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Die Erfindung bezieht sich auf eine Nebelkerze zur wahlweisen Verwendung
als Wurf oder Schießkörper, bestehend aus einer den Nebelsatz enthaltenden Dose
und einem die Zünd- und Treibmittel aufnehmenden Verschlußteil.
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Bisher bekannte Nebelkerzen bestehen im wesentlichen aus einer die
Nebelfüllung enthaltenden dünnwandigen Weißblechdose, bei der der mit einer Längsnaht
versehene Mantel aus einem Blechzuschnitt gerollt und mit dem Boden durch einen
Falzvorgang verbunden ist. Die offene Seite der Dose ist durch einen Deckel verschlossen,
dessen Rand ebenfalls am Mantel angebördelt ist. Derartige, auch aus dem Schießbecher
zu verschießende Nebelkerzen besitzen zu diese. Zweck einen auf dem Deckel aufgeschraubten
Kontaktkopf mit darin vorgesehenen Treib- und Zündmitteln. In der Treibladung befindet
sich eine Zündpille, die über elektrische Drähte mit zwei am Umfang des Kontaktkopfes
eingelassenen Kontaktringen in Verbindung steht. Sobald mittels der im Schießbecher
gelagerten Kontaktstifte Spannung an die Zündpille gelegt wird, entzündet diese
den Treibsatz, durch den die Nebelkerze nicht nur aus dem Schießbecher herausgeschleudert,
sondern auch die Zündladung zum Zünden des Nebelsatzes gebracht wird. Außer dieser
durch die Treibladung zündbaren Zündladung weist der Kontaktkopf noch eine weitere
Zündladung auf, die mittels eines Abreißzünders zündbar ist. Der Gebrauch des Abreißzünders
erfolgt nur, wenn die Nebelkerze als Wurfkörper Verwendung findet. Die Hitzeentwicklung
in der Nebelkerze sorgt dafür, daß auch die unbenutzt gebliebenen Treib- und Zündsätze
gezündet und damit unschädlich gemacht werden.
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Nebelkerzen mit dünnwandiger Weißblechdose als Hülle haben sich bisher
in der Praxis recht gut bewährt. Sie zeichnen sich außer einer besonders guten Funktionstüchtigkeit
nicht nur durch vergleichsweise niedrige Herstellungskosten, sondern auch durch
ein geringes Gewicht aus. In extrem gelagerten Anwendungsfällen, z. B. beim Aufschlagen
der Nebelkerze auf hartes Gestein, stark gefrorenen Boden usw., liegt es indessen
im Bereich der Möglichkeit, daß die vergleichsweise dünne Weißblechhülle aufreißt,
wobei sich der Kontaktkopf von der Dose mehr oder weniger löst.
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Die Folge davon wäre, daß der Nebel nicht nur an den dafür bestimmten
Sollbruchstellen, sondern auch an anderen Stellen austritt, so daß die vorbestimmte
Nebelzeit nicht mehr exakt unter Kontrolle gehalten werden kann.
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Es ist noch ein weiterer Wurfkörper bekanntgeworden, der aus einem
am Panzer befestigten Werferrohr mittels einer elektrischen Zündung vom Innern des
Panzers aus gezündet und gegen den Panzer unterlaufende Einzelkämpfer eingesetzt
wird. Der Wurfkörper selbst besteht aus zwei mit Abstand ineinander» gesetzten zylindrischen
Töpfen, deren Ringraum zueinander mit Schrottstücken gefüllt ist, während der Innenraum
die Sprengladung aufnimmt. Als Initialzünder für die Sprengladung dient eine Sprengkapsel,
die über einen Verzögerungssatz von einer Ausstoßladung gezündet wird. Da mit diesem
Wurfkörper nur der unmittelbare Bereich des Panzers bestrichen werde soll, kommt
der Stärke und Ausbildung des äußeren Topfes eine nur untergeordnete Bedeutung zu.
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Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, eine mit einem
Kontaktkopf versehene Nebelkerze zur wahlweisen Verwendung als Wurf- oder Schießkörper
zu schaffen, die auch bei Ausnutzung der größten Wurfweite und bei harter Auftreffstelle
so in-.takt bleibt, . daß die vorbestimmte Nebelzeit unter Kontrolle gehalten werden
kann.
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Gemäß der Erfindung wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die im Tiefziehverfahren
hergestellte Nebelkerzendose mit einem Rand versehen ist, der durch Einfalzen bzw.
durch ein am eingefalzten Rand eingerolltes oder eingewalztes Gewinde mit einem
Verschlußteil fest oder lösbar verbunden ist.
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Dadurch, daß der Kontaktkopf und die Nebelkerzendose einen durchmessergleichen
zylindrischen Körper bilden, kommt neben der schlagfesten Dose aus Tiefziehbleeh
vor allem der Ausbildung des Randes eine ganz entscheidende Bedeutung für die Unversehrtheit
der Nebelkerze zu, als durch die zusätzliche Versteifung des Randes höhere Wurfweiten
ohne die Gefahr einer vorzeitigen Zerstörung und damit einer unkontrollierten Nebelbildung
möglich sind.
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Weitere Vorteile der Erfindung bestehen darin, daß das Gewicht sowie
die Maße der tiefgezogenen Dose im wesentlichen der bisherigen Weißblechdose entsprechen
bzw. dieser ähnlich sind, daß beispielsweise die gesamte Inneneinrichtung auch für
die neuartige Dose übernommen werden kann.
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Die Verklammerung der Dose mit einem Deckel durch Einfalzen des Randes
bedeutet eine zusätzliche Versteifung, die auch bei der lösbaren Verbindung zwischen
dem Kontaktkopf und der Dose mittels eines in den eingefalzten Rand eingerollten
oder eingewalzten dünnen Gewindes gegeben ist, wobei sogar auf den Deckel verzichtet
werden kann.
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Abgesehen davon,- daß hierdurch eine echte Kosten-und Gewichtsersparnis
erzielt wird, besteht die Möglichkeit, den Kontaktkopf ohne Zuhilfenahme von komplizierten
und kostspieligen Vorrichtungen jederzeit auf- und abzuschrauben.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung sind an Hand der Zeichnung an zwei
Ausführungsbeispielen. näher erläutert, und zwar zeigt F i g.1 eine Nebelkerze bekannter
Bauart mit einem eingefalzten Rand, teilweise im Längsschnitt, F i. g. 2 eine Nebelkerze
mit einem in die Dose eingeschraubten Kontaktkopf, im Längsschnitt, und F i g. 3
die Prüfung der Quersteifigkeit einer Büchse in Ansicht.
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Die Nebelkerze besteht im wesentlichen aus einer druck- und schlagfesten
Dose 1, welche entweder aus einer Blechrondelle im Tiefziehverfahren gezogen oder
nach Art einer Druckflasche im Preßverfahren herstellbar ist. In diese Dose wird
der Nebelsatz 2 eingesetzt und durch einen Deckel 3, vorzugsweise aus Blech,
verschlossen. Hierbei wird der Rand 10 der Dose 1 mit dem Deckel 3 zusammen eingefalzt,
wodurch nicht nur eine gegenseitige Verklammerung, sondern auch eine Versteifung
des Randes 10 entsteht. Der Deckel 3 dient zur Aufnahme von nicht dargestellten
Stehbolzen zwecks Befestigung des Kontaktkopfes 4. Letzterer ist zwecks wahlweiser
Verwendung der Nebelkerze als Wurf- oder Schußkörper mit einer nicht dargestellten
Treibladung sowie zwei Zündladungen 5a und 5b versehen, von denen die eine,
5b, mittels eines Abreißzünders 6 gezündet wird, während die andere Zündladung
5a durch die Treibladungsgase zur Zündung gebracht wird. Die Kontaktringe
7 am Umfang des Kontaktkopfes 4 stehen über elektrische Drähte mit einer
in die Treibladung hineinreichenden Zündpille in Verbindung, die ihrerseits nur
dann unter Spannung gelegt werden kann, wenn durch entsprechende, nicht
dargestellte
Kontaktstifte im Schießbecher über die Kontaktringe 7 der Stromkreis zur Zündpille
geschlossen wird.
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Die Wandstärke der Dose ist so bemessen, daß sie auch das Aufbringen
eines gerollten oder gewalzten Innengewindes in den eingefalzten Rand
10 der Dose 1
ermöglicht. Damit kann der Kontaktkopf 4 ohne
Zuhilfenahme des Deckels 3 durch Einschrauben mit der Dose 1 lösbar verbunden
werden.
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Um festzustellen, wie sich die Stabilität einer im Tiefziehverfahren
hergestellten Dose für Nebelkerzen von der einer normalen Weißblechdose unterscheidet,
wurden beide Dosen auf einer Prüfmaschine einer Druckprobe unterzogen. Die Schräglage,
mit der gemäß F i g. 3 die Dose in die Maschine eingespannt wurde, wobei sie nur
mit einem Punkt der Bodenkante die Auflage berührte, während sie mit einem Punkt
ihrer Oberkante vom Druckstempel erfaßt wurde, entspricht im wesentlichen dem Auftreffwinkel
einer verschossenen Nebelkerze. Dabei wurden folgende an der Verformungsgrenze liegende
Werte gemessen: 1. Weißblechdose gelötet - bisherige Nebelkerzendose ...
P = 442 kg 2. Nebelkerzendose - einteilig im Tiefziehverfahren hergestellt . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . P = 1505 kg Es versteht sich von selbst, daß die
außerordentlich hohe Quersteifigkeit der Nebelkerzendose, die gegenüber der der
Weißblechdose mehr als das Dreieinhalbfache beträgt, dem Rand 10 der Dose
1 in ganz besonderem Maße zugute kommt.