-
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Steueranlage für die Brennstoffzufuhr
der Brenner eines Dampfkessels.
-
In der Brennkammer von Dampferzeugern kann sich eine explosive Atmosphäre
ausbilden, wenn den Brennern trotz erloschener Flamme weiter Brennstoff zugeführt
wird. Deshalb werden automatische überwachungsanlagen für die Brenner vorgesehen.
-
Es ist eine Flammenwächtereinrichtung für mehrere Brenner bekannt,
die bei Ausfall eines Brenners alle Brenner abschaltet und den ausgefallenen Brenner
durch eine Signalleuchte anzeigt.
-
Diese Anlage hat jedoch den Nachteil, daß alle Brenner beim Ausfall
eines Beliebigen abgeschaltet werden, auch wenn ein sichers Wiederzünden dieser
Brenner auf Grund der noch in Betrieb befindlichen sichergestellt ist.
-
Die Erfindung hat die Aufgabe, diesen Nachteil der bekannten Ausführung
zu vermeiden. Erfindungsgemäß geschieht dies mit einer Steueranlage für die Brennstoffzufuhr
zu den Brennern der Brennkammer eines Dampferzeugers mit einem Hauptabsperrventil
und mit elektrisch betätigten Absperrventilen in der Zuführungsleitung eines jeden
Brenners sowie mit Zündern, Zündfühlern in Form von Druckschaltern und Flammenwächtern
für jeden Brenner und mit einem Druckschalter in der Hauptbrennstoffleitung dadurch,
daß an den Antrieb eines jeden Brennerventils ein Steuerkreis angeschlossen ist,
der aus zwei parallelgeschalteten Leitungen besteht, deren erste den Steuerkontakt
des dem Brenner zugeordneten Zündfühlers und deren zweite eine Parallelschaltung
des Flammenwächterkontaktes und des Druckschalterkontaktes enthält.
-
Die Steueranlage arbeitet in einem Dreiphasenbetrieb. Während der
ersten Phase, d. h. während des Zündens der Brenner wird die Brennstoffzufuhr zu
jedem einzelnen Brenner individuell geregelt, bis die Zündbrenner jedes Brenners
das Zünden des Brenners sichern. Dadurch wird die Gefahr vermieden, den Brennern
Brennstoff zuzuführen, die nicht arbeiten. Als Steuerglied dient dazu ein Druckschalter,
der abhängig vom Arbeiten des Zündbrenners das Brennstoffventil des Brenners öffnet.
Dieser Steuerabschnitt dauert an, bis das Ventil völlig offen ist. Dann beginnt
die zweite Phase der Brennsteuerung, während der entschieden wird, ob das Ventil
offen bleiben soll oder nicht. Als Regelorgan dient dazu der Druckschalter der Zündbrenner,
in Verbindung mit einem optischen Flammenwächter, der die Flamme an der öffnung
des Brenners überwacht. Der optische Flammenwächter ist so geschaltet, daß der Druckschalter
bei überholungsarbeiten entfernt werden kann, ohne die Brenner abstellen zu müssen.
Die dritte Steuerphase beginnt, wenn die Flamme in der Brennkammer genügend groß
ist, um einen ausgegangenen Brenner wieder zu zünden. Während dieser Phase sind
alle Druckschalter der Zündbrenner und die optischen Flammenwächter so geschaltet,
daß die Überwachung jedes einzelnen Brenners zu einer Überwachung der gesamten Brennkammer
zusammengefaßt wird. Die Steueranlage ist so geschaltet, daß sie die Brennstoffzufuhr
zu allen Brennern gleichzeitig unterbricht, wenn beide Gruppen der überwachungsgeräte
anzeigen, daß an einer Zahl von Brennern, die genügend groß ist, um die Stillegung
des Dampfkessels zu fordern, keine Flamme vorhanden ist. Die Brenneranlage des hier
beschriebenen Dampfkessels enthält drei in verschiedenen Ebenen angeordnete Brennersätze,
die je aus vier Brennern bestehen. Explosionsgefahr besteht dann, wenn in der Brennkammer
überhaupt keine Flamme vorhanden ist, oder aber, wenn alle Brenner jedes einzelnen
Satzes keine Flamme zeigen. Jedoch wird bei der Steueranlage berücksichtigt, daß
ein Teil der Überwachungsanlage falsch arbeitet, d. h. das Vorhandensein einer Flamme
anzeigt, wenn tatsächlich keine vorhanden ist, und deshalb wird zur Sicherheit ein
Brennersatz als nicht in Betrieb befindlich betrachtet, wenn drei von vier Brennern
des Satzes keine Flamme aufweisen.
