DE134684C - - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C14—SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
- C14C—CHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
- C14C11/00—Surface finishing of leather
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Description
ES
PATENTAMT.
In dem Haupt-Patent 133477 ist ein Verfahren
zur Herstellung von Glanz- und Lackleder beschrieben, welches darauf beruht, Leder
auf seiner unabgeschabten, also in natürlichem Zustand belassenen Narbenseite zunächst mit
einem Firnifs, welcher Lösungen von Sapotill-Gummi, indischem Gummi und Kampfer in
Terpentinöl enthält, und alsdann mit einem zweiten Firnifs zu überziehen, dem Trockenmittel
und Kampferlösung zugesetzt sind.
Weitere Versuche haben ergeben, dafs die in dem ersten Firnifs enthaltene Gummilösung
auch ■ durch andere Lösungen ersetzt werden kann, welche die Firnifsschicht elastisch anhaftend
und unaufsaugbar machen. Als besonders zweckmäfsig für diesen Ersatz hat sich
eine Lösung von Pyroxylin (Celluloid) in Amylacetat erwiesen.
Das Verfahren ist im Wesentlichen dasselbe, wie das in dem Haupt-Patent beschriebene.
Man bringt auf die unabgeschabte Narbenseite des in üblicher Weise vorbehandelten
und gestreckten Leders einen Ueberzug des ersten Firnisses, indem man eine sehr dünne
Schicht desselben auf die Narbenseite des Leders mittelst eines Schwammes oder dergl.
aufträgt. Das überzogene Leder wird dann :an offener Luft 4 bis 6 Stunden lang getrocknet
und darauf in einem geeigneten Ofen auf ' 70 bis 800C. etwa 12 Stunden lang erhitzt.
Sodann wird ein zweiter Ueberzug des Lackes aufgebracht und wie zuvor behandelt,
wonach das Leder mit Bimstein leicht abgerieben wird, urn etwaige Staubtheilchen zu
entfernen, weiche sich auf beiden Lacküberzügen niedergeschlagen haben könnten. Hierauf
wird der zweite Firnifs als letzter Ueberzug aufgetragen und das Leder sogleich bei einer
Temperatur von etwa 700 C. 24 Stunden lang
erhitzt, wonach das Leder an die Luft gebracht wird, um die schwache Klebrigkeit,
welche einer frisch gefirnifsten Oberfläche anhaftet, zu beseitigen; alsdann wird es von dem
Streckbrett entfernt.
Um das Leinöl oder anderes trocknendes OeI für die erste Firnifslösung zu präpariren,
wird dasselbe auf etwa 204 ° C. erhitzt und bei dieser Temperatur mit 0,5 bis 1,0 pCt.
seines Gewichtes Preufsischblau oder einem anderen Oxydationsmittel versetzt; die Temperatur
wird sodann auf 270° C. erhöht und hierbei 2'/2 bis 3 1J2 Stunden und langer belassen,
oder bis zur Fadenbildung, d. h. bis ein Tropfen des Oeles nach dem Erkalten
einen Faden bildet, wenn man die Finger darin eintaucht, zusammendrückt und auseinanderstreckt.
Nachdem das OeI in dieser Weise gekocht ist, läfst man es bis zu einer Temperatur von
etwa 52° C.' erkalten, worauf man es mit
etwa 75 pCt. seines Volumens Amylacetat versetzt, zum Zwecke, das gekochte OeI genügend
flüssig zu machen, um seine wirksame Anwendung mittelst eines Schwammes oder dergl.
zu gestatten; das Amylacetat verdampft sogleich und läfst das OeI auf der Oberfläche in derselben
Beschaffenheit, als wenn es allein aufgetragen worden wä're, wenn dies möglich wäre.
Zur Bereitung des Oeles für den zweiten Firnifs benutzt man gleichfalls zweckmäfsig
gewöhnliches Leinöl, welches man auf 2040 C. erhitzt und dann mit 4 bis 6 Gewichtsprocenten
eines Oxydationsmittels, wie Preufsischblau, versetzt, wenn man den Firnifs für schwarzes
]_,eder anwenden, will, oder mit 7 Gewichtsprocent
Manganborat, wenn man andere Farben beabsichtigt. Die Temperatur wird alsdann auf etwa 2700 C. gebracht und etwa 1 Y2 Stunden
belassen bezw. bis zur Fadenbildung, worauf man es erkalten läfst, bis es eine Temperatur
von etwa 520 C. erreicht hat. Sodann fügt man 50 Volumenprocente Benzin hinzu, um
die erforderliche Dünnflüssigkeit zu erhalten. Ein gröfserer Gehalt an Oxydationsmitteln in
dieser zweiten Firnifslösung im Vergleich zu der ersten Lösung bedingt eine Oberfläche,
welche, wenn trocken, nicht klebrig ist oder wird.
Ferner löst man Pyroxylin (Celluloid) in Amylacetat im Verhältnifs von 28 g Pyroxylin
zu 336 g Amylacetat und fügt diese Lösung zu dem gekochten Leinöl in solcher Menge,
dafs 28 g Pyroxylin, gelöst in 336 g Amylacetat, mit etwa 490 g des behandelten Oeles
gemischt werden.
In einem besonderen Gefäfs hält man Lösungen von Anilinfarben in Amylacetat in Bereitschaft,
mit welchen man den Firnifs je nach der gewünschten Farbe des fertigen Leders färbt; die
Stärke dieser Farblösungen kann beliebig sein, da sie für die Biegsamkeit oder anhaftende
Eigenschaft des Firnisses ohne Belang sind.
Wenn der so bereitete Firnifs nicht genügend streichbar ist, so kann er durch Zusatz
weiterer Mengen von Amylacetat verdünnt werden, um die gewünschte Concentration zu
erhalten, jedoch kommt hierbei die bezügliche Feinheit oder Grobheit der Narben des Leders
in Betracht, auf welches der Firnifs aufgetragen wird. Ein fein genarbtes Leder erfordert
einen dünneren Firnifs, als ein gröber genarbtes Leder.
Zur Verdünnung der zweiten Firnifslösung kann man . naturgemäfs auch Terpentin oder
Benzin oder beide anwenden, wenn irgend eine weitere Verdünnung erforderlich ist.
Vorliegender LackUberzug verdeckt ebenfalls nicht die Narben der Lederoberfläche, so dafs
die Narben nach dem Auftragen des Lackes sichtbar sind. .
Claims (1)
- Patent-Anspruch:
Ausführungsform des Verfahrens nach Patent 133477, darin bestehend, dafs man an Stelle der Gummilösungen Lösungen von Pyroxylin (Celluloid) in Amylacetat für die erste Firnifslösung zur Anwendung bringt.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE134684C true DE134684C (de) |
Family
ID=402787
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE134684C (de) |
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