DE1301002B - Verfahren zur Gewinnung von ª†-Oryzanol - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von ª†-Oryzanol

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DE1301002B
DE1301002B DET24656A DET0024656A DE1301002B DE 1301002 B DE1301002 B DE 1301002B DE T24656 A DET24656 A DE T24656A DE T0024656 A DET0024656 A DE T0024656A DE 1301002 B DE1301002 B DE 1301002B
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DE
Germany
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oryzanol
oil
acid
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alkali
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Yamamoto Takeshi
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Toyo Koatsu Industries Inc
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Toyo Koatsu Industries Inc
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    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K31/00Medicinal preparations containing organic active ingredients
    • A61K31/21Esters, e.g. nitroglycerine, selenocyanates

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Description

  • Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Gewinnung von r-Oryzanol aus dem Destillationsrückstand des Dunkelöls von Reiskleienöl, Reiskeimöl, Maisöl oder Gerstenöl durch Extraktion mit alkoholischer Alkalilauge und Versetzen des Extraktes mit alkoholischer Essigsäure, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man die Extraktion mit alkoholischer Lauge bei 0 bis 300 C durchführt und eine Laugenkonzentration von höchstens 0,5 n verwendet.
  • Es ist bereits bekannt, daß die Gruppe von charakteristischen Verbindungen in Reiskleienöl oder Reiskeimöl enthalten ist, die UV-Maxima bei etwa 231, 291 und 315 my und einen Schmelzpunkt von 137,5 bis 138,0 oder 143,5 bis 1440 C aufweisen.
  • Diese Verbindungen besitzen bei Tieren eine ausgezeichnete wachstumsbeschleunigende Wirkung und sind bei der Aufzucht und Haltung von Tieren wertvoll und außerdem dafür bekannt, daß sie Wirkungen ähnlich denen von Hormonen und Vitaminen bei Tieren zeigen. Man nimmt an, daß diese Substanzen Ester der Ferulasäure (4-Hydroxy-3-methoxyzimtsäure) und höherer zyklischer Alkohole sind.
  • Diese Substanzen (einschließlich z. B. ihrer Homologen und Derivate), die charakteristische UV-Maxima bei etwa 231, 291 und 315 mp aufweisen und derartige Nährstoffwirkungen aufweisen, werden gemeinschaftlich der Einfachheit halber als Oryzanol bezeichnet.
  • Das nach bekannten Verfahren extrahierte und gereinigte Oryzanol ist aus mehreren Arten von Verbindungen zusammengesetzt. Man nimmt an, daß einigen davon die obenerwähnten Wirkungen zukommen, anderen dagegen nicht. Tatsächlich hat auch ein Oryzanol, das nach einigen Trennverfahren erhalten wird, keine der obenerwähnten Wirkungen.
  • Nunmehr wurde ein Verfahren zur Abtrennung eines hochaktiven Stoffes von Oryzanol gefunden.
  • Dieser hochaktive Stoff hat UV-Maxima bei etwa 216, 231, 291 und 315 mF und ist sehr wirksam, insbesondere als blutcholesterinsenkendes Mittel, als Zentralstimulans und als Mittel zur Behandlung von seelischen und physischen Störungen. Die Zeichnung zeigt die charakteristische Absorption von y-Oryzanol. Diese hochaktive Substanz ist in Schmelzpunkt und UV-Absorption von den bisher bekannten Oryzanolverbindungen verschieden und wurde als y-Oryzanol bezeichnet. y-Oryzanol ist gegenüber Säuren, Alkalien und Temperatur verhältnismäßig unbeständig.