-
Während der dritten Phase sind die Druckschalter und Flammenwächter
so geschaltet, daß der Arbeitsablauf des Dampfkessels so lange nicht unterbrochen
wird, bis beide Überwachungsanlagen gleichzeitig eine Unterbrechung verlangen. Dies
macht die Steueranlage sehr zuverlässig, da die Möglichkeit der Abschaltung wegen
einer Fehlfunktion eines Regelelementes praktisch ausgeschaltet ist.
-
Tatsächlich überwacht jede der überwachungsanlagen die Arbeitsweise
der anderen und setzt den Dampfkessel nur dann außer Betrieb, wenn beide Anlagen
das Verlöschen der Flamme feststellen. Da also Störabschaltungen vermieden werden,
ergibt sich eine Verminderung der Betriebskosten.
-
Zusätzlich zu der Verminderung der Betriebskosten wird noch die Explosionsgefahr
während des Zündens der Brennkammer verringert, da durch Verminderung der Stillegungen
gleichfalls die Zahl der Zündungen verkleinert und dadurch die Sicherheit des Arbeitsablaufs
der Einheit vergrößert wird.
-
Diese und weitere Vorteile ergeben sich aus der Beschreibung an Hand
der Zeichnung. Diese stellt dar in F i g. 1 schematisch einen Dampfkessel, auf den
die Erfindung anwendbar ist, F i g. 2 einen Schnitt durch die Brennkammer des Dampfkessels
der F i g. 1, F i g. 3 schematisch das verwendete Brennstoffzufuhrventil, F i g.
4 eine vergrößerte Ansicht eines Brenners mit seinem Zündbrenner, F i g. 5 einen
Schaltplan der Steueranlage zur individuellen Sicherung der einzelnen Brenner, F
i g. 6 einen Schaltplan des Teils der Steueranlage, der die gesamte Tätigkeit des
Dampfkessels überwacht.
-
Der Dampfkessel 10 (F i g. 1) enthält eine Brennkammer 12 mit Verdampferrohren
14. Die Brenner 16 der Brennkammer 12 werden über Leitungen 18 aus dem Verteiler
20 und der Hauptleitung 22 gespeist. Der Verteiler enthält einen Druckschalter 20',
der bei 30% des Nenndrucks in der Brennstoffleitung schaltet. In der Hauptleitung
22 ist vor dem Verteiler 20 ein Hauptzufuhrventil 24 mit einem elektrischen Stellglied
26 angeordnet. Die Brennstoffzufuhr zu jedem Brenner 16 regeln die Ventile 28, deren
Stellglieder 30 langsam öffnen, aber schnell sperren.
-
Ein solches Ventil ist in F i g. 3 dargestellt. Sein Stellglied 30
enthält einen hydraulisch betätigten Kolben 32 im Zylinder 33, der einen Ventilstößel
gegen den Druck der Feder 36 bewegt. Die Hydraulikfiüssigkeit wird über eine Einlaßleitung
38 durch eine Pumpe 40 mit Elektromotor 42 zugeführt. Der
Endschalter
44 unterbricht die Stromzufuhr des Motors, wenn der Ventilstößel 34 seine höchste
Lage erreicht hat und das Ventil 28 offen ist. Der Schalter 44 wird durch einen
Arm 46 am Ventilstößel geöffnet. Ein magnetisch betätigtes Druckminderventil 48
hält den Druck im Zylinder 33 nach Stillstand des Pumpenmotors 42, bis die Spule
49 betätigt wird. Dann kann die Flüssigkeit unter dem Kolben 32 durch den Druck
der Feder 36 ausströmen, und das Ventil 28 schließt sich schnell.
