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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Trocknen einer Warenbahn,
insbesondere einer Wellpappbahn, die ein- oder beidseitig frisch mit einer Deckschicht
beklebt ist, wobei die Werkstoffbahn mit einer entsprechend ihrer Herstellung undloder
an ihr ausgeführten Bearbeitungsvorgängen unterschiedlichen oder unterschiedlich
einstellbaren Vorschubcreschwindikeit über eine Heizfläche geführt wird und auf
die Heizfläche zu unter einen vorgegebenen Preßdruck gesetzt wird, die vorzugsweise
konstante Oberflächentemperatur besitzt.
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Die Herstellung einer zweiseitig beklebten Wellpappe aus fortlaufend
vorrückenden Papierbahnen umfaßt die nachstehende Folge von Arbeitsvorgängen: Erwärmen
und Anfeuchten einer der Papierbahnen; Durchführen dieser Bahn zwischen erhitzten
mit gewellter Oberfläche versehenen Walzen; Aufstreichen von Klebstoff auf den Kamm
jeder der hergestellten Wellen; gemeinsames Durchführen der gewellten Bahn und einer
ungewellten ebenen Deckbahn zwecks Zusammenfügen beider zwischen einer glatten,
erhitzten Walze und einer mit der mit gewellter Oberfläche versehenen Walzen, wodurch
unter Druck eine einzige Wellpappbahn gebildet wird; Aufstreichen von Klebstoff
auf die auf der gegenüberliegenden Seite der Bahn liegenden Wellenkämme; Aufbringen
einer zweiten Deckbahn auf die mit Klebstoff versehenen Pappwellenkämme zur Bildung
einer zusammengesetzten Wellpappbahn; Ziehen der zusammengesetzten Bahn über eine
Reihe von erhitzten Platten und gleichzeitiges Ausüben von Druck auf die zusammengesetzte
Bahn, die dadurch in Berührung mit den erhitzten Platten gebracht wird; Abführen
der in dieser Weise hergestellten steifen, doppelseitig beklebten Wellpappbahn in
geeignete Schneidvorrichtungen, in denen die Pappbahn in Ab-
schnitte gewünschter
Breite und Länge unterteilt wird.
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Der Zweck der gleichzeitigen Anwendung von Hitze und Druck in der
Wellpappmaschine ist, zwischen den mit Klebstoff versehenen Kämmen der Pappwellen
und den mit ihr kombinierten Deckbahnen eine gute Verbindung herzustellen und zugleich
durch die Hitze das Aushärten des Klebstoffes zu beschleunigen. Die Wärmemenge,
die durch eine Reihe von Heizplatten in der Heizstrecke abgegeben wird, ist gewöhnlich
viel größer als die zum Aushärten des Klebstoffes benötigte Mindestmenge, weil die
zugeführte Wärmemenge ausreichen muß, sowohl die vom Klebstoff abgegebene Feuchtigkeit
als auch die Feuchtigkeit in der laufenden Pappe selbst zu beseitigen.
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Die Zufuhr der von den Platten auf die laufende Pappbahn zu übertragende
Wärine erfolgt durch Dampf, der unter Druck in das Innere der Platten eingeleitet
wird und durch seine latente Hitze zunächst die Temperatur der Platten erhöht, und
dadurch, daß die Wellpappe mit einer bestimmten Geschwindigkeit, in diesem Fall
der Produktionsgeschwindigkeit, über die glatte, ebene Außenfläche der heißen Platten
geführt wird.