  • Bei einem bekannten Verfahren zur Herstellung von Oryzanol wird ein Reiskleienöl, sein Dunkelöl oder Destillationsrückstand 1. durch Erhitzen unter Zusatz einer 1 n- oder 2 n-methanolischen Natronlauge verseift, 2. wird weiteres Methanol nach der Beendigung der Verseifung zugesetzt, 3. wird die Lösung zuerst erwärmt und dann bei Zimmertemperatur stehengelassen, wobei sich ein Niederschlag bildet, 4. wird der Niederschlag daraus entfernt, 5. wird die zurückbleibende Lösung dann mit Essigsäure neutralisiert und bei Zimmertemperatur stehengelassen, wobei sich ein weiterer Niederschlag bildet, 6. wird die abgeschiedene viskose Substanz daraus abgetrennt, und 7. wird die zurückbleibende Lösung dann mit Essigsäure angesäuert, um das Oryzanol auszufällen.
  • Bei einer derartigen Arbeitsweise wird jedoch das oben beschriebene y-Oryzanol wahrscheinlich vollständig zersetzt. Wie oben beschrieben wurde, ist y-Oryzanol gegen Säuren, Alkalien und Temperatur so unbeständig, daß es bei Behandlung mit einer in oder 2 n-Natronlauge, beim Erhitzen oder bei Behandlung mit einer sauren Lösung gemäß dem bekannten Verfahren praktisch vollständig zersetzt wird. Daher ist es bei dem bekannten Verfahren unmöglich, y-Oryzanol zu erhalten.
  • Es wurde bereits ein Verfahren zur Herstellung von y-Oryzanol aus Alkalibodenschlämmen vorgeschlagen; demgegenüber wird gemäß der Erfindung von Destillationsrückständen des Dunkelöls verschiedener Ölarten ausgegangen. Auf Grund der völligen Verschiedenheit der Zusammensetzung eines Dunkelöls und der von Alkalibodenschlämmen sind auch die Verfahren zur Oryzanolgewinnung aus diesen beiden Ausgangsmaterialien völlig verschieden.
  • Ziel der Erfindung ist die Gewinnung von y-Oryzanol, das für die Behandlung von Asynergien der autonomen Nerven, die durch Klimakterium, mittleres Alter und/oder Kastration verursacht sind, geeignet ist, aus einem oryzanolhaltigen Öl. y-Oryzanol wird erhalten, indem 1. ein oryzanolhaltiges Dunkelöl bei verhältnismäßig niederer Temperatur destilliert wird, 2. der erhaltene Ölrückstand erfindungsgemäß durch Zusatz einer wasserlöslichen organischen Lösungsmittellösung eines Alkalihydroxyds mit einer Konzentration unter 0,5 n extrahiert wird und 3. der Extrakt mit einer organischen Carbonsäure unter Einstellung des pH-Wertes auf nicht unter 6,0 neutralisiert wird.
  • Das obenerwähnte wasserlösliche organische Lösungsmittel ist ein einwertiger niederer Alkylalkohol, wie Methanol oder Äthanol, Aceton oder Mischungen davon. Die Alkalimetallhydroxyde sind vorzugsweise Natriumhydroxyd und Kaliumhydroxyd. Als organische Carbonsäure wird vorzugsweise Essigsäure venvendet.
  • Es ist erforderlich, daß die Alkalihydroxydkonzentration des in Schritt 2 verwendeten, obenerwähnten Extraktionslösungsmittels nicht höher als 0,5 n ist.
  • Bei Alkalihydroxydkonzentrationen über 0,5 n zersetzt sich 6,-Oryzanol. und seine Ausbeute verringert sich mit dem Ansteigen der Konzentration. Der besonders bevorzugte Bereich der Alkalihydroxydkonzentration liegt zwischen 0,1 und 0,3 n.
  • Wenn die Extraktionslösung im Neutralisationsschritt 3 zu sauer gemacht wird. verschlechtert sich die Reinheit des y-Oryzanols. Daher müssen die Kristalle von y-Oryzanol durch Einstellung des pH-Wertes auf 6,0 und nicht tiefer erhalten werden.
  • Wenn die Fällung im alkalischen Bereich erfolgt, so wird die in der Extraktionslösung noch vorhandene Ölkomponente abgeschieden, und saubere Kristalle von y-Oryzanol können nicht erhalten werden. Daher wird bei der Herstellung der Kristalle die Extraktionslösung vorzugsweise zuerst auf einen pH-Wert von 9 bis 11 durch Zugabe eines Teils der organischen Säure eingestellt und dann, nach Entfernung des abgeschiedenen Öls, auf einen pH-Wert von 7 bis 9 durch Zusatz weiterer Säure eingestellt.