-
Der Dampfkessel 1-0 enthält mehrere in verschiedenen Ebenen
angeordnete Brennersätze I, 1I und III, die einzeln oder gemeinsam, je nach der
Belastung, arbeiten. Jeder Brennersatz besteht aus vier jeweils in den Ecken der
Brennkammer 12 angeordneten Brennern 16. Die Brenner feuern tangential an einem
»Feuerkreis« 50 (F i g. 2). Die vier Ecken der Brennkammer sind mit A, B,
C und D bezeichnet.
-
F i g. 4 stellt eine Brenneranordnung in einer Brennkammerecke dar.
Sie besteht aus dem Brenner 16 und einer Zündbrenneranlage 52, die von einer Befestigungsplatte
54, einem Brennerkopf 56, einer Düse 58 und einer Zündkerze 60 gebildet wird. Die
Befestigungsplatte ist an dem Brennergehäuse 63 angebracht. Durch eine Einlaßleitung
66 wird der Düse 58 Brennstoff zugeführt.
-
Nach der Erfindung wird die Bildung einer explosiven Atmosphäre dadurch
verhindert, daß während eines Teiles des Arbeitsablaufes die Brennstoffzufuhr zu
jedem einzelnen Brenner geregelt und während des restlichen Teiles die Brennstoffzufuhr
zu allen Brennern abhängig vom Gesamtverhalten der Brennkammer geregelt wird. Der
Aufbau der Steueranlage ist auf die Tatsache gegründet, daß sich in der Brennkammer
dann ein Feuerball genügend großen Ausmaßes entwickelt hat, um den aus irgendeinem
Brenner austretenden Brennstoff zu zünden, wenn die Brenner mit 30 % ihrer Kapazität
feuern. Dieser Feuerball kann so lange genügend groß gehalten werden, bis schließlich
nur noch zwei Brenner eines Brennersatzes brennen.
-
Die Steueranlage überwacht die Flamme in der Brennkammer und an den
Brennern. An jeden Brenner sind zwei unabhängige überwachungseinrichtungen angeschlossen.
Eines, 70, dieser überwachungsgeräte mißt Druckunterschiede innerhalb des Zündbrennerkopfes
56. Bei dem bevorzugten Ausführungsbeispiel enthält es ein Paar von Druckleitungen
72 und 74, die an den Zündbrennerkopf 56 in Längsrichtung Abstand haltend angeschlossen
sind. Die eine Leitung 72 ist an den Zündbrennerkopf an einer der Düse 58 benachbarten
Stelle, die andere, 74, seiner Öffnung benachbart angeschlossen. Beide Leitungen
72 und 74 münden auf verschiedenen Seiten einer Membran in die Kammer
76. An der Membran ist ein Hebel 80 angebracht, der Kontakte 82 schließen
kann, über die ein Vielkontaktrelais 84 erregt wird. Dieses schließt die Kontakte
86, wenn der Zündbrenner in Betrieb ist. In seiner Ruhelage dagegen schließt das
Relais 84 die Kontakte 88, 90 und 90'. Die Kontakte 86 und 88 sind in der Schaltung
der F i g. 5 enthalten, die zur Steueranlage für jeden einzelnen Brenner gehört.
Die Kontakte 90 und 90' sind in der Schaltung der F i g.
6
enthalten, die zur Steueranlage für den ganzen Dampfkessel gehört.
