DE13080C

DE13080C - Werkzeuge für Hügelpflanzungen

Info

Publication number: DE13080C
Application number: DENDAT13080D
Authority: DE
Original assignee: J. schemminger, Königl. Förster in Horgaukreut im bayerischen Kreise Schwaben

Description

P atent-An s ρ rüche:

ι . Das mantelförmige, in einen Dorn auslaufende Hügellocheisen.

2. Der gleichfalls mantelförmige, mit Einschnitt versehene Hügelformer, dessen Stiel sich in zwei bogenförmige Spangen theilt.

Hierzu I.Blatt Zeichnungen.

Claims

1880.

Klasse 48.

JOH. SCHEMMINGER in HORGAUKREUT. Werkzeuge für Hiigelpflanzungen.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 6. August 1880 ab.

Die Anwendung der Hügelpflanzung in gröfserer Ausdehnung ist einerseits durch die beträchtlichen Kosten ihres bisherigen Betriebes verhindert und andererseits auf ganz nasse, sumpfige, zu starkem Graswuchse geneigte Lagen beschränkt. Mittelst der vorwürfigen neuen Werkzeuge .dagegen kann diese Culturart auch auf trockene, weniger zu Graswuchs geneigte Bodenlagen, mit Ausnahme reinen Kies-, Sand- oder ldckeren, mit Flufssand vermischten Moorbodens, welcher sich nicht dazu eignen dürfte, ausgedehnt werden und kommt nach Angabe des Erfinders im Kostenpunkte der gewöhnlichen Lochpflanzung mit Ballenpflanzen gleich, ja bei guten Lagen noch billiger zu stehen, da die Haufenschicht nicht so hoch zu sein braucht, die Hügel regelmäfsig geformt und schneller gelocht werden und deshalb viel an Arbeit erspart wird. Diese Werkzeuge sind:

i. Das Hügellocheisen, Fig. 1 und 2, in der aus der Zeichnung ersichtlichen Form, hohl, innen in einen Dorn α, welcher den roh vorbereiteten Haufen beim Aufstofsen locht, aus-' laufend und mit Stiel und Querholz versehen. Die Mantelfläche b hält den zu lochenden Hügel zusammen und. formt ihn theilweise, so dafs eine fest geprefste Erdkuppe entstellt, deren Durchmesser 26 oder 30 cm beträgt, je nachdem das Hügellocheisen in der einen oder anderen der beiden Gröfsen, in denen es hergestellt wird, zur Anwendung kommt. In das in der Mitte des Hügels entstandene Loch wird dann das Pflänzchen gesetzt, gleichviel ob mit oder ohne Ballen. Das Hügellocheisen ist am oberen Theile der Mantelfläche mit drei Oeffnungen versehen, um die eingefangene Luft entweichen zu lassen, so dafs sie beim Abheben des Hügellocheisens nicht störend auf die Hügelbildung wirkt.

2. Der Hügelformer, Fig. 3 und 4, in der Mantelform b dem Hügellocheisen gleich, jedoch ohne Dorn, dagegen mit einem gegen die Mitte des Mantels sich verjüngenden Einschnitte c, um das in den Hügel gesetzte Pflänzchen unbeschädigt aufnehmen und umkreisen zu können. Der Stiel theilt sich bei diesem Werkzeuge in zwei bogenförmige Spangen d, um die Aestchen der versetzten Pflänzchen unversehrt zu erhalten. Die Aufgabe des Hügelformers ist, wenn der Hügel gelocht und das Pflänzchen eingesetzt ist, dieses anzudrücken, die dem Hügel bereits mit dem Hügellocheisen gegebene Form zu erneuern, bezw. die beim Versetzen der Pflänzchen allenfalls entstandenen Verschiebungen und Erschütterungen zu beseitigen, den Hügel gegen Verwaschen bei starkem Regen zu sichern, endlich bei anhaltender Trockenheit die "meteorischen Wasser in der um das Stämmchen gebildeten tellerförmigen Vertiefung auf dem Hügel zu sammeln und sie so den Würzelchen directer zuzuführen.