  • Das gesamte Verfahren wird vorzugsweise in wasserfreiem Zustand ausgeführt, da die Gegenwart von Wasser die Ausbeute vermindert. Daher wird vorzugsweise ein wasserlösliches organisches Lösungsmittel von mehr als 950/oiger Reinheit verwendet, jedoch kann ein Wassergehalt bis zu 10 0/o geduldet werden.
  • Alle oryzanolhaltigen Öle können beim Verfahren der Erfindung verwendet werden. Unter diesen Ölen sind Reiskleienöl und Reiskeimöl von so hohem Oryzanolgehalt, daß sie vom wirtschaftlichen Standpunkt aus besonders bevorzugt werden. Maisöl und Gerstenkeimöl enthalten ebenfalls geringe Mengen an Oryzanol und können daher verwendet werden.
  • Das Ausgangsmaterial der Erfindung ist ein oryzanolhaltiges Dunkelöl. Ein derartiges Dunkelöl kann z. B. so, wie nachstehend beschrieben wird, erhalten werden. Wenn ein oryzanolhaltiges Rohmaterialöl, z. B. Reiskleienöl oder Reiskeimöl, einer Alkaliraffination wie beim Raffinieren von gewöhnlichem Öl unterzogen wird, gelangt das darin enthaltene Oryzanol in die Alkalischlämme. Wenn diese Alkalischlämme mit einer Säure zersetzt werden und wenn das dabei gebildete Glyzerin und Wasser abgetrennt werden, erhält man eine Ölkomponente, die aus einer Fettsäure, einem Wachs und einer unverseiften Substanz besteht. Diese Ölkomponente wird im allgemeinen Dunkelöl genannt. Das Dunkelöl kann noch eine kleine Menge eines neutralen Öls enthalten. In diesem Falle zersetzt sich das Neutralöl, wenn die Ölkomponente erneut verseift und mit der Säure zersetzt wird, in eine Fettsäure und Glyzerin. Nach der Entfernung des Glyzerins wird ein Dunkelöl, das praktisch kein Neutralöl enthält, d. h. ein Dunkelöl mit geringem Esterwert und hohem Säurewert, erhalten. Wahlweise wird, wenn die Alkalischlämme erneut verseift und dann mit Säure zersetzt werden, ein Dunkelöl erhalten, das praktisch frei von Neutralöl ist.
  • Nach der Erfindung wird ein Dunkelöl verwendet, das vorzugsweise bis zu einem Esterwert unter 20 raffiniert wurde. Das Ausgangsmaterial ist jedoch nicht auf diesen Wert beschränkt.
  • Das Dunkelöl, das aus Reiskleienöl gewonnen wird, besteht hauptsächlich aus einer Fettsäure, einer kleinen Menge einer nicht verseiften Substanz und einem Wachs. Vorzugsweise wird die in diesem Reiskleiendunkelöl enthaltene Fettsäure in den Ester eines niederen, einbasischen Alkylalkohols, wie z. B.
  • Methanol oder Äthanol, übergeführt, da der Ester der Fettsäure anschließend leicht bei geringer Temperatur durch Destillation entfernt werden kann.
  • Daher wird die Fettsäure im Reiskleiendunkelöl verestert. Ein einwertiger niederer Alkylalkohol, z. B.
  • Methanol oder Äthanol, wird zur Lösung des erhal- tenen Esters zugesetzt, und die erhaltene Lösung wird etwa 1 Stunde unter etwa 100 C gekühlt. Die Wachskomponente scheidet sich dabei ab und wird abgetrennt und entfernt. Wahlweise kann diese Wachsentfernung auch mit dem Fettsäureester, wie er vorliegt, ausgeführt werden, ohne Auflösung in einem niederen Alkohol. Außerdem kann die Reihenfolge der Veresterung und der Wachsentfernung gegebenenfalls umgekehrt werden.