-
Das andere Überwachungsgerät 92 ist ein optischer Flammenwächter und
überwacht die Flamme an der Brenneröffnung. Seine Gasentladungsröhre 94, ist der
Öffnung des Brenners 16 benachbart. Der Empfänger 96 schließt mittels der Signale
der Elektronenröhre 94 die Kontakte 98, über die das Relais
100
erregt wird. In seiner Arbeitslage schließt es den Kontakt 102
und zeigt an, daß eine Flamme an der Öffnung des Brenners 16 vorhanden ist. In seiner
Ruhelage, wenn der Brenner nicht arbeitet, schließt es die Kontakte 104, 106 und
106'. Die Kontakte 102 und 104 sind in der Schaltung für die individuelle Brennersteuerung
(F i g. 5), die Kontakte 106 und 106' in der Schaltung (F i g. 6) für die Gesamtheit
der Brenner enthalten.
-
Die in den F i g. 5 und 6 dargestellten Schaltungen regeln die Brennstoffzufuhr
zu den Brennern 16 während der drei Phasen des Arbeitsablaufes des Dampfkessels.
Während der ersten Phase, der Zündung der Brenner 16, ist es notwendig, daß die
Zündbrenner 52 arbeiten. Diese Phase wird durch die individuelle Steueranlage (F
i g. 5) jedes Brenners geregelt. Wenn der Zündfühler 76 anzeigt, daß der Zündbrenner
52 arbeitet, öffnet sich das Brennstoffzufuhrventi128. Ist es völlig geöffnet, bleibt
dieser Zustand erhalten, vorausgesetzt, daß eine der folgenden Bedingungen erfüllt
ist. Der Zündfühler 76 zeigt weiterhin an, daß der Zündbrenner 52 arbeitet. Der
optische Flammenwächter 92 zeigt an, daß am Brenner 16 eine Flamme
vorhanden ist. Der Druckschalter 20' im Verteiler 20
ist geschlossen
und zeigt an, daß die Brenner mit wenigstens 300'o ihrer Nennleistung arbeiten.
-
Die Schaltung der F i g. 5 enthält die Leitungen 110 und
112 und die Leitung 114, in die der Motor 42 für den Regler
30 des Brennstoffzufuhrventils 28
geschaltet ist. Alle Ventile 28 sind
mit einer solchen Schaltung versehen. Die Leitung 114 enthält Kontakte 116, die
von Hand durch einen zweipoligen Schalter oder durch einen Umschalter 118 geschlossen
werden können. Kontakte 86 und 44 sind mit den Kontakten 116 in Serie geschaltet.
Die Kontakte 86 sind geschlossen, wenn der Zündbrenner arbeitet. Die Kontakte
44 sind mit dem Brennstoffzufuhrventil 28 (F i g. 3) verbunden und zeigen
an, daß das Ventil völlig offen ist. Die Kontakte 45', die ebenfalls mit dem Ventilstößel
34 verbunden sind, und bei geöffnetem Ventil geschlossen sind, sind den Kontakten
86 parallel geschaltet. In Serie geschaltet mit den Kontakten 45 sind untereinander
parallelgeschaltete Kontakt 21 und 102. Die Kontakte 102 sind
mit dem optischen Flammenwächter 92 verbunden und zeigen an, daß an der Öffnung
des Brenners 16 eine Flamme vorhanden ist. Die Kontakte 21 sind geschlossen, wenn
der Druck in dem Verteiler 20 wenigstens 301/o des Druckes beträgt, der der Nennleistung
der Brenner entspricht. Der Stellmotor 42 beginnt zu arbeiten, wenn der Regelschalter
118 die Kontakte 116 schließt. Er schließt die Kontakte 116 nur dann,
wenn der Zündfühler 76 anzeigt, daß der Zündbrenner arbeitet. Ist das Brennstoffzufuhrventi128
völlig geöffnet und die Kontakte 45' geschlossen, bleibt das Ventil geöffnet, wenn
der Zündbrenner in Betrieb bleibt oder der optische Flammenwächter 92 das Vorhandensein
einer Flamme an der Öffnung des Brenners 16 feststellt oder der Feuerball in der
Brennkammer 12 genügend groß ist, um den Brennstoff aus den Brennern 16 wieder zu
zünden, auch wenn ihre unabhängigen Zündbrenner entfernt sein sollten.
