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Zur Herstellung von Magnetogrammträgern werden Trägerfolien aus nichtleitenden
Kunststoffen, wie Polyvinylchlorid, Polyestern oder Celluloseacetat, verwendet.
Diese Folien neigen infolge ihres hohen elektrischen Widerstandes zu elektrostatischen
Aufladungen, wodurch Störungen, insbesondere durch Anziehen von Staub, im Produktionsgang
und Beeinträchtigungen der Gebrauchseigenschaften des Magnetogrammträgers hervorgerufen
werden. Der elektrostatisch angezogene Staub verursacht Fehlstellen -auf den Folien,
die sich bei den fertigen Bändern elektroakustisch als Pegeleinbrüche bemerkbar
machen. Hieraus resultiert ein großer Prozentansatz von Ausschußbändern, die eine
nicht unbeträchtliche Belastung für die @ Produktion darstellen.
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Bisherige Bemühungen, dieses Problem zu beseitigen, hatten keinen
Erfolg. Man hat schon versucht, durch Zusätze die elektrische Leitfähigkeit der
getrockneten Magnetschicht zu erhöhen und dadurch eine elektrostatische Aufladung
am fertigen Band zu verhindern. Als solche Zusätze sind bereits N-Alkyl-alkylendiamine
in Form ihrer Salze mit organischen Säuren mit 8 bis 25 Kohlenstoffatomen bekanntgeworden,
deren Alkylgruppen 8 bis 18 Kohlenstoffatome aufweisen und deren Alkylengruppen
etwa 2 bis 6 Kohlenstoffatome enthalten können. Zu dem gleichen Zweck ist es bereits
auch bekanntgeworden, die Trägerfolie ein- oder beidseitig mit einer Metallschicht
zu versehen und für den Fall, daß diese Metallschicht auf der Rückseite des Trägers
außen angeordnet wird, diese noch vollständig mit einem gegebenenfalls farbigen
Schutzlack zu versehen. Dieses Verfahren hat jedoch den Nachteil, daß es sehr aufwendig
ist.
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Es ist schließlich auch bekannt, bei Gegenständen, die mit wasserunlöslichen
transparenten Polymerisaten beschichtet oder getränkt werden, die elektrostatische
Aufladung dadurch zu vermindern, daß man den Polymeren als Antistatikum eine quarternäre
Ammoniumverbindung der allgemeinen Formel
zusetzt, worin R einen aliphatischen oder alicyclischen Rest, R' und R" eine Alkyl-
oder Hydroxyalkylgruppe und R" eine Aralkylgruppe oder ebenfalls eine Hydroxyalkylgruppe
darstellt und worin Y ein Anion bedeutet.
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Es wurde gefunden, daß man die elektrostatischen Aufladungen von Schichtmagnetogrammträgern;
bestehend aus einer Trägerfolie und einer darauf aufgebrachten; magnetisierbaren
Schicht, ohne Verschlechterung ihrer elektromagnetischen und elektroakustischen
Eigenschaften erheblich, verringern kann, wenn auf die nicht mit der magnetisierbaren
Schicht versehene Rückseite der Trägerfolie ein Überzug aus einem organischen Polymeren
aufgebracht ist, der als Antistatikum 0,5 bis 5 Gewichtsprozent einer oder mehrerer
Verbindungen der allgemeinen Formel
enthält, worin R und R, eine Methyl- oder Äthylgruppe, R2 und Ra eine Alkylgruppe
mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und R4 eine Alkylgruppe mit 8 bis 18 Kohlenstoffatomen
oder eine Gruppe der allgemeinen Formel R5 - COX - R6 bedeutet und worin Rs einen
gesättigten oder ungesättigten aliphatischen Rest mit 3 bis 30 Kohlenstoffatomen
und R5 eine Alkylengruppe mit 2 bis 6 Kohlenstoff atomen und X Sauerstoff oder eine
- NH-Gruppe darstellt. Die Verbesserung der antistatischen Eigenschaften von Schichtmagnetogrammträgern
mit den erfindungsgemäßen Antistatika ist insofern überraschend, als die an sich
bekannten Antistatika auf Basis quartemärer Ammoniumverbindungen, jedoch mit anderen
Anionen als den beanspruchten Toluol- und Äthylbenzolsulfonaten zwar ebenfalls die
antistatischen Eigenschaften eines Magnetogrammträgers verbessern, wobei sie jedoch
die elektromagnetischen und elektroakustischen Eigenschaften des Magnetogrammträgers
in der Weise beeinflussen, daß diese schlechter sind als diejenigen von Magnetogrammträgern,
die nicht auf ihrer Rückseite mit einem Antistatika enthaltenden Überzug versehen
worden sind. In gleicher Weise werden die elektroakustischen Eigenschaften von Tonbändern
verschlechtert, wenn man auf ihre Rückseite Überzüge aufbringt, die andere an sich
bekannte Antistatika enthalten, z. B. Natriumalkylsulfonate und langkettige Arylsulfonate
oder Antistatika auf Polyoxyäthylenbasis.