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Während des Herstellungsvorganges ist es leider manchmal notwendig,
den Durchlauf der Pappbahn durch die Wellpappmaschine für kurze Zeit anzuhalten
oder zeitweilig mit einer wesentlich geringeren Geschwindigkeit zu betreiben, als
sie für optimale Wärmeübertragung einzustellen wäre. Durch eine solche Verringerung
der Geschwindigkeit oder Aufhören des Vorschubs wird das Wellpappmaterial, das in
der Heizstrecke der Wellpappmaschine stehenbleibt bzw. diese nur langsam durchläuft,
der vollen Wirkung der Heizplatten ausgesetzt, und zwar oft viel stärker, als sicherheitshalber
angebracht wäre. Ein anderer Umstand, der neben einer Verringerung der Geschwindigkeit
der Pappbahn dazu führen kann, daß in der Wellpappmaschine hitzgeschädigte Wellpappe
produziert wird, sind Unterschiede in den physikalischen Eigenschaften des bei der
Herstellung verwendeten Papiers. Deshalb ist es, auch wenn die Temperatur der Platten
und die Geschwindigkeit der Wellpappbahn verhältnismäßig oder im Verhältnis zueinander
konstant bleiben, erwünscht, daß der Bedienungsmann an der Stelle eines Temperaturregelgeräts
einfach jedesmal dann eine entsprechende Neueinstellung der Temperatur vornimmt,
wenn durch Änderung einer oder mehrerer der die zusammengesetzte Wellpappe bildenden
Papierbahnen sich die Eigenschaften der Wellpappbahn ändern.
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Bei einer bekannten Vorrichtung werden die Heizplatten einer derartigen
Trockeneinrichtung in Richtung auf die Werkstoffbahn zu bewegt oder von dieser wegbewegt,
um ein Verschmoren der Werkstoffbahn zu verhindern. Dazu sind entsprechend bewegliche
Lagerungen der Heizplatten erforderlich. Beim Ändern der Wärmezufuhr sind diese
Heizplatten sehr schwer zu bewegen. Außerdem sind sämtliche Stützmittel auf der
Unterseite der Warenbahn erforderlich, die die Warenbahn halten, wenn die Heizplatten
wegbewegt werden. Auch kann kein geeigneter Druck auf die Warenbahn aufrechterhalten
werden, wenn die Heizplatten wegbewegt werden. Es ist aber bei der gerade frisch
verklebten Warenbahn erforderlich, den Druck auch dann aufrechtzuerhalten, wenn
die Vorschubgeschwindigkeit nachläßt und die Temperatur anzusteigen droht, weil
in dieser Zeit der Klebstoff gelatiniert oder aushärtet.
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Es ist ferner eine Presse zur Herstellung von Span-oder Hartfaserplatten
und Sperrholz bekannt, bei der zwischen Heiz- oder Kühlplatten einerseits und Stahltransportbändern
andererseits zur Verringerung der Reibun- heiße oder kalte Druckluft eingeführt
wird. Eine Steuerung, welche die Druckluft derart beeMußt, daß sie zur Temperaturverringerung
auf den Wärmeübergang von den Heizplatten zu der Warenbahn einen Einfluß nimmt,
ist nicht vorgesehen. Viehnehr wird die Druckluft in den Fällen, in denen geheizt
wird, zum weiteren Aufheizen benutzt und nicht zum Kühlen. Nach dieser bekannten
Vorrichtung wird die Druckluft zwischen die Heizplatten und die Förderbänder geblasen.
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Ausgehend von der an erster Stelle genannten bekannten Vorrichtung
liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, mit einfachen, schnell und sicher reagierenden
Mitteln bei Veränderungen der Vorschubgeschwindigkeit die für die Werkstoffbahn
erforderlichen Bedingungen aufrechtzuerhalten. Insbesondere soll die Wärmeübertragung
von den Heizplatten auf das Band gedämpft werden, gleichzeitig aber auch ein weiterer
Andruck der Warenbahn an die Transporteinrichtung gesichert und ein leichter Vorschub
ermöglicht werden.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch ,gelöst, daß zwischen
Werkstoffbahn und Heizfläche in an sich bekannter Weise ein Druckgasstrom geleitet
wird und die Zufuhr des Druckgases zur Veränderung der von der Heizfläche auf die
Werkstoffbahn
übertragenen Wärmemenge unter Aufrechterhaltung des
Preßdrucks auf die Bahn bei sich verringernder Vorschubgeschwindigkeit bzw. sich
erhöhender Temperatur der Werkstoffbahn erhöht wird und umgekehrt.