-
Zum Schließen des Schnellschlußventils 28 muß
die
Magnetspule 49 betätigt werden, damit das Druckminderventil 48 im Regler
30 geöffnet wird. Dazu ist der Wechselstromkreis 120 der Leitung 114 parallel geschaltet.
Er dient zur Erregung der Spule 49 und enthält Kontakte, die geschlossen werden,
wenn die Bedingungen zum Schließen der Kontakte in der Leitung 114 nicht erfüllt
sind. Die Leitung 120 enthält Kontakte 122, an die der Regelschalter 118 angeschlossen
ist und die geschlossen sind, falls das Ventil 28 von Hand geschlossen werden soll.
Dem Kontakt 122 sind Kontakte 88 parallel geschaltet, die ihrerseits in Serie mit
einer Parallelschaltung der Kontakte 47, 104 und 21' liegen. Die Kontakte
88 sind geschlossen, wenn der Zündbrenner nicht arbeitet. Die Kontakte 47 sind mit
dem Ventil 28 verbunden und geschlossen, bis das Ventil völlig geöffnet ist.
Die Kontakte 104 sind mit dem optischen Flammenwächter 92 verbunden und geschlossen,
wenn keine Flamme am Brenner vorhanden ist. Die Kontakte 21' sind geschlossen, wenn
der Druckschalter in dem Verteiler 20 einen Druck feststellt, der kleiner als 30%
des Nenndruckes ist.
-
Eine Schaltung der Steueranlage für den gesamten Dampfkessel ist in
F i g. 6 dargestellt. Gleiche Kontakte sind mit gleichen Nummern bezeichnet, aber
außerdem noch mit der Bezeichnung der Brennkammerecke versehen, in der der Brenner
mit den zugehörigen Kontakten angebracht ist. Zwischen den Leitungen 124 und 126
liegen die parallelgeschalteten Schaltungen des Zündfühlers 76 und des optischen
Flammenwächters, die mit 128 und 130 gekennzeichnet sind. Parallel dazu und zwischen
die Leitungen 124 und 126 ist die Leitung 140 geschaltet, die einen Satz parallelgeschalteter
Kontakte 45 enthält. Die Kontakte 45 werden geschlossen, wenn das Ventil
28 völlig geöffnet ist. Mit diesem Satz von Kontakten 45 sind Kontakte 136
und 138 in Serie geschaltet, die mit der Schaltung 28 des Zündfühlers und der Schaltung
130 des optischen Flammenwächters in Verbindung stehen und durch Betätigung der
Relais 132 und 134 geschlossen werden. In der Leitung 140 ist außerdem ein Relais
142 in Serie geschaltet, das die Kontakte 144 schließt, so daß das Stellglied 26
das Ventil 24 schließt.
-
Die Schaltung 128 des Zündfühlers 76 enthält eine Serien-Parallel-Schaltung
der Kontakte 90 und 90', die mit dem Relais 84 verbunden sind. Dieses wird betätigt,
wenn der Zündbrenner nicht arbeitet. Das Schließen der Kontakte 90 und 90' wird
von dem Relais 84 gesteuert. Dieses wird seinerseits durch die Zündfühler 76 der
Zündbrenner in den vier Ecken A, B, C, D jedes Brennersatzes I, II, III betätigt.
Die dargestellte Serien- und Parallelschaltung erlaubt es, den Kreis zu schließen,
solange beliebige drei von vier Zündbrennern eines Brennersatzes nicht arbeiten.