  • Falls das obenerwähnte Lösungsmittel, z.B. der niedere Alkohol, zur Lösung des Fettsäureesters verwendet worden ist, wird das Lösungsmittel anschließend durch Verdampfung entfernt. Dann wird ein Absorbens, z. B. saure Tonerde, aktiviertes Aluminiumoxyd oder Aktivkohle, dem Ester zugesetzt, und die erhaltene Mischung wird auf eine verhältnismäßig niedere Temperatur, vorzugsweise unter 1000 C, bei verringertem Druck erhitzt. Alle im Ester vorhandenen Verunreinigungen werden so entfernt.
  • Dann wird die Fettsäure oder der Fettsäureester durch Destillation unter 2500 C oder vorzugsweise unter 2200 C bei verringertem Druck entfernt, und man erhält einen Destillationsrückstand. Dieser Rückstand wird zuerst mit einem nichtpolaren organischen Lösungsmittel, wie z. B. Petroläther, n-Hexan oder n-Heptan, behandelt, um alles noch vorhandene Neutralöl durch Extraktion zu entfernen, und wird dann mit einem wasserlöslichen organischen Lösungsmittel, z.B. einem niederen Alkylalkohol (Methanol oder Äthanol), oder Aceton behandelt, so daß man eine oryzanolhaltige Substanz erhält, aus der die unverseifte Substanz und die Fettsäure oder der Fettsäureester vollständig entfernt wurden.
  • Das y-Oryzanol wird aus der erhaltenen oryzanolhaltigen Substanz mit einer Alkalihydroxydlösung in einem wasserlöslichen, im wesentlichen wasserfreien organischen Lösungsmittel mit einer Konzentration nicht über 0,5 n, z. B. einer Kaliumhydroxydlösung in wasserfreiem Methanol mit dieser Konzentration extrahiert. Wenn die erhaltene Extraktionslösung mit einer organischen Lösungsmittellösung einer organischen Carbonsäure in Methanol, Petroläther oder n-Hexan neutralisiert wird, so daß der pH-Wert nicht niedriger als auf 6 eingestellt wird und dann stehengelassen wird, so fällt kristallisiertes y-Oryzanol aus.
  • Falls im Extraktionslösungsmittel Wasser enthalten ist, verringert sich die extrahierte Menge von r-Oryzanol. Daher ist Wasser unerwünscht. Auch wenn bei der Neutralisation Wasser vorhanden ist, sinkt die Ausbeute an y-Oryzanol. Daher ist auch dies unerwünscht. Vorzugsweise wird daher die oryzanolhaltige Substanz in wasserfreiem Zustand behandelt, obwohl etwa 100/o Wasser, bezogen auf das Gewicht der Extraktions- oder Neutralisationslösungen, zulässig sind.
  • Es ist notwendig, die Alkalikonzentration der Extraktionslösungsmittellösung nicht höher als 0,5 n anzusetzen. Beim Versuch, y-Oryzanol mit einer höheren Alkalikonzentration als 0,5 n zu extrahieren, tritt mit dem Alkali Zersetzung ein, und die Ausbeutereinheit und Wirtschaftlichkeit werden merkbar vermindert. Daher sind Alkalikonzentrationen über 0,5 n unerwünscht. Die Tabelle I zeigt die Ausbeuten an y-Oryzanol beim Vergleich verschiedener Alkalikonzentrationen in den zur Extraktion von r-Oryzanol verwendeten Extraktionslösungsmitteln.
  • Tabelle I
    Konzentration
    2n 0,5n 0,1n
    Oryzanolgehalt
    in Rohmaterial γ-Oryzanol
    Aus- Rein- Aus- Rein- Aus- Rein-
    beute heit beute heit beute heit
    % % % % % % %
    11,7 1,39 93 2,6 90 7,9 82
    22,7 - - 4,5 83,5 7,0 1 92
    Anmerkung: Ausbeute = 100 x y-Oryzanol Niederschlagl Rohmaterial. Die Reinheit wird durch den Analysenwert bei 315 mA im Niederschlag bestimmt. Als Rohmaterial wird ein Destillationsrückstand verwendet.
