DE1301239B - Aromatisierung von Nahrungsmitteln und Getraenken - Google Patents
Aromatisierung von Nahrungsmitteln und GetraenkenInfo
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Description
1 2
Die durch Pressen von Mandarinen- bzw. Tange- entwickeln jedoch Gemische von N-Methyl-anthranilrinenschalen
gewonnenen Mandarinen- und Tange- säuremethylester und Thymol einen ausgesprochen
rinenöle werden in der Lebensmittelindustrie in be- mandarinenartigen Geruch und Geschmack. Der Meschränktem
Umfang zum Aromatisieren von Nah- chanismus der zwischen dem N-Methyl-anthranilrungsmitteln
verwendet. 5 säure-methylester und dem Thymol eintretenden,
Die Mandarinen- und Tangerinenöle sind jedoch aromaerzeugenden Wechselwirkung ist nicht bekannt,
wesentlich teurer als die aus den Schalen von Man kann jedoch annehmen, daß das Thymol, wel-Orangen,
Zitronen, Pampelmusen usw. gewonnenen dies eine schwache Säure ist, mit dem basischen Partätherischen
Öle und können deshalb in der Lebens- ner, d. h. dem N-Methyl-anthranilsäure-methylester,
mittelindustrie nicht im gewünschten Umfang ver- io reagiert, insbesondere in den Lösungs- oder Verdünwendet
werden. Die Geruchs- und Geschmackseigen- mingsmitteln, in welchen die beiden Geschmackstoffe
schäften der auf dem Markt erhältlichen Manda- normalerweise verwendet werden, oder in Gegenwart
rinen- und Tangerinenöle sind bedeutenden Schwan- der Feuchtigkeit oder des Wassers, die in den zu
kungen unterworfen, die durch verschiedene örtliche aromatisierenden Nahrungsmitteln bzw. Getränken
und zeitliche Faktoren, wie Bodenbeschaffenheit der i5 enthalten sind, oder im Speichel. Diese Reaktion
Gegenden, in welchen Mandarinen und Tangerinen kann zur Bildung von labilen Komplexen, z. B. vom
angepflanzt werden, klimatische Verhältnisse, Kultur- Typ der Pseudosalze, führen, denen die geschmacksbedingungen,
Reifegrad der Früchte zum Zeitpunkt und aromaerzeugende Wirkung zukäme,
des Pflückens usw., bedingt sind. Diese Geruchs- und Es ist an sich bekannt, N-Methyl-anthranilsäure-
Geschmacksunterschiede wirken sich für den Man- 2o methylester zusammen mit anderen Riech- und Gedarinen-
bzw. Tangerinenöle verbrauchenden Ge- schmacksstoffen zur Herstellung von künstlichen
tränke- oder Nahrungsmittelfabrikanten nachteilig Mandarinenessenzen zu verwenden. Diesen Essenzen
aus. Die natürlichen Mandarinen- und Tangerinenöle fehlt jedoch die für das Naturprodukt charakteristisind
außerdem nicht lagerfähig und unterliegen in sehe Geruchs- und Geschmacksnote, die erfindungsverhältnismäßig
kurzer Zeit einer Geruchs- und Ge- 25 gemäß nur durch Kombination des N-Methyl-anthraschmacksverschlechterung,
die darauf beruht, daß nilsäure-methylesters mit Thymol reproduziert wersich
die in diesen Ölen enthaltenen Terpene an der den kann.
Luft oxydieren. Man hat versucht, die Denaturierung Das Mengenverhältnis des Thymols zumN-Methyl-
der Mandarinen- und Tangerinenöle beim Lagern anthranilsäure-methylester in dem Gemisch kann in
durch Zugabe von Antioxydantien zu verhindern. 30 einem verhältnismäßig weiten Bereich variiert wer-Diese
Maßnahme hat jedoch eine zusätzliche Ver- den, beispielsweise zwischen etwa 1:5 und 1: 50.
teuerung der Produkte zur Folge. Eine andere Me- Diese Verhältniszahlen sind als Beispiele und nicht
thode zur Erhöhung der Beständigkeit der natür- als absolute Grenzwerte aufzufassen. Das anzuwenlichen
Mandarinenöle besteht darin, die letzteren dende Gewichtsverhältnis zwischen Thymol und
durch Destillation oder Extraktion von den Terpenen 35 N-Methyl-anthranilsäure-methylester richtet sich nach
zu befreien. Diesen sogenannten terpenfreien Ölen der Gattung des zu aromatisierenden Nahrungsmittels
fehlen jedoch die natürliche Frische und die dem oder Getränkes und nach der Geschmacksnote, die
natürlichen Mandarinenöl eigenen Geschmackseigen- gewünscht wird. In vielen Fällen erzielt man durch
schäften. Verwendung von 1 Gewichtsteil Thymol auf je 10 Ge-
Im folgenden wird der Ausdruck »Mandarine« als 40 wichtsteile Anthranilsäureester gute Resultate.
