DE1301770B - Vorrichtung zum Abziehen bzw. Ausziehen von Werkstuecken - Google Patents
Vorrichtung zum Abziehen bzw. Ausziehen von WerkstueckenInfo
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Description
1 2
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung Bekannt ist ferner ein Verfahren zur Herstellung
zum Abziehen bzw. Ausziehen von Werkstücken, vor- einer Mutter für Bewegungsschraubspindeln, wonach
zugsweise von Radnaben, Zahnrädern, Zylinder- die Mutter im wesentlichen aus einem Baustoff hoher
büchsen, Kugellagern, mit einer Spindel und einem Festigkeit hergestellt wird, wobei jedoch sämtliche
Spindelmuttergewinde in einer Traverse, mit welcher 5 Gleitflächen des Gewindes einen vollständigen Überdie
Abzughaken verbunden sind. zug aus einem geeigneten hochwertigen Baustoff,
Es sind bereits zahlreiche verschiedenartig kon- nämlich aus hochwertigem Lagermetall erhalten soll,
struierte Vorrichtungen zum Abziehen bzw. Aus- Abgesehen davon, daß die Herstellung einer solchen
ziehen von Werkstücken bekanntgeworden, und zwar Spindelmutter außerordentlich kostspielig ist, würde
als zwei- oder mehrarmige Abzieher, die gegebenen- i0 sie sich nicht für die Verwendung bei einer Vorrichfalls
wahlweise als Außen- und Innenabzieher ver- tung gemäß der Erfindung eignen, denn es würden
wendet werden können. Diese Abziehvorrichtungen auch hier die Nachteile des Festpressens und Schweiarbeiten
entweder rein mechanisch oder unter Zur- ßens einiger Gewindegänge eintreten. Da nämlich
hilfenahme einer Hydraulik. sämtliche Gewindeflächen aus ein und demselben
Abzieher dieser bekannten Art werden beispiels- 15 Werkstoff bestehen, würden zunächst die ersten Geweise,
wie oben angedeutet wurde, zum Abziehen von windegänge die Belastung aufnehmen. Sie würden sich
Radnaben, Kugelgelenken, Kugellagern, Lenkrädern, bei Erreichen einer bestimmten Belastungsgrenze
Lenkstockhebeln, Polrädern, Zylinderbüchsen sowie etwas verformen; die anschließenden Gewindegänge
zum Ausdrücken von Kolbenbolzen oder auch zum sind dann aber wegen des gleichartigen Werkstoffes
Ausdrehen von Schrauben u. dgl. verwendet. Dies ge- 2o ebenfalls nicht in der Lage, die Gesamtbelastung aufschieht
im allgemeinen in der Weise, daß die Abzug- zunehmen, sondern würden wiederum einer gewissen
haken an dem einem Werkstückteil verankert werden Verformung unterliegen, bei gleichzeitiger Weiterver-
bzw. angreifen, während die Spindel gegebenenfalls formung der ersten Gewindegänge. Noch bevor die
unter Zwischenschaltung geeigneter Druck-oder Zug- Gesamtbelastung sich schrittweise auf das gesamte
mittel an dem anderen Werkstückteil angreift. 25 Gewinde verteilen konnte, sind dann schon in den
Die von der Vorrichtung zum Auseinanderbringen ersten Gewindegängen die bekannten Zerstörungen
der Werkstückteile aufzuwendende Kraft ist bekann- bzw. Beschädigungen aufgetreten,
terweise außerordentlich groß. Demgemäß wird ins- Bekannt ist schließlich ein Radsatz für Schienenbesondere das Gewinde der Spindel und deren Ge- fahrzeuge mit Preßsitz zwischen Nabenbohrung und
gengewinde im Körper der Traverse oder einer ein- 30 Nabensitz, wobei zwischen Nabenbohrung und
gesetzten Mutter außerordentlich stark belastet, da Nabensitz eine Schicht aus einem Gleitlagereigenhier
die Kräfte von den verhältnismäßig kleinen Ge- schäften aufweisenden Werkstoff angeordnet ist. Zwar
windeoberflächen aufgenommen werden müssen. Die ist in diesem Zusammenhang bereits der Vorschlag
Kräfte, die an dem Gewinde angreifen, bestehen nicht gemacht worden, daß sich die Schicht nicht über die
nur aus den Druck- bzw. Zugkräften, sondern hinzu 35 gesamte Länge der Preßverbindung, sondern nur über
kommt auch noch die Reibung, die durch die dre- den Gefahrenbereich erstrecken soll, jedoch soll diese