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Die erfindungsgemäßen antistatischen Verbindungen werden mit dem auf
die Rückseite des Magnetogrammträgers aufzubringenden Lack in einer Menge von 0,2
bis 5 Gewichtsprozent, vorzugsweise 0,5 bis 3 Gewichtsprozent, bezogen auf die in
ihm enthaltene Lacksubstanz, aufgebracht. Die Antistatika können in dem Lösungsmittel,
beispielsweise Tetrahydrofuran und/oder Toluol, in Form einer 5- bis lOgewichtsprozentigen
Lösung vorliegen. Um ein etwaiges Verkleben der Vorder- und Rückschichten bei aufgerollten
Magnetogrammträgern auszuschließen, können den die Antistatika enthaltenden Schichten
geringe Mengen eines Siliconöls, z. B. Polyphenylmethylsiloxan, zugegeben werden.
Als Lacke für die Antistatika sind filmbildende Polymeren oder Copolymeren verwendbar,
die einen flexiblen und nicht klebenden Lack bilden. Bevorzugt sind Lacke auf Basis
von Polyvinylchloridhomopolymerisaten, Vinylidenchloridmischpolymerisaten, wie z.
B. Mischpolymerisate aus 50 bis 90 Gewichtsteilen Vinylidenchlorid, 5 bis 20 Gewichtsteilen
Acrylnitril, 5 bis 20 Gewichtsteilen Methylmethacrylat und 5 bis 10 Gewichtsteilen
Acrylsäure sowie Polyesterlacke aus linearen Polyestern. .
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Beispiel 1 Eine etwa 15#t dicke, etwa 30 cm breite und etwa 520 m
lange Polyesterfolie wird auf der einen Seite mit einem Überzug durch Aufbringen
folgender Mischung versehen 1000 g eines Copolymeren aus 80 Gewichtsteilen Vinylidenchlorid,10
Gewichtsteilen Acrylnitril, 10 Gewichtsteilen Methylmethacrylat und 1 Gewichtsteil
Acrylsäure, 20 000 g Tetrahydrofuran, 3 750 g Toluol,
25 g Lauroylaminopropyl-trimethylammonium-p-toluolsulfonat
und 10 g Polyphenylmethylsiloxan.
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Diese Mischung wird in bekannter Weise mit einem Walzenauftragswerk
auf die Folie aufgebracht und dann mit etwa 90°C warmer Luft getrocknet. Die so
beschichtete Folie wird auf der nicht beschichteten Seite in bekannter Weise mit
einer magnetisierbare Teilchen enthaltenden Dispersion mit Hilfe eines Linealgießers
beschichtet, wobei nach dem Trocknen die magnetische Schicht eine Trockenfilmdicke
von 11 #t aufweist.
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Der Oberflächenwiderstand der Magnetschicht beträgt 2 - 109 Ohm/cm
und der der Rückseite des Magnetogrammträgers 1 - 109 Ohm/cm.
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Nach dem Schneiden der so beschichteten Folie auf eine Breite von
6,25 mm zeigen die Tonbänder auf die genannte Länge von 520 m keine Pegeleinbrüche
von mehr als 1,0 db.
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Ein in gleicher Weise hergestellter Magnetogrammträger, dessen Rückseite
jedoch nicht mit einem Antistatika enthaltenden Überzug versehen ist, zeigt demgegenüber
auf der Rückseite einen Oberflächenwiderstand von 1 bis 5 - 1012 Ohm/cm und weist
auf eine Länge von 520 m 1 bis 2 Pegeleinbrüche von mehr als 1,0 db auf.
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Ein Magnetogrammträger, der aus der oben beschriebenen Mischung besteht,
die jedoch an Stelle des dort genannten Antistatikums Stearoylaminopropyldimethyl
- hydroxyäthylammonium - nitrat als Antistatikum enthält, zeigt demgegenüber auf
der Rückseite einen Oberflächenwiderstand von 5 - 109 Ohm/cm und weist auf die gleiche
Länge 2 bis 3 Pegeleinbrüche von mehr als 1,0 db auf. Beispiel 2 Eine
151x dicke, etwa 30 cm breite und 640m lange Polyesterfolie wird einseitig
mit einem Überzug aus folgender Mischung versehen 1000 g eines Copolymeren aus 90
Gewichtsiiilen Vinylchlorid und 10 Gewichtsteilen Diäthylmaleinat, 20 000 g Tetrahydrofuran,
3 750 g Toluol, 25 g Lauroylaminopropyl-trimethylammonium-p-toluolsulfonat und 10
g Polyphenylmethylsiloxan. Die so aufgebrachte Mischung wird, wie im Beispiel l
beschrieben, getrocknet. Auf die nicht beschichtete Seite wird ebenfalls, wie im
Beispiel l beschrieben, eine magnetisierbare Teilchen enthaltende Dispersion in
einer Trockenfilmdicke von 11 1, aufgebracht.
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Die aus dieser Folie durch Schneiden hergestellten Bänder von 6,25
mm Breite weisen auf ihrer gesamten Länge von 640m keine Pegeleinbrüche von mehr
als 0,5 db auf. Der Oberflächenwiderstand der magnetisierbaren Schicht beträgt 2
- 109 Ohm/cm und derjenige der Rückseite 1,6 - 109 Ohm/cm.