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Soll über ein mehrstufiges Koppelfeld einer Fernmeldevermittlungsanlage
ein Verbindungsweg durchgeschaltet werden, so muß zunächst ein freier Verbindungsweg
durch das Koppelfeld bestimmt werden. Falls mehrere freie Verbindungswege vorhanden
sind, muß einer von diesen ausgewählt werden. Die Bestimmung von freien Verbindungswegen
kann mit Hilfe eines Belegungsspeichers erfolgen, in dem die Betriebszustände der
einzelnen Leitungen des Koppelfeldes aufgezeichnet sind und aus dem mit Hilfe von
zentralen Steuereinrichtungen freie Leitungen für den Verbindungsweg ausgesucht
werden.
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Es sind bereits mehrere Verfahren bekannt, wie mit Hilfe eines Belegungsspeichers
freie Verbindungswege gesucht werden können. So werden hierzu (s. deutsche Auslegeschrift
1190 518) ein Belegungsspeicher und eine Einrichtung, in der die Lagen der einzelnen
Zwischenleitungen im Koppelfeld erfaßt sind, benutzt. Mit Hilfe dieser Einrichtung
wird festgestellt, welche Zwischenleitung in welches Koppelvielfach führt und also
mit welcher anderen Zwischenleitung verbunden werden kann. Diese Einrichtung kann
die Form einer Schablone oder auch die Form eines Speichers, nämlich eines Lagespeichers,
haben.
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Bei einem anderen bekannten Verfahren (s. deutsche Auslegeschrift
1093 422) wird nur ein einziger Speicher in Form eines Belegungsspeichers benutzt,
der nicht nur die Betriebszustände von Zwischenleitungen, sondern auch die Lagen
der einzelnen Zwischenleitungen im Koppelfeld erfaßt. In diesem Belegungsspeicher
sind unter anderem auch Betriebszustände von Verbindungswegen zwischen Koppelvielfachen
der ersten' Koppelstufe gespeichert, es werden aber mit seiner Hilfe nur Verbindungswege
bestimmt, die einen auf der einen Seite des Koppelfeldes liegenden und als Koppelfeldeingangdienenden
Anschluß und einen auf der anderen Seite des Koppelfeldes liegenden und als Koppelfeldausgang
dienenden Anschluß verbinden. Ein derartiger Verbindungsweg wird dabei im ganzen
dadurch bestimmt, daß der Belegungsspeicher mit den Adressen -.der durch den zu
suchenden -Verbindungsweg zu verbindenden Anschlüsse des Koppelfeldes angesteuert
wird. Das Koppelfeld ist dabei zum Teil derart aufgebaut, daß jeweils an den gleichen
Ausgang von Koppelvielfachen einer bestimmten Koppelstufe angeschlossene Zwischenleitungen
in das gleiche Koppelvielfach der benachbarten Koppelstufe führen.
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Die Erfindung zeigt -nun einen- Weg, wie ein Belegungsspeicher ähnlichen
Aufbaues dazu benutztwerden kann, um auch solche Verbindungswege zu suchen und auszuwählen,
die in anderer Weise über das Koppelfeld führen. Das Koppelfeld selber ist hierbei
auch etwas anders :aufgebaut. Auch der Belegungsspeicher weist einen Aufbau auf,
der von dem bekannten Belegungsspeicher abweicht und besonders an das erfindungsgemäße
Verfahren angepaßt ist.
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Demgemäß betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Suchen und Auswählen
freier Verbindungswege in einem zweistufigen Koppelfeld, bei dem alle jeweils an
den gleichen Ausgang der Koppelvielfache der ersten Koppelstufe angeschlossenen
Zwischenleitungen in das gleiche Koppelvielfach der zweiten Koppelstufe führen,
bei dem ein einziger Belegungsspeicher benützt wird, in dem die Betriebszustände
von Verbindungswegen zwischen Koppelvielfachen der ersten Koppelstufe gespeichert
sind und mit dessen Hilfe ein Verbindungsweg im. ganzen dadurch festgelegt wird,
daß er mit Adressen angesteuert wird, die mittels den durch den zu suchenden Verbindungsweg
zu verbindenden Anschlüssen des Koppelfeldes bestimmt sind. Dieses Verfahren ist
dadurch gekennzeichnet, daß für einen Verbindungsweg zwischen an derselben Seite
des Koppelfeldes liegenden Anschlüssen, die koppelvielfachweise zum Teil als Koppelfeldeingänge
und zum Teil als Koppelfeldausgänge dienen, mit Hilfe der Adressen des zum Koppelfeldeingang
und zum Koppelfeldausgang gehörenden Koppelvielfachs jeweils eine unter mehreren
Speicherzellen bestimmt wird, die nur Angaben über die Betriebszustände aller Verbindungswege
zwischen den beiden genannten Koppelvielfachen enthält, und daß nach Auswahl eines
Verbindungsweges dieser und weitere Verbindungswege, die nicht mehr benutzt werden
können, im Belegungsspeicher bis zu ihrer Auslösung als belegt festgelegt werden.