  • Vor der Ausfällung des y-Oryzanols muß der pH-Wert der Lösung auf einen Wert von 6 bis 9 oder vorzugsweise 7 bis 9 eingestellt werden. Auf der alkalischen Seite über diesem Bereich wird die Ö1-komponente niedergeschlagen, und auf der sauren Seite unterhalb dieses Bereichs wird y-Oryzanol zersetzt, so daß beide Seiten ungeeignet sind. Falls die Entfernung von Ö1 und Fett unvollständig ist oder ein y-Oryzanol von hoher Reinheit gewünscht wird, ist es ratsam, den pH-Wert der Lösung auf einen Wert von 9 bis 11 einzustellen, um zuerst die Ölkomponente zu entfernen, und dann den Wert auf 7 bis 9 einzustellen, um y-Oryzanolkristalle zu erhalten.
  • Vorzugsweise sollen die Extraktion von y-Oryzanol und die anschließenden Arbeitsschritte bei einer Temperatur zwischen 0 und 300 C ausgeführt werden, da konzentriertes y-Oryzanol nicht nur gegen Säuren und Alkalien, sondern auch gegen Hitze unbeständig ist.
  • Außerdem verschlechtert sich die Ausbeute an γ-Oryzanol, wenn die Entfernung der Fettsäure, Fettsäureester, Seife, Wachs, Wachsester oder anderer Verunreinigungen vor der Abtrennung des y-Oryzanols unvollständig ist.
  • Durch Umkristallisation mit einem wasserlöslichen organischen Lösungsmittel, wie z. B. Aceton, oder Reinigung durch Chromatographie läßt sich aus dem abgetrennten y-Oryzanol ein y-Oryzanol mit höherer Reinheit erhalten.
  • Aus den nachstehenden Beispielen ergibt sich, daß die erfindungsgemäß erhaltene Substanz eine ausgezeichnete Wirksamkeit in klinischen Versuchen aufweist. In allen Beispielen werden Gewichtsprozent angeführt, soweit nichts anderes angegeben wird.
  • Beispiel Etwa 150 g Natriumhydroxyd (Reinheit etwa 90 %) in 150 ml Wasser gelöst, wurden zu 1 kg Reiskleiendunkelöl (mit einem Esterwert von 40 und einem Säurewert von 145) zugesetzt. Die Mischung wurde gut gerührt und etwa 1 Tag bei Zimmertemperatur stehengelassen. Dann wurde ein Überschuß an verdünnter Schwefelsäure zugesetzt, der den pH-Wert auf 4 verringerte. Die Mischung wurde dann auf etwa 800 C erhitzt, und 50 g Tafelsalz wurden zugesetzt. Die Mischung wurde gerührt und dann stehengelassen, wobei sie sich in eine obere und eine untere wäßrige Schicht trennte. Die wäßripe Schicht wurde abgetrennt, und die verbleibende Ölkomponente wurde zweimal mit 1 1 einer 500/oigen wäßrigen Salzlösung gewaschen. Der Ölkomponente (Esterwert 20; Säurewert 165) wurde eine kleine Menge Methanol zugesetzt, um soviel Wasser als möglich daraus zu entfernen, und danach wurden 500ml Methanol zugegeben. Die Mischung wurde etwa 2 Stunden bei etwa 0° C stehengelassen, wobei sich die Wachskomponente abschied. Die abgeschiedene Wachskomponente wurde abfiltriert, und 5g Schwefelsäure, gelöst in 300 ml Methanol, wurden dem Filtrat zugesetzt, um die darin enthaltene Fettsäure in den Methylester überzuführen. Das Filtrat wurde 24 Stunden bei 30 bis 400 C stehengelassen und von Zeit zu Zeit umgerührt.