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Weitere Ziele und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden
Beschreibung und den schematischen Zeichnungen, die lediglich beispielsweise eine
bevorzugte Ausführungsform einer erfindungsgemäß ausgebildeten Vorrichtung darstellen;
und zwar zeigt F i g. 1 einen weitgehend schematischen Längsschnitt durch
eine Wellpappmaschine zum zweiseitigen Bekleben von Wellpappe, in die eine bevorzugte
Ausführungsform der Erfindung eingebaut ist, F i g. 2 in größerer Darstellung
einen Schnitt nach der Linie 11-11 der F i g. 1, in Richtung der Pfeile
gesehen, F i g. 3 in größerer Darstellung einen Schnitt durch eine Ausführungsform
der Vorrichtung zum Einführen von Druckluft zwischen die obere Fläche der erhitzten
Platte und die Unterseite der Wellpappe und F i g. 4 einen weitgehend schematischen
Längsschnitt durch eine Wellpappmaschine zum zweiseitigen Bekleben von Wellpappe,
in die eine zweite Ausführungsform der Erfindung eingebaut ist.
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Die Wellpappmaschine üblicher Art umfaßt im wesentlichen einen Abschnitt,
in dem das Herstellen der Wellungen und das Aufleimen von Deckschichten stattfindet,
eine Heizstrecke bzw. einen Abschnitt, in dem die Außenseiten der Deckschichten
behandelt werden, und eine Kühlstrecke. Da die Well- und Bedienungsvorrichtung nicht
Teil der Erfindung und bekannt sind, sind sie in der Zeichnung weggelassen.
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F i g. 1 zeigt eine Heizstrecke 11 schematisch als eine
Reihe von Heizplatten 12, während die übrigen Teile der üblichen Konstruktion, z.
B. Gehäuse und Lagerteile, der Einfachheit halber weggelassen worden sind.
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Wird nun ein frisch beklebter Wellpappbogen 13
durch die Heiz-
bzw. Trocknungsstrecke 11 vorgeschoben, so steht er in gleitender Berührung
mit den Platten 12, die quer zum Arbeitsweg der Pappe angeordnet sind. Die Wellpappbahn
13 wird mit den Platten 12 mittels eines Belastungsbandes 14 in enger Berührung
gehalten, das zugleich das obere Zugband einer Zugvorrichtung 16 ist. Das
Band 14 wird am Abgabeende der Wellpappmaschine von einer Walze 17 angetrieben.
Eine Reihe von Belastungswalzen 18, deren Wellen in geeigneter Weise in (nicht
gezeichneten) Lagerblöcken gelagert sind, liegen auf dem unteren Trum des Befastungsbandes
14 auf und drücken dieses gegen die obere Fläche der Wellpappbahn 13. Der
Belastungsband 14 wird von der Walze 17 in Pfeilrichtung mit einer Geschwindigkeit
angetrieben, die der Geschwindigkeit der vorrückenden Wellpappe 13 entspricht,
wobei die vereinte Wirkung des Belastungsbandes 14 und eines unteren Zugbandes
19 auf die beiden Seiten der Pappe 13 dazu dient, die Pappe durch
die Heizstrecke zu ziehen. Die, Länge der Heizstrecke 11, die Temperatur
der Platten 12 und die Laufgeschwindigkeit der Wellpappbahn 13 durch die
Heizpartie 11 sind Konstruktionsfaktoren, die bestimmt werden durch die erforderliche
Wärmemenge, die auf die laufende Pappe übertragen werden muß, um die frisch beklebte
Bahn 13, während er sie in gerader Richtung über die Oberflächen der Platten
12 vorrückt, vollkommen zu trocknen.