Sammelbegriff zur Bezeichnung der Früchte von Das Aromatisierungsmittel kann außer den für die
Citrus reticulata Blanco var. »Mandarin« (gelbfruch- Aroma- und Geschmackserzeugung unerläßlichen
tige Varietäten) und Citrus reticulata Blanco var. Komponenten, dem Thymol und dem N-Methyl-
»Tangerine« (dunkelorange oder rotfruchtigeVarietä- anthranilsäure-methylester, zusätzlich noch andere,
ten) (s. »The Essential Oils« von E. G. Guenther, 45 dem Fachmann bekannte Riech- und Geschmacks-Bd.
3, S. 334, D. Van Norstrand Company, 1949) stoffe, die üblicherweise zum Verbessern oder Abverwendet,
runden des Geschmacks von künstlichen Citrusfrucht-Die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende aromen verwendet werden, enthalten, beispielsweise
Aufgabe bestand darin, auf synthetischem Wege eine aliphatische Alkohole wie Heptanol, Octanol, Deca-Mandarinenessenz
zu erzeugen, die die obengenann- 50 nol usw., Terpenalkohole wie a-Terpentineol, Alten
Nachteile nicht aufweist und an Stelle von natür- dehyde wie Citral, Octanal, Decanal, Undecanal,
lichem Mandarinenöl verwendbar sein sollte. Dodecanal usw.
Gegenstand der Erfindung ist nun die Verwendung Das Aromatisierungsmittel kann ferner ein Lösungs-
eines Gemisches aus N-Methyl-anthranilsäure-methyl- oder Verdünnungsmittel für die Kombination von
ester und Thymol zum Aromatisieren von Nahrungs- 55 Thymol und N-Methyl-anthranilsäure-methylester
mitteln und Getränken. — Daß diese Mischung eine enthalten. Die Verwendung von Lösungs- bzw. Verfür
den Geruch und den Geschmack von natürlichem dünnungsmitteln erleichtert die Dosierung und die
Mandarinenöl typische Note aufweist, war über- gleichmäßige Verteilung des Gemisches in Nahrungsraschend
und nicht vorauszusehen, da weder der mitteln. Es kommen die üblicherweise in der Aromen-Anthranilsäureester
noch das Thymol, wenn sie ein- 60 Industrie verwendeten Lösungs- bzw. Verdünnungszeln
gekostet werden, geruchlich und geschmacklich mittel in Frage. Geeignet ist beispielsweise wäßriger
mit dem Mandarinenaroma verwandt sind. Das Thy- Alkohol, insbesondere 95%>iger Alkohol,
mol ruft eine ausgesprochen unangenehme Geruchs- Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der
und Geschmacksempfindung hervor, die als pheno- Erfindung setzt man der Kombination von Thymol
lisch, kresolisch oder naphtolisch und metallisch 65 und N-Methyl-anthranilsäure-methylester Orangencharakterisiert
werden kann. Der N-Methyl-anthranil- terpene zu, die einerseits als Verdünnungsmittel wirsärue-methylester
riecht und schmeckt unangenehm ken und andererseits den Geschmack des Aromatisienach
verbranntem Kautschuk. Überraschenderweise rungsmittels demjenigen des natürlichen Mandarinen-
öls ähnlicher machen. Man kann zu diesem Zweck beispielsweise Limonen verwenden, das den Hauptbestandteil
der Terpenfraktion von Citrusölen bildet. Besonders vorteilhaft ist die Verwendung der limonenhaltigen
Citrusterpenfraktionen als Ganzes. Solche Terpenfraktionen werden bei der Entterpenierung von
Orangen-, Zitronen- und Pampelmusenölen gewonnen und sind im Handel als billige Nebenprodukte
erhältlich. Die Entterpenierung von Orangen-, Zitronen- und Pampelmusenöl zwecks Herstellung von
terpenfreien Ölen wird technisch in großem Maßstab durch Destillation oder Extraktion durchgeführt.
Man kann die Zugabe solcher Terpengemische derart bemessen, daß das Gesamtaromatisierungsmittel
im Gegensatz zu natürlichem Mandarinenöl in wäßrigem Alkohol gut löslich bleibt und weniger sauerstoffempfindlich
ist.
Es hat sich gezeigt, daß das Aromatisierungsmittel haltbarer ist als natürliches Mandarinenöl und künstliche
Mandarinenessenzen, die kein Thymol enthalten. Die erhöhte Haltbarkeit ist auf die stabilisierende
Wirkung des Thymols zurückzuführen.