  • Danach wurden Methanol und Schwefelsäure aus dem Filtrat durch Verdampfung entfernt, und etwa 2°/o saure Tonerde, bezogen auf das Filtrat, wurden der zurückbleibenden Mischung zugesetzt. Die Mischung wurde 30 Minuten bei verringertem Druck bei 1000 C behandelt. Dann wurde die Tonerde abfiltriert und das erhaltene Filtrat bei 2 mm Hg zur Entfernung aller Stoffe, die bei diesem Druck unter 1850 C sieden, destilliert.
  • 100 g n-Hexan wurden zu 100 g des erhaltenen Destillationsrückstandes gegeben, und die Mischung wurde gut gerührt. Das n-Hexan wurde aus der Mischung destilliert, und der Rückstand wurde dann in gleicher Weise mit 100ml Methanol behandelt.
  • Danach wurde der Rückstand dreimal mit je 50 ccm einer methanolischen Lösung, die 0,5 n-Natriumhydroxyd enthielt, extrahiert. Der Extrakt wurde gesammelt, mit einer wasserfreien Lösung von Essigsäure in Methanol auf einen pH-Wert von 6,8 bis 7 neutralisiert und dann stehengelassen. Hierbei fielen rohe Kristalle von r-Oryzanol aus, die einen F. = 118 bis 1240 C aufwiesen. Die Ausbeute betrug 3 g.
  • Bei dem vorstehend beschriebenen Verfahren wurde eine «-Oryzanolausbeute von etwa 1 g erhalten, wenn die Wachsentfernung, Veresterung mit Methanol, Entfernung des Fettsäuremethylesters und die Behandlung mit Tonerde nicht ausgeführt wurden, die anderen Arbeitsschritte jedoch in gleicher Weise, wie oben beschrieben, vorgenommen wurden.
  • Durch Umkristallisation des rohen ^r-Oryzanols aus Aceton wurden gereinigte-Orvzanolkristalle erhalten.
  • Das so erhaltenen γ-Oryzanol zeigte UV-Maxima bei etwa 216, 231, 291 und 315 mai in n-Heptanlösung wie in der Zeichnung gezeigt wird. Es besaß einen F. von 135 bis 1370 C nach Umkristallisation aus Aceton.
  • In der folgenden Tabelle II werden die Ergebnisse von klinischen Versuchen gezeigt die die Wirkung des ;-Oryzanols zeigen, welches nach dem oben beschriebenen Verfahren erhalten wurde.
  • In Tabelle wurde y-Oryzanol oral oder durch Infektion an Patienten verabreicht, die von klimakterischen und durch mittleres Alter bedingten Asynergien der autonomen Nerven und von Anovorie (autonome Nerven-Asynergien nach Kastration) geplant wurden und an Kopfschmerz, Hexenschuß, Erschöpfungszuständen, Schulterschmerzen, Appetitlosigkeit Müdigkeit und Schwindel litten. Die Verabreichung erfolgte bei oraler Verabreichung von 3 bis 6 Tabletten pro Tag (eine Tablette enthielt 5 mg γ-Oryzanol) oder bei intravenöser Einspritzung von einer Ampulle/Tag (eine Ampulle enthielt 5 mg y-Oryzanol) über 1 bis 2 Wochen.
  • Tabelle II Wirkungen von y-Oryzanol auf natürliche oder induzierte klimakterische autonome Nerven-Asynergien
    Ergebnisse
    Asynergien
    Zahl der Fälle Sehr wirksam Wirksam Wenig wirksam Unwirksam
    Autonome Nerven-Asynerigen
    im mittleren Alter 17 i 3 8 4 2
    (18,0) (47,0) (23,5) (11,5)
    Klimakterische autonome Ner-
    ven-Asynergien .............................. 18 5 7 4 2
    (27,7) (38.9) (22,3) (11,1)
    Autonome Nerven-Asynergien
    nach Kastration ............................. 4 0 4 1 0
    (80,0) 1 (20,0)
    Summe ....................................... 40 8 19 9 4
    (20) (50) (20) (10)
    Anmerkung: Die Werte in Klammern geben den Prozentsatz der insgesamt behandelten Fälle an.