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Von einem (nicht gezeichneten) Kessel zugeführter Hochdruckdampf wird
in eine Verteilerleitung 21 geleitet. Aus der Verteilerleitung 21 gelangt der Dampf
durch parallele Leitungen 22 in das Innere der hohlen Platten 12. Wie in F i
g. 2 durch Pfeile gezeigt, strömt der Dampf dann aus den Platten 12 durch
parallele Leitungen 23 zu einer (nicht gezeichneten) Auslaßsammelleitung,
die in geringerer Höhe als die Platten 12 verläuft, so daß das sich im Inneren der
Platten 12 bildende Kondensat durch Schwerkraft abströmen kann.
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Aus der Anordnung nach F i g. 1 ist ersichtlich, daß der Dampfstrom,
der in die an der Aufgabestelle der Pappe liegenden Platten eintritt, anschließend
die stromabwärts liegenden Platten durchströmt, so daß die stromaufwärts liegenden
Platten stärker erhitzt werden als die stromabwärts liegenden Platten. Das ist im
allgemeinen auch zweckmäßig, da die Wärmemenge, die sofort nach Eintritt der Pappe
in die Heizstrecke 11 auf die laufende Pappe übertragen wird, von der Pappe
auf ihrem Weg durch die Heizstrecke 11 zum Teil gespeichert wird. Demzufolge
brauchen die weiter stromabwärts im Dampfstrom liegenden Platten 12 weniger Wärme
abzugeben, um die Pappe 13 auf der gewünschten Temperatur zu
halten.
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Wie vorstehend erwähnt, ergeben sich während des Wellpappherstellungsvorganges
hin und wieder Umstände, unter denen der Materialvorschub durch die Wellpappmaschine
wesentlich verlangsamt oder gänzlich angehalten werden muß, z. B., wenn die beim
Herstellen von Pappenrohlingen unterschiedlicher Größe verwendeten Vorrichtungen
zum Einschlitzen und Einkerben und das Messer zum Ab-
schneiden der Pappenstücke
neu eingestellt werden müssen. Um zu verhindern, daß während dieser Zeiten die Pappe
in der Heizstrecke übermäßig erhitzt wird, wodurch sie versengt würde oder durch
zu starkes Austrocknen Risse bekäme, sich würfe oder sonstige ernstliche Schäden
erlitte, sieht die Erfindung vor, zwischen die Wellpappe 13 und die Oberfläche
24 der Platten 12 einen Druckluftfilm einzuführen. In den beiden, in F i
g. 1 bis 4 veranschaulichten Ausführungsformen wird die Druckluft jeweils
nahe der Vorder- bzw. Auflaufkante 26
(F i g. 3) der Oberflächen 24
der Platten 12 durch eine durch eine Lippe 28 hindurchgehende Bohrung
27 eingeführt. Je ein Verbindungsstück 29 ist durch Schweißen oder
Hartlöten z. B. an der Lippe 28 befestigt und auf die Bohrung 27 ausgerichtet.
Diese nimmt Druckluft aus einem Verteilerrohr über Verbindungs- und Abzweigleitungen,
wie nachstehend beschrieben, auf.
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In der Heizstrecke befindet sich eine große Anzahl Heizplatten 12,
die vorzugsweise in Gruppen eingeteilt sind, und zwar so, daß Druckluft im Parallelstrom
durch Abzweigleitungen 31 bzw. 32 bzw. 33
(F i g. 1 und
4) gleichzeitig zu jeder Platte jeder Gruppe strömt. Die Abzweigleitungen
31, 32 und 33
sind jeweils mit Verbindungsleitungen 34, 36 und
37
verbunden, die, wie gezeigt, je eine aus vier Platten bestehende
Gruppe versorgen; die Gruppen sind in einer Reihe angeordnet, die nahe dem in der
Dampfströmungsrichtung stromabwärts gelegenen Ende der Heizstrecke 11 beginnt.