Zum Parfümieren und Aromatisieren von Nahrungsmitteln und Getränken wird das Aromatisierungsmittel
zweckmäßigerweise in solchen Mengen verwendet, daß das feritge Nahrungsmittel bzw. Getränk
in je 100 kg etwa 0,1 bis 3 g des Gemisches aus Thymol und N-Methyl-anthranilsäure-methylester
enthält.
Das Gemisch eignet sich zum Aromatisieren von Getränken, wie z. B. Sirupen und kohlensäurehaltigen
Getränken, und von Nahrungs- und Genußmitteln, wie z. B. Speiseeis, Konfiseriewaren, Gelatinenachspeisen,
Zuckerguß, Kremen, Yoghurt usw.
Es folgen einige Beispiele von zusammengesetzten Aromatisierungsmitteln (Teile bedeuten Gewichtsteile):
35 Teile N-Methyl-anthranilsäure-methylester,
1 Teil Thymol und 964 Teile 95«/»iger Alkohol;
30 Teile N-Methyl-anthranilsäure-methylester,
3 Teile Thymol und 967 Teile Orangenterpene;
30 Teile N-Methyl-anthranilsäure-methylester,
1 Teil Thymol und 969 Teile Orangenterpene;
35 Teile N-Methyl-anthranilsäure-methylester,
2 Teile Thymol, 3 Teile Citral, 0,2 Teil Decanal, 0,3 Teil Dodecanal und 959,5 Teile Orangenterpene.
Diese Aromatisierungsmittel können in Mengen von 5 bis 40 g auf je 100 kg des zu aromatisierenden
Lebensmittels verwendet werden.
Eine N-Methyl-anthranilsäure-methylester und
Thymol enthaltende Komposition wurde wie nachstehend beschrieben durch Geschmacksprüfung mit
einer gleich zusammengesetzten, jedoch kein Thymol enthaltenden Komposition, verglichen.
Aus einem Zuckersirup von 18° Baume, der auf je 100 g 1 g Zitronensäure enthielt, wurde in üblicher
Weise eine Speiseeismasse hergestellt. Die Masse wurde in zwei Portionen geteilt, von denen die eine
ίο mit dem Aromatisierungsmittel I und die andere mit
dem Aromatisierungsmittel II parfümiert wurde. Die Aromatisierungsmittel wurden im Mengenverhältnis
von 0,1 g pro Kilogramm Speiseeismasse verwendet. Die beiden Aromatisierungsmittel hatten die folgende
Zusammensetzung:
Bestandteile
N-Methyl-anthranilsäure-
methylester
Thymol (10% in Alkohol)
Dodecanal
Citral
a-Terpineol
Octanol
Orangenterpene
Gewichtsteile | II |
I | 30 |
30 | |
10 | 0,3 |
0,3 | 0,2 |
0,2 | 10 |
10 | 2 |
2 | 957,5 |
947,5 | 1000 |
1000 |
Die beiden Speiseeisportionen wurden nach dem Gefrieren organoleptisch geprüft. Die mit dem
Aroma I parfümierte Speiseeisportion wies einen kräftigen charakteristisch mandarinenartigen Geschmack
auf, während der Geschmack der mit dem Aroma II behandelten Speiseeisportion unspezifisch
fruchtig und ohne typisch mandarinenartige Note war.
Claims (3)
1. Verwendung eines Gemisches aus N-Methylanthranilsäure-methylester
und Thymol zum Aromatisieren von Nahrungsmitteln und Getränken.
2. Verwendung eines Gemisches nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis
von Thymol zu N-Methyl-anthranilsäure-methylester etwa 1:5 bis 1:50 beträgt.
3. Verwendung eines Gemisches nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß es
als Verdünnungsmittel Orangenterpene enthält.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH400763A CH406816A (fr) | 1963-03-29 | 1963-03-29 | Procédé pour la préparation d'une essence de mandarine |
Publications (1)
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Family Applications (1)
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GB (1) | GB1058306A (de) |
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Families Citing this family (2)
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US4785887A (en) * | 1987-03-03 | 1988-11-22 | Lifesaving Systems, Inc. | Adjustable fire sprinkler head support system |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB710995A (en) * | 1951-07-16 | 1954-06-23 | Gen Foods Corp | Improvements in or relating to improved flavoring material and gelatine product |
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- 1963-03-29 CH CH400763A patent/CH406816A/fr unknown
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1964
- 1964-03-24 US US354428A patent/US3414412A/en not_active Expired - Lifetime
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- 1964-03-28 DE DEF42474A patent/DE1301239B/de active Pending
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Also Published As
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CH406816A (fr) | 1966-01-31 |
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