hende Bewegung im Gewinde entsteht. Es hat sich in Schicht die gesamten Kräfte der Preßverbindung aufder
Praxis gezeigt, daß hierdurch erhebliche Schwie- nehmen, und im übrigen ist die bekannte Vorrichtung
rigkeiten und Fehlerquellen auftreten, und zwar ins- nicht geeignet, Kräfte in axialer Richtung, sondern
besondere ein Festfressen, unter Umständen sogar 40 nur in radialer Richtung bzw. in Ebenen senkrecht
eine Kaltschweißung der Spindel in dem Mutter- zur Axialrichtung aufzunehmen,
gewinde, da sich durch den sehr hohen Druck und Alle diese bekannten Lösungen haben bei Vorrich-
durch die Drehbewegung die Spindel und das Mut- tungen zum Abziehen bzw. Ausziehen von Werktergewinde
stark erwärmen. Selbst wenn man stücken zu einem unbefriedigenden Ergebnis geführt
für Ölschmierung Sorge trägt, wird der Ölfilm ent- 45 bzw. dem Fachmann keinen Lösungsweg vermittelt,
weder unter dem Druck weggeschoben oder unter der der auftretenden erheblichen Kräfte mit einfachen
Hitze verflüchtigt sich das Öl. Mitteln Herr zu werden.
Man hat nun bereits, um diesem Übelstand abzu- Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zuhelfen,
an geeigenten Stellen Fettkammern vorge- gründe, die Nachteile der bekannten Konstruktionen
sehen zu dem Zweck, die Schmierung zu verbessern, 5o zu vermeiden und eine Vorrichtung der anfangs erohne
jedoch einen wesentlichen Fortschritt zu er- läuterten Art zu schaffen, durch welche auch höchste
zielen. Eine weitere Überlegung ging dahin, ein ver- Zug- bzw. Druckkräfte übertragen werden können,
hältnismäßig langes Muttergewinde vorzusehen, um ohne daß sich Nachteile bzw. Beschädigungen im Geeine
große kraftaufnehmende Gewindefläche zu winde der Spindel oder im Muttergewinde ergeben,
schaffen und damit den spezifischen Druck herab- 55 Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß bei
zusetzen. Es ergab sich jedoch der Nachteil, daß sich einer Vorrichtung der eingangs genannten Gattung
die ersten Gewindegänge, die den Zug- bzw. Druck- dadurch gelöst, daß ein Teil des Gewindes der Spinkräften
zunächst ausgesetzt waren, etwas verformten, delmutter in Längsrichtung der Spindel gesehen aus
so daß die nachfolgenden Gewindegänge überhaupt Buntmetall gebildet ist. Auf diese Weise ergibt sich
nicht oder nur in geringem Maße zum Tragen kamen, 60 der Vorteil, daß der Gewindeteil im Bereich des Buntabgesehen
von Steigungsfehlern bzw. Ungenauig- metalles unter Aufnahme eines Anteiles der Druckkeiten
im Gewinde selbst. Andererseits ist aus der bzw. Zugkräfte sich unter Umständen um ein gerin-Schraubenindustrie
bekannt, Dehnungserscheinungen ges, kaum meßbares Maß verformt, so daß auch der aus dem Gewinde selbst dadurch fernzuhalten, daß übrige Gewindeteil zum Tragen kommt. Hinzu kommt
im Schraubenschaft Abschnitte mit den geringeren 65 eine weitere vorteilhafte Wirkung, daß das Bunt-Querschnittsflächen
vorgesehen sind, welche die Deh- metall gewissermaßen unter dem Gesichtswinkel der
nungsarbeit aufnehmen sollen; diese Schrauben sind sehr hohen Kräfte als Schmiermittel wirkt. Auf diese
als Dehnungsschrauben bekannt. Weise erklärt sich die überraschende Wirkung, daß
selbst bei höchsten Kräften keine nachteiligen Erscheinungen eines Festfressens oder eine Kaltschweißung
der Spindel oder auch nur eines erhöhten Kraftaufwandes für die Betätigung der Vorrichtung ergeben
haben.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung wird dadurch erreicht, daß der aus Buntmetall
bestehende Gewindeteil in einer Büchse vorgesehen ist, welche in eine Bohrung der Traverse koaxial zu
dem anderen Gewindeteil in Richtung der von dem Gewinde aufzunehmenden Kraft eingesetzt ist. Auf
diese Weise wird eine einfache sichere Halterung des Buntmetallgewindeteiles und eine Übertragung der
Schmierwirkung auf den übrigen Gewindeteil erzielt.
