h im Kasten a gelangen kann. Der von der vorderen nach der hinteren Längsseite des Stimmenkastens a sich erweiternde Raum des Kastens / bildet den Schallraum für eine in die engere Oeffnung desselben eingebaute Mundharmonika i und ist deshalb auf der anderen Seite völlig offen oder nur mit einer leichten Gaze überzogen. In diesen Schallraum tritt die durch die Mundharmonika eingeblasene Luft ein, und weil der Raum verhältnifsmäfsig sehr flach ist, auch nach hinten zu sich erweitert, wird der durch die Schwingung der Stimmenzungen erzeugte Ton nach Ansicht des Erfinders in Bezug auf seine Quantität verstärkt.

Die Mundharmonika i steht gegenüber der senkrechten Seitenwand des Stimmenkastens a etwas vor und der Stimmenkasten ist auf der betreffenden Seite der Mundharmonika im oberen Theile etwas ausgekehlt, damit der Spieler einerseits mit dem Munde vor die Einblasöffnungen der Mundharmonika gelangen kann, andererseits der Nase des Spielers nichts im Wege steht.

Um das Mundharmonikaspiel begleiten zu können, sind in dem gegenüberliegenden Stimmenkasten k aufser den Bafsstimmen und -Klappen noch besondere Nebenstimmen und -Klappen angeordnet.

Beim gleichzeitigen Spielen von Zieh- und Mundharmonika nimmt der Spieler die Ziehharmonika quer, hebt sie hoch, hält mit der rechten Hand den Stimmenkasten α fest und bringt den Mund vor die Blasöffnungen der Mundharmonika, während er mit der linken Hand den Balg der Ziehharmonika aufzieht und zusammendrückt und mit den Fingern beider Hände die an den Stimmenkästen a und k befindlichen Tasten niederdrückt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :
   Ziehharmonika mit in ihr angeordneter Mundharmonika, dadurch gekennzeichnet, dafs die Ausblasöffnungen der Mundharmonika (i) in einem von dem übrigen Innenraum der Ziehharmonika völlig abgeschlossenen, flachen, nach der offenen Seite sich erweiternden Schallraum (f) münden.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.