Die Verbindungsleitungen 34, 36 und 37 sind mit je einem Solenoid-
bzw.
Magnetventil 38 bzw. 39 bzw. 41 ausgestattet,
das den aus einem Verteilungsrohr 42 kommenden, durch diese Verbindungsleitungen
zu den Abzweigleitungen 31 bzw. 32 bzw. 33 führenden Luftstrom
einschaltet oder absperrt.
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Bei einem bevorzugten Steuersystem für die Soleneidventile
38, 39 und 41 ist eine Vorrichtung zur Temperaturmessung verwendet, z. B.
ein Oberflächenpyrometer 43, wie es bekannt und im Handel erhältlich ist, das direkt
über der Wellpappe 13
unterhalb des in der Dampfströmungsrichtung stromabwärts
gelegenen Endes der Heizstrecke 11
angebracht ist. Die von dem Pyrometer 43
erzeugte Meßspannung ist der Temperatur der oberen Deckschicht der Pappbahn
13 proportional. Spannungsregler 44, 45 und 46 sind über Leitungen
59, 60 in ParaHelschaltung an das Pyrometer 43 angeschlossen und empfangen
die von diesem erzeugten Meßsignalspannungen nach Verstärkung durch einen Verstärker
47. Die Spannungsregler 44, 45 und 46 sind ihrerseits jeweils an die zugehörige
Steuerspule der Solenoidventile 38, 39 und 41 angeschlossen, die in Parallelschaltung
an einer Wechselstromquelle 56
von z. B. 115 Volt liegen.
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Bei Betrieb wird während der Höchstgeschwindigkeit der Pappe keine
Luft zwischen die Oberfläche der Platten 12 und die Pappe 13 eingeführt;
in dem Maße jedoch, in dem sich die Pappegeschwindigkeit nach und nach verringer'
erhöht sich die Temperatur der Pappe und damit ihrer oberen Deckschicht und veranlaßt
das Pyrometer 43, eine Signalspannung zu erzeugen.
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Wenn diese Signalspannung nach Verstärkung einen bestimmten Wert erreicht,
tritt der Spannungsregler 46 in Tätigkeit und schließt den Stromkreis der Spule
des Solenoidventils 41, wodurch dieses Solenoid erregt wird und das Ventil 41 in
Offenstellung bewegt. Ist das Ventil 41 geöffnet, so gelangt Druckluft aus der Speiseleitung
an die Oberfläche jeder Platte in der am Abgabeende der Heizstrecke 11 gelegenen
Gruppe, und zwar durch die Verbindungsleitung 37, die Abzweigleitungen
33, die Verbindungsstücke 29 und Bohrungen 27. Durch die an
diese Stellen gelangende Luft wird ein Film aus Druckluft zwischen die Oberflächen
24 der Platten dieser speziellen Plattengruppe und die darüberlaufende Pappe eingeführt.
Dieser Luftfilm verringert infolge seiner schlechten Wärmeleiteigenschaften die
Übertragung von Wärme von den Heizplatten auf die Pappe und verhindert dadurch ein
weiteres Ansteigen der Temperatur der Pappe.
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Falls sich die Geschwindigkeit der Pappe weiter verringert und sich
dadurch ihre Temperatur weiter erhöht, so daß die vom Pyrometer 43 erzeugte Signalspannung
den vorgegebenen oder eingestellten Grund-Spannungswert übersteigt, bei dessen Überschreitung
der Spannungsregler 45 in Tätigkeit tritt, so entsteht eine der zuvor beschriebenen
Schaltfolge ähnliche Schaltfolge, durch welche das Solenoidventil 39 geöffnet
und Druckluft über die Heizflächen der Gruppe von vier Platten eingeführt wird,
die der vorstehend beschriebenen Gruppe in Richtung des Dampfstromes stromaufwärts
am nächsten liegt.