Bei den üblichen Vorrichtungen gemäß der Erfindung hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen, daß
die Länge der Büchse etwa 25 bis 45 %>, vorzugsweise 40 °/o, der Gesamtlänge des Gewindes beträgt.
In weiterer Ausgestaltung ist ferner vorteilhaft, daß die Büchse aus Messing besteht und in die Bohrung ao
der Traverse eingeschrumpft ist. Bei besonders hohen Beanspruchungen versteht sich, an Stelle des Messings
andere hochwertige Nichteisenmetalle bzw. Metalllegierungen zu verwenden.
Weitere vorteilhafte Merkmale gemäß der Erfindung ergeben sich aus dem nachfolgenden.
In der Zeichung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung im Schema dargestellt, und zwar zeigt
F i g. 1 eine Seitenansicht eines zweiarmigen Abziehers
und
F i g. 2 eine Einzelheit aus der Vorrichtung gemäß F i g. 1 in vergrößertem Maßstab und im Längsschnitt.
Der in der Zeichung dargestellte Abzieher weist im wesentlichen eine zweiarmige Traverse 1 auf, an
deren äußeren Ende gelenkig zwei Abzugshaken 2, 3 angebracht sind. In der Mitte der Traverse ist diese
verstärkt, gegebenenfalls mittels Verstärkungsrippen, ausgebildet. Dieser mittlere Teil 4 nimmt eine Spindel
5 auf, welche an dem oberen Teil mit einem Mutterkopf 6 zum Verdrehen der Spindel versehen
ist, während am unteren Ende der Spindel ein Druckstück 7 vorgesehen ist, welches beispielsweise auf eine
Achse 8 drückt, die aus der Radnabe 9, die in diesem Fall das zu bearbeitende Werkstück darstellt, herausgedrückt
werden soll.
Wie F i g. 2 deutlich zeigt, ist das Gewinde der Spindelmutter, die bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel von dem mittleren Teil 4 der Traverse gebildet
wird, in zwei Abschnitte aufgeteilt, nämlich im Bild einen oberen Abschnitt in Gestalt eines üblichen
Gewindes 10 α und einen unteren Teil 10 b. Dieser untere Teil des Gewindes wird aus Buntmetall gebildet.
Vorteilhafterweise ist dieser letzter Gewindeteil in einer Büchse 11 ausgeführt, wobei die Büchse in
einer Bohrung 12 der Traverse 1 eingeschrumpft ist. Die Befestigung der Büchse kann aber auch auf
andere geeignete Weise, z. B. durch formschlüssige Verbindung od. dgl. erfolgen. Der Gewindeteil 10 b
schließt sich koaxial an den Gewindeteil 10 α an und wird vorteilhaft in einem Zuge bei der Herstellung
geschnitten. Die Büchse 11 ist in Richtung der von dem Gewinde aufzunehmenden Kraft 13 in die Bohrung
12 eingeschoben bzw. anderweitig eingesetzt. Die Länge der Büchse 11 beträgt etwa 25 bis 45 %, vorzugsweise
40 °/o, der Gesamtlänge des Gewindes 10 a und 10 b zusammengenommen. Die Büchse 11 besteht
vorteilhaft aus Messing, es kann aber auch je nach den Beanspruchungsverhältnissen ein anderes
Nichteisenmetall Verwendung finden.
