DE134263C - - Google Patents
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Classifications
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D21—PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
- D21C—PRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
- D21C5/00—Other processes for obtaining cellulose, e.g. cooking cotton linters ; Processes characterised by the choice of cellulose-containing starting materials
Landscapes
- Chemical Or Physical Treatment Of Fibers (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Bekanntlich beläfst der Entsamungsprocefs (Egreniren) auf dem Baumwollsamen eine
Menge von Fasern, welche infolge der Kürze ihres Stapels zur Herstellung von Textilproducten
unverwerthbar sind; dagegen eignen sich diese Fasern zur Herstellung von Papier und Pappe,
sofern es gelingt, die Fasern von den Schalen zu trennen und von allem Schmutz u. s. w.
zu befreien.
Im reifen Zustande stellt sich die Baumwollfaser als ein Röhrchen dar mit eingesunkenen
Wänden, das mehr oder weniger verdreht und in anderer Weise verzerrt ist. Sowohl im
Innern wie auf der Aufsenseite finden sich wachsartige Stoffe abgelagert, die in Wasser
unlöslich sind und nur theilweise durch kaustische Alkalilaugen gelöst werden. Diese
Stoffe benehmen der Faser in hohem Mafse die Fähigkeit, Wasser aufzusaugen und sind,
wie andere wachs- und harzartige Stoffe, überaus schädlich in der Papierfabrikation und
anderen Verarbeitungsfällen, wo reine Cellulose erforderlich ist, während sie bei der Verarbeitung
der Fasern zu Textilproducten einen specifisch schädigenden Einflufs nicht ausüben.
Wenn man Baumwollsamenschalen auf die Gewinnung der Faser verarbeiten will, ist es
wesentlich, dafs die benutzten Mittel die Cellulose weder oxydiren, noch in anderer Weise
schädigen, was z. B. leicht bei der Behandlung mit kaustischen Alkalilaugen eintritt. Es wurde
gefunden, dafs flüchtige Kohlenwasserstoffe, wie z. B. Naphtha, die wachsartigen Stoffe
vollständig von der Faser und aus derselben lösen und ebenso die inkrustirenden Bestandtheile
der Schalen, die OeIe und Gummiarten, ohne den Faserstoff selbst anzugreifen.
Nach dieser Behandlung erweisen sich die Samenschalen so gründlich aufgeschlossen, dafs
es zu ihrer völligen Auflösung und Entfernung nur noch der Anwendung so geringgrädiger
kaustischer Alkalilaugen bedarf, dafs der Faserstoff bezw. die Faser völlig unberührt bleibt.
Das Verfahren ist wie folgt:
Die Schalen werden zunächst mit den Dämpfen eines flüssigen Kohlenwasserstoffes, sehr zweckmäfsig
Naphtha, in einem geschlossenen Gefäfs behandelt, welches mit dem zur Entwicklung
der Dämpfe dienenden Gefäfs so verbunden ist, dafs das Lösungsmittel im Kreislauf benutzt
wird. Am zweckmäfsigsten werden die Dämpfe von oben her eingeleitet, so dafs sie
die Masse durchsinken; hierbei verdichten sie sich wieder und es fliefst vom Boden des Behandlungsgefäfses
eine Lösung der extrahifbaren Stoffe nach dem Verdampfapparat zurück,
wo die genannten Stoffe sich anhäufen. Diese Behandlung wird so lange fortgesetzt, bis das
Material seinen Gehalt an Wachs- und Gummiarten, Oelen u. s. w. verloren hat. Nunmehr
leitet man am zweckmäfsigsten einen heifsen Luftstrom durch das Material, um auch die
letzten Kohlenwasserstoffspuren abzublasen. Alsdann wird das Material in ein zweites Gefäfs
übergeführt und hier unter Druck mit einer schwachen Aetzalkalilauge bis zur völligen Auf-
lösung der Schalentheile behandelt, worauf man die verbliebene Fasermasse einer gründlichen
Auswaschung mit Wasser unterzieht.
Grädigkeit der Lauge, Höhe des Druckes und Dauer der Behandlung können in gewissen
Grenzen wechselseitig abgeändert werden. Sehr zweckmäfsig erwies sich eine etwa vierstündige
Behandlung mit einer 2 proc. Aetznatronlauge unter einem Druck von ungefähr
27 kg.
Nach dem Waschen kann die Fasermasse einem der üblichen Bleichprocesse unterzogen
werden.
Ist es erwünscht, Platzwechsel des Materiales während der Gesammtbehandlung zu vermeiden,
oder dem Apparat möglichste Gedrängtheit zu geben, so ordnet man ein einziges Behandlungsgefäfs
so an, dafs es dem Behandlungswechsel entsprechend umgeschaltet werden kann.
Durch das beschriebene Verfahren ist ermöglicht, den Gesammtbetrag der an den
Schalentheilen haften bleibenden Fasern bezw. Fasertheile praktisch frei von allen FVemdstoffen
und mit nahezu unverminderter Festigkeit zu gewinnen.
Das Product des Verfahrens läfst sich scharf von der natürlichen und der in üblicher Weise
vorbereiteten Baumwollfaser unterscheiden. Unter dem Mikroscop erscheint letztere theilweise,
wenn nicht völlig undurchsichtig, sowie mehr oder weniger verkrümmt und verdreht; wegen
ihren Gehaltes an Wachs- und Gummiarten nimmt sie Wasser nur langsam auf; im Gegensatz
hierzu absorbirt das Product des beschriebenen Verfahrens Wasser in vollkommener
Weise; die Fasern zeigen sich unter dem Mikroscop völlig durchsichtig und fast oder
ganz frei von Verdrehung; sie haben an Durchmesser zugenommen.
Claims (1)
- Patent-Anspruch :
Verfahren zur Herstellung von Zellstoff aus den bei der Gewinnung der Baumwolle an den Schalen des Baumwollsamens verbliebenen Fasern, dadurch gekennzeichnet, dafs man den genannten Fasern zunächst durch Behandlung mit Kohlenwasserstoffdämpfen den Gehalt an Wachs- und Gummiarten, Oelen und Fetten Li. dergl. entzieht, hierauf die so ohne Verseifung entfetteten Fasern bis zu ihrer völligen Aufschliefsung mit schwacher Aetzalkalilauge unter Druck kocht und dann auswäscht.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE134263C true DE134263C (de) |
Family
ID=402403
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (1)
Country | Link |
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