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Reicht die Verringerung der Wärmeübertragung, die von den Luftfilmen
über den Heizplatten 12 der zuletzt behandelten zwei Plattengruppen bewirkt wird,
noch nicht aus, um einer von einer weiteren Verringerung der Pappegeschwindigkeit
erzeugten Temperaturerhöhung entgegenzuwirken, so kann die vom Pyrometer 43 erzeugte
und vom Verstärker 47 verstärkte Spannung die für den Spannungsregler 44 vorgegebene
oder eingestellte Grundspannung übersteigen, wodurch dann das Solenoidventil
38 geöffnet wird und Druckluft auf die obere Fläche wiederum einer weiteren,
in Richtung des Dampfstromes stromaufwärts nächstgelegenen Plattengruppe strömen
kann.
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Zwar sind in F i g. 1 drei Gruppen von je vier Platten
dargestellt, jedoch kann selbstverständlich auch eine andere Anzahl von Platten
zu einer Gruppe in der gezeigten Weise miteinander verbunden werden und kann auch
eine andere Anzahl von Gruppen verwendet werden, um dadurch andere Möglichkeiten
der Regelung des Heizvorganges zu schaffen.
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Bei Beginn eines Produktionsganges kann, um das Einführen der zusammengesetzten
Pappbahn durch die Heizstrecke 11 hindurch zu erleichtern, ein handgesteuertes Ventil
51 geöffnet werden, das Luft unter Um ehun- der Solenoidventile
38, 39 und 41, 9 cl
die sich in ihrer normalen Schließstellung befinden,
von dem Verteilungsrohr 42 her zuströmen und einen Luftfilin zwischen dem Pappematerial
und den Plattenoberflächen bilden kann. Diese Luftfilmbildung ist in diesem Zeitpunkt
nicht nur dazu dienlich, die Übertragung von Wärme von den erhitzten Platten 12
auf die Pappe 13 zu verringern, sondern auch dazu, um durch den Luftfilm
ein Gleitpolster zwischen den Heizplatten und der Pappe zu schaffen, das die Reibungskräfte
und die Belastung eines Motors 48 verringert, der das Zugband 19 antreibt.
Es ist vorteilhaft, daß der Luftfilm diese beiden Auf-Craben zugleich übernimmt.
Der Motor 48 wird von einer regelbaren Gleichstromquelle 57 aus gespeist.
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Kurze Zeit nach Anlassen des Motors 48 wird das Handventil
51 geschlossen und das System durch automatische Steuerung umgestellt. Sobald
die Temperatur am Oberflächenpyrometer 43 steigt, treten die Spannungsregler 46,
45 und 44 in dieser Reihenfolge in Tätigkeit, bis bei stark herabgesetzter oder
auf Null angelangter Produktionsgeschwindigkeit alle Ventile 41,39 und
38 offenstehen und unter höherem als atmosphärischem Druck stehende Luft
zu den Oberflächen aller entsprechend ausgestatteten Platten geführt wird. Beim
Absinken der Temperatur am Pyrometer 43 bzw. bei Zunahme der Pappegeschwindigkeit
bewirken die Spannungsregler umgekehrt in der Reihenfolge 44, 45, 46 das
Schließen der Ventile 38, 39, 41.
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Weil die Regelung der Wärmeübertragung bei der bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung durch direktes Messen der Temperatur der Pappe 13 bei ihrem
Austreten aus der Heizstrecke erfolgt, ist sie bei diesem Regelverfahren unabhängig
von den nachteiligen Einflüssen, die durch Veränderung der Pappegeschwindigkeiten,
unterschiedliche Pappestärken, Unterschiede im Zustand der Papierbestandteile der
zusammengesetzten Pappe, Veränderungen in den Dick-en der die Pappe bildenden Bahnen
oder Änderung des Materials, aus dem die zusammengesetzte Pappe besteht, hervorgerufen
werden.