Die Wirkungsweise der oben beschriebenen Vorrichtung ist im wesentlichen folgende. Zum Abziehen
der Radnabe 9 von der Achse 8 werden die Abzughaken 2, 3 gemäß F i g. 1 hinter das Rad 9 α geschwenkt.
Sodann wird die Spindel 5 so betätigt, daß sie sich nach unten bewegt und auf die Stirnseite der
Achse 8 drückt. Die von dem Spindelgewinde bzw. dem Gewinde der Spindelmutter aufzunehmende
Kraft entspricht in ihrer Richtung dem Pfeil 13, so daß von dieser Kraft zunächst das Gewinde im Bereich
der Büchse 11 beansprucht wird. Dieses Gewinde 10 b nimmt einen Teil der Kraft auf. Unter
Umständen tritt eine geringfügige, kaum meßbare Verformung dieses Gewindes ein, so daß die restliche
Kraft von dem sich anschließenden Gewindeteil 10 a voll aufgenommen wird. Infolge der Drehung und
der Bewegung der Spindel kann ein geringfügiger, kaum merkbarer Abrieb aus dem Gewindeteil 10 b
der Büchse 11 auf den übrigen Gewindebereich übertragen werden, so daß sich eine Art metallischen
Filzes bildet, der bei höchsten Druck- bzw. Zugbeanspruchungen die Aufgabe einer Schmierung übernimmt
und Festfressen verhindert.
Claims (4)
1. Vorrichtung zum Abziehen bzw. Ausziehen von Werkstücken, vorzugsweise von Radnaben,
Zahnrädern, Zylinderbüchsen, Kugellagern, mit einer Spindel und einem Spindelmuttergewinde in
einer Traverse, mit welcher die Abzughaken verbunden sind, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Teil (11) des Gewindes (10 a, 10 b) der Spindelmutter (4) in Längsrichtung der Spindel
(5) gesehen aus Buntmetall gebildet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der aus Buntmetall bestehende
Gewindeteil (10 b) in einer Büchse (4) vorgesehen ist, welche in eine Bohrung (12) der Traverse
koaxial zu dem anderen Gewindeteil in Richtung der von dem Gewinde aufzunehmenden Kraft eingesetzt
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge der Büchse (11) etwa
25 bis 45 %, vorzugsweise 40 %, der Gesamtlänge des Gewindes (10 a, IO b) beträgt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Büchse (11) aus
Messing besteht und in die Bohrung (12) der Traverse (1) eingeschrumpft ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEK60305A DE1301770B (de) | 1966-09-22 | 1966-09-22 | Vorrichtung zum Abziehen bzw. Ausziehen von Werkstuecken |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEK60305A DE1301770B (de) | 1966-09-22 | 1966-09-22 | Vorrichtung zum Abziehen bzw. Ausziehen von Werkstuecken |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1301770B true DE1301770B (de) | 1969-08-21 |
Family
ID=7229544
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEK60305A Pending DE1301770B (de) | 1966-09-22 | 1966-09-22 | Vorrichtung zum Abziehen bzw. Ausziehen von Werkstuecken |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1301770B (de) |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE806970C (de) * | 1949-11-24 | 1951-06-21 | Bochumer Ver Fuer Gussstahlfab | Radsatz fuer Schienenfahrzeuge, insbesondere innengelagerter Radsatz, mit Presssitz zwischen Nabenbohrung und Nabensitz |
DE918365C (de) * | 1943-04-09 | 1954-09-23 | Buckau Wolf Maschf R | Verfahren zur Herstellung einer Mutter fuer Bewegungsschraubspindeln |
-
1966
- 1966-09-22 DE DEK60305A patent/DE1301770B/de active Pending
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE918365C (de) * | 1943-04-09 | 1954-09-23 | Buckau Wolf Maschf R | Verfahren zur Herstellung einer Mutter fuer Bewegungsschraubspindeln |
DE806970C (de) * | 1949-11-24 | 1951-06-21 | Bochumer Ver Fuer Gussstahlfab | Radsatz fuer Schienenfahrzeuge, insbesondere innengelagerter Radsatz, mit Presssitz zwischen Nabenbohrung und Nabensitz |
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