DE129984A - - Google Patents

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DE129984A
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KAISERLICHES A
PATENTAMT.
Durch vorliegende Erfindung wird bezweckt, die musikalische Wirkung des unter dem Namen Ziehharmonika, Accordeon, ßandoneon oder Concertina bekannten Zuginstrumentes demjenigen des Pianoforte möglichst gleichwertig zu machen und den Uebergang von einem dieser Instrumente zum Pianoforte zu erleichtern. Die sieben Octaven umfassende Klaviatur des Pianoforle ist zu diesem Zweck auf den beiden Griffbrettern einer Ziehharmonika so unterzubringen, dafs den Fingern der spielenden Hände die Tasten oder Druckknöpfe derjenigen Töne zugewiesen werden, welche Melodie und hauptsächliche Begleitung erfordern. Den Daumen werden dagegen im Bafs die seltener vorkommenden Grundtöne und im Diskant eine mittlere Octave zur Aushülfe beim Spiejen von Chorälen und dergl. überlassen. Diese Tasten sind so vertheilt, dafs sie mit den Daumen leicht und sicher gegriffen werden können.
Da für die leichteren und daher beliebteren Musikvorträge bei Weitem nicht die ganze Klaviatur eines Pianoforte erforderlich ist, so kann für diese Zwecke die Stimmenzahl der Harmonika entsprechend beschränkt werden. Ein solches Instrument mit beschränkter -Stirninen/.ahl ist in den Fig. 1 bis 6 der beiliegenden Zeichnung dargestellt, während Fig. 7 die Klavialur eines .Pianoforte, Fig. 8 eine mit solcher vollständigen Klaviatur ausgestattete Ziehharmonika ijnd Fig. 9 eine Zusammenstellung der Grundtöne im Bafs veranschaulicht.
Wie bei allen vollkommeneren Instrumenten dieser Art die Bedienung von Luftklappen das Spiel sehr stören würde, so einpfichlt sich auch für die vorliegende Neuerung die Anwendung von Doppelstimmcn für Saug- und Druckluft, so dafs jeder vorhandene Ton sowohl beim Ausziehen als auch beim Zusammendrücken des Balges gespielt werden kann und somit« Luftklappen vermieden werden. Die durch Fig. 1 und 2 im Querschnitt, durch Fig. 3 und 4 im Längsschnitt und durch Fig. 5 und 6 in theilweisen Endansichten dargestellte Ziehharmonika ist beispielsweise so eingerichtet, doch kann auch jede andere Bauart für den gedachten Zweck zur Verwendung kommen. Die Klaviatur enthält im Diskant (Fig. 1, 3 und 5) in chromatischer Reihenfolge etwa drei Octaven, deren Tasten oder Druckknöpfe 2 bis 3 in zwei Reihen auf der dem Spieler abgewendeten Vorderseite des Griffbrettes 1 angebracht sind. Im Bafs sind auf der Vorderseite des Griffbrettes 10 die Tasten 11 der einzelne Accorde bildenden Begleitstimmcn und auf der Rückseite der Handhabe 10 die Tasten 13 der Grundtöne angeordnet. Letztere können, weil weniger benutzt, mit dem Daumen der linken^ Hand bequem angeschlagen werden, während " die Tasten 11 von den Fingern der linken Hand ebenso leicht, wie bei den bekannten Harmonikas zu bedienen sind.
Anders im Diskant, hier sind drei Octaven einer Pianoforteklaviatur von den Fingern der rechten Hand zu spielen, wobei dem Daumen keine eigentliche Function zugewiesen ist.
Die Tasten der halben und ganzen Töne sind in je einer Reihe für sich angeordnet und treten verschieden hoch aus der Klaviatur hervor. Auch empfiehlt es sich ^ nir sichtbaren Unterscheidung die Tasten der halben Töne