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Das Regelsystem kann natürlich mit verschiedenartigen Vorrichtungen
versehen werden, die die Aufeinanderfolge der Ventilbetätigung so ändern, daß der
Übergang zur vollen Produktionsgeschwindigkeit ohne Temperatursprünge durchgeführt
werden kann und die Temperatur der die Heizstrecke 11 verlassenden
Wellpappe
im wesentlichen konstant bleibt und schädigende Einflüsse auf die Pappe verhindert
oder wenigstens auf ein Minimum verringert werden.
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F i g. 4 zeigt in schematischer Darstellung ein anderes Verfahren
zum Steuern der Betätigung der Spannungsregler 44, 45 und 46. Bei dieser Ausführungsform
sind die Spannungsregler 44, 45 und 46 über Leitungen 60, 61 in Parallelschaltung
an die Stromzuführungsleitungen 62 angeschlossen, die den stufenlos regelbaren
Motor 48 von einer regelbaren Gleichstromquelle 58 aus versorgen. Bei dieser
Ausführungsform erhält jeder der Spannungsregler die in jedem gegebenen Augenblick
im Motor herrschende Ankerspannung nach Maßgabe der wechselnden Geschwindigkeit,
mit der er die Wellpappmaschine antreibt. Erhöht der Motor 48 die Geschwindigkeit
und erhöht sich die Ankerspannung auf Werte, die nacheinander die vorgegebenen oder
eingestellten Grundspannungen der Spannungsregler 44, 45 und 46 übersteigen, so
werden diese Regler so gesteuert, daß sie jeweils in der gleichen Folge nacheinander
die Solenoidventile 38, 39 und 41 schließen. Sinkt die Geschwindigkeit des
Motors 48 auf Grund von Störungen des normalen Produktionsablaufs, so sinkt die
Ankerspannung unter die vorgegebenen oder eingestellten Grundspannungen der Spannungsregler
46, 45 und 44 in dieser Reihenfolge und werden diese Regler in dieser Reihenfolge
so gesteuert, daß sie die Solenoidventile 41, 39 und 38
wieder in ihre
normalerweise offenen Stellungen zurückkehren lassen. Auf diese Weise wird die Geschwindigkeit
der Pappe 13 zum bestimmenden Faktor für die Öffnung der Solenoidventile.
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Wie vorstehend gesagt, sind bei dieser Ausführungsform nach F i
g. 4 die Solenoidventile 38, 39
und 41 so vorgespannt, daß sie sich
normalerweise in ihrer Offenstellung befinden, im Gegensatz zu der normalerweise
geschlossenen Stellung der ähnlichen Solenoide, die im Fall der bevorzugten Ausführungsform
nach F i g. 1 verwendet werden. Ausführlicher gesagt- Bei Beginn eines Wellpappedurchganges
sind alle Solenoidventile nach F i g. 4 in ihrer Offenstellung, und jede
entsprechend ausgestattete Platte wird mit Druckluft versorgt. Auch bei dieser Ausführungsform
besteht der Vorteil, daß das Einführen der zusammengesetzten Pappbahn in die Heizstrecke
11
hinein und durch diese hindurch erleichtert wird und daß das Anlassen und
das Auf-volle-Touren-Bringen des Motors 48 infolge der »Schmierwirkung« des zwischen
den Platten 12 und der Pappe 13 befindlichen Luftfilmes unter verringerter
Belastung erfolgt.
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Nimmt die Geschwindigkeit des stufenlos regelbaren Motors 48 zu, so
wird der Spannungsregler 44, das dasjenige Solenoidventil 38 steuert, das
die in Richtung des Dampfstroms am weitesten stromaufwärts liegende Gruppe von für
Luftzufuhr ausgestatteten Platten 12 versorgt, so betätigt, daß er das Solenoidventil
38 schließt und die Luftzufuhr zu dieser Plattengruppe abstellt.
