DE13196C - Offene Luftmaschine - Google Patents
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
(Herault, Frankreich).
R, Fig. i, ist ein Luftbehälter, in welchem
auf beliebige Weise Luft auf beispielsweise 5 Atmosphären Druck verdichtet worden ist.
Wird dann durch die auf dem Roste G befindliche Feuerung die Temperatur auf 27 2 ° C.
erhöht, so wird der Druck im Behälter R verdoppelt. Oeffnet man nun das Ventil r, so
strömt die heifse Luft nach den Cylmdern MN. Die Kolben PP' stehen in gleicher Höhe und
heben und senken sich mit einander. Man öffnet gleichzeitig die Ventile AA' A". Die
Luft kommt aus dem Behälter R durch das Rohr T, tritt durch das Ventil A über den
Kolben P und drückt diesen herab;, die unter ihm befindliche Luft entweicht durch A' und
gelangt über den Kolben P' im Cylinder JV. Der Raum zwischen der Unterseite des Kolbens P
und der Oberfläche von P' ist vom vorigen Kolbenspiel her mit heifser Luft von ίο Atmosphären
Druck gefüllt. Die zwischen den beiden Kolben eingeschlossene Luft wirkt zwar dem
Niedergange des Kolbens P entgegen, da aber P' eine gröfsere Kolbenfiäche hat als P, so ist
die Gesammtwirkung gleich dem äufseren Druck auf den Kolben P, vermehrt um die Druckdifferenz,
welche infolge der ungleichen Kolbenflächen von oben auf den Kolben P' ausgeübt
wird. Die unter dem Kolben P' befindliche Luft entweicht durch A" ins Freie. Wenn man
dann die Ventile AA' A" schliefst und die Ventile B B' B" öffnet, so wiederholt sich von
unten her dieselbe Wirkung auf die Kolben, indem die heifse Luft aus dem Behälter R
durch B einströmt und durch B" wieder entweicht.
Von der Hauptwelle der Maschine aus wird ein Kolben p in einem Cylinder m bewegt,
welcher gleiche Höhe, aber den fünffachen Querschnitt des Cylinders M hat. Wenn der ,
Kolben p drei Viertel seines Hubes niedergeht, so wird die darunter befindliche Luft, nach der
Theorie des Erfinders, auf 5 Atmosphären verdichtet, und zwar in einem dem Cylinder M
gleichen Räume. Führt man diese Luft dann in den Behälter R, so verdoppelt sich ihre
Spannung durch die Hitze und ersetzt den Verlust, der durch den Gang der Maschine entstanden
ist. Um jedoch in den Heifsluftkessel zu gelangen, mufs diese Luft mindestens auch
eine Spannung von 10 Atmosphären haben. Dies wird dadurch erreicht, dafs der Kolben /
so weit niedergeht, bis die unter ihm befindliche Luft genügende Spannung erhält, um ein
Ventil a' zu öffnen und durch dasselbe in die
Röhre CE, welche in den Heifsluftkessel R
mündet, zu entweichen. Da nun der Kolben p bei dieser Verdichtung einen grofsen Widerstand
zu überwinden hat, so würde die von den Kolben PP' ausgeübte Kraft bald aufgehoben
und die Maschine stillgesetzt werden, wenn dies nicht durch eine später beschriebene mechanische
Vorrichtung verhütet würde. Die von der Pumpe m durch b oder a, je nachdem der
Kolben auf- oder niedergeht, angesaugte Luft wird durch die Ventile a' b' in den Heifsluftkessel
R gedrückt und dort erhitzt. Da hier-
nach die Verluste des Heifsluftkessels mit jedem
Kolbenschlage wieder ersetzt werden und die Temperatur durch die Feuerung beständig auf
272° C. erhalten wird, so geht die Bewegung ununterbrochen vor sich.
Die Gröfse des Heifsluftkessels R mufs nach Angabe des Erfinders wenigstens das Zehnfache
des Inhalts vom Cylinder M, der Inhalt des zweiten Cylinders N mufs das Fünffache des
Cylinders M betragen.
Die Verdichtungspumpe in wird durch einen Kniehebelmechanismus betrieben, dessen Kraft
ungefähr in demselben Mafse wächst, als die Kraft der Arbeitskolben infolge der Expansion
abnimmt. Die Pleuelstangen desselben haben ein Schraubengewinde A, Fig. 6, um sie verlängern
oder verkürzen zu können. B ist eine Mutter auf A, durch welche der Kopf C kürzer
oder langer gestellt wird.
Die Wirkungsweise des Kniehebelmechanismus ist aus Fig. 5 ersichtlich. Der Antriebskolben
ist hier mit P, die Pumpe mit P' bezeichnet. Letztere könnte ebensowohl bei A angekuppelt
sein, und es würde dann B feststehen. Die in Fig. 5 gezeigte Stellung ist zu vermeiden, sie
soll nur andeuten, dafs, wenn ein Kolben den halben Hub gemacht hat, der andere den Hub
beginnt. Der Erfinder empfiehlt, zwei Pumpencylinder anzuwenden anstatt eines doppeltwirkenden,
welcher nur in besonderen Fällen vortheilhaft sei.
Die beiden zur Luftverdichtung dienenden Cylinder stehen über einem Wasserbehälter, und
ein Wasserstrom ergiefst sich auf die Aufsenfläche der Kolben, um von da in den Behälter
zu gelangen. Diese Kolben sind oben offen, das Wasser wird durch ein Rohr zugeführt,
welches über jedem Cylinder eine Ausflufsöffnung hat. Die in den Cylindern zu verdichtende
Luft tritt durch in den Kolben angebrachte Ventile ein und entweicht durch andere
Ventile, welche im unteren Theile der Pumpe angeordnet sind. Die Cylinder haben nahe
. ihrem oberen Rande seitliche Oeffnungen, und der Kolben reicht, wenn er sich in der höchsten
Lage befindet, mit seiner Oberfläche nicht ganz bis an diese Oeffhung. Auf diese AVeise
wird das sich im Cylinder sammelnde Wasser herausbefördert, und es bleibt doch immer eine
dünne Schicht auf der oberen Kolbenfläche. Wenn die Luft in den Cylindern verdichtet ist,
so steht sie immer mit metallischen Flächen, die durch fliefsendes Wasser gekühlt werden,
in Berührung. Aufserdem bespült das vom Kolben angesaugte Wasser die Innenwände des
Cylinders mit um so gröfserer Schnelligkeit, als das Kolbenspiel rascher vor sich geht. Diese
Abkühlung der Luft während der Verdichtung erspart die Kraft, welche sonst durch ihre Ausdehnung
verloren .geht, und sie gestattet den Pumpen, mehr zu leisten und verdichtete Luft
von der Temperatur der umgebenden Atmosphäre zu liefern. Um die Abkühlung des
Pumpenkörpers noch wirksamer zu machen, könnte man noch im Metall des Cylinders halbrunde
oder konische Rinnen anbringen, welche die Widerstandsfähigkeit des Cylinders nicht
schwächen, die der Kühlung ausgesetzte Fläche aber wesentlich vergröfsern. Die Stärke der
Cylinderwandung nimmt von unten nach oben hin allmälig ab, da der Druck am Ende des
Kolbenganges am gröfsten ist.
Um eine schnelle Erhitzung der Luft im Behälter R herbeizuführen, werden Metallgewebe
angewendet. In ein Rohr von gezogenem Eisen in der Stärke eines Flintenlaufes setze man
Scheiben von Drahtgewebe, welche mit etwas gröfserem Durchmesser als das Rohr ausgeschlagen
werden, und deren Rand unter einem Balancier Y3 mm . umgebogen wird. Ein solches
Rohr kann auf 1 m Länge 2000 Gazescheiben enthalten, welche vermöge ihres geringen Durchmessers
und ihres engen Anschlusses an die Wandungen des Rohres, mit dem sie Reibung haben, sehr schnell die Temperatur des von
der Flamme umspülten, erforderlichenfalls gewundenen Rohres annehmen und sie an die
hindurchgeleitete Luft abgeben. Aufserdem wird die Luft beim Durchgang durch diese Rohre in
hohem Grade durch einander gemengt, da die Scheiben dicht hinter einander stehen und ihre
Maschen nicht parallel laufen, indem die Scheiben, wie es gerade kommt, eingesetzt werden.
Die Anwendung gerader Rohre A, Fig. 7, ist der von gewundenen vorzuziehen. Die Rohre
sind an ihren Enden durch eingeschraubte Stöpsel C verschlossen und stehen mit einander
durch kurze Röhren B in Verbindung. Reicht der Querschnitt eines solchen Rohres nicht für
den Durchgang der Luft aus, so kann eine Anzahl derselben so zusammengestellt werden, dafs
zwei, vier, sechs oder mehr auf einmal von der aus den Pumpen kommenden kalten Luft durchstrichen
werden, Fig. 8. Damit diese Röhren sich unter der directen Einwirkung der Flamme
nicht ziehen, so werden sie durch die Verbrennungsgase erhitzt.
Der ganze Heifsluftkessel ist in Fig. 3 dargestellt. Die in dem Heizraum befindliche Feuerung
bestreicht eine eiserne Büchse A, in welche die von den Pumpen kommende Luft durch die
Röhre P eintritt. Die Büchse A wird vor der directen Einwirkung der Flamme geschützt durch
eine mehr oder weniger dicke Umhüllung aus Asbest (Amianth); im übrigen ist sie flach geformt
und im Innern mit einer schneckenförmig, gewundenen Scheidewand versehen, welche mit
Eisendrehspänen angefüllt ist.
Aus der Büchse tritt die Luft durch das Rohr B in die beschriebenen Heizrohren C C,
die durch Röhren D D verbunden sind. Hier wird die Luft weiter erhitzt und gelangt dann
durch die Rohre EE in den den Herd und die Büchse A umschliefsenden ringförmigen
Raum FF, in welchen sie in dünner Schicht strömt und vollends erhitzt wird. Von da tritt
die Luft durch das Rohr HH in den Kessel I, welcher unter Einwirkung eines Theils der im
Feuerraum erzeugten Hitze steht und auf der erforderlichen Temperatur erhalten wird. T ist
die Rauchkammer, R der Durchgang des Rauches von T nach dem Schneckengang Q Q, welcher
die Hitze rings um den ringförmigen Räum FF festhält. S ist der Abzug des Rauches, K ein
Sicherheitsventil, J das nach der Maschine führende Rohr. Vor ihrem Eintritt in den Behälter
I hat die Luft alle Räume durchströmt, in denen die Wärme des Feuerraumes ausgestrahlt
wird.
Das Eisen kann durch Kupfer ersetzt oder auf galvanischem Wege mit einem Kupferüberzug
oder auch mit Aluminium überzogen werden. Ferner ist es zweckmäfsig, alle direct
der Flamme ausgesetzten Flächen mit einer Asbestschicht zu bedecken, welche sie schützt,
ohne zugleich die Erhitzung zu verhüten. Um den Wärmeverlust durch Ausstrahlung zu verhüten,
kann der Kessel auch von aufsen mit einem Mantel von Asbest oder Schlackenwolle bekleidet sein.
Ein Thermometer und ein Manometer L zeigen etwaige Undichtigkeiten an; eine Handpumpe
dient dazu, den Luftverlust zu ersetzen. Die Temperatur darf 3100 C. nicht übersteigen,
weshalb die Scala des Thermometers, an welchem die Kugel und der untere Rohrtheil aus
Eisen, der obere aus Glas ist, nur bis 3100
geht. Ein zweites Thermometer befindet sich in dem Behälter, wo die Pumpen die atmosphärische
Luft einsaugen. Zwischen den beiden Thermometern mufs eine Differenz von 27 2 ° C.
eingehalten werden.
Bei der Ingangsetzung der Maschine hat der Maschinist zuerst, um die der Heizung ausgesetzten
Flächen zu schonen, mit einer kleinen Handpumpe im Luftkessel eine Luftverdünnung
hervorzubringen; wenn er dann angefeuert hat, läfst er die Luft ganz allmälig durch ein Ventil
in dem von den Pumpen kommenden Rohr ein. Wenn die Luft vollständig eingelassen ist,
wird das Ventil geschlossen, der erforderliche Druck im Kessel erzeugt, bis er zum Antrieb
der Maschine genügt, und dann das Schwungrad V mit der Hand in Gang gesetzt.
Zum Schmieren ist nach Angabe des Erfinders am besten Leinöl zu benutzen, dessen
Siedepunkt bei 3160 C. liegt. Die Theile, welche
kalt bleiben, werden mit gewöhnlichem OeI geschmiert.
In Fig. 2 ist eine vollständige Heifsluftmaschine dargestellt. A A' sind der grofse und der kleine
Arbeitscylinder, B B' die Kolbenstangen, C die Pleuelstange, D das Excenter, EE' Pleuelstangen,
welche direct auf der Kurbel der Hauptwelle befestigt sind und die Bewegung auf die Kniehebel HH1H11H'" übertragen,
welche ihrerseits die Kolben der Luftverdichtungs-Pumpen treiben. / ist die Führung für eine
Pumpenstange, J die Kolbenstange einer Pumpe. KK' sind die beiden Luftverdichtungspumpen.
Sie werden beständig durch einen Wasserstrom gekühlt und sind einfach wirkend; LLL die
Röhren, welche die verdichtete Luft nach dem Heifsluftkessel führen, MM Gestell aus Gufs für
die Pumpen und den Kniehebelmechanismus, NNN Grundplatte und Gestell, mit MM vereinigt,
zum Tragen der Maschine, O Tragbock für das Lager der Hauptwelle, PP Traggestell
für den kleinen und grofsen Arbeitscylinder, Q Einlafsrohr der heifsen Luft aus dem Kessel
in die Cylinder, Q' Ausströmungsrohr, RR Heifsluftkasten,
in welchen die Verbrennungsgase durch das Rohr S einströmen, T der Schornstein,
welcher ins Freie führt. Der Behälter für das Kühlwasser unter den Pumpen ist nicht
gezeichnet. Ebenso sind andere bekannte Theile, Regulator, Riemscheibe, Wasserrohre etc., fortgelassen.
Claims (3)
1. Die Kniehebelübersetzung zwischen den Arbeitskolben und den Pumpenkolben.
2. In Heifsluftmaschinen die Construction des Heifsluftkessels aus der Büchse A, dem
Schneckengang Q, dem Ringe F, den Rohren PBCDE und H und dem Behälter
/
3. In Heifsluftmaschinen die Lufterhitzungsröhren C des Heifsluftkessels mit den eingesetzten
Drahtgewebescheiben.
Hierzu I Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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DE (1) | DE13196C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1225725B (de) * | 1961-11-30 | 1966-09-29 | Siemens Ag | Sternviererleitung fuer die Traegerfrequenzuebertragung |
-
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE1225725B (de) * | 1961-11-30 | 1966-09-29 | Siemens Ag | Sternviererleitung fuer die Traegerfrequenzuebertragung |
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