Die Leitungen 146 setzen das Relais 132 unter Spannung. Parallel zu der Kombinationsschaltung
der Kontakte 90 und 90' sind Kontakte 148 geschaltet und mit Regelschaltern verbunden,
die von Hand geschlossen werden können, falls ein Brennersatz oder die Zünder eines
Brennersatzes für Reparaturen entfernt werden sollen. Dann wird der dem Brennersatz
zugehörige Teil der Schaltung 128 kurzgeschlossen.
-
Das Kurzschließen ist notwendig, weil die Zündflammen eines Brennersatzes
nicht ausreichen, um die Brenner eines anderen Satzes zu zünden. Deshalb muß der
mit den entsprechenden Zündbrennern verbundene Teil der Steueranlage anzeigen, daß
die Zünder den den anderen Brennern zugeführten Brennstoff nicht zünden können.
-
Die Schaltung 130 des optischen Flammenwächters enthält die Kombinationsschaltung
von Kontakten 106 und 106'. Die Schaltung 128 bewirkt durch diese Anordnung von
Kontakten 106 und 106' das Schließen des Kreises in dem einem Brennersatz zugehörigen
Teil des Dampfkessels, wenn die optischen Flammenwächter, die mit beliebigen drei
von vier Brennern dieses Brennersatzes verbunden sind, die Abwesenheit einer Flamme
am Brenner 16 anzeigen. Die Kontakte 106 und 106' werden von den Relais
100 betätigt, die mit jedem der optischen Flammenwächter verbunden sind.
-
Die gesamte Steueranlage arbeitet folgendermaßen: Während des Arbeitsbeginns
des Dampfkessels wird jeder der Brenner 16 von seiner zugehörigen, in F i g. 5 gezeigten
Steuerschaltung gesteuert. Wenn ein Brenner arbeiten soll, muß zuerst der Kontrollschalter
118 betätigt und die Kontakte 116 geschlossen werden. Zeigt der Zündfühler 76 an,
daß der Zündbrenner 52 arbeitet, wird der Kontakt 86 geschlossen und dadurch der
Stellmotor 42 unter Spannung gesetzt. Der Kontakt 88 ist geöffnet und schaltet die
Magnetspule 49 ab. Dadurch wird das Druckminderventil 48 geschlossen, und
das Ventil 28 kann sich öffnen. Wenn es offen ist, beginnt der zweite Steuerabschnitt,
in dem die Kontakte 45 geschlossen und die Kontakte 47 geöffnet werden. Die Kontakte
47 sind mit den verschiedenen Brennstoffzufuhrventilen 28 verbunden. Während dieser
Phase bleiben die Brennstoffzufuhrventile 28 offen, solange entweder der Zündbrenner
52 arbeitet und dabei die Kontakte 86 geschlossen und die Kontakte 88 offen hält
oder der optische Flammenwächter die Gegenwart einer Flamme am Brenner 16 anzeigt
und dadurch das Schließen der Kontakte 102 und das Öffnen der Kontakte 104 bewirkt
oder der Druck im Verteiler wenigstens 301/o des Nenndrucks beträgt. Im letzteren
Fall ist der Feuerball in der Brennkammer genügend groß, um die Brenner wieder zu
zünden und dadurch das Schließen der Kontakte 21 und das Öffnen der Kontakte 21'
zu bewirken. Wenn andererseits keine dieser Bedingungen vorhanden ist, wird die
Wechselstromleitung 120 geschlossen und die Leitung 114 geöffnet und das Ventil
28 sofort geschlossen. Beim Öffnen eines Ventils 28 werden die mit diesem Ventil
verbundenen Kontakte 45 geschlossen und setzen dadurch die Schaltung der F i g.
6 der Steueranlage für den ganzen Dampfkessel in Betrieb.