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Weiteres Anstei-en der Geschwindigkeit des Motors 48, das dessen Ankerspannung
so erhöht, daß sie die vorgegebene oder eingestellte Grundspannung des Spannungsreglers
45 übersteigt, hat das Schließen des Ventils 39 zur Folge, und dadurch wird
die Luftzufuhr zur mittleren Gruppe von Platten 12 abgesperrt.
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Noch weiteres Ansteigen der Geschwindigkeit des Motors 48 bis zum
Erreichen der normalen, vollen Produktionsgeschwindigkeit läßt die Ankerspannung
des Motors 48 die vorgegebene oder eingestellte Grundspannung des Spannungsreglers
46 übersteigen und führt dazu, daß das Ventil 41 geschlossen und der Strom von Druckluft
zur Oberfläche der in Richtung des Dampfstroms stromabwärts gelegenen Gruppe von
Platten 12 abgestellt wird.
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Solange die Wellpappbahn 13 sich weiterhin mit normaler Produktionsgeschwindigkeit
bewegt, bleiben die Solenoidventile 38, 39 und 41 in geschlossener Stellung.
Verringert sich die Pappegeschwindigkeit nach und nach aus irgendeinem Grund, so
wird auf die Oberseite der für Druckluftzufuhr ausgestatteten Gruppen von Platten
12 Luft eingeführt, und zwar der Reihe nach in Richtung des Dampfstroms stromaufwärts,
beginnend mit den durch das Solenoidventil 41 Luft empfangenden Platten. Ist die
Geschwindigkeit sehr weit herabgesetzt, so wird Druckluft auf alle Oberflächen aller
entsprechend eingerichteten Platten zugeführt.
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Zu der vorteilhaften Wirkung der Erfindung trägt als verstärkender
Faktor der Umstand bei, daß der Luftfilm nicht nur die Erhitzung der Pappe
13 anhält, sondern daß mit Hilfe des Luftfilms auch der Feuchtigkeitsgehalt
der Wellpappe bis zu einem gewissen Grad reguliert werden kann, da der unter Druck
stehende Luftfilm die Wirkung der Platten, die Wellpappe auszutrocknen, verringert.
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Weiterhin ist gemäß der Erfindung vorgesehen, daß auch vorgekühlte
Druckluft als zusätzliche Maßnahme zur Regulierung der Temperatur der Wellpappe
13 während ihres Durchganges durch die Heizstrecke 11 angewendet werden
kann.
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Zwar zeigt die vorstehend beschriebene spezielle Ausführungsform der
Erfindung das Einführen von Luft durch die Bohrung 27 der Lippe
28 und die weitere Verteilung der Luft quer zur Vorschubbahn der sich bewegenden
Pappbahn mittels einer Nut 52,
wie sie deutlich in F i g. 3 zu sehen
ist; im Rahmen der Erfindung wäre es ebensogut durchführbar, die Druckiuft statt
in der Nähe der Auflaufkante 26 an anderen, zwischen dem Anfang und dem Ende
der Heizplatte gelegenen Stellen der Oberfläche auf die Oberfläche 24 aufzublasen.
Bei der praktischen Ausführung dieser Möglichkeit der Luftzuführung kann ein senkrecht
zwischen der oberen Wandung 53 und der unteren Wandung 54 der Platte 12 verlaufendes
nicht gezeichnetes Verstärkungsglied eingebaut werden, das die bauliche Einheit
der Platte unverändert läßt und für ein Verlängerungsstück einer Zweigleitung, z.
B. nach Art wie Zweigleitung 31, Schutz bietet, durch den Körper der Platte
12 hindurchgeht und in eine nicht gezeichnete Bohrung der Wandung 53 einmündet,
die an einer beliebigen Stelle zwischen den Enden der Oberfläche 24 der Platte 12
liegt. Zweckmäßig ausgebildete Nuten ähnlich der Nut 52
können zur Unterstützung
der erforderlichen Verteilung des Druckluftfilms angebracht sein.