DE132706C

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Publication number: DE132706C
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KAISERLICHES

PATENTAMT.

Λ!132706 KLASSE 12 f.

Erfinder hat festgestellt, dafs es möglich ist, das Natriumsuperoxyd mit einer fast theoretischen Ausbeute in Caiciumsuperoxydhydrat überzuführen.

' Man hatte früher schon versucht, das Natriumsuperoxyd in Calciumsuperoxyd überzuführen. De Haen (Patentschrift 8298.2) erhitzt ein Gemisch von Natriumnitrat mit einem grofsen Ueberschufs an ungelöschtem Kalk oder Magnesia und oxydirt dann die erhaltene poröse Masse mit Luft; durch Behandeln der Masse mit Wasser unter Umrühren entsteht dann durch Umsetzung unreines Calciumsuperoxyd bezw. Magnesiumsuperoxyd, das mit einem sehr grofsen Ueberschufs an Calciumhydroxyd. bezw. Magnesiumhydroxyd gemischt ist. Dieses Verfahren ist nicht praktisch und hat gewerblich nicht ausgeführt werden können.

Nach Graham-Ott o, Lehrbuch d. anorg. Chem., Bd. II, 3. Abtheilung, S. 534 (unten) entsteht ebenfalls ein Caiciumsuperoxydhydrat, wenn man Natriumsuperoxydlösung zu Kalkwasser setzt. Dieses Verfahren ist ebenfalls nicht praktisch, denn um pro Tag 11 Calciumsuperoxyd darzustellen, sind, angesichts der geringen Löslichkeit des Kalkes in Wasser, ungefähr 10001 Flüssigkeit zu verwenden, was gewerblich unmöglich ist.

Es wurde gefunden, dafs man, um diese Umsetzung zu einer praktischen zu gestalten, vor Allem jede locale Temperaturerhöhung wegbringert mufs.

Man erzielt dies unter Anwendung von vorher, jeder für sich, in das Hydrat übergeführten Körpern, was überdies ermöglicht, in concentrirter Lösung zu arbeiten.:

Mischt man in gleichmolecularen Mengen Natriumsuperoxydhydrat, das z. B. nach dem Verfahren gemäfs Patent 120136 dargestellt ist, mit gelöschtem Kalk und behandelt dann die Mischung mit einer geringen Menge Wasser, so erhält man eine Umsetzung des Natriumsuperoxyds in Calciumsuperoxyd mit einer Ausbeute von 97 pCt. der theoretischen Ausbeute, wobei der flüssige Rückstand aus Aetznatron besteht, das zur Verminderung der Herstellungskosten beitragen kann.

Die Umsetzung ist fast eine augenblickliche und es findet bei der gegenseitigen Einwirkung eine Entwicklung von Hitze nicht statt, da die Auflösung des auskrystallisirten Natriutnsuperoxydhydrats Wärme absorbirt.

Beispiel: Man mischt 74 kg gelöschten Kalk in Form feinen Pulvers mit 78 kg Natriumsuperoxyd und unterwirft das Gemisch der Wirkung feuchter, von Kohlensäure freier Luft.

Wenn das Gemisch 100 bis 200 kg Wasserdampf absorbirt hat, d. h. wenn eine Probe, der ein wenig Wasser zugesetzt ist, nicht mehr eine merkliche Hitze entwickelt, so rührt man das Gemisch mit kaltem Wasser (beispielsweise mit 500 bis 10001) "so lange auf, als man das Vorhandensein grofser Mengen an Natriumsuperoxydhydrat in der Lösung nachweisen kann. Hierauf filtrirt man die Aetznatronlösung' ab und sammelt das Caiciumsuperoxydhydrat.

Man kann sich auch vorher das Natriumsuperoxydhydrat darstellen, dasselbe dann in Wasser auflösen und es zuletzt mit Kalkmilch behandeln. ■■■.-.'

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Beispiel: Man vermischt die mittels 56 kg ungelöschten Kalks erhaltene Kalkmilch mit einer Superoxydhydratlösung, die 78 kg wasserfreiem Natriumsuperoxyd entspricht und durch Auflösen von 250 kg des nach Patent 120136 auskrystallisirten Produkts in 500 bis 1000 1 kaltem Wasser gewonnen ist. Man rührt das Gemisch um und verfährt dann wie im vorherigen Falle.

Das Calciumsuperoxvdhydrat kann mit Vortheil zum Bleichen von Wolle, Federn und anderen Materialien und zur Oxydation im Allgemeinen verwendet werden.

Claims

Patent-Anspruch:
Verfahren zur Darstellung Von Calciumsuperoxydhydrat, dadurch gekennzeichnet, dafs man eine Mischung von gelöschtem Kalk und Natriumsuperoxydhydrat mit wenig Wasser oder Kalkmilch mit einer Lösung von Natriumsuperoxydhydrat behandelt und die sich bildende Aetznatronlösung abfiltrirt.