-
Wird diese Steueranlage in Betrieb genommen, fahren die Steuerkreise
(F i g. 5) der einzelnen Brenner mit der ursprünglichen Steuerung der Brennstoffventile
28 so lange fort, bis die mit dem Druckschalter 20' verbundenen Kontakte
21 geschlossen sind. Dabei dient der Steuerkreis des ganzen Dampfkessels
als Rückkopplungsanordnung, um das Hauptbrennstoffventi124 zu schließen und dadurch
den Arbeitsgang des ganzen Dampfkessels nur im Falle eines völligen Verlöschens
der Flamme zu unterbrechen. Nach dem Schließen der Kontakte 21 beginnt der dritte
Abschnitt des Arbeitsablaufes des Dampfkessels. Dann ist der Feuerball in der Brennkammer
12 genügend groß, um ein Wiederzünden der Brenner 16 zu sichern, wenn ihre unabhängigen
Zündbrenner ausfallen. Zu dieser Zeit wird die Brennstoffzufuhr über das Ventil
24
ausschließlich durch die Steueranlage (F i g. 6) des ganzen Dampfkessels gesteuert.
Dabei erfolgt die Überwachung jedes Brenners sowohl durch den Zündfühler 76 als
auch durch den optischen Flammenwächter 92. Zur Unterbrechung des Arbeitsablaufs
während dieser Phase muß die Steueranlage anzeigen, daß die Brenner jedes Brennersatzes
ausgelöscht worden sind. Als Sicherheitsfaktor für den Fall, daß die überwachungsgeräte
eine nicht vorhandene Flamme anzeigen, ist die Steueranlage so geschaltet, daß sie
schon dann ein völliges Verlöschen jedes Brennersatzes anzeigt, wenn drei von vier
Brennern jedes Satzes ohne Flamme sind. Dies bewirkt die Kombinationsschaltung der
Kontakte 90 und 90' in der Schaltung 128. Feuern z. B. die
Brenner in den Ecken A, B, C des Satzes I, die in den Ecken A, C, D
des Satzes II und die in den Ecken B, C, D des Satzes III nicht mehr, so
werden die Kontakte 90A, 90B, 90C, 90'A, 90'B und 90'C im Satz
I, die Kontakte 90A, 90C, 90D, 90'A, 90'C und 90'D im Satz II und im Satz III die
Kontakte 90B, 90C, 90D, 90'B, 90'D und 90'C geschlossen. Dann wird über die geschlossenen
Kontakte 90'B, 90'A, 90'C im Satz I, 90A, 90C und 90D im SatzII und 90'B, 90'D,
90'C im Satz III das Relais 132 erregt, das die Kontakte 136 in der Leitung
140 schließt.
-
Ähnlich ist es in der Schaltung 130 des optischen Flammenwächters.
Im Satz I werden die Kontakte 106A, 106B, 106C, 106'A, 106'B
und 106'C, im Satz 1I die Kontakte 106 A, 106C, 106D, 106'A,
106'C
und 106'D und im Satz III die Kontakte 106B, 106C, 106D, 106'B,
106'C und 106'D geschlossen. Dadurch wird das Relais 134 erregt, das die
Kontakte 138 in der Leitung 140 schließt. Nach Schließen der Kontakte 136 und 138
in der Leitung 140 wird das Relais 142 in der Leitung 124 erregt und schließt den
Kontakt 144, so daß das Stellglied 26 das Hauptbrennstoffventil 24 schließt und
die ganze Einheit abgeschaltet wird.
-
Arbeitet der Dampfkessel nur mit Teillast, d. h. nur mit einem oder
zwei Brennersätzen, so wird der Teil der Schaltung 128 der Zündfühler des abgeschalteten
Brennersatzes, dessen Zündbrenner jedoch weiterarbeiten können, über die Kontakte
148 von Hand (F i g. 6) kurzgeschlossen. Dadurch wird in diesem Teil der Schaltung
128 die Anzeige »keine Flamme« vorgetäuscht. Die restlichen Teile der Schaltung
arbeiten wie oben beschrieben. Die Schaltung 130 des optischen Flammenwächters
braucht nicht in ähnlicher Weise kurzgeschlossen zu werden, da die Flammenwächter
mit einer Sicht-Linie arbeiten und natürlich keine Flamme an den abgeschalteten
Brennern anzeigen.