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Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, daß es nicht nur mit
einem Belegungsspeicher auskommt, sondern auch Verbindungswege suchen und auswählen
kann, die Anschlüsse verbinden, welche auf der gleichen Seite des Koppelfeldes liegen.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist besonders für Koppelfelder geeignet,.-deren -Anschlüsse
eine kleinere oder mittlere Anzahl haben, da dann der Belegungsspeicher im Verhältnis
zur Anzahl dieser Anschlüsse nicht zu groß wird. - -Die Erfindung wird an Hand der
Figuren näher erläutert. __ F i g.1 zeigt ein zweistufiges Koppelfeld, in dem mit
Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens freie Verbindungswege gesucht und ausgewählt
werden können; F i g. 2 zeigt im Prinzip die Anordnung der Speicherplätze im Belegungsspeicher.
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Das in F i g.1 dargestellte Koppelfeld besteht aus einer ersten und
einer zweiten Stufe. An die erste Stufe, die Stufe A, sind alle Koppelfeldeingänge
und ausgänge angeschlossen. Alle jeweils an den gleichen Ausgang der Koppelvielfache
der Stufe A angeschlossenen Zwischenleitungen führen in das gleiche Koppelvielfach
der zweiten Stufe, der Stufe B. So führen alle jeweils an den ersten Ausgang der
Koppelvielfache A 1, A 2, A 3 ... A m angeschlossenen Zwischenleitungen
in das Koppelvielfach B 1, alle jeweils an den zweiten Ausgang der Koppelvielfache
A 1, A 2, A 3 . . . A m angeschlossenen Zwischenleitungen führen in das Koppelvielfach
B 2 usw. Soll ein Verbindungsweg von einem Koppelvielfach der Stufe A zu einem anderen
Koppelvielfach dieser Stufe durchgeschaltet werden, so muß er immer über Zwischenleitungen
verlaufen, die jeweils an den gleichen Ausgang der beiden Koppelvielfache angeschlossen
sind und also in das gleiche Koppelvielfach der Stufe B führen. Ein solcher Verbindungsweg
vom Koppelvielfach A 1 zum Koppelvielfach A m ist in F i g.1 angedeutet. Er führt
über die jeweils an den zweiten Ausgang der beiden Koppelvielfache angeschlossenen
Zwischenleitungen und über das Koppelvielfach B 2.
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Es führen also aus einem Koppelvielfach der Stufe A in ein anderes
Koppelvielfach dieser Stufe gerade so viele Verbindungswege, wie Koppelvielfache
in der Stufe B vorhanden sind. Die Anzahl dieser Koppelvielfache entspricht der
Anzahl der an die Ausgänge jedes Koppelvielfachs der Stufe A angeschlossenen
Zwischenleitungen.
Dabei braucht die Anzahl der Koppelvielfache in der Stufe A nicht gleich der Anzahl
der Koppelvielfache in der Stufe B zu sein.
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F i g. 2 zeigt die Organisation des Belegungsspeichers. Allen an den
gleichen Ausgang der Koppelvielfache in der Stufe A angeschlossenen Zwischenleitungen
ist jeweils eine Spalte im Speicher zugeordnet. So ist die Spalte 1 allen jeweils
an den ersten Ausgang aller Koppelvielfache der Stufe A angeschlossenen Zwischenleitungen
zugeordnet, die Spalte 2 allen jeweils an den zweiten Ausgang aller Koppelvielfache
der Stufe A angeschlossenen Zwischenleitungen usw. Die Speicherzeilen sind jeweils
den zwischen zwei Koppelvielfachen möglichen Verbindungswegen zugeordnet. So ist
beispielsweise die zweite Zeile den Verbindungswegen zwischen dem Koppelvielfach
A 1 und dem Koppelvielfach A 2 zugeordnet. Diese Speicherzeile enthält
die Betriebszustände dieser möglichen Verbindungswege. Entsprechend enthält die
dritte Zeile die Betriebszustände aller Verbindungswege zwischen dem Koppelvielfach
A 1 und dem Koppelvielfach A 3. Der Belegungsspeicher enthält ferner den Betriebszustand
von Verbindungswegen, die nur über ein einziges Koppelvielfach der Stufe A geführt
werden. Soll beispielsweise ein Koppelfeldeingang des Koppelvielfachs A 1 mit einem
Koppelfeldausgang des gleichen Koppelvielfachs verbunden werden, so wird der Verbindungsweg
nicht über ein Koppelvielfach der Stufe B geführt, sondern nur über das Koppelvielfach
A 1. Dabei wird jedoch im Koppelvielfach eine Leitung belegt, an die eine Zwischenleitung
angeschlossen ist, die in die Stufe B führt. Es kann dann diese Zwischenleitung
nicht mehr für einen Verbindungsweg vom Koppelvielfach A 1 in ein anderes Koppelvielfach
,der Stufe A benutzt werden. Aus diesem Grunde müssen auch diese sogenannten Innenverbindungswege
im Belegungsspeicher mit berücksichtigt werden. Die Betriebszustände solcher Innenverbindungswege
sind im Belegungsspeicher gespeichert, beispielsweise für das Koppelvielfach A 1
m der ersten Speicherzeile des Belegungsspeichers.