  • Die Beurteilung erfolgte so, daß in Fällen, bei denen das Hauptübel und die Symptome gering wurden und dann verschwanden, die Verabreichung als wirksam bezeichnet wurde; in Fällen, wo die Krankheit und die Symptome etwas gemildert wurden und der Zustand der Patienten sich etwas besserte, wurde sie als wenig wirksam betrachtet; in Fällen, wo keine Änderung in der Krankheit oder den Symptomen eintrat, wurde die Verabreichung als unwirksam betrachtet.
  • Eine Summierung der Ergebnisse von Tabelle ergibt, daß diejenigen Fälle, in denen die Verabreichung wirksam war, bis zu 700/0 betrugen und diejenigen, in denen mindestens eine gewisse Wirksamkeit oder Verbesserung auftrat, bis 909/o ausmachten. Die wichtige medizinische Wirkung von y-Oryzanol geht daraus klar hervor.
  • Das γ-Oryzanol gemäß der Erfindung kann mit jedem der normalen festen oder flüssigen pharmazeutischen Träger verwendet werden, die zur oralen, intramuskulären, intravenösen oder Suppositorien-Verabreichung geeignet sind. Unter der Bezeichnung »pharmazeutischer Träger«, wie er in der ganzen Beschreibung und den Ansprüchen hier verwendet wird, sollen alle üblichen pharmazeutischen Träger, Füllstoffe und Zusätze, die zur oralen, intramuskulären, intravenösen oder Suppositorien-Verabreichung geeignet sind, wie z. B. Stärkesorten (Reisstärke, Maisstärke, Kartoffelstärke, Weizenstärke u. dgl.), Milchzucker, Dextrose, Mannit, Mannazucker, Rübenzucker, Talcum, Lactalbumin, Alginate, Fucus vesiculosus, Agar-Agar, Tragacanth, Islandmoos, Wasser, Polyäthylenglykole, Paraffin, Magnesiumstearat, Stearinsäure, Gelatine, Gummiarabicum, Äthanol, Glyzerin usw., verstanden werden. Das y-Oryzanol der Erfindung kann oral oder in Form von Suppositorien unter Verwendung von solchen Substanzen, wie Kakaobutter, Massa estarinum, Carbowachs usw., als pharmazeutische Träger für diesen Zweck genommen werden. Erfindungsgemäß ist es auch möglich, Dosierungseinheiten unter Verwendung von y-Oryzanol zusammen mit Nahrungsergänzungsstoffen, wie z. B. Vitaminen und Mineralien, z. B. Natriumfluorid, Kaliumjodid, Mangansulfat, Zinksulfat, Borsäure, Kobaltsulfat u. dgl., herzustellen. Vom Standpunkt der Stabilität aus sollten die pharmazeutischen Zusammensetzungen gemäß der Erfindung nicht alkalisch sein und vorzugsweise aus nicht alkalischen Substanzen bestehen.
  • Außer den erfindungsgemäß angeführten Substanzen kann die fertig gemischte pharmazeutische Zusammensetzung andere therapeutisch wirksame Verbindungen, wie z. B. ein Laxativ, Sedativ od. dgl., enthalten.
  • Eine Dosierungseinheit von y-Oryzanol, die gewöhnlich drei- bis sechsmal täglich oral oder einbis dreimal täglich intravenös oder intramuskulär verabreicht wird, enthält vorzugsweise zwischen 2 und 50mg y-Oryzanol zusammen mit einer geeigneten Menge eines nichttoxischen pharmazeutischen Trägers.
  • Die Menge des pharmazeutischen Trägers kann zur Herstellung geeigneter Tabletten, Dragees, Kapseln, Suppositorien, Flüssigkeiten, Emulsionen, Ampullen oder Tinkturen nach Wunsch verändert werden. Als geeignete Dosierungseinheit werden am meisten bevorzugt etwa 5 mg y-Oryzanol plus pharmazeutischer Träger, der Nahrungsergänzungsstoffe od. dgl. enthalten oder daraus bestehen kann.
