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Die Erfindung betrifft einen H-förmigen Betonformstein für Sichtmauerwerk.
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Die bisher bekannten H-förmigen Betonformsteine weisen alle beidseitig
des Stegs gleich lange, flanschartige Schenkel auf.
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Bei dem Errichten von Wänden werden die Betonformsteine zur Erzielung
eines stabilen Mauergefüges in den einzelnen Schichten jeweils um die halbe Länge
eines Schenkels gegeneinander versetzt. Diese Anordnung bedeutet aber, daß die Mittelstege
der Formsteine in den verschiedenen Mauerschichten auf Lücke zueinander stehen und
damit keine über die ganze Höhe der Mauer durchgehenden Hohlräume mit gleichmäßigem
Querschnitt entstehen können, in welche Armierungen eingebracht, und die anschließend
mit Beton ausgegossen werden könnten.
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Außerdem sind die bekannten H-förmigen Betonformsteine im allgemeinen
nur für Wände verwendbar. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die genannten
Nachteile zu vermeiden und einen Betonformstein zu entwickeln, der vielseitig einzeln
und in Verbindung mit anderen Formsteinen gleicher Art verwendbar ist und die Herstellung
stabiler und armierbarer Mauern erlaubt.
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Die gestellte Aufgabe ist nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die
symmetrisch zum Mittelsteg angeordneten flanschartigen Schenkel auf der einen Seite
des Formsteines kürzer sind als auf seiner anderen Seite.
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Es ist zwar auch ein T-förmiger Formstein bekanntgeworden (schweizerische
Patentschrift 108 020), bei welchem das Ende des T-Fußsteges dreieckförmig verbreitert
ist. Diese Formsteine sind jedoch mit denjenigen gemäß der vorliegenden Erfindung
nicht vergleichbar, da bei ihnen nicht die Erzielung unterschiedlich langer Schenkel,
sondern die Schaffung seitlicher Schrägflächen am T-Fußsteg bezweckt ist, wodurch
bei seitenverkehrt und gegeneinander versetzt angeordneten Formsteinen in einem
Mauerverband eine gute Verklammerung der einzelnen Formsteine im Bereich der Enden
der T-Fußstege erzielt wird.
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Der Betonformstein gemäß der Erfindung ist in erster Linie für eine
Verwendung im Landschafts-Gartenbau gedacht, wo er für die Erstellung von Sandkasten-
und Planschbeckenbegrenzungen, Sitzmäuerchen, Sitzbänken, Sichtschutzmauern und
Stützmauern Verwendung finden soll, die bisher vielfach noch weitgehend bei verhältnismäßig
großem Zeitaufwand einstückig an Ort und Stelle unter Verwendung einer entsprechend
geformten Verschalung hergestellt werden.
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Beispielsweise läßt sich eine Sandkastenbegrenzung einfach durch ein
Aneinanderreihen von Formsteinen mit der Außenseite des längeren Schenkels nach
unten als Standfläche und mit aneinanderstoßenden Stirnflächen herstellen.
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Nachträglich kann auf der Außenseite der Begrenzungsmauer entlang
den Seitenflächen der Formsteine Erde aufgefüllt werden, die dann auf der einen
Hälfte des längeren flanschartigen Schenkels ruht und damit ein Umkippen der Formsteine
verhindert.
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Vorteilhaft können die Stoßflächen der Schenkel des Betonformsteines
entweder in an sich bekannter Weise mit Längsnuten oder Federstegen versehen sein,
wobei insbesondere die kürzeren Schenkel die Federstege und die längeren Schenkel
die Längsnuten aufweisen. Das Verhältnis der Länge des längeren Schenkels zu der
Länge des kürzeren Schenkels kann zweckmäßig 5:3 betragen, was dem Maßverhältnis
des goldenen Schnittes entspricht. Dadurch wird bei der Bildung eines Mauerwerks
nicht nur ein geschmacklich besonders gut ansprechendes Fugenbild, sondern gleichzeitig
ein gegenüber seitlichen Schubkräften besonders wirksamer Steinverband erzielt.
Hierzu können bei dem Errichten einer Mauer die Betonformsteine in an sich bekannter
Weise sowohl in der Schicht als auch von Schicht zu Schicht abwechselnd abweichend
um 90° gedreht zueinander verlegt sein, so daß also auf den Sichtseiten der Mauer
neben und übereinander jeweils ein kürzerer Schenkel auf einen längeren Schenkel
folgt.
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Dabei fluchten die Mittelstege der in den verschiedenen Schichten
übereinander angeordneten Betonformsteine, die damit über die ganze Höhe der Mauer
durchgehende Kammern mit gleichmäßigem Querschnitt begrenzen, in welchen Armiereisen
eingelegt und nachträglich mit Beton ausgegossen werden können.
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Einzelheiten der Erfindung, soweit sie durch die Patentansprüche gedeckt
sind, werden nachstehend an Hand der Zeichnung beschrieben, in der ein Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäß ausgebildeten Betonformsteines sowie verschiedene, aus solchen
Betonformsteinen gefertigte Konstruktionen dargestellt sind. Im einzelnen zeigt
F i g. A eine aus erfindungsgemäß ausgebildeten Betonformsteinen gefertigte Sitzbank
in einer Seitenansicht, F i g. B eine aus erfindungsgemäß ausgebildeten Betonformsteinen
gefertigte dekorative Sitzmauer in einer schaubildlichen Darstellung, F i g. C mehrere
Schichten einer aus Betonformsteinen errichteten Wand in einer schaubildlichen Darstellung
und F i g. D einen Betonformstein gemäß der Erfindung in einer Stirnansicht, einer
Seitenansicht, der Untersicht und der Draufsicht.
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Der Formstein nach der Erfindung hat - wie in F i g. D dargestellt
ist - eine H-förmige Grundform mit einem Mittelsteg 10, der an beiden Enden mit
gleichmäßigen Ausrundungen in flanschartige Schenkel ll und 12 übergeht. Die Schenkel
11 und 12 haben unterschiedliche Längen. Bei dem dargestellten Betonformstein
verhalten sich die Länge des Schenkels 11 zu der des Schenkels
12 wie 5 : 3.
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An ihren Stoßflächen weisen der längere Schenkel 11 jeweils eine Längsnut
13 und der kürzere Schenkel 12 jeweils einen passenden Federsteg
14 auf.
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F i g. A zeigt eine Sitzbank, die durch das Aneinanderfügen gleichgerichteter
Betonformsteine gebildet ist.
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Die längeren Schenkel 11 dieser Formsteine verlaufen alle in
einer Ebene und bilden die Sitzfläche dieser Bank, während die kürzeren Schenkel
12 die Bankfüße bilden. Als Abschluß sind Abschlußformsteine 100 verwendet, welche
die Form eines entlang seiner Symmetrieebene halbierten Formsteines gemäß der Erfindung
haben.
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Die F i g. B zeigt eine Sitzmauer mit einem gegenüber der Anordnung
nach der F i g. A stabileren Verband. Bei dieser Sitzmauer sind auf einer ebenen
Fläche in einer Reihe Betonformsteine gemäß der Erfindung abwechselnd um 180° gedreht
aneinandergereiht, so daß sowohl auf ihrer oberen und
die Sitzfläche
bildenden als auch auf ihrer unteren und die Standfläche der Sitzmauer bildenden
Seite jeweils ein längerer und ein kürzerer Schenkel 11 und 12 aufeinanderfolgen.
Dabei greifen die Federstege 14 der kürzeren Schenkel 12 in die Längsnuten 13 an
den Enden der längeren Schenkel 11 ein und gewährleisten eine gute Ausrichtung
und Lagesicherung der Betonformsteine.
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Durch die genau gleiche Ausbildung des gerundeten Übergangs des Mittelsteges
10 der Formsteine sowohl in den längeren Schenkel 11 als auch in den kürzeren
Schenkel 12 wird eine gleichmäßige Stabilität eines aus diesen Formsteinen errichteten
Mauerwerkes erzielt, unabhängig davon, ob die Belastung der Formsteine in Richtung
auf ihren längeren Schenkel oder in Richtung auf ihren kürzeren Schenkel erfolgt.
Außerdem ergeben sich durch diese Ausbildung bei einer Sitzmauer gemäß der F i g.
B durch die Seitenflächen 2 der Betonformsteine begrenzt offene symmetrische Kammern
zwischen den Mittelstegen 10 der einzelnen Formsteine.
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F i g. C zeigt zwei Schichten einer aus Betonformsteinen gemäß der
Erfindung errichteten, freistehenden Wand. Die Betonformsteine liegen mit ihren
Stirnflächen 1 nach unten und oben aufeinander, so daß die Sichtflächen 4 an den
langen Schenkeln 11 und die Sichtflächen 3 an den kurzen Schenkeln 12 die Sichtseiten
der Wand bilden.
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In den einzelnen Schichten liegen die Betonformsteine abwechselnd
um 180° gedreht zueinander, so daß auf den Sichtseiten der Wand in jeder Schicht
ein langer Schenkel eines Formsteines auf einen kurzen Schenkel eines Formsteines
folgt und umgekehrt.
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Die Formsteine der darüber- und Barunterliegenden Formsteinschicht
sind so angeordnet, daß ihre Mittelstege 10 mit den Mittelstegen
10 der benachbarten Formsteinschichten fluchten und auf den Sichtseiten der
Mauer jeweils ein längerer Schenkel 11 über einem kürzeren Schenkel 12 angeordnt
ist und umgekehrt. Dabei greifen die Federstege 14 wieder in die Längsnute 13 ein.
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Die Sichtflächen 3 und 4 des kürzeren und des längeren Schenkels 12
und 11 der Betonformsteine können aus Waschbeton oder verschiedenen Natursteinimitationen
hergestellt werden.
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Die Betonformsteine gemäß der Erfindung können zweckmäßig in drei
verschiedenen Größen hergestellt werden, wobei vorzugsweise die gleichen Verhältniswerte
wie bei den unterschiedlichen Seitenlängen der Formsteine eingehalten werden.
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Dadurch lassen sich auch Betonformsteine verschiedener Größen miteinander
in einem Mauerverband harmonisch kombinieren, wodurch sich auch besonders interessante
Fugenbilder herstellen lassen. Beispielsweise können Formsteine für Mauerstärken
von 50, 30 oder 18 cm hergestellt werden. Entsprechend ergeben sich dann Schichthöhen
von 30, 18 oder 10,8 cm, wenn der Verhältniswert 5 : 3 eingehalten wird.