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Wird im Koppelfeld ein Verbindungsweg belegt, so müssen im Belegungsspeicher
alle Verbindungswege, die wegen dieser Belegung nicht mehr benutzt werden können,
als belegt gekennzeichnet werden. Es sei im Koppelfeld beispielsweise ein Verbindungsweg
vom Koppelvielfach A 1 zum Koppelvielfach A m
über die jeweils an den
ersten Ausgang angeschlossene Zwischenleitung durchgeschaltet, und es sei ein zweiter
Verbindungsweg vom Koppelvielfach A 2 zum Koppelvielfach A 3 über die jeweils an
den n-ten Ausgang angeschlossene Zwischenleitung durchgeschaltet. Es kann dann die
jeweils an den ersten Ausgang der Koppelvielfache der Stufe A angeschlossene Zwischenleitung
nicht mehr für einen Verbindungsweg von oder zu den Koppelvielfachen A 1
oder A m
benutzt werden. Ebenso kann die jeweils an den n-ten Ausgang angeschlossene
Zwischenleitung nicht mehr für einen Verbindungsweg von oder zu den Koppelvielfachen
A 2 oder A 3 benutzt werden. Diese an sich möglichen Verbindungswege
werden im Belegungsspeicher als belegt gekennzeichnet. Diese Belegung ist im Belegungsspeicher
durch ein Kreuz angedeutet. In der ersten Speicherspalte sind ,daher alle von oder
zu den Koppelvielfachen A 1 und A m führenden Verbindungswege als
belegt gekennzeichnet. Entsprechend sind die nicht mehr zur Verfügung stehenden
Verbindungswege in der n-ten Speicherspalte als belegt gekennzeichnet.
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Soll nun beispielsweise ein Verbindungsweg von der Teilnehmerschaltung
Th, die an ,das Koppelvielfach A1 angeschlossen ist, zum Relaissatz RS, der an das
Koppelvielfach A m angeschlossen ist, durchgeschaltet werden, so muß mit
Hilfe des Belegungsspeichers ein freier Verbindungsweg gesucht werden und, falls
mehrere vorhanden sind, einer von diesen ausgewählt werden. Dazu wird der Belegungsspeicher
mit den Adressen der beiden Koppelvielfache angesteuert. Diese beiden Adressen bestimmen
eine Speicherzeile im Belegungsspeicher. Diese Speicherzeile ist in diesem Falle
durch die Adresse A 1/A m bestimmt. Wie der F i g. 2 zu entnehmen ist, kann
der Verbindungsweg nicht mehr über die jeweils an den ersten Ausgang angeschlossene
Zwischenleitung geführt werden, da dieser Verbindungsweg im Belegungsspeicher bereits
als belegt gekennzeichnet ist. Alle weiteren Verbindungswege zwischen den beiden
Koppelvielfachen sind im Belegungsspeicher nicht als belegt gekennzeichnet und stehen
als Verbindungswege zur Verfügung. Aus diesen wird einer ausgewählt, und die Verbindung
kann durchgeschaltet werden. Die Verbindung werde beispielsweise über das Koppelvielfach
B 2 geführt. Sie verläuft also über Zwischenleitungen, die jeweils an den zweiten
Ausgang der Koppelvielfache A 1 und A m angeschlossen sind.
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Nach Auswahl dieses Verbindungsweges müssen alle nun nicht mehr zur
Verfügung stehenden Verbindungswege im Belegungsspeicher gekennzeichnet werden.
Es werden dazu alle Verbindungswege im Belegungsspeicher als belegt gekennzeichnet,
die von oder zu dem Koppelvielfach A 1 und/oder A m über die jeweils
an einen zweiten Ausgang angeschlossene Zwischenleitung führen. Es werden also in
der zweiten Spalte des Belegungsspeichers alle die Speicherplätze markiert, die
in der Zeilenadresse die Adresse des Koppelvielfachs A 1 und/oder des Koppelvielfachs
A m enthalten. Danach steht der Belegungsspeicher für die Suche, eines anderen
Verbindungsweges zur Verfügung.