  • Im oben beschriebenen Verfahren zur Herstellung von y-Oryzanol sind die Bedingungen der vorhandenen Säure, Alkalien, der Temperatur und des Wassers, die bei der Läuterung des Öls zu Alkalischlämmen oder bei der Läuterung der Alkalischlämme unter Bildung des Dunkelöls vorliegen, nicht kritisch eng, um hohe Ausbeuten an y-Oryzanol zu erhalten, und bei diesen Läuterungsschritten können übliche Verfahren, Bedingungen und Techniken verwendet werden.
  • Bei konzentrierteren Formen von y-Oryzanol jedoch, d. h. beim Fortschreiten des vorliegenden Verfahrens nach den Läuterungsschritten, nehmen die schädlichen Wirkungen dieser Bedingungen zu. Zum Beispiel sollte bei der Destillation des Dunkelöls zur Entfernung von Fettsäure oder Ester eine verhältnismäßig niedere Temperatur, d. h. unter etwa 2500 C, angewendet werden, um übermäßige Zersetzung von y-Oryzanol zu vermeiden. Tatsächlich muß während der Behandlung des Dunkelöls und den folgenden Behandlungen eine Kombination von hohen Temperaturen und hohen Alkali- oder Säurekonzentrationen vermieden werden. Gute Ausbeuten werden auf jeden Fall erhalten, wenn die Temperatur beim Entölungsschritt durch Verseifung mit einem Alkalihydroxyd bei höchstens 1000 C, im Entwachsungsschritt bei 200 C, bei der Entfernung der Fettsäure oder des Esters durch Destillation bei 2500 C und bei Behandlung mit dem Absorbens bei 100"C höchstens gehalten wird. Die Behandlung mit dem Absorbens kann 10 bis 60 Minuten dauern. Während die Verwendung von Lösungen die mehr als 0, 5 n-Alkalihydroxyd in Methanol enthalten, beim Extraktionsschritt vermieden werden muß, soll eine Mindestkonzentration von wenigstens 0k05 n im Interesse der leichten Handhabung und der Zeitdauer verwendet werden. Ausdrücklich wird betont, daß die Schritte der Entölung, z. B. durch Wiederverseifung mit einem Alkalihydroxyd; Veresterung zur Umwandlung von Fettsäure in den entsprechenden Ester, z. B. den Methylester; Entwachsung, z. B.
  • Kühlen zur Abscheidung von ~ Wachs; Behandlung mit einem Absorbens, z.'B. mit saurer Tonerde, aktiviertem Aluminiumoxyd usw.; Entölung mit einem nichtpolaren organischen Lösungsmittel, z. B.
  • Petroläther, und Entsäuerung mit einem wasserlöslichen organischen Lösungsmittel, z. B. Methanol, Aceton usw., bei der Herstellung von «-Oryzanol nicht kritisch sind, aber die Erzielung verbesserter Ausbeuten und besserer Reinheit des Produkts unterstützen.

Claims (1)

  1. Patentanspruch: Verfahren zur Gewinnung von,-Oryzanol aus dem Destillationsrückstand des Dunkelöls von Reiskleienöl, Reiskeimöl, Maisöl oder Gerstenöl durch Extraktion mit alkoholischer Alkalilauge und Versetzen des Extraktes mit alkoholischer Essigsäure, dadurch gekennzeichnet, daß man die Extraktion mit alkoholischer Lauge bei 0 bis 300 C durchführt und eine Laugenkonzentration von höchstens 0,5 n verwendet.
DET24656A 1963-09-05 1963-09-05 Verfahren zur Gewinnung von ª†-Oryzanol Pending DE1301002B (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US4457863A (en) * 1979-08-17 1984-07-03 Daicel Chemical Industries, Ltd. Antitumor substance
WO1998001519A1 (en) * 1996-07-05 1998-01-15 Unilever N.V. Process for obtaining oryzanol

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