mit einem schwarzen und diejenigen der ganzen Töne·, mit einem weifsen Anstrich zu versehen. Die Tasten 2 der ganzen Töne (c, d, e, f, g, ■ a, h, c] sind mit den Klappen 4, die Tasten 3 der halben Töne (eis; dis, fis, gis, b) mit den Klappen 5 in bekannter Weise verbunden. Unter den von den Klappen 4 geschlossenen Schalllöchern befindet sich der Stimmenkasten 6 unter den Klappen 5 der Stimmkasten 7. Beide sind entsprechend der Stiminenzahl durch Querwände und erforderlichenfalls auch durch Längswände getheilt. Auf ihren schrägen Seiten sind die Stimmenplatten 8 und 9 angeordnet, in denen Metallzungen in bekannter Weise schwingen. Zur Erzielung einer entsprechenden Klangfülle ist jede Stimme mit zwei oder mehreren gleichen Metallzungen ausgerüstet und, damit sowohl beim Aufziehen als auch beim Zusammendrücken des Balges die einmal angeschlagene Taste stets denselben Ton hervorruft, doppelt vorhanden.
Im Bafs sind die Tasten 11 der Begleitstimmen mit den Klappen 12 und die Tasten 13 der Grundtöne mit den Klappen 14 in ähnlicher Weise wie beim Diskant verbunden. Auch sind die Stimmenkasten 15 und 16 in ähnlicher Weise wie die Stimmenkasten 6 und 7 hinter den zugehörigen Schalllöchern angebracht. Die Stimmen sind ebenfalls doppelt angeordnet und je nach der gewünschten Klangfülle mit zwei, drei oder mehreren Metallzungen versehen.
Die in den Fig. 1 bis 6 dargestellte Ausführungsform ist für gewöhnliche Zwecke vollständig, ausreichend. Künstler bedürfen jedoch eines vollkommenen Instruments, wie solches in Fig. 8 in Oberansicht beispielsweise zur Anschauung gebracht ist. Die bei dem Pianoforte (Fig. 7) von rechts nach links mit 1 bis 7 bezeichneten Octaven sind auf den Handhaben 1 und 10 der Ziehharmonika (Fig. 8) lolgendermafsen vertheilt:
Im Diskant sind auf der Vorderseite der Handhabe 1 die ersten drei Octaven und auf der Rückseite die vierte Octave angeordnet. Im Bafs sind auf der Vorderseite der Handhabe 10 die vierte und fünfte Octave und auf der Rückseite die sechste und siebente Octave angebracht. Die vierte, in diesem Falle doppelt vorhandene, Octave dient zur Aushülfe, besonders beim Spielen langsamer Tonstücke, Choräle und dergl. und kann mit dem Daumen der rechten Hand leicht bedient werden. Für die Tasten der sechsten und siebenten Octave auf der Rückseite der Handhabe 10 empfiehlt sich die in Fig. 9 dargestellte Anordnung, bei welcher zwar mehrere Töne doppelt vorhanden, die Tasten der zu je einem Accord gehörigen Grundtöne aber so nahe bei einander sind, dafs dieselben dem Daumen der linken Hand leicht erreichbar sind. In der Zeichnung sind die Tasten der je einen Accord oder ein Dur (As-C-Es-As oder Es-G-B-Es oder B-D-F-B u. s. w.) bildenden Grundba'sse durch punktirte Linien verbunden. Da beispielsweise bei einem in C-dur geschriebenen Musikstück nur die Grundtöne C-E-G-C zum Anschlag kommen, so kann bei dieser Anordnung auch der Daumen der linken Hand das ihm jeweilig zugewiesene Feld genügend beherrschen.

Claims (3)

  1. Patent-Ansprüche:
    ι . Ziehharmonika, dadurch gekennzeichnet, dafs die Tasten oder Druckknöpfe (2, 3) der Melodiestimmen im Diskant und die Tasten (11) der entweder zu Accorden vereinigten ■ oder ebenfalls in chromatischer Reihe geordneten Begleitstimmen im Bafs den Fingern der betreffenden Hand erreichbar sind, während die Tasten (13) der Grundbässe und gegebenenfalls einer Aushülfeoctave im Diskant so vertheilt sind,. dafs sie mit den Daumen gespielt werden können.
  2. 2. Ausführungsform der Ziehharmonika nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dafs die Tasten (13) der Grundbässe zu Accorden zusammengerückt sind, welche vom Daumen der linken Hand leicht beherrscht werden (Fjg- 9)·
  3. 3. Aiisführungsform der Ziehharmonika nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch zwei auf einer Seite der Handhabe (1 bezw. 10) angeordnete Tastenreihen von verschiedener Höhe (Fig. 1).
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.

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