DE131102C - - Google Patents
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Classifications
-
- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F21—LIGHTING
- F21H—INCANDESCENT MANTLES; OTHER INCANDESCENT BODIES HEATED BY COMBUSTION
- F21H1/00—Incandescent mantles; Selection of imbibition liquids therefor
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- General Engineering & Computer Science (AREA)
- Artificial Filaments (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE 4/.
Bereits von Tyndall ist für die Wärmestrahlen und von Kirch ho ff auch für die
Lichtstrahlen der Satz aufgestellt und experimentell bestätigt worden, dafs das Emissionsvermögen eines Körpers für die verschiedenen
Arten von Strahlen in demselben Verhältnifs •steht, wie sein Absorptionsvermögen, dafs also
diejenigen Körper, welche Wärme oder Lichtstrahlen am leichtesten ausstrahlen, auch umgekehrt
das gröfste Absorptionsvermögen besitzen. ·..■■■
Zu Körpern solcher Art gehören unzweifelhaft die aus den seltenen Erden, Thor- und
Ceroxyd bestehenden Glühkörper.
Dieselben sind gute Ausstrahler und somit auch gute Einsauger. Würde es nun möglich
sein, diese Glühkörper noch aufnahmefähiger für die ihnen zugeführte Wärme, also zu noch
besseren Einsaugern zu machen, als sie schon sind, ohne jedoch andere schädliche, specifische
Eigenschaften, z. B. gröfseres Wärmeleitungsvermögen herbeizuführen, so müfsten dieselben
nach dem genannten Gesetz, auch bessere Ausstrahler werden und im Stande sein, von der
sie erhitzenden Wärmequelle mehr aufzunehmen und als Lichtstrahlen wieder auszusenden.
Eine Lösung dieser Aufgabe ist der Gegenstand vorliegender Erfindung. Dieselbe basirt
zunächst auf der Beobachtung, dafs ein Draht, ζ. B. aus Platin, in der Flamme eines gebräuchlichen
Bunsenbrenners um so schneller und in um so höherem Grade die. Temperatur der Flamme annimmt, glüht und daher
um so intensiveres Licht ausströmt, je dünner er ist; ein Platindraht von z. B. 10 mm Durchmesser
kommt in dieser. Bunsenfiamme. überhaupt nicht, ein solcher von 2 mm Durchmesser
nur schwach zum Glühen; dagegen wird ein solcher von nur 0,2 mm Durchmesser
in stärkste Weifsglut versetzt. Es ergiebt sich hieraus die allgemeine Folgerung, dafs das
Glühen und das damit verbundene Lichtemissionsvermögen eines Körpers um so stärker
ist, je geringer die Masse desselben wird. Es steht demnach das Ausstrahlungsvermögen und
damit nach genanntem von Tyndall bezw.
Kirchhoff bewiesenen Gesetz das Absorptionsvermögen für die verschiedenen Strahlen eines
Körpers im umgekehrten Verhältnifs zu seiner Masse.
Man müfste nun annehmen, dafs analoge Verhältnisse auch bei den aus Metalloxyden,
z. B. aus der bekannten zur Herstellung von Glühkörpern angewendeten Thor-Cer-Mischung
bestehenden Körpern, wie Drähten, Fäden, Geweben oder dergl., statthaben würden und
dafs damit die Lösung genannter Aufgabe auf einfache Weise gefunden sei. Dies trifft jedoch
nicht unter allen Bedingungen zu, sondern nur dann, wenn das Mischungsverhältnifs
von Thor und Cer — abweichend von dem bekannten Züsammensetzungsverhältnifs — verändert
wird, und zwar nach dem von dem Erfinder aufgefundenen Gesetz, dafs das beim Glühen von Fäden oder Geweben aus Thor-Ceroxyd
emittirte Licht nur dann ein Maximum erreicht und von längerer Dauer ist,
wenn mit der Massenverringerung eines solchen Körpers der procentuale Gehalt an Cer vergröfsert
wird in demjenigen Verhältnifs, in welchem die Masse verringert wird, oder, was dasselbe ist, wenn das, absolute Gewicht an.
Cer in der Oxydcomposition constant bleibt, d. h. nicht mit der Masse verringert wird.
Es gilt heute das Zusammensetzungsverhältnifs von 99 pCt. Thoroxyd zu r pCt. Ceroxyd
als dasjenige, welches das höchste Licht giebt; s. hierüber:
Gentsch, Glühkörper für Gasglühlicht, S. 17, Abs. 4,
Zeitschrift f. Beleuchtungswesen, 1898, Heft 8,
S. 106, sowie
Zeitschrift f. angew. Chemie 1900, Heft 38, S. 963 von W. Muthmann und E. Baur,
wo es. wörtlich heifst:
»Die der maximalen Leuchtkraft entsprechende Mischung von 100 Th. Thoriumoxyd und 0,9
bis ι Th. Ceroxyd fassen Verfasser als feste Lösung auf. Ein weiterer Zusatz von Ceroxyd
wirkt wie ein Fremdkörper und vermindert deshalb das Emissionsvermögen.«
Man weifs also heute, dafs eine Abweichung von diesen Procentsätzen nach oben oder nach
unten verschlechternd auf das Licht wirkt.
Aus diesen Eigenschaften der Oxydmischimg in dem als feststehend bekannten Verhältnifs
würde sich nicht ohne Weiteres schliefsen lassen, dafs zur Steigerung der Leuchtkraft mit
der Massenverringerung eine Aenderung des Zusammensetzungsverhältnisses nach dem von
dem Erfinder ermittelten, obengenannten Gesetz nothwendig wäre.
Der gewöhnliche Glühkörper wiegt ungefähr 0,6 g und enthält für weifses Licht etwa 1 pCt. =
0,006 g Cer. Verringert man gemäfs vorliegender Erfindung die Masse von 0,6 g auf 0,35 g,
so mufs nach dem genannten, dieser Erfindung zu Grunde liegenden Gesetz der Cergehalt im
Verhältnifs der Massenverringerung, d. i. auf
0,6
0,35
0,35
ι = 1,72 pCt.
vermehrt werden. Das absolute Gewicht an Cer in dem Glühkörper beträgt demnach
1,7*
100
100
• 0,35 = 0,006
genau dasselbe des ursprünglichen Glühkörpers. Für gelbes Licht beträgt der Cergehalt eines
gewöhnlichen Glühkörpers etwa 1,5 pCt. = 0,009 g; bei Verringerung der GlUhkörpermasse
auf 0,35 g mufs der Cergehalt auf
0,6
0,35
0,35
1,5 = 2,58 pCt.
anwachsen, also an absolutem Gewicht
2,5s
2,5s
100
• 0,35 = 0,009 g?
d. i. genau so viel wie der in der Masse nicht verminderte Körper enthalten.
Da nun mit der Massenverringerung einer gegebenen Glühkörpertype bei Verwendung
des gebräuchlichen Gewebes die einzelnen Fäden der Leuchtoxyde dünner werden und
dadurch ein grofser Theil der lichtemittirenden Fläche verloren gehen würde, so ist diejenige
Oberfläche, welche durch geringeren Umfang der einzelnen Fäden verloren gehen würde,
durch Vermehrung der Anzahl dieser dünneren Fäden wiederzugewinnen. Man erreicht dies
am einfachsten durch Erhöhung der üblichen Maschenzahl des zu verwendenden Gewebes.
' Wenn demnach die Masse M auf m verringert wird, so ist das Massenverhältnifs
M
μ = — · Bezeichnet man den ursprünglichen
1
m
Durchmesser des Thor-Ceroxydfadens eines Glühkörpers mit D und den mit verringerter
Masse mit d, und entsprechend die Länge des Fadens mit L bezw. /, so mufs
-L, und
μ
4 4
άπ I = D π L sein, woraus sich
/ = — berechnet.
Mit der Länge des Fadens ist zugleich auch die Maschenzahl gegeben.
Im Uebrigen geschieht die Herstellung des neuen Glühkörpers in analoger Art und Weise
wie bisher, wie sie z. B. durch Imprägniren von Geweben mit der die Leuchtsalze enthaltenden
Lösung, Trocknen, Veraschen und Glühen desselben ausgeübt wird.
Die Concentration eier Leuchtsalzlösung läfst
sich nicht für alle Fälle festsetzen, da dieselbe von verschiedenen Factoren abhängig ist, z. B.
von der Stärke und der Aufsaugefähigkeit des verwendeten Gewebes bezw. Garns; von dem
Druck, unter welchem die Gewebe durch die Walzen der Wringmaschine gehen u. s. w. Sie
ist jedoch für ein Gewebe dadurch festgelegt, dafs der daraus erzielte, fertig veraschte und
geglühte Glühkörper ein bestimmtes Gewicht haben mufs. Wieviel Wasser zur Lösung der
Bestandteile zu wählen ist, in welcher Concentration also die Imprägnirungsfiüssigkeit für
eine bestimmte Garnsorte zu nehmen ist, läfst sich leicht und schnell durch Anfertigung von
Versuchskörpern und Wiegen derselben finden. Hat man z. B. einen Versuchskörper hergestellt,
dessen Gewicht nach dem Ausglühen 7 mg pro qcm Mantelfläche beträgt, und will man
aber Glühkörper von nur 3,5 mg pro qcm Mantelfläche erzielen, so ist leicht durch Rechnung
zu finden, um wieviel die Tränkungsflüssigkeit zu verdünnen ist.
Als charakteristische Merkmale für vorliegende Erfindung gelten aufser den über den Cergehalt
bereits erwähnten noch folgende:
Das Gewicht des neuen Glühkörpers soll — gegenüber dem des gewöhnlichen, alten Glüh-
körpers mit etwa 5 bis 6 mg pro qcm Mantelfläche — 4,5 mg pro qcm Mantelfläche· nicht
überschreiten; die lichtemittirenden Oberflächen hingegen sollen gleich bleiben, demnach soll die
Fadenlänge bezw. Maschenzahl pro qcm Mantelfläche im umgekehrten Verhältnifs zur Masse
stehen.
Ein nach vorliegender Erfindung hergestellter Glühkörper von 3,8 mg Gewicht und circa
70 Maschen pro qcm Mantelfläche und den üblichen, normalen Abmessungen für gewöhnliche
Glühlichtbrenner zeigt bei einem Gasdruck von 34 bis 35 mm Wassersäule und dem normalen Gasconsum von 115 bis 120 1
pro Stunde 120 bis 130 Hefnerkerzen, gegen nur 80 bis 90 Hefnerkerzen eines gewöhnlichen,
unter denselben Bedingungen brennenden Glühkörpers.
Man braucht also mit diesem neuen Glühkörper nur ι bis 0,9 Stundenliter pro Hefnerkerze
gegen 1,5 bis 1,4 Stundenliter mit dem gewöhnlichen Glühkörper, woraus ein um
50 pCt. höherer Energiegewinn des verbrauchten Gases resultirt. Der analoge Effect ergiebt
sich mit anderen Brenner- und Glühkörpertypen.
Erwähnt mag noch sein, dafs es sich empfiehlt, diese Glühkörper — für Fälle, wo stärkere,
äufsere Einflüsse, wie Erschütterungen, in Frage kommen, die geeignet sind, die leichten
Glühkörper zu beschädigen oder zu zertrümmern — durch irgend ein selbstredend'
die Leuchtkraft nicht oder wenigstens nicht erheblich beeinträchtigendes Festigungsverfahren
widerstandsfähiger zu machen.
Claims (2)
- Patent-An Sprüche:ι. Verfahren zur Erhöhung der Leuchtkraft von Glühkörpern, dadurch gekennzeichnet, dafs deren Masse ohne gleichzeitige Herabsetzung der lichtemittirenden Oberfläche verringert und dabei im Verhältnifs zur Massenverringerung der Cergehalt vermehrt wird.
- 2. Eine Ausführungsform des durch Anspruch ι geschützten Verfahrens, gekennzeichnet durch die Vermehrung der Maschenzahl des Glühkörpermantels im Verhältnifs zur Massenverringerung desselben.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE131102C true DE131102C (de) |
Family
ID=399457
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DENDAT131102D Active DE131102C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE131102C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5875769A (en) * | 1996-03-29 | 1999-03-02 | Shin-Etsu Handotai Co., Ltd. | Method of slicing semiconductor single crystal ingot |
-
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- DE DENDAT131102D patent/DE131102C/de active Active
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US5875769A (en) * | 1996-03-29 | 1999-03-02 | Shin-Etsu Handotai Co., Ltd. | Method of slicing semiconductor